3 Programme, 3 Probleme oder „Ich will doch nur aufnehmen“

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Django_FR
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Hallo liebes Musikerboard,

ich schreibe hier nach Jahren mal wieder. Ich bin mittlerweile stolzer Besitzer eines Mikrophons und hatte den Plan gefasst, mit dessen Hilfe ein Minialbum aufzunehmen (Gpysy Jazz mit mir an Lead-Gitarre, an der Rhythmus-Gitarre und am E-Bass). Ich habe keine riesigen Ansprüche, ich will lediglich ein paar Spuren nacheinander aufnehmen, nen Click hören, und, wenn‘s mich richtig packt, einen Hall-Effekt auf die Lead-Gitarre hauen.

Doch dieser Plan schlug bislang fehl, da ich mittlerweile beim dritten Aufnahmeprogramm (DAW) bin und jedes Programm zwar das Problem seines Vorläufers behebt, dafür aber ein neues schafft, was mich am Aufnehmen hindert. Wenn mir jemand helfen könnte, EINES der drei Probleme zu beheben, wäre ich meinem Ziel ein Stück näher. Ich habe alle drei Probleme gegoogelt und bin leider bei keinem weitergekommen.

Setup:

Ich nehme meine Akustik-Gitarre mit einem Audio-Technica AT 831b Lavalier-Mikrophon ab. Das Signal geht in ein M-Audio Fast Track Pro, das per USB in meinen Computer läuft. Ich benutze Ubuntu 16.04 LTS. Mein Rechner hat (laut Linux) 7443 Mb Ram und einen AMD A8-5600K APU Prozessor. Die Paketlisten und Updates sind aktuell.


1. Versuch: Ardour 4
Dieses Programm hat das Problem, dass es nach wenigen Minuten abstürzt. Entweder kommt die Fehlermeldung, das keine Verbindung zu einem Audiobackend besteht oder ein I/O Fehler vorliegt („Das Audiobackend wurde aus folgendem Grund beendet: ALSA I/O error“).
Ich betreibe das Programm mit ALSA, da ich unter Jack weder Projekte anlegen noch bearbeiten kann.

Ausgangsproblem: Ardour 4 stürzt ab

2. Versuch: Qtractor
Bei diesem Programm funktioniert eigentlich alles gut, leider bekomme ich über die Kopfhörer nur auf dem linken Ohr ein Signal. Das Problem besteht auch, wenn ich Mono-Spuren aufnehme, außerdem kommt der Click auf der rechten Seite nicht.

Ausgangsproblem gelöst
Neues Problem #1: Signal kommt nur links

3. Versuch: Audacity
Bei diesem Programm ist in den Aufnahmen ein sehr unangenehmes Hintergrundrauschen zu vernehmen. Das Problem liegt bei Qtractor nicht vor (da bin ich, genau genommen, vom Klang ziemlich begeistert – zumindest auf einem Ohr). Dafür bekomme ich auf beiden Seiten des Kopfhörers ein Signal (wie bei Ardour 4 auch). Ich habe die Rauschentfernung mal versucht, das hat aber wenig gebracht. Außerdem handelt es sich dabei nicht um ein „natürlichen“ Teil des Signals, den das Mikro abgibt, da ja bei 1. und 2. das Problem bei sonst gleichen Einstellungen nicht besteht.

Neues Problem #1 gelöst
Neues Problem #2: Hintergrundrauschen

Soweit die Kurzfassung der Probleme, ich kann gerne mehr Informationen nachreichen, wenn das hilfreich sein sollte. Ich bedanke mich schon jetzt für Eure Hilfe!

Es grüßt,
Django
 
Eigenschaft
 
Also an Ardour sollte es eigentlich nicht liegen. Ich nehme damit auch auf. Allerdings nutze ich Jack. Vielleicht solltest du versuchen, die Probleme mit Jack zu beheben? Da kann ich gerne versuchen, dir zu helfen ;)
 
Sind alles so frickelige Insel-Anwendungen die da zum Einsatz kommen. Aber der Einsatz von gebräuchlichen und bewährten Anwendungen scheint als Lösung wohl ausgeschlossen zu sein. Schade.
 
Willkommen im Board,


Um den Mythos gleich zu Anfangs noch einmal mit Nachdruck zu zerstreuen:
Audacity ist keine DAW!


Die erste Frage wäre:
Warum Linux...?



