Modifikation einer J&D Strat.

drholg
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Hallo liebe Musikeregemeinde,

ich möchte auch mal ein bischen basteln, deshalb habe ich mir einen J&D Stratnachbau besorgt. Für 57€ dachte ich mir, ich kann nicht viel falsch machen. Für das Geld finde ich sie auch soweit ok. Nun möchte ich sie gerne modifizieren. Ich weiß, das daraus keine Supergitarre wird, und darum geht es mir auch gar nicht. Aber ein bischen geht bestimmt noch und dazu habe ich 1-2 Fragen.

1. Wenn ich jetzt z. B. neue Tuner und ein neues Pickguard besorge, passen diese Teile dann standardmässig oder hat da jeder Hersteller sein eigenes Maß? Am Pickguard z. B. Die Schraubenlöcher.

2. Als Pickups würde ich zu einem Satz Fender Tex Mex tendieren. Ich denke, das dass im preislichen Rahmen ganz gut passt und trotzdem eine ordentliche Verbesserung darstellt. Die Original-PU's neigen ordentlich zu Nebengeräuschen. Oder gibt es in dem Preisbereich weitere Empfehlungen?

Viele Grüße
Holger
 
Eigenschaft
 
Nein, bei den Tunern sind die Schrauben von Hersteller zu Hersteller und von deren Modellen untereinander immer an anderen Positionen, beim Pickguard sieht das schon besser aus, es gibt aber keine Norm dafür.
Wenn die J&D Stat Wilkinson Pick Ups hat, sind die qualitativ mit den Fender Tex Mex auf gleichem Niveau, die Zutaten sind identisch - da wird es schnell eine Geschmacks- und Glaubensfrage. Es gibt einige 30-Euro-PUs...
 
Ok,vielen Dank für die Info. An so einem Instrument fällt aber ein Schraubenloch mehr nicht auf .

Die Pickups sind nicht von Wilkinson, irgendwelche J&D Nonames.
 
Die Pickups sind nicht von Wilkinson, irgendwelche J&D Nonames.

Meine J&D hatte Wilkinson verbaut, waren im großen und ganzen recht sauber und ordentlich gefertigt, hatten halt nur einen Balkenmagnet, statt Einzel-Magnete (Slugs),
Habe den Balken-Magneten entfernt, und die Stahl-Slugs gegen 6 St Alnico5-Magnete getauscht, dass hat sich vom Sound her sehr gelohnt.
 
Moin!

Meine J&D hatte Wilkinson verbaut, waren im großen und ganzen recht sauber und ordentlich gefertigt, hatten halt nur einen Balkenmagnet, statt Einzel-Magnete (Slugs),
Habe den Balken-Magneten entfernt, und die Stahl-Slugs gegen 6 St Alnico5-Magnete getauscht, dass hat sich vom Sound her sehr gelohnt.

Das hast du geschafft ohne den Draht zu zerreissen? Wow! Ich traue mich das nie bei Single Coils, weil die Spule meist direkt auf den Magneten oder Pole Pieces sitzt.

Aber das ist auch meine Erfahrung. Die Magnete sind oft wichtiger, als die genaue Windungszahl der Spule.

Schicken Gruß,
Etna
 
Das hast du geschafft ohne den Draht zu zerreissen? Wow! Ich traue mich das nie bei Single Coils, weil die Spule meist direkt auf den Magneten oder Pole Pieces sitzt.
Sollten tatsächlich PU verbaut sein, die einen angesetzten Balkenmagneten haben, ist der Spulenkörper (Bobbin) komplett aus einem Stück Kunststoff. Zwischen Wickeldraht und den Eisenkernen befindet sich genug Kunststoff, so dass sich die Pole Peaces gegen solche aus Alnico tauschen lassen... I. d. R. haben die einen Durchmesser von 5 mm. Ansonsten kannst du dir mal die PU von Tonerider anschauen, die zu moderaten Preisen eine gute Qualität liefern.

