Denk mal alleine an die zusätzliche Logistik, die bei der Produktion aufgebracht werden müsste, um festzulegen, bei welchem Modell,
welche Löcher an welchen Stellen gebohrt werden müssten. Schliesslich müsste sich das auf den Preis auswirken.
Und die Produktion müsste an bestimmten Stellen aufgeteilt werden.
Eigentlich nicht. Man bohrt einfach bei allen Modellen. ;-)
Und wir reden hier ja nicht über billige 100€-Gitarren. Sondern über 4-stellige Summen. Und über Fehlerraten von 20-30%, so wurde es in diesem Thread angesagt.
Und es wurde auch gesagt, dass wegen des Holzes und seinem Öl, solche Klebepads prinzipiell nicht richtig halten können.
Wenn mir als Hersteller oder Händler ungefähr ein Viertel aller Gitarren zurückkommen (oder weniger, weil der Kunde es selber repariert), dann würde ich als Hersteller trotz allem versuchen, diesen systematischen Fehler abzustellen. Denn sowas kann sich nicht gut auf den eigenen Ruf auswirken.
Als Hersteller wäre es mir wichtig, dass der Kunde nicht wegen solcher "läppischer" Fehler, die man selber gut vermeiden könnte, einen schlechten Eindruck von der Verarbeitungsqualität bekommt.
Besonders blöde wäre es doch, wenn so ein Defekt bei einem Live-Auftritt passiert. Ich meine, wie doof wirkt das doch auf den Kunden: Da hat er schon extra viel Geld in die Hand genommen für eine gute Gitarre, und dann fällt bei einem Auftrtritt ein läppisches Klebepad ab und schnarrt im Korpus und versaut den Gig. Zumindest für den Gitarrenspieler.
Ich habe mir mal eine Reso-Gitarre aus Ganz-Blech mit eingebautem Tonabnehmer gekauft. Second-Hand. Keine Premium-Marke, eher Mittelklasse bis Anfänger-Klasse. Da schnarrte der Tonabnehmer am Gehäuse. Das habe ich erst später bemerkt, aber einige Aufnahmen haben das Schnarren schon drauf.
Ich hab's dann selber repariert, mit ein paar Fahrrad-Ventilgummis oder ungeschrumpften Plaste-Schrumpfschläuchen, die ich um die Verstellschrauben gelegt habe. Damit war das Schnarren weg.
Aber letztlich: Wie blöde ist das denn für den Hersteller, dass er nicht selber so eine simple und einfache Massnahme nicht schon selber in der Produktion schon ergreift?
Hätte ich diese Gitarre neu gekauft, so wäre sie wegen Garantie an den Händler zurück gegangen. Als Gebraucht-Gitarre habe ich halt selber gebastelt.
Aber warum gibt ein Hersteller sowas frei? Warum beseitigt ein Hersteller nicht solche Blödheits-Dummheits-Fehler nicht selber schon?
Vor vielen Jahren hab ich mir mal ein Akkordeon gekauft. Immerhin kam es in einem dazu passenden Koffer. In der "Bedienungsanleitung", im Beipack-Zettel stand: "Der Notenständer gehört nicht in den Akkordeon-Koffer." Logisch, um das Akkordeon nicht zu beschädigen.
Als ich das las, kam mir sofort der Gedanke: "Falsch! Da muss stehen: Für den Notenständer und die Notenmappe finden sich entsprechenden Fächer im mitgelieferten Akkordeon-Koffer. Bitte deponieren Sie Notenständer und Notenmappe dort, um Beschädigungen des Akkordeons zu vermeiden."
Ich meine, wenn bekannt ist, dass Musiker mit Notenständer und Notenmappe sowas gerne mal in den Akkordeon-Koffer reinzwängen, dann muss der Hersteller mit denken! Aber hallo! Dann gehören solche Extra-Fächer in den Koffer hinein gebaut. Damit der Kunde merkt, oha! Da hat der Hersteller mit gedacht! Da hat er mir das Leben leichter gemacht! Damit ich nicht mit zwei Taschen oder Koffern rumlaufen muss. Sondern hat praktischerweise solche Fächer im Koffer eingebaut, und hat von Kunden- und Musikerseite her mit gedacht.
Und so muss es eigentlich immer laufen: Der Hersteller soll von Kundenseite her mit denken. Manchmal sind es solche Kleinigkeiten, die es ausmachen. In einem hart umkämpften Markt.
Abfallende Klebepads sind sicher keine Vertrauensmassnahme, die für eine langfristige Markenbindung sorgen.
Gruß
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Klasse Idee, das mit den Loechern.
Lieferst Du auch gleich ein Endoskopie-Besteck mit?
Hast Du schon mal im Inneren einer Gitarre gearbeitet?
Ich schon und ich habe mir mehr als einmal ein bis drei zusaetzliche Hand- Finger- und Handwurzelgelenke gewuenscht. Und Augen an den Fingerspitzen. Kommt leider auch nicht serienmaessig.
Haette ich das, dann saehe ich auch Sinn darin, irgendwo tief im Bauch der Gitarre kleine Loecher zu haben, durch die ich dann Kabel ziehen koennte. Aber da ich da nix sehe und auch nix tasten kann, weil ich da nicht mal hin reichen kann, nutzen die Loecher da nix.
Ich finde die gaengigen Klebepads hinreichend.
Offensichtlich hast du es nicht verstanden. Die Löcher und die Kabelbindedrähte zieht der Hersteller ein, bevor er alles zusammen leimt und die Gitarre schliesst.
Und ich hatte ja auch noch andere Ideen.
Inwieweit ist denn das besser, im Inneren Klebepads zu verkleben, die dann doch wieder abfallen. Weil, ist ja so mit Palisanderholz...?