:hat:
 
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Erstmal vielen Dank für das Feedback! Zu den einzelnen Punkten:

  • Das Jack Audio Connection Kit startet und scheint auch zu funktionieren. Real-Time läuft auch. Das Problem liegt darin, dass, wenn ich Ardour mit Jack betreibe, keine Projekte anlegen / öffnen kann. Woran das liegen kann, würde mich brennend interessieren.
  • Die "frickelige[n] Insel-Anwendungen" habe ich ergoogelt. Ich steige mit Kusshand auf andere (Linux-kompatible) Anwendungen um. Vorschläge?
  • Ich nehme in aller Form zurück, Audcity jemals als DAW bezeichnet zu haben und gelobe auf immer und ewig Abbitte.
  • Linux benutze ich, weil es schneller und stabiler als Windows ist (und umsonst). Außerdem habe ich es irgendwie bei der Installation von Ubuntu geschafft, dass ich nicht mehr auf meine Windows-7 Installation zugreifen kann :nix:.

Gruß,
Django
 
Die "frickelige[n] Insel-Anwendungen" habe ich ergoogelt. Ich steige mit Kusshand auf andere (Linux-kompatible) Anwendungen um. Vorschläge?

Linux IST doch die frickelige Insel-Anwendung an sich. :D
 
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Erstmal vielen Dank für das Feedback! Zu den einzelnen Punkten:

  • Das Jack Audio Connection Kit startet und scheint auch zu funktionieren. Real-Time läuft auch. Das Problem liegt darin, dass, wenn ich Ardour mit Jack betreibe, keine Projekte anlegen / öffnen kann. Woran das liegen kann, würde mich brennend interessieren.
  • Die "frickelige[n] Insel-Anwendungen" habe ich ergoogelt. Ich steige mit Kusshand auf andere (Linux-kompatible) Anwendungen um. Vorschläge?
  • Ich nehme in aller Form zurück, Audcity jemals als DAW bezeichnet zu haben und gelobe auf immer und ewig Abbitte.
  • Linux benutze ich, weil es schneller und stabiler als Windows ist (und umsonst). Außerdem habe ich es irgendwie bei der Installation von Ubuntu geschafft, dass ich nicht mehr auf meine Windows-7 Installation zugreifen kann :nix:.

Gruß,
Django

Ich habe Arch-Linux und da läuft Ardour 4 ohne Probleme mit Jack. Wenn ich zu Hause bin widme ich mich mal dem Problem und forsche etwas nach woran das bei dir liegen könnte.

Wenn dein Windows nach der Installation nicht mehr geht hast du es vielleicht einfach überschrieben? Normalerweise erkennt die Installation das bestehende Betriebssystem und konfiguriert den Bootloader entsprechend.

An alle anderen: Ja bei Linux muss man manchmal etwas mehr "basteln" aber viel häufiger funktionieren Sachen einfach out-of-the box, das hängt immer stark vom Anwendungsgebiet ab. An vielen Stellen ist Linux einfacher zu nutzen, aber an vielen Stellen auch Windows oder Mac. Und was Linux mit Jack und Ardour bietet (kostenlos), kann sich durchaus sehen lassen ;)
 
... etwas Salz in die Wunde ?
ich mache solche Aufnahmen auf einem iPad mit Multitrack DAW im 'Studio'
später latsche ich mit dem Tablet rüber und aktiviere den Server-Teil von Multitrack
rufe am Rechner das Multitrack Lesezeichen auf und speichere die Tracks per WLan auf der 'richtigen' DAW
dort wird dann geschnitten und arrangiert...

für meinen Bedarf optimal - das Tablet ist 2 Sekunden nach dem Einschalten aufnahmebereit
DI-Signal und ggf Amp-Simulation (1a) lassen sich auf getrennte Spuren aufnehmen
Effekte ebenfalls in Top Qualität vorhanden (Delay, Tremolo, Reverb...)
bequemes punch in-out für overdubs
backing tracks gehen im Programm selbst oder aus einer beliebigen App, ggf Drummy
mehr brauche ich zum Aufnehmen nicht - das Teil hängt seitlich am Mikroständer, ist geräuschlos...

