China Clones bekannter Amps?

Mesa hat ja gewisse Patente auf ihren Amps, und ich glaube mich zu erinnern, dass das bei der Mark-Serie eine ganze Ecke mehr sind als bei den Rectos. Was ja bei den Amps idR geschützt ist sind so abgefahrene Sachen wie umschaltbare Gleichrichtungsschaltung, Simul Class und ...vllt auch die Implementierung des aktiven Graph-EQs? Kein Plan, ich vermute fast dass sich Recto-Sound ohne Anecken an die geschützten Elemente des Amps leichter nachstellen lässt als der doch sehr einzigartige Circuit der Mark-Serie. Wenn man sich die NAMM-Demos des Magician anschaut klang der ja auch nicht so richtig nach Mark, der TriRec schon viel eher nach Rectifier (oder "irgendwas in heavy")

Auf ein Patent beim Graph EQ tippe ich auch. Im Grund ist das Feature was ja eigentlich extrem praktisch ist und vielen anderen Amps auch gut zu Gesicht stehen würde. Sieht man aber wirklich extrem selten. Zudem hat der Amp vermutlich nicht so eine grosse Attraktivität in der etwas jüngeren Zielgruppe wie es z.B. ein Recto hat, zumal der Preis ja für Bugera eher hoch sein würde. Wie schon gesagt sind Mesa Amps in den Staaten ja gar nicht so teuer. Für die sind unsere ENGLs eben deren Mesas.
 
Zudem hat der Amp vermutlich nicht so eine grosse Attraktivität in der etwas jüngeren Zielgruppe wie es z.B. ein Recto hat, zumal der Preis ja für Bugera eher hoch sein würde.
Selbst fürn Tausender wäre das, vorausgesetzt der Speaker im Combo taugt was, n guter Deal wie ich finde.
Die Rectos sind glaub ich nur beliebter, weil sie deutlich günstiger sind. Wenn die MarkV Combos hier so um die 1.500€ kosten würden, würden viel mehr Leute so einen haben, bin ich mir ziemlich sicher.
Und dann würde niemand nach nem Bugera Klon rufen ;)
 
Die Bruzzler-Amps sind z.B. Clones. Dann natürlich die Seite, über die wir schon in einem anderen Thread hier diskutiert haben:

Mableaudio

Es ist die Frage, die wir uns auch schon im zugehörigen Thread zum Blues Junior stellen: warum sind die Amps dort so verdammt billig? Sie als Fälschungen zu bezeichnen, wäre einfach nur falsch, denn selbst unser Leo 7ender hat seine Amps aus Röhrendaten- und Schaltungshandbüchern gebaut.

Sind es tatsächlich nur die Lohnkosten, die die Preise so drücken? Ist es die schlechte Qualität der Einzelteile, oder stimmt das heutztage längst nicht mehr? Oder andersherum - sind die hierzulande vertriebenen "Legenden" nur so teuer wegen der Legende? Schaut man in einen offiziell vertriebenen 7ender rein, dann findet man die "Genuine 7ender Parts" auch längst als "Made in China".

Es ist die an und für sich alte Leier, die hier wieder hochkommt.

Ich bin kein Prophet und schon lange kein Marketingmensch, aber ich sehe, dass die Zeiten, in denen es hieß "China = Shice und Billigstdreck" schon lange vorbei sind. Man fertigt dort heutzutage alles, und wenn es denn sein muß, auch zu entsprechender Qualität. Insofern ist also eine Zeitenwende da: Genuine Hersteller lassen zumindest immer mehr Einzelteile, wenn nicht gar Amps komplett dort fertigen. Wer als Hersteller kann, weicht auf den Boutique-Sektor aus, aber auch der ist längst hart umkämpft. Flutung, Verdrängung und Verlust?
 
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Problematisch wird's immer nur, wenn man die Qualität aus China der aus dem Westen gegenüberstellen kann.
Der Klassiker ist die alte V30 Leier, aber auch n Vietnam-DSL muss sich mit nem England-JVM messen, der Laney GH/R mit dem GH/L, oder auch der Bugerakram mit dem Original.
Einfacher ist es da, wo es keinen Vergleich gibt. Der H&K Tubemeister (ich weiß nicht wo der tatsächlich hergestellt wird) oder Bugera V22/V55 hat keinen direkten Vergleich, und kann sich etwas Souveräner darstellen.

