Boutique Pickups - Alles nur Voodoo?

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Enkin Fled
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Auf der Suche nach neuen Humbuckern hier

https://www.musiker-board.de/threads/neue-pickups-für-les-paul-studio.641043/

bin ich bei meiner Recherche über Hersteller und Typen gestossen, die mir bis jetzt kein Begriff waren,
z. B. Kloppman und Amber ... und es gibt wohl noch einige mehr dieser Kategorie.

Ich hatte ja hier schon im Board die beiden Humbucker-Vergleiche von ChevChelios gelesen und war schon über die dort aufgerufenen Preise von bis zu 350 Euro für das Set erschrocken.

Aber bei den Preisen für Kloppmann und Amber Pickups von bis zu 600 Euro verschlägt es mir die Sprache. Ein PU-Set zum Preis einer Gibson LP-Studio (gebraucht)?
Nun Stelle ich mir die Frage wie ein Preisunterschied von 300-400 Euro zu sicherlich auch nicht schlechten Seymoure Duncan, DiMarzio, Rockinger, Tonerider usw. zustande kommt. Am Material kann es wohl kaum liegen - Kupferdraht und Magnet - mehr ist es doch im Wesentlichen nicht, oder? Gut die teuren PU's sind handgewickelt. Aber ist das unbedingt besser?

Und nun zum Klang. Ist der Preisunterschied wirklich hörbar? Bei den o. angesprochenen Test's konnte ich jetzt keine eklatanten Klangunterschiede zwischen den preiswertesten und teuersten PUs feststellen.

Also kurz und knapp, wieviel Voodoo ist dabei? Oder sind die Preise berechtigt?
 
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Das ist immer die Jagd nach altem, nach der sog. guten alten Zeit. Ob die so gut war, bezweifle ich. Heute wird bei Gitarristen nur noch zurück geschaut, was der Gegenwart daran hindert, die nächste beste gute Zeit zu werden. Damals gab es keine ultrateuren Treter. Besser sind sie nicht. Nur im Kopf. Besser ist das, was mehr gefällt.

Botique, Voodoo... alles Mist mMn.
 
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...Und nun zum Klang. Ist der Preisunterschied wirklich hörbar?...

Jein! Es kommt - auch wenn sich das jetzt total klischeehaft anhört -

1. auf das Instrument an

Beispiel Kloppmann ST60 Set.

a) Vor längerer Zeit auf einer angeblich richtig guten Strat eines Kunden installiert - null Verbesserung gegenüber Pickups eines Herstellers, der hier nicht genannt werden darf. Die Pickups dieses Herstellers genügten bereits vollkommen.

b) Vor einigen Wochen auf einer Strat, es war eine American Deluxe eines anderen Kunden, installiert. Der Klanggewinn war dermaßen enorm, dass wir geradezu ungläubig gestaunt haben, wie gut diese Strat jetzt plötzlich klang.

2. und auf den Einsatzzweck des Instrumentes.

Ich lese inzwischen immer wieder und kenne das aus eigener Erfahrung: Im stillen Kämmerlein ist man sehr schnell geneigt, nicht nur das tonale Gras wachsen zu hören, es ist auch raum- und lärmtechnisch möglich, da man sich nur auf dieses eine Instrument konzentriert. Man verortet feine Klangunterschiede und sucht zwangsläufig nach Verbesserungen. Auf der Bühne hingegen ist es oftmals ziemlich egal, was man spielt, da im Gesamtbandkontext ein "feiner" Ton wiederum untergehen kann und auch von einem Publikum gar nicht so gewürdigt wird - weil es ihm schlichtweg egal ist. Wenn ich "Bühne" meine, dann spreche ich von den "Feld-Wald-und-Wiesen-Bühnen" von uns Standard-Anwendern. Nicht von diesen Events, wo die Superstars tonal das Letzte aus ihren Instrumenten herausholen können (was immense Summen Aufwand kostet und eine ganz andere Liga ist). Uns Standard-Anwendern reichen für die Bühne oftmals bereits "gute" Pickups, die tonal und preislich nicht Highend sein müssen, da sie eher ein fettes, durchsetzungsfähiges Spektrum abgeben müssen.