Überschüssige Löcher lassen sich mit etwas Leim und Zahnstochern schließen.
 
Das hast du geschafft ohne den Draht zu zerreissen?
Sollten tatsächlich PU verbaut sein, die einen angesetzten Balkenmagneten haben, ist der Spulenkörper (Bobbin) komplett aus einem Stück Kunststoff.
Genau so war es bei mir, die meisten HB's sind auch mit sog. Bobbins bestückt. Die Slugs kann man mit einem Durchschlag vorsichtig heraustreiben. Oder, wenn die Spulen sehr hochwertig sind, würde ich zwei Stück Flachstahl nehmen, 20mm Breite reichen. Zwei Enden übereinander legen und drei Löcher (3,5mm) bohren. An einem Ende wird dreimal ein 4mm Gewinde geschnitten, das andere Ende die Außenlöcher auf 4mm
aufbohren, das mittlere Loch auf 5,5mm aufbohren. In den äußeren Löchern in das Gewinde 4mm Schrauben reinschrauben, die 15 mm Länger sind, als die Bauhöhe des Pickup, man kann es auch mit 6mm Schrauben herstellen. Das lichte Zwischenmass (in Höhe einer Spule) wird mit Konter-Muttern eingestellt.
Jetzt kann ich den Pickup zwischen die Stahlschienen stecken, und eine Schraube in der Mitte kann beim Reinschrauben die einzelnen Slugs langsam heraus schieben.

Auf diese Art und Weise kann ich andere Magneten ausprobieren, oder die Slugs anders herum wieder einführen, um die Polalrität der Spule, z.B. von Süd auf Nord zu ändern. Anschließend beim Anschließen noch Plus gegen Minus vertauschen, und es ergibt sich Humcancelling.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die spannenden Infos, aber soweit wollte ich dann doch nicht in die Tiefe gehen
Ein bisschen basteln meinte eher ein Tauschen. Die alten fliegen definitiv raus.
Der Tipp mit den Toneridern ist gut, die werde ich mir mal anschauen.

Viele Grüße
Holger
 
Zu 1: Austauschtuner bzw. Schlagbretter bekommt man mit etwas Bastelei immer dran.
Zu 2: Nebengeräusche bei Singlecoils sind normal - die werden bei den TEXMEX auch nicht weniger.
 
Moin!

Das ist interessant. Mir sind noch keine SCs mit Spulenkörper aus einem HB untergekommen. Das ist wirklich interessant. Wie gesagt, ich habe es schon mal versucht den Barrenmagneten auszutauschen, aber es führte zur Zerstärung der Spule, weswegen ich den Tonabnehmer dann komplett neu aufgebaut habe. Aber wenn mitlerweile solche Spulenkörper aus Chine her kommen, freut mich das. Das macht einen Mod wesentlich einfacher.

Was ich aber in meiner Fireplorer gemacht habe, ist, dass ich dem HB am Hals mit Einzelmagneten anstatt der Pole Pieces gebaut habe. Das gibt dem ganzen einen sehr Jazzigen und direkten cleanen Charakter. Natürlich ist Stratitis irgendwann ein Problem, aber man kann den PU ja gut runter schrauben, da die Magnetkraft quadratisch mit dem Abstand singt.

Schicken Gruß,
Etna
 
Mir sind schon jede Menge PU mit diesen Kunststoff Bobbins unter gekommen... (die günstigen HB"S, Squier Bullet und Affinity, Johnson usw.) Ich weiß gar nicht, wie viele PU ich schon auf Alnico umgerüstet habe.. Einiges hatte ich hier auch dokumentiert... (auf die Schnelle, Johnson Telecaster PU - Post #4)... Es muss ja nicht unbedingt schlechter sein, wenn nur ein Ferritmagnet von unten angeklebt ist... Da habe ich schon einige PU geöhrt, die wirklich sehr angenehm waren...

dass ich dem HB am Hals mit Einzelmagneten anstatt der Pole Pieces gebaut habe

Ja, das habe ich auch schon gemacht und es hat mir gut gefallen...

