[Gitarre] Harley Benton ST-62 Black

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Meine neueste Anschaffung - eine HB ST-62 - bewegt mich nun dazu mal wieder ein Review zu schreiben.

Zur Vorgeschichte... Zum Einen steht die ST-62 schon lange auf meiner Agenda, da ich ja einen gewissen Hang dazu habe, günstige Gitarren (mit Potential) zu optimieren. Zum Anderen bekomme ich demnächst einen Top Strat Body und hatte im Hinterkopf, die fehlenden Teile von eben dieser ST-62 zu nehmen..

Thoman hat wie immer sehr schnell geliefert und nachdem ich die Gitarre aus den 2 Kartons und diverser Lufterpolsterfolie befreit hatte... wollte ich nicht so recht glauben, was da zum Vorschein kam... Es gibt ja tendenziell sehr viele positive Aussagen zu dieser Gitarre, aber so wirklich glauben tue ich das erst, wenn ich es selber sehe... Kurze Rede, langer Sinn -

Die Gitarre schaute schon mal sehr gut aus... die Lackierung wurde sehr ordentlich durch geführt... Der Neck sitzt ohne Spiel im Body und auch sonst ist Alles gerade ein- und angebaut...

Also, Gitarre gestimmt und trocken angespielt... Intonation und Saitenhöhe passen schon mal sehr gut.. (Ab Werk sind .009er Saiten von D'Addario auf gezogen)... Es schnarrte nichts und auch der Sattel ist gut gekerbt.. Passt schon mal soweit...

Der Neck ist Vintage mäßig schon recht fett... ("D" Profil) und liegt mir gut in der Hand... ich mag das genauso.. Die Sattelbreite beträgt (gemessene) 42 mm.

Das Pickguard ist 3 - lagig - "Brown Tortoise"

Nach dem "einstöseln" in den Amp... Nun ja... Was habe ich erwartet von den Wilkinson "Vintage" Alnico 5 - Nun, ich hatte mir so einen etwas dünnen Sound vorgestellt.. und auf der "To Do" Liste standen (Betonung liegt auf "standen") schon PU aus dem Hause Tonerider... Aber.. Pustekuchen.. Der Neck PU ist warm und rotzig frech.. Blues pur... selbiges gilt für die Kombi "Neck und Mitte" und den mittleren PU... Der Kollege an der Bridge ist etwas schärfer mit einer schönen Brise "Twäng"... ohne, dass er aufdringlich wäre. Hier sehe ich keinen Grund zum Wechseln... Auch mit dem Slide, machen die PU einen guten Job...

3 Dinge sind mir, darüber hinaus, besonders positiv aufgefallen...

1. Fretjob... Die Bünde (medium) sind perfekt abgerichtet und poliert... und die Bundenden sind sauber entgratet.
2. Die Mechaniken... Die Vintage Tuner (mit dem Schlitz) laufen Butterweich und sind gerade angebaut.. Hier gibt es auch keinen Grund, die Teile zu wechseln...
3. Der Body hat, wie beim Original, eine Stärke von 45 mm.

Das Instrument würde ich so jedem Anfänger empfehlen.. da gibt es nichts zu meckern...

Trotzdem werde ich noch einige Upgrades durchführen... Das Tremolo / Vibrato wird gegen eines von Wilkinson getauscht (WVC mit Steelblock).. Die PU Kappen, Potiknöpfe und die Abdeckung für das Tremolo werden durch einen "geagten" Satz ersetzt und die Potis, der Schalter und die Klinkenbuchse werde ich auch tauschen ... Bei der Gelegenheit kommen andere Kondensatoren zum Einsatz (22nf Orange Drops) und eine Treble Bleed Schaltung wird sie auch bekommen...

Als Fazit möchte ich sagen... Ein klasse Teil für kleines Geld... In den letzten 30 Jahren hatte ich einige Nachbauten in den Händen und die ST-62 sticht da schon sehr positiv heraus.. Würde auf der Kopfplatte ein anderer Name stehen, wäre der Preis sicherlich 3 x so hoch.