Tatsächlich erst gestern: Gespräch mit einem ST60-Kloppmann-Nutzer: Er verkauft diese Pickups wieder, weil sie ihm im Bandkontext zu dünn klingen mit zu wenig Durchsetzungskraft.

Ach ja: eine nicht unwichtige Rolle spielt das Belohnungszentrum im Hirn. Daheim bleibt man unbefriedigt. Wird einem auf der Bühne mit Billich-Pickups gehuldigt, dann genügen die schon bereits für's Ego. ;)

Zusammengefasst: Sie können je nach Instrument extrem gut sein, das aber oftmals nur daheim, bzw. wenn man sein Instrument allein spielt. Im Bandkontext kann es hingegen passieren, dass sie schlicht und einfach untergehen.
 
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Immer wenn ich über neues Equipment nachdenke, fällt mir wieder siedendheiß ein, dass ich ja eigentlich mehr üben wollte.
 
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Immer wenn ich über neues Equipment nachdenke, fällt mir wieder siedendheiß ein, dass ich ja eigentlich mehr üben wollte.

Mir auch und dass ich ja eigentlich zufrieden bin mit meinem Equip und eigentlich nichts neues brauche...:D
 
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b) Vor einigen Wochen auf einer Strat, es war eine American Deluxe eines anderen Kunden, installiert. Der Klanggewinn war dermaßen enorm, dass wir geradezu ungläubig gestaunt haben, wie gut diese Strat jetzt plötzlich klang.
Da kann man sich aber auch die Frage stellen, ob man eine klangliche Aufwertung nicht mit "Stangenware" hinbekommen hätte. Die American Deluxe ist ab Werk doch mit Noiseless-Singlecoils bestückt. Da reicht schon ein stinknormaler Seymour Duncan SSL-1 aus, um die Gitarre "besser" klingen zu lassen. :D

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht unbedingt Boutiqueware sein muss. Ich habe sowohl günstige Pickups von Tonerider, als auch "Stangenware" von Seymour Duncan, Gibson. Dazu kommen noch ein paar Pickups von Boutiqueschmieden wie Bareknuckle Pickups und Häussel.
Beim Häussel merkt man schon, dass er ein ganz detailliertes und feines Höhenspektrum hat und er sehr sensibel auf das Volume-Poti reagiert. So etwas habe ich bis jetzt bei keinem anderen Pickup gehabt, auch nicht bei den Bareknuckles. In meiner Les Paul hat der Bareknuckle The Mule gegenüber dem "Billigpendant" von Tonerider, dem AC4 Alnico IV Classic die Nase vorn gehabt, weil er noch etwas "komplexer" und "älter" klingt, also etwas mehr Charakter hat. Dafür klingt der AC4 in der Halsposition meiner Dean Vendetta einfach "magisch" und ich will den gar nicht tauschen, weil er einfach passt. In meiner Yamaha RGX habe ich dem Seymour Duncan Custom 8 den Vorzug gegenüber einem Bareknuckle Holy Diver gegeben.
Die Tonerider Singlecoils gefallen mir auch sehr gut. Für relativ wenig Geld gibt es guten Sound mit "Charakter".

Ich finde, ein Pickup muss zur Gitarre passen. In manchen Gitarren hat bei mir die "Massenware" den Vorzug bekommen, in anderen gefällt mir feine Boutiqueware besser. Man muss also nicht viel Geld ausgeben, um an einen "guten" Sound zu kommen. Allerdings gibt es auch Pickups, die einfach "schlecht" klingen. Ich habe schon so einige OEM-Pickups gespielt, die einfach nur flach und muffig klangen. Da lag es auch nicht an der Gitarre, die klang nämlich mit anderen Pickups gleich eine Nummer "edler".

Man sollte auch bedenken, bevor man sich von einem kleinen Einmann-Betrieb sich ein paar Pickups schustern lässt, die so viel kosten wie ein kleiner Gebrauchtwagen, was die Gitarre bietet, in die sie eingebaut werden sollen. Gerade Pickups, die sehr fein und detailliert die kleinsten Nuancen wiedergeben können und mehr oder weniger nur das verstärken, was da ist, brauchen die entsprechende Basis. Klingt die Gitarre "tot", können solche Pickups auch kontraproduktiv sein. Da würde ich doch einen "Einfärber" wählen, der der Gitarre etwas Charakter verleiht.