Es gibt aber keine richtig günstigen Boxen, ne? Die sind dann ja meistens qualiutativ deutlich weniger gut.
 
Problematisch wird's immer nur, wenn man die Qualität aus China der aus dem Westen gegenüberstellen kann.
Der Klassiker ist die alte V30 Leier, aber auch n Vietnam-DSL muss sich mit nem England-JVM messen, der Laney GH/R mit dem GH/L, oder auch der Bugerakram mit dem Original.
Einfacher ist es da, wo es keinen Vergleich gibt. Der H&K Tubemeister (ich weiß nicht wo der tatsächlich hergestellt wird) oder Bugera V22/V55 hat keinen direkten Vergleich, und kann sich etwas Souveräner darstellen.

Es gibt aber keine richtig günstigen Boxen, ne? Die sind dann ja meistens qualiutativ deutlich weniger gut.

War nicht das Geschrei damals groß als im H&K Grandmeister - nach der Abkündigung des Switchblades und vor dem Erscheinen des Triamps immerhin das Aushängeschild von H&K Anno 2013 - "Chinaböller" verbaut wurden die den Klang maßgeblich verschlechtert hatten im Direktvergleich zu einer Ladung JJs? Ähnliches kenne ich auch von Jet City like "Kauf den und mach gleich neue Röhren rein".
Ähnlich ist es doch auch bei den V30s die du angesprochen hast. Weder die Röhren noch die Speaker sind wahrscheinlich fertigungstechnisch auf einem niederen Level, sondern einfach schlecht abgestimmt bzw. Stangenware. Und ich glaube auch das ist der Punkt wo sich immernoch die Preisunterschiede aus westlicher Fertigung manifestieren.

Bei z.B. Bugera ist das vmtl. ein anderes Level an Massenfertigung und irgendwann senkt sich auch die Konstanz an gefertigter Qualität. Ich kenne viele Leute die sich Harley Benton Instrumente solange haben neu schicken lassen bis die Verarbeitung mal gestimmt hat, der Klang bzw. die Verarbeitung war dann gar nicht mal so schlecht.

Es kostet halt immer Geld wenn jemand ans Gerät muss der selbst viel verdient ;-). Und so gestalten sich auch die Preise. Nach Normen zu fertigen und Industriestandards einzuhalten, das schaffen die Chinesen mittlerweile auch.
 
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Selbst fürn Tausender wäre das, vorausgesetzt der Speaker im Combo taugt was, n guter Deal wie ich finde.
Die Rectos sind glaub ich nur beliebter, weil sie deutlich günstiger sind. Wenn die MarkV Combos hier so um die 1.500€ kosten würden, würden viel mehr Leute so einen haben, bin ich mir ziemlich sicher.
Und dann würde niemand nach nem Bugera Klon rufen ;)

Ein Mark V für 1,5K wäre ein Traum, da würd ich sofort zuschlagen :D 3,5kE für den Head beim großen T sind wirklich überzogen. $2,35k (wie in USA) fände ich noch verständlich mit dem Hype um die Marke.

Es ist die Frage, die wir uns auch schon im zugehörigen Thread zum Blues Junior stellen: warum sind die Amps dort so verdammt billig? Sie als Fälschungen zu bezeichnen, wäre einfach nur falsch, denn selbst unser Leo 7ender hat seine Amps aus Röhrendaten- und Schaltungshandbüchern gebaut.

Sind es tatsächlich nur die Lohnkosten, die die Preise so drücken? Ist es die schlechte Qualität der Einzelteile, oder stimmt das heutztage längst nicht mehr? Oder andersherum - sind die hierzulande vertriebenen "Legenden" nur so teuer wegen der Legende? Schaut man in einen offiziell vertriebenen 7ender rein, dann findet man die "Genuine 7ender Parts" auch längst als "Made in China".

Es ist die an und für sich alte Leier, die hier wieder hochkommt.

Ich bin kein Prophet und schon lange kein Marketingmensch, aber ich sehe, dass die Zeiten, in denen es hieß "China = Shice und Billigstdreck" schon lange vorbei sind. Man fertigt dort heutzutage alles, und wenn es denn sein muß, auch zu entsprechender Qualität. Insofern ist also eine Zeitenwende da: Genuine Hersteller lassen zumindest immer mehr Einzelteile, wenn nicht gar Amps komplett dort fertigen. Wer als Hersteller kann, weicht auf den Boutique-Sektor aus, aber auch der ist längst hart umkämpft. Flutung, Verdrängung und Verlust?

