Naja, bei deinem jetzig geordertem Equipement musst du:
Signalleitung zu den Boxen führen.
Stromleitung (es sind ja selfpowered Boxen) zu den Boxen ziehen. Sicher, es gibt Hybridleitungen, aber die hast du nicht.
Die Leitungen sind meist etwas unhandlich und oftmals latschen die Leute drüber, wenn man die Leitungen nicht gut und sicher verlegt.
Falls du nun denkst, klar ich kann ja von irgendwo Strom ziehen sage ich nur Masseschleife bzw. Potentialunterschiede. Das brummt dann. Man sollte immer dafür sorgen, dass so etwas aus einer Quelle, sprich einer Steckdose versorgt wird. Ansonsten hilft ein Lineisolator bzw. Trenntrafo.
Dazu kommt noch, dass das Signal zu den Boxen unsymetrisch ist. Auf längeren Strecken fängt man sich alles mögliche damit ein, was in einem Sirren und Knacken ausarten kann. Daher würde ich dir raten noch in zwei DI Boxen zu investieren, welche das Signal des Mischpultes symetrieren. Zusätzlich haben solche DI Boxen einen Groudlift, welcher die Masseverbindung kappt. Damit verhindert man eben das oben genannte Brummen.
Du siehst es gibt einige Pferdefüße. ;-)
Der nächste Pferdefuß ist, dass die Boxen nicht wirklich Regen abkönnen. Strom und Wasser verträgt sich nicht und deine Boxen sind nun mal selfpowered. Sind die denn irgendwie Spritzwassergeschützt? Hast du da an entsprechende Verhüterlies gedacht oder wurde dir das nahegelegt bei der Beratung? Du kannst nun Müllbeutel drüber ziehen, doch das sieht 1. nicht wirklich schön aus und 2. dämpft es die Höhen mehr als deutlich weg. Das wird dann sehr stark mumpfig und die Sprachverständlichkeit sinkt dadurch rapide ab.
Dann wiegt so ne Kiste 23 kg. Bedenkt, dass die Kiste nach oben muss, deutlich über die Köpfe der Leute, damit das auf Strecke geht. Welche Stative habt ihr nochmal dazu genommen?
Nicht nur allein die Statik an sich, sondern gerade dynamische Lasten, insbesondere Wind und evtl. Stösse durch Besucher lassen so manches Stativ zum Problemfall werden sobald es mal wirklich auf Höhe muss.
Wie sieht der Untergrund aus und steht das Stativ samt Box sicher und im Wasser? Wie sieht es mit Ballast aus und verträgt das Stativ diese zusätzlich Last? Kann man das Stativ mit Seilen verankern?
Bei den Druckkammertröten ist das alles kein Ding, denn < 5 kg reißen definitiv weniger an einem Stativ und die Angriffsfläche ist auch deutlich kleiner, was Windlast angeht.
Das was an den Boxen scheinbar gut ist, ist die Richtwirkung. Daher könnte die Reichweite doch recht passabel sein. Die Realität wird dann zeigen ob das nicht nur auf dem Papier so ist.
Ich kenne nun das Areal nicht und ich kenn nicht die Wegstrecken bzw. was innerhalb der Wegstrecken liegt (Wege für Besucher, Türen, Übergänge, etc.). Ich weiß aber aus Erfahrung dass das meist anders kommt als man denkt, vor allem wenn man es das erste mal macht. Vielleicht hast du ja eine optimale Konstellation und stehst leicht erhöht und zentral, so dass du mit den beiden Boxen zumindest mal in je eine Richtung schiessen kannst. Und vielleicht stehen die Dinger ja gar direkt in unmittelbarer Nähe, so dass du dir keine Gedanken über Leitungswege und deren sichere Verlegung machen musst. Dann ersparst du dir natürlich auch die anderen Pferdefüsse wie Brummschleife und eingefangenen HF Müll auf der unsymetrischen Leitung zur Box.
Aus Erfahrung weiß ich eben, dass das meist nicht so ist. Ich habe einige Zeit lang größere Radrennen betreut. Streckenbeschallung, sowie meist zwei größere, zentrale Beschallungen (Start-Ziel und irgendwo in der Mitte). Ist jetzt ein unfairer Vergleich, da das eine ganz andere Größenordnung ist, doch auch hier hat sich immer wieder gezeigt, dass man mit allem rechnen muss und dass man mit 100V Technik gerade bei solchen Events deutlich im Vorteil ist. Niemand tut einem Klingeldraht etwas an und dieser ist zudem zäh und robust. Den kannst du mit Heftzwecken an die Bretterwand der Halle nageln und kannst ihn gar bis zum nächsten mal dort lassen.
Was mich nun auf eine ganz andere Idee bringt, denn:
Es ist ja nicht so, das die Beschallung das
einzige ist was aufgebaut werden muß, wir müssen einen kompletten Parcours mit 22 Hindernissen eine verkabelte Zeitmessung und eine
EDV für die Erfassung installieren, außerdem noch Kaffee besorgen
Warum zum Kuckuck sucht ihr euch nicht eine Fachfirme, welche euch betreut und euch die Arbeit mit dem ganzen Gerödel abnimmt. Bei dem oben erwähnten Radsportverein (iwelcher auch recht klein und beschaulich war/ist) war das zumindest finanziell drin und jeder war happy.
Es ist nicht immer ratsam alles selbst in Eigenregie zu machen, vor allem dann nicht, wenn man seinen Arbeitskorb zu voll macht, keine Helfer hat und eben noch nicht so wirklich einen Plan hat wie das alles so seinen Gang zu nehmen hat.
Als abschließende Frage: Wie habt ihr es denn bisher gemacht?