Die Frage ist halt auch, was man damit anstellen mag.
Das reine "vom Blatt spielen" wird auf der Gitarre ja durch den Umstand erschwert, dass es dieselben Töne auf mehreren Saiten und in unterschiedlichen Lagen gibt...
Da haben es die "Tastenleute" wohl deutlich einfacher.
Mich würde es echt mal interessieren, ob es Gitarristen gibt, die ein Stück, das sie nicht kennen, mal eben so in ein paar Minuten vom Blatt spielen können...
Dürfte wohl am ehesten noch auf die "Fußbänkchen- Fraktion" zutreffen...
Oder die Jazzer vielleicht ?
Ich kann mittlerweile einigermaßen flüssig Noten lesen, verwende das aber hauptsächlich, um daraus rhythmische Informationen herzuleiten... also die Frage, wann und wielange die Töne klingen sollen.
Wenn man mit anderen Musik macht und im Bereich von Pop-Rock-Blues oder von mir aus auch Jazz unterwegs ist, finde ich
Gehörbildung viel wichtiger.
Es ist schon sehr hilfreich, wenn man Intervalle heraushört und damit dann auch so nach und nach die ganzen Strukuren von Liedern entdeckt und auch versteht, warum das funktioniert bzw. "wohlklingend" ist.
Wenn ich eins bereue, dann ist es das, dass ich in der Vergangenheit viel zu viel Zeit mit Equipment- Testerei und nicht mit Gehörbildung bzw. Musik an sich verbracht habe...
Was mir aber immer wieder aufgefallen ist:
Leute, die eher "klassisch-geprägte" Instrumente spielen, kommen teilweise gar nicht ohne Noten aus...
im Gegensatz dazu kannst du einen Gitarristen zum Schweigen bringen, indem du ihm Noten vorlegst...