Marketingtechnisch würde ich das so sehen: Die Präzision kommt von der Maschine, da ist egal wo die steht. Die meisten Maschinen müssen dauerlaufen damit sie sich rentieren, also sind es nur noch die Lohnkosten, die den Unterschied im Herstellungsort machen. Auch in China können gute Amps gebaut werden, wenn die Ausgangsmaterialen passen. Bei Autos ist se sogar soweit, dass viele Teile gleich sind und daher Produktionen zusammen gelegt werden können. Am Ende setzt man dann so viel Teile wie nötig in Deutschland zusammen und schreibt made in germany drauf und kann noch extra für den Namen abkassieren.

Für mich sind Klone nicht zwingend schlechter, aber wenns übertrieben günstiger wird, dann liegts vermutlich auch an einem Qualitätsverlust.
 
Ja... hab auch schon positive Kommentare von Foruminventar, wie z. B. Bierschinken (wenn ich mich richtig erinnere), drüber gelesen. Man kann die Dinger in verschiedenen Ausbaustufen kaufen. Zum Preis... die werden dafür aber auch von Hand gelötet.. nix PCB und so. Die alte
Homepage hatte ziemlich viel Fotos, wo man das sehen konnte.

https://www.flickr.com/photos/137947485@N03/24745399283/in/album-72157662918463333/
 
Ist nicht die Qualitätskontrolle auch ein wichtiger Punkt bei der Preisgestaltung? Die kostet ja auch Zeit, je nachdem, wie viele der hergestellten Produkte tatsächlich kontrolliert werden.

Das ist imho der Grund, warum man bei vielen günstigen Herstellern mehrere Modelle testen muss, bis ein vernünftiges dabei ist. Wobei das, wie ich neulich von einem Händler gehört habe, mittlerweile auch bei einigen großen amerikanischen Firmen der Fall sein soll.
 
Zum Preis... die werden dafür aber auch von Hand gelötet.. nix PCB und so.

Das bringt mich auf ein anderes Bsp. von handgelöteter China-Clone-Ware, dem Golden Ton Smart 20 (der wird nur leider nicht mehr produziert):

golden-ton-pics-001-jpg.121100
 
Bei dem Wort China-Clone schwingt ja auch gleich eine Menge Emotion mit. Der Umgang der Chinesen mit fremden IP ist Stoff, über den man -zu Recht- abendfüllend diskutieren kann, aber im Gegensatz zur noch plumperen Produktpiraterie, wo Chinesische Vertriebe Chibsons usw. verhökern, sind diese Amp Clones oft "nur" Lohnfertigungen im Auftrag von Europäischen Firmen. Da sitzen diejenigen, die kopieren dann gar nicht weit entfernt.
 
Ähnliches kenne ich auch von Jet City like "Kauf den und mach gleich neue Röhren rein".

Das ist im Falle von Jet City aber leider berechtigt. Ich hatte schon locker über 30 Stück hier und kann dir sagen, dass die Werksröhren zum Teil echt mies sind. Das geht so weit, dass vereinzelt 12AX7 drin sind, die dermaßen schrill "klingen", dass du mit nur einer einzigen solchen Röhre (auch wenn der Rest "ok" ist), keinen guten Sound mehr aus dem Amp rausbekommst.

Jet City ist das wenigstens so ehrlich und steht dazu, dass sie halt einfach China 12AX7B ohne spezielle Selektion reinstopfen (lassen), womit der Amp natürlich "funktioniert" - dennoch empfehlen sie ein Upgrade auf bessere Röhren. Würde das von Haus aus schon so gemacht werden, wären diese sehr niedrigen Preise nicht mehr haltbar. Über die Qualität der sonstigen Bauteile kann man nicht wirklich viel Schlechtes sagen, davon ist meiner Meinung nach Bugera auch noch meilenweit entfernt. Jet City ist so gesehen meiner Meinung nach ein Paradebeispiel dafür, was für wenig Geld tatsächlich möglich ist. Besser geht es zu dem Preis einfach nicht.
 
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Das Wort "Produktpiraterie" passt. Die Amp-Klones, von denen wir reden, dürften ja eigentlich nicht der Produkt-Piraterie zuzuordnen sein; es sei denn, der Hersteller des Originales hat sich das irgendwie schützen lassen. Also wäre es legitim, dass in China Amps ebenso nachgenaut werden, wie in anderen Ländern oder, wenn "Markenhersteller" längst China-Teile mit verbauen.