Viele denken, teurer=besser und verbreiten dann ohne zu hinterfragen oder mal selber zu testen irgendwelche Weisheiten. Ich wäre da immer etwas vorsichtig.

Man kann teilweise schon so etwas wie einen Preisunterschied hören, aber bei mir war es bisher noch nie so, dass ein Pickup jetzt dreimal besser klang als ein anderer. Die Unterschiede waren dann doch eher in den Details zu hören, die im Band- oder Livekontext aber kaum noch rauszuhören sind.
 
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Moin. Auch ich habe "Boutiqe-Pickups" der unteren Preiskategorie von Bare Knuckle im Einsatz neben Seymour Duncan, Tonerider, Wilkinson und Eastwood.
Ja es gibt klangliche Unterschiede. Bei mir z.B. der Umstieg auf einen Bare Knuckle Mule mit 8,7k von einem 14,7k Wilkinson.
Das ist auch genau richtig so und – wie schon geschrieben – man sollte nach Einsatzzweck und Stilrichtung einfach das Passende wählen.

Ein Effekt haben Alle gemeinsam. Der Klang und Spaß am Instrument steigt mit einem guten Tonabnehmer.
Mit dem was aus den Fingern kommt allerdings exponetiell und günstiger ;)
 
Man kann teilweise schon so etwas wie einen Preisunterschied hören, aber bei mir war es bisher noch nie so, dass ein Pickup jetzt dreimal besser klang als ein anderer. Die Unterschiede waren dann doch eher in den Details zu hören, die im Band- oder Livekontext aber kaum noch rauszuhören sind.

Ein etwas merkwürdiges Fazit, finde ich. Irgendwie wird immer vergessen, dass es auch Menschen gibt die einfach Freude am Klang haben. Auch finde ich diesen Band- Livekontext Hinweis etwas merkwürdig. Was ist denn z.B. mit Aufnahmen?

Wenn einer a) Freude an enem bestimmten Klang hat und es b) auf Aufnahmen anders tönt, dann ist das doch ein enormer Mehrwert. Live, geschenkt, da spielen andere Faktoren eine weit größere Rolle... .
 
Wieso merkwürdig? Das ist mein persönliches Fazit. Wenn jemand nach dem heiligen Gral suchen möchte, kann er das doch auch tun, da spricht doch nichts dagegen.

Im stillen Kämmerlein oder auf "unbearbeiteten" Aufnahmen kann man natürlich noch kleine Nuancen hören, aber viele Gitarristen spielen in Bands, mit anderen Musikern und Instrumenten zusammen, dort kommen solche Feinheiten halt in der Regel oder oft nicht zu sehr zur Geltung.
Auf Aufnahmen kann man auch noch sehr viel verbiegen oder weitere Spuren hinzufügen. Jimmy Page hat auch viele Sachen mit einer Telecaster und einem kleinen Supro-Combo aufgenommen. Viele aufstrebende Gitarristen haben versucht diesen Sound mit einer Les Paul und einem Marshall Stack nachzuahmen. :)

Ich behaupte mal, dass die größten klanglichen Unterschiede durch den Gitarristen selber zustande kommen. Es gibt Leute, denen kann man eine Dachlatte mit rostigen Drähten in die Hand drücken und es klingt immer noch traumhaft. Jack White hat am Anfang von "It Might Get Loud" so etwas gemacht und es klang gar nicht mal so übel :). Pickups können unterstützend wirken und das Sahnehäubchen sein, dass alles noch einmal etwas veredelt, sie machen einen aber auch nicht zu einem besseren Gitarristen.

Aber wir sollten uns doch freuen, dass die Auswahl so groß ist. Für Jeden ist etwas dabei und es Unmengen an Sachen, die man ausprobieren kann. Ich teste auch gerne mal ein paar Pickups, aber irgendwann komme ich zu dem Punkt, wo eine Gitarre für mich "fertig" ist. Einen "besseren" Sound habe ich oft dadurch erreicht, dass ich mehr gespielt und geübt habe.
 