natürlich nicht umsonst :p
aber es funktioniert perfekt und ohne Nerverei, keine System-Updates, kein Anti-Malware Gedöns
... und Apple kann mich mal, da ist nicht mal meine E-Mail Adresse drauf
fairerweise sollte aber erwähnt werden, dass die (genauer: ausgewählte) Apps alles an VST in den Schatten stellen, was ich kenne
dh die Apps lagen in der Grössenordnung von ein paar Pizzen, für gleichwertiges wären auf dem PC locker 400€ fällig
(mit anderen Worten: das iPad gab's eigentlich doch für lau...) :D

liest sich vielleicht im ersten Moment wie durch die Brust in's Auge nicht direkt auf die DAW aufzunehmen
aber man entgeht einer Menge Probleme (siehe die Fragestellung hier) und: man ist tatsächlich quasi live unterwegs...

cheers, Tom
 
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Spontan fällt mir folgendes ein:
  1. Bei einigen Distributionen ist der Jack-Support für Ardour ein extra Paket. Eventuell musst du das einfach installieren.
  2. Pulseaudio: falls das gleichzeitig mit Jack läuft, kann es Probleme geben
  3. Rechte: für realtime-Anwendungen braucht dein Nutzer eventuell spezielle Berechtigungen
 
... etwas Salz in die Wunde ?
ich mache solche Aufnahmen auf einem iPad mit Multitrack DAW im 'Studio'
später latsche ich mit dem Tablet rüber und aktiviere den Server-Teil von Multitrack
rufe am Rechner das Multitrack Lesezeichen auf und speichere die Tracks per WLan auf der 'richtigen' DAW
dort wird dann geschnitten und arrangiert...

für meinen Bedarf optimal - das Tablet ist 2 Sekunden nach dem Einschalten aufnahmebereit
DI-Signal und ggf Amp-Simulation (1a) lassen sich auf getrennte Spuren aufnehmen
Effekte ebenfalls in Top Qualität vorhanden (Delay, Tremolo, Reverb...)
bequemes punch in-out für overdubs
backing tracks gehen im Programm selbst oder aus einer beliebigen App, ggf Drummy
mehr brauche ich zum Aufnehmen nicht - das Teil hängt seitlich am Mikroständer, ist geräuschlos...

natürlich nicht umsonst :p
aber es funktioniert perfekt und ohne Nerverei, keine System-Updates, kein Anti-Malware Gedöns
... und Apple kann mich mal, da ist nicht mal meine E-Mail Adresse drauf
fairerweise sollte aber erwähnt werden, dass die (genauer: ausgewählte) Apps alles an VST in den Schatten stellen, was ich kenne
dh die Apps lagen in der Grössenordnung von ein paar Pizzen, für gleichwertiges wären auf dem PC locker 400€ fällig
(mit anderen Worten: das iPad gab's eigentlich doch für lau...) :D

liest sich vielleicht im ersten Moment wie durch die Brust in's Auge nicht direkt auf die DAW aufzunehmen
aber man entgeht einer Menge Probleme (siehe die Fragestellung hier) und: man ist tatsächlich quasi live unterwegs...

cheers, Tom

Nimm mir´s nicht übel, Tom, aber Deine Antwort sollte man als gutes Beispiel dafür nehmen, wie man es nicht machen sollte.
Pauschales Über-Den-Kamm-Scheren und eine bewusst locker, lässige Sprache, die aber überdeckt, dass die eigentlichen Infos eher schlicht ausfallen.
Um in Deinem Stil konkret zu antworten: Ich kann mir sehr gut vorstellen, was für Musik dabei herauskommt ....
 
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logisch - ich habe das A-Wort gebraucht... in einem Linux thread
nur: wer oder was wird hier über welchen Kamm geschoren ? :gruebel:

ich wende lediglich Caesars immer noch gültige Regel an: Teile und Herrsche

wenn ich etwas aufnehmen will, reicht mir die Funktionalität eines Mehrspur-Tonbands
(ich brauche kein Betriebssystem mit Hintergrund-Netzwerkprozessen, Mehrbenutzerverwaltung, Social Media etc pipapo)
das iPad liefert mir genau das - und mehr mache ich damit auch nicht
die Ergebnisse sind klanglich ausgezeichnet (ich habe mehr als genug Vergleiche...)