Info:

  • Korpus: Linde
  • Hals: Ahorn, geschraubt
  • Halsprofil: C
  • Griffbrett: Palisander
  • Griffbrettradius: 350 mm
  • 22 Bünde
  • Mensur: 648 mm
  • Sattelbreite: 42 mm
  • Double Action Trussrod
  • Tonabnehmer: 3 Wilkinson MWSTHA Alnico Vintage thomann ST-Style Single Coils
  • 1 Volume- und 2 Tonregler
  • 5-Weg-Toggle Schalter
  • Tortoise Schlagbrett
  • verchromte Deluxe Hardware
  • synchronisiertes Tremolo System
  • Kluson-Style Mechaniken
 
Eigenschaft
 

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schönes Review! Ich hab ne HB Tele und bin auch zufrieden damit. Gute Basis und den Rest kann man mit der Zeit ja modden / basteln....
Viel Spaß weiterhin mit dem Teil!
 
Ich hab ne HB Tele

stimmt, wenn mich nicht Alles täuscht, war das doch die TE 52, die ich ja auch habe... auch ein Klasse Teil.. Ich habe mir die ST-62 heute noch mal "zur Brust" genommen und kann immer noch nichts Negatives finden.. Da wird bestimmt noch mal eine Creme farbige "Schwester" hinzu kommen..

Danke auch für die Kekse
 
Hi, netter Bericht :)! Werd's gleich mal in die Review-DB übernehmen.

Kleine Anmerkung @Slideblues : Wenn per Paste&Copy Passagen aus der BigT.-Seite übernommen werden, so stehen die Chancen 1000:1, dass sich da ein "T*omann" mit hereinschleicht. Eine kleine "Nickligkeit", über die sich die BigT-Katalogmacher immer diebisch freuen, wenn sie im www drüber stolpern. Ich habe das oben mal kursiv-blau zur Kenntnisnahme editiert ;).

LG Lenny
 
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Da ich gerade dabei bin die HB ST-62 etwas zu modifizieren (dazu werde ich noch was im DIY Bereich schreiben), konnte ich mir ein Bild vom Innenleben der Gitarre machen... Sämtliche Fräsungen sind akkurat ausgeführt und bei den PU handelt es sich tatsächlich um die Wilkinson "Delux" Variante (mit Alnico Einzelmagneten in der Spule)... das ist schon erstaunlich in dieser Preisklasse... Die Gitarre liegt eindeutig über dem Niveau der günstigen Strats von z. B. Squier ("Bullet" und "Affinty)... Kaum zu glauben, aber so ist es... Ich habe genug von den Teilen zerlegt und umgebaut...

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Tolles Review. Scheint, dass HB zu Unrecht einen schlechten Ruf hat. Ich lese immer wieder gutes Zeug über die produkte. Unser Gitarrist hat eine Tele von HB (Nile Rodgers Signature?) und war auch von anfang an begeistert. OK, von einige Modifikationen, wie Elektrik, Saiten, ggf. Mechaniken mal abgesehen, aber das ist ja auch oft Geschmacksache.
 
Ich habe weniger mit den neueren, aber durchaus mit den älteren Harley-Bentons Erfahrungen gemacht - Was ich so höre, haben die sich wohl einfach unglaublich gesteigert.

Meine Erfahrungen liegen eher so in den Anfängen der Marke (vor so um und bei 10-12 Jahren). Mein Vater hat sich damals die HBT2000 gekauft und mit Hot Rails aufgerüstet. Hat mich nicht überzeugt, obwohl Gitarre und Pickups zusammen etwa 400 Euro gekostet haben. Ein Freund hatte damals zudem eine HB Einsteigerstrat, die war bestenfalls okay zu bespielen und hatte arge Probleme mit der Stimmstabilität.

Ich will die neueren Reviews gar nicht in Frage stellen (fehlen mir auch die Erfahrungswerte!), aber eher feststellen, dass sich da anscheinend so einiges zum Besseren entwickelt hat.
 
Das Thema Stimmstabilität hat meist eher mit dem Setup der Gitarre als mit der (billigen) Hardware zu tun.  

- sauber gefeilte Sattelkerben, gut geschmiert.  
- gut eingestellte Brücke/Tremolo 
- gut befestigte Mechaniken  
- generell gut angezogene Schrauben (Hals, Brücke, Mechaniken...) 
- Gut und sauber aufgezogene Saiten.  