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Ich frage mich ja generell schon was die Hersteller bei Boutique PUs überhaupt anders machen wollen als bei Stangenware? Bei Gitarren kann ein Hersteller ja zumindest viel mit Optik, Holz, Trocknung und Verarbeitung allgemein werben, bei Pedalen evtl. noch mit besonders ausgewählten elektrischen Bauteilen. Aber bei Tonabnehmern? :confused: Von besonderen Magneten habe ich eigentlich höchst selten etwas gehört. Was bleibt dann noch, anders, vorsichtiger, gleichmäßiger wickeln?
 
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Da kann man sich aber auch die Frage stellen, ob man eine klangliche Aufwertung nicht mit "Stangenware" hinbekommen hätte. Die American Deluxe ist ab Werk doch mit Noiseless-Singlecoils bestückt. Da reicht schon ein stinknormaler Seymour Duncan SSL-1 aus, um die Gitarre "besser" klingen zu lassen. :D

Mit exakt der gleichen Vorstellung bin ich kürzlich sehr peinlich berührt auf die Nase gefallen. Auch ich empfinde den SSL-1 als sehr guten PU der zudem in einer freundlichen preislichen Range unterwegs ist. Als ich meinen "Lieblings-Strat-Gitarristen" und Cream Amps Endorser Ron Spielman per Mail befragte welche PU's er bevorzugt erwähnte er exakt diese von mir bis dato verhassten/verschmähten Noiseless Dinger...... Auch im Vorspann des Vids ist er zu hören.

 
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... ein guter Musiker klingt einfach mit allem gut. Ich stehe zu dieser Aussage :)
 
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Es gibt Schrauben in unterschiedlichen Legierungen, unterschiedlichen Längen, Formen des Kopfes. Bei meinem Bareknuckle The Mule haben die Schlitzschrauben einen anderen Kopf als beim Holy Diver. Die Länge der Schrauben und die Form des Kopfes haben Einfluss auf das Magnetfeld. Ich habe auch schon gehört, dass Leute mal "billige" Schraube aus dem Baumarkt getestet haben und es angeblich nicht mehr so gut klang.

Magnete gibt es mit unterschiedlicher Aufladung, mit glatter Oberfläche oder rauher. Das macht ebenfalls etwas am Klang aus. Bei DiMarzio kommt fast ausschließlich Alnico 5 und Keramik zum Einsatz. Die Aufladungen sollen konsistenter sein und die Lager-, sowie Beschaffungskosten geringer. Die Effekte, die z.B. ein Alnico 2 oder ein etwas älterer, leicht entladener Magnet hat, werden mit anderen Technologien simuliert. Bei der Airbucker-Technologie berührt der Magnet nur eine Reihen an Polepieces oder sogar gar keine. Er wird mit Abstandshaltern direkt dazwischen festgehalten.

Wenn man von Hand wickelt, kann man wohl auch noch Sachen machen, die man mit maschinell gewickelten Pickups so nicht hin bekommt.

Beim Hersteller, der in großer Marge herstellt, wird bestimmt versucht, die Kosten möglichst gering zu halten. Der kleine "Spinner" aus Hill-Billy-Town in Kentucky, der das vielleicht im Nebenerwerb macht, wird da nicht ganz so große Ambitionen haben. Er möchte vielleicht einfach nur ein besonderes Produkt herstellen. Wenn er nur auf Anfrage wickelt, muss er auch keine Sorgen haben, dass er bankrott geht.
Seymour Duncan hat z.B. mit dem SH-5 Custom, SH-11 Custom Custom und SH-14 Custom 5 (der SH-10 Full Shred gehört bis auf die zwei Reihen an einstellbaren Polepieces auch dazu) dreimal den selben Pickup im Sortiment, nur die Magnete sind unterschiedlich (Keramik, Alnico 2 und Alnico 5).

Diese Liebhaberei ist eine tolle Sache, man bekommt Sachen abseits der Norm oder sogar nach eigenem Wunsch gewickelt. Das heißt aber noch nicht, dass das Endergebnis einem stinknormalen Serienmodell überlegen sein muss.
 
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... ein guter Musiker klingt einfach mit allem gut. Ich stehe zu dieser Aussage :)

Das ist doch nicht die Frage. Allgemein ´gut´ klingen ist das eine, einen bestimmten ´guten´ Sound für eine ganz bestimmte Wirkung etwas ganz anderes.