Der negative Touch "China-Teile" kann insofern nur dann stimmen, wenn noch der größte Billigkram verbaut wird, der keinerlei Sicherheit und Schutz bietet und gegen hier geltende Bestimmungen verstößt. Sind diese Teile aber korrekt bzgl. geltenden Sicherheitsbestimmungen usw, weil der Markenhersteller hier diese Qualität auch fordert, dann bleiben aber kaum noch große Bedenken. Höchstens noch Technische: "Klingt's wirklich wie ein Mercury-Übertrager"? und moralische: "Ich kaufe mir dort einen Bausatz, der aus denselben Teilen besteht, die ich hier aber in D teuer bezahlen muss. Das möchte ich nicht, also nehme ich in Kauf, dass hier in D ein Ampbauer deswegen den Bach runtergeht, so what?" Schwierig!

Wenn ich so überlege: Es braucht gar kein TTIP oder CETA! Man stelle sich das mal vor, wenn "die Chinesen" einfach mal offenlegen, was die bereits längst in hierzulande teure Amps verbauen bzw. was von den Markenherstellern aus China dazugekauft wird UND dann machen die einfach mal eine Website auf, wo die mal eben selbst dieses Material zu günstigen Preisen anbieten, d.h. Preisunterschiede auf diese Art und Weise offenlegen. Kaufen? Kein Problem: Einfach bestellen und drei Tage später ist das Zeug fix und fertig frei Bordsteinkante geliefert - irgend eine arme Sau macht dafür auch noch den Kurierdienst... Da braucht es keinen Konkurrenzkampf mehr, das ist geschickt plazierte Verdrängung, die ganz von allein läuft. Früher wurde der Fernseherladen um die Ecke kaputt gemacht, weil es geil ist, günstig im Mediamarkt einzukaufen. Heute wird global verdrängt.

Oha. :gruebel:
 
Früher wurde der Fernseherladen um die Ecke kaputt gemacht, weil es geil ist, günstig im Mediamarkt einzukaufen.
Und weil die ganzen Apotheken einfach extrem unfreundlich sind/waren.
Oft genug sind da arrogante selbstgefällige Typen drin, die bei was anderem als "ich lass 5000€ für deine 500€ Kiste hier" schulterzuckend wegverweisen, die können von mir aus gerne verdrängt werden.
Leider leiden dann auch die kleinen Läden drunter, die sich wirklich noch Mühe geben, und auch neue und junge Kunden noch sehr gut behandeln, weil bei vielen das Vertrauen in die Apotheken verloren gegangen ist.


Wenn ich aber überlege, wie viel Technik wir alle haben...
Die meisten haben ne Stereo-Anlage, n Fernseher, n PC, teilweise 2 weil noch n Laptop "gebraucht" wird, n Smartphone, Tablet, Bluetoothzubehör, Kopfhörer, Auto etc.
Was davon konnte man sich vor 20 Jahren leisten? Unser ganzer Lebensstil wäre ohne Chinaproduktion gar nicht möglich, und generell sollte man sehr vorsichtig sein, diese zu kritisieren - finde ich.
Einfach weil wir alle Produkte aus der Ausbeutungsproduktion nutzen und nicht missen wollen.
 
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Ich fänds ja schön, wenn trotz "China" noch Wert auf Qualität und Langlebigkeit gelegt würde.

Versuch mal, neu ein Smartphone für 200 bis 300 Euro zu kaufen - da sind etliche dabei, die werden so designed, dass sie in 2 Jahren quasi nicht mehr brauchbar sind, weil der Akku dann schlappmacht (und nicht wechselbar ist). Das muss man sich mal vorstellen - was für ein Irrsinn!
 
Versuch mal, neu ein Smartphone für 200 bis 300 Euro zu kaufen - da sind etliche dabei, die werden so designed, dass sie in 2 Jahren quasi nicht mehr brauchbar sind, weil der Akku dann schlappmacht (und nicht wechselbar ist). Das muss man sich mal vorstellen - was für ein Irrsinn!
Genügend der Oberklasse Smartphones sind da keinen Deut besser...
 
Joyo Mjolnir ist ein Recti 25 Clon.
 

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