Wenn diese Punkte erledigt sind, sollte eigentlich bei jeder Gitarre das Thema Stimmstabilität erledigt sein. Egal wie alt und wie billig :)
 
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Warum musstest du denn dieses tolle Review schreiben? Bei dem Preis kann ich mich ja fast nicht zurückhalten
Ja, gemein nicht... :D... aber die Gitarre hat es verdient... die - von dir verlinkte ST-62 - steht auch noch auf meiner Agenda... so als Kontrast..

HB hat zu Unrecht einen schlechten Ruf, vielleicht basiert das wirklich noch auf die Anfangszeiten dieser Marke, aber was die inzwischen anbieten - ist - gelinde gesagt sensationell... was das P/L Verhältnis betrifft... Ich habe ja auch einiges umgebaut (Potis, Schalter, Caps, Trem. Block), aber das schaut bei doppelt so teuren Gitarren auch nicht besser aus... und letztlich steht und fällt jede Gitarre mit einem ordentlichen Setup...

Zwischenzeitlich hatte ich ja ein anderes PG mit anderen PU verbaut... Inzwischen sind aber die originalen Wilkinsons wieder an Board..., weil sie mir einfach besser gefallen...
 
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Die sind gut, hatte ich auch schon mal in der Hand, also für das Geld!
Was nicht funktionieren wird, ist, einen anderen Strat-Body daran zu schrauben, zumindest nicht, wenn dieser Fender-Maße hat. Der Hals der HB war 57 mm breit, das passt nicht in die 55,6 mm. Ich habe dann am Halsfuß gefeilt. Und so richtig sauber war der Hals auch nicht, da bin ich nochmals mit der Feile drüber, dann waren die Bünde plan.
Kann sein, daß das mittlerweile anders ist, bei der Tele war das mit dem Halsfuß aber auch so.
Bei den HB's habe ich aber auch schon mal herausstehende Bünde erlebt, das war die vintage-Tele und die Goldtop mit P90, die gingen wieder zurück.
 
Die sind gut, hatte ich auch schon mal in der Hand, also für das Geld!
Für das Geld ist die Gitarre mehr als nur gut... absoluter P/L Sieger. Vergleichbar vom Preis (obwohl noch teurer) wäre die Bullette von Squier, die aber um den Faktor "3" minderwertiger ist... (dünnerer Body, schlechte Mechaniken, billiges Pg, billigste PU)... (ich habe in den letzten Jahren diverse Bullets umgebaut - ein Graus)...

Der Neck meienr ST-62 hat ein Einbaumaß von 56,5 mm und passte (Testweise) in einen Rockinger Tele Body ... mal ganz davon ab, warum sollte man den Neck einer HB an einen Fender Body schrauben? :ugly::D

Ich habe in den letzten 2 Jahren insgesamt 7 Harley Bentons gekauft (für mich, bzw. für Kollegen) 2 günstige TE20 (da gibt es noch einen Umbaubericht hier im Forum), 2 TE 70 "Rosewood", 2 "TE52" und die ST62. Bei keinem der Instrumente musste ich irgend etwas an den Bünden machen (bei den ganz günstigen vielleicht ein bisschen polieren)...Sie waren durch die Bank ordentlich abgerichtet und an den Bundenden entgratet.. Da habe ich Instrumente "Made in USA" gesehen, die von den Bünden her schlechter waren...

Natürlich ist irgend wann die "Luft" raus (im Sinne von "andere Liga") - aber jetzt speziell bezogen auf die ST62 fällt mir nichts ein, was ich da für 200,- oder 300,- Euro besseres kriegen würde.. Und ich spiele seit 30 Jahren Gitarre... und habe auch teurere Instrumente...
 
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Bleibt die Frage, was Du jetzt mit dem Strat Body machst, den Du in Kürze bekommst ;)
 
Das Thema Stimmstabilität hat meist eher mit dem Setup der Gitarre als mit der (billigen) Hardware zu tun.  

- sauber gefeilte Sattelkerben, gut geschmiert.  
- gut eingestellte Brücke/Tremolo 
- gut befestigte Mechaniken  
- generell gut angezogene Schrauben (Hals, Brücke, Mechaniken...) 
- Gut und sauber aufgezogene Saiten.  

Wenn diese Punkte erledigt sind, sollte eigentlich bei jeder Gitarre das Thema Stimmstabilität erledigt sein. Egal wie alt und wie billig :)

Da würde ich dir zustimmen!