Der Tipp mit den Toneridern ist gut, die werde ich mir mal anschauen.

Mit den "Toneridern" machst du nichts verkehrt... über amazon sind die auch günstig zu kriegen..
 
Es muss ja nicht unbedingt schlechter sein, wenn nur ein Ferritmagnet von unten angeklebt ist
Das stimmt, es kommt immer auf das einzelne Produkt an. Bei der J&D klang es mit Ferrit-Balken crunchiger, mit Alnico 5 um einiges klarer und differenzierter und wärmer. Darauf hin habe ich den Ferrit-Balken wieder unter die Alnico 5 Magneten geklebt. Der Sound kann sich dann danach einige Tage lang verändern. Der Höhenanteil wurde stärker, aber seidiger wie ein Violinen-Klang, die Bässe nahmen etwas ab (Ferrit-Magnet im Honigtopf).:) Darauf hin habe ich aus einer Spule die drei obersten Slugs wieder heraus genommen, habe 5mm Messinghülsen mit Innengewinde eingesetzt und dahinein 4mm Imbus-Schrauben geschraubt, die wieder auf den Ferrit-Balken reichen (Imbus-Slugs im Schlafrock).:) Im Messing ist zwar unmagnetisch, beeinflusst aber irgendwie den Magnetismus in den Schrauben, der Ton wird wärmer. Vielleicht weiß jemand etwas mehr darüber?
Ich bin auf jeden Fall mit dem Sound und den Kombinationen zufrieden, und darauf kommt es letztendlich an.:)

dass ich dem HB am Hals mit Einzelmagneten anstatt der Pole Pieces gebaut habe
Man kann dass auch mit nur einer Spule machen, und die andere mit Balken-Magnet. Ein solches Modell bietet SD an, habe vergessen welches es war, mildert die Stratitis schon einmal ab, und man hat diverse Sounds beim Splitten zur Verfügung.

Edit: Noch einmal auf die SD Side geschaut, das Modell könnte der Stag Mag SH-3 sein.
 
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Ich bin auf jeden Fall mit dem Sound und den Kombinationen zufrieden, und darauf kommt es letztendlich an.:)

Genau.. ein Patentrezept gibt es eh nicht... Ich bin ja auch so, dass ich verschiedene Möglichkeiten teste...
 
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Meine SC`s sind eigentlich ok.
Ich habe trotzdem einen Humbucker an der Bridge eingebaut und einen Bartolini
an den Hals gesetzt. Der Mittel PU klingt besser als viele Fenderteile.
Beim HB habe ich mit dem mittleren Poti eine Spule ausblendbar gemacht
und die beiden Anderen PU´s auf master Tone und Master Volume gelötet.
Die Tuner sind vollkommen ok, stimmstbiel und zudem sehr leicht,
keine Grund daran rumzufummeln und das Pickguard ist mir sowas
von Banane, das hat mit dem Sound mal gar nichts zu tun.
Schwarz ist bei jeder Firma schwarz, also warum daran rumfummeln (außer HB einpassen)?.
 
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Möchte schon eine klassische Strat mit Singlecoils haben. Gitarren mit Humbuckern habe ich schon genug. Auch geht es mir tatsächlich darum, ein bisschen zu basteln und am Ende etwas mehr aus der Gitarre rauszuholen. Sonst könnte ich auch gleich mehr Geld ausgeben für ein besseres Modell. So sehe ich dann, ob mir eine Strat überhaupt liegt.
Das Pickguard ist für den Sound sicher nicht so wichtig, aber etwas mehr Qualität geht da auch
Ich weiß, das über den Sinn, Geld in ein Einsteigermodell zu stecken schon oft diskutiert wurde, darum soll es hier auch gar nicht gehen.
 