eine Installation ist mit dem Herunterladen aus dem 'Shop' abgeschlossen, kein 'tweaken' irgendwelcher Randbedingungen
weder Linux, noch MacOS, noch Windows kommen auch nur annähernd in diesen Bereich von 'pflegeleicht'
und weil das so ist, bezahle ich halt die 500€ für's Tablet... dafür brauche ich mich danach nicht mehr drum kümmern
ich 'update' kein System, was (s)eine definierte Funktionalität erfüllt

für's Arrangement habe ich andere Schwerpunkte und arbeite rein audiobasiert
das geht auf dem PC effizienter - also nutze ich den
nebenbei: nach meiner Methode mit meinen Sounds und wie ich es für richtig halte - das muss niemandem gefallen
aber es dürfte schon einigermassen anspruchsvoll sein, rein technisch und klanglich betrachtet...
Leitbild Dieter Rams: Weniger, aber Besser

auch beim PC habe ich mich für eine simple Umgebung entschieden - und gegen updates - funktioniert

genau das ist aber bei dem Schreiber des Beitrags, auf den ich geantwortet habe, offensichtlich nicht der Fall
zwischen meinen paar Zeilen stand da eine ganze Menge... strategisches
(habe ich jetzt für Schnelldenker wie dich nochmal zusammengefasst) ;)

cheers, Tom
 
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ich 'update' kein System, was (s)eine definierte Funktionalität erfüllt


Wer der ernsthaft(!) mit Musiksoftware / DAWs arbeitet, tut das schon...?!
Ich dachte, der alte Leitspruch "Never change a running system" hätte auch im Jahr 2016 immer noch seine Gültigkeit... ;)




kein 'tweaken' irgendwelcher Randbedingungen


...ich frage mich, was man heute an einem Windows-System noch zu 'tweaken' hätte? :confused:

...schöne Freeware-Programme, Freeware-Hosts, die laufen rund, da muss ich nichts dran machen.

Ich zahle dann zwar 500€ für mein Win-Notebook, kann mich dann aber nach herzenslust mit Freeware austoben, ohne grosses kümmern - wie du sagtest!


:)
 
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Kurzes Update (für Leute, die vielleicht mal ähnliche Probleme haben sollten):

Ich habe mich mit einem Kollegen kurzgeschlossen, der ebenfalls das M-Audio Interface mit Linux benutzt. Dieses Teil ist wohl einfach nicht Linux kompatibel. Keine Treiber. Ende. Mein nächster Laptop wird (aus verschiedenen Gründen) wieder auf Windows laufen, vielleicht klappt es ja damit besser.

P.S. Auf die Idee, das Problem dadurch zu lösen, einfach ein paar Hundert Euro in neues Equipment zu stecken, wäre ich im Übrigen auch selbst gekommen. Hätte ich 1.000€ unterm Kopfkissen, würde ich mir ein Mac-Book kaufen und das Ganze mit Garage-Band machen. Habe ich aber nicht. Vielleicht, aber nur vielleicht, war der Tipp "gib doch einfach mehr Geld aus" nicht die Antwort, nach der ich gesucht habe.
 
Kurzes Update (für Leute, die vielleicht mal ähnliche Probleme haben sollten):

Ich habe mich mit einem Kollegen kurzgeschlossen, der ebenfalls das M-Audio Interface mit Linux benutzt. Dieses Teil ist wohl einfach nicht Linux kompatibel. Keine Treiber. Ende.

Bist du dir da sicher? Laut https://linuxmusicians.com/viewtopic.php?f=6&t=11016 (ab Ende der ersten Seite) wird davon berichtet, dass sowohl Aufnahme als auch Wiedergabe mit Jack funktionieren.

Ein häufiges Problem ist übrigens folgendes: Die einzelnen USB-Anschlüsse am PC hängen mitunter am selben Hub. Wenn man jetzt ungünstig die USB-Geräte dranhängt, kann es vorkommen, dass das Audio-Interface nur mit USB 1 läuft. Das führt oft dazu, dass z.B. nur die Wiedergabe aber keine Aufnahme funktioniert. Ist mir selber schon öfter passiert...
 
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Jetzt war der TE beinahe von seiner Krankheit geheilt und ihr gießt wieder Öl ins Feuer.
 
Welche Krankheit? Das er versuchen wollte mit freier Software seine Anforderungen zu erfüllen? ;)
Bei Linux sollten, wenn man sich ausserhalb "normaler" Desktop- und Officeanwendungen bewegt (hust, hust) unter Umständen gewisse Vorkenntnisse vorhanden sein.
 

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