Insofern kann man aus den meisten Gitarren noch Einiges an Stimmstabilität rausholen, wobei ich das vor allem für die Sattelkerben unterschreiben würde, am besten vielleicht noch mit etwas Graphit :)

Das Ding ist nur:
Für Einsteiger ist das erst einmal ein großes Hindernis und das Stichwort ist ja oftmals auch: Was empfehle ich einem Einsteiger? Den würde ich ungern gleich nach dem Kauf Sattelfeilen in die Hand drücken. Dass die Schrauben gut angezogen sind möchte ich in den allermeisten Fällen mal wohlwollend unterstellen, beim Trem seh ich vor allem das Problem wenn die Federn zu viel/zu wenig Zug haben, auch das wäre für einen Einsteiger möglich zu justieren, aber eher doof.

Oftmals ist einer der größten Unterschiede zwischen der günstigen und der gehobenen Preisklasse das Werks-Setup. Insofern stimme ich deinen Punkten wie gesagt zu, finde es aber gerade für Einsteiger problematisch. Die sollten dann vielleicht einen Teil des gesparten Geldes gleich einmal dazu aufwenden, die Gitarre vernünftig einstellen zu lassen - oder privat um Hilfe bitten.
 
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In deinem Review schreibst du von einem Hals mit D-Profil. Bei den Specs von Thomann steht, dass der Hals ein C-Profil hat. Was stimmt?
 
Tolles Review.

Da wage ich mal zu behaupten, dass heutzutage solche Großserienhersteller, sobald sie CNC-Fertigung haben nebst einer entsprechend gut ausgesuchte Zubehörindustrie, dazu einen eingeschwungenen Fertigungsstandard plus halberwegs organisierter Qualitätskontrolle - dann nehmen sie sich nichts mehr in punkto Qualität, die unter den verschiedenen Herstellern groß voneinander abweicht.
 
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In deinem Review schreibst du von einem Hals mit D-Profil. Bei den Specs von Thomann steht, dass der Hals ein C-Profil hat. Was stimmt?
Ich glaub Modern C ists.
Zur Gitte. Ich besitze auch eine Harley Benton ST-62 Black und wie bei so vielen HBs ist die Grundsubstanz hervorragend. Der Rest, Elektrik und Hardware, ausreichend. Die PUs liefern zwar jede Menge Twäng, klingen aber irgendwie knickrig. Ich werde sie gegen Tonerider austauschen. Das Trem tuts auch irgendwie, wird getauscht. Mechaniken sind überraschend stabil, ob die getauscht werden müssen, weiß ich, wenn ich den Sattel gegen einen Graphitsattel getauscht habe.
Gemessen am Preis, ist es schier unglaublich was da geboten wird. Die Halseinpassung hervorragend, da sehen meine Fender anders aus.
Gruß Hari
 
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Der Neck meienr ST-62 hat ein Einbaumaß von 56,5 mm und passte (Testweise) in einen Rockinger Tele Body ... mal ganz davon ab, warum sollte man den Neck einer HB an einen Fender Body schrauben? :ugly::D
...

Warum? Das kann viele Gründe haben! Der Neck würde in die Fender-Tasche aber nicht passen. Bei Rockinger evtl. schon, das kann sein. Aber genau das habe ich schon mal gemacht: diesen HB-Hals in einen Rockinger-Tele Body geschraubt. Und? Das geht eben nicht so einfach! Weil die Höhe des Halses viel höher als die des Standard-Maßes ist. Die Böckchen bei der Bridge konnte ich gar nicht so hoch stellen, und nachdem ich mir längere Schrauben für die Böckchen gekauft habe, mußte ich auch feststellen, daß die auf den kompensierten Reitern vorne auflagen, diese dann zu schräg waren.
Und umgekehrt: Du möchtest diesen Body an Deinen Fender-Hals schrauben, dann hast Du eine schöne Lücke. Stört Dich aber vielleicht nicht, mich schon.
Ist doch auch egal. Die Gitarre ist für das Geld gut! Okay. Aber man kann nicht alles vergleichen oder tauschen, und davon war am Anfang mal die Rede, das auf einen anderen Body zu schrauben. Dazu habe ich geantwortet!
 

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