Ich habe trotzdem einen Humbucker an der Bridge eingebaut
Dann haben wir ähnliche Vorlieben: Ich konnte einen SD SSL-5T in der Bucht schießen für die Bridgeposition, eine Tap-Hälfte kann ich mit einem Balance-Regler blenden, die andere Hälfte des Balance-Reglers blendet eine Dummy-Spule.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
So sehe ich dann, ob mir eine Strat überhaupt liegt
Ja einfach spielen und nach und nach verschönbessern.:)
Wenn Mitglied @Reinhardt etwas dazu sagen könnte, der wäre der Experte für Strat und J&D schlechthin. Da wäre noch das Trem.., die Mechaniken, ein marmoriertes PG usw.
 
Ich weiß, das über den Sinn, Geld in ein Einsteigermodell zu stecken schon oft diskutiert wurde, darum soll es hier auch gar nicht gehen.

Genau... ich bin auch der Meinung, dass es günstige Gitarren mit viel Potential gibt... Neben einer wirklich teuren Gitarre habe ich einige Harley Bentons, Stagg, Johnson... die nach entsprechenden Mods im großen Teich mit schwimmen können... und dabei trotzdem noch mehr als überschaubar im Endpreis sind...
 
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So, der erste Teil des Umbaus ist abgeschlossen. Als Pickups tut nun ein Tonerider TRS1-Set seinen Dienst. Und es hat sich echt gelohnt. Habe es für 56€ aus der Bucht, das war echt gut. Der Ton ist für mich um Längen besser.
Das neue Pickguard passt leider nicht so richtig. Da muß ich irgendwann mit der Laubsäge dran .
Neue Potis sind auch drin, nur der neue 5-Wegeschalter passt auch nicht, da ist die Fräsung nicht tief genug. Schade, der fühlte sich irgendwie wertiger an.
Komischerweise lässt sich nun der Bridge-PU nicht mit dem Toneregler regeln, obwohl ich mich an das Diagramm von Tonerider und Rockinger gehalten habe. Da muß ich wohl noch mal gucken.

Und zuletzt noch eine Anfängerfrage, kann man einen PU verkehrtherrum einbauen? Sprich, die Seite für das tiefe E zum hohen E hin, oder ist das egal. Und wenn ja, was hat das für Einfluß auf den Ton?

Viele Grüße
Holger
 
Und zuletzt noch eine Anfängerfrage, kann man einen PU verkehrtherrum einbauen? Sprich, die Seite für das tiefe E zum hohen E hin, oder ist das egal. Und wenn ja, was hat das für Einfluß auf den Ton?
Bei "staggered" PU´s haben die Polepices unterschiedliche Höhen und stellen die Saiten damit unterschiedlich laut dar. Drehst du den PU rum, wird die G Saite garantiert zu laut.
Dann wird es wahrscheinlich out of phase gehen,
evt. klappts mit Anschlusskabel auch umdrehen, die können dann aber zu kurz sein
oder die richtige Höheneinstellung verhinden.
Im Handel gibts dafür extra RWRP Pickups, damit klappts besser.
 
Moin!

Dann wird es wahrscheinlich out of phase gehen

Nö, da die Phase auch von der Verdrahtung abhängt.

Im Handel gibts dafür extra RWRP Pickups, damit klappts besser.

Nö, muss nicht sein. Ist absolut unnötig. Ich kann aus zwei identisch gefertigten Spulen einen Humbucker bauen, der gut klingt und auch das macht, was er machen soll. Fairerweise muss ich sagen, dass die Pole Pieces ja nicht magnetisiert sind, weil das der Barrenmagnet hinterher schon richtig macht. Den Elektronen ist aber dennoch egal in welcher richtig sie im Kreise geschubst werden, solange sie in die richtige Richtung am Kabelende wandern. Das sind ja keine Milchsäurekulturen im Joghurt. ;)

Aber geben tut es das. Wichtig ist dabei ja nur das Magnetfeld und das man richtig verdrahtet.

Schicken Gruß,
Etna
 

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