@ Stratz

Und das ist auch meine Antwort auf deine Replik. Dieses `ein bisschen rotziger´, ´ein bisschen glatter´, ´ein bisschen xyz`als Unterschied ist genau das, was eben (meist unterbewußt) stark eine Musikaufnahme in der Wirkung beeinflusst. Gerade wenn es durch mehrere Gitarrenspuren quasi potentiert wird. Ähnlich ist es auch bei Gesangsaufnahmen und Mikros. Da fehlt dir eventuell einfach die Erfahrung.

Dass es dazu unbedingt Boutique Pickups braucht behaupte ich aber keineswegs, da kommt es drauf an welchen Klang man will und braucht... .
 
... ein guter Musiker klingt einfach mit allem gut. Ich stehe zu dieser Aussage :)

Da gehen wohl die Meisten mit. Es ändert aber nichts an der Tatsache dass auch bei einem richtig guten Musiker klanglich noch Luft nach oben sein kann. Vielleicht muss es auch einfach passen. Ich fand meine 62 Custom Tele mit den Stock PU's extrem langweilig, nach dem Einbau der sehr preiswerten aber dennoch extrem guten Fender 51 NoCaster PU's ging die Sonne auf. Ich hätte auch vorher einen guten Ton aus ihr bekommen, aber der Spass wäre vermutlich irgendwann auf der Strecke geblieben.....
 
Es gibt Schrauben in unterschiedlichen Legierungen, unterschiedlichen Längen, Formen des Kopfes. Bei meinem Bareknuckle The Mule haben die Schlitzschrauben einen anderen Kopf als beim Holy Diver. [...]

Ok, war mir so nicht bewusst worauf Käufer alles wert legen können. :) Das soll hier ja auch gar nicht bewertet oder diskutiert werden, hat mich halt mal interessiert zu erfahren, was hier "Boutique" für die Käufer überhaupt ist.
 
Dass unterschiedliches Gear anders klingt stelle ich ja nicht in Frage;)

Aber letztendlich sind es doch bei uns Gitarristen so, dass wir den meisten Aufwand bzgl. "Sound" für UNS, also UNSERE Ohren (und Ego?!) betreiben. Dem Zuhörer ist das recht egal, bzw. werden die Unterschiede nicht so in Ohr stechen.

Aber ja....auch bin bin eine Equipment-Hure :D
 
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Ein Guter Spieler klingt mit allem gut , mit Besserem Equipment eben dann noch besser ;)
Irgendwo sind wir doch alle Equipment Fanatiker , was der Spielman da hat ist ja sowieso Oberedel , also nix von de Stange (Übrigens , KLASSE was er da so Spielt :great:)
Zu den Pickups , ich würde mir für meine Alte Roadworn von Kloppmann 54er PU´s kaufen ,wenn ich jetzt einfach mal die 600 Euro übrighätte , die ein fertig verlötetes Schlagbrett von ihm kostet (Sind dann aber Lötkunstwerke) WEIL , ich Jahrelang zufrieden war mit den Roadworn PU´s , aber seit ich die Customstrat habe und weiss wie die Klingen können lässt mich das nicht mehr in Ruhe .
Genau so in der Gibson , da sind halt "Humbucker" drin , wohl ohne viel Liebe gewickelt , der Steg PU ist halt irgendwie dumpf und der Steg , naja damit kann man Arbeiten . Kein Wunder war es eine der Günstigen 599 SG ´s
, Was NICHT heisst dass ich das Teil mittlerweile nicht fast schon Abgöttisch liebe (Ich hab einiges reingesteckt und wer die in der Hand hatte wollte sie nicht mehr hergeben;))
Aber auch da Muss mindestens noch ein guter Humbucker rein , dann ist das eine Richtig Klasse Gibson .

So muss ein Hals PU klingen ...davon ist meiner weit entfernt :D
 
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Irgendwo sind wir doch alle Equipment Fanatiker , was der Spielman da hat ist ja sowieso Oberedel , also nix von de Stange (Übrigens , KLASSE was er da so Spielt :great:)
na dann kannste ihn auch mal nach seiner alten Squire fragen oder den anderen Stangenstrats, mit denen er schon vor zwanzig Jahren allen Anderen die Schuhe ausgezogen hat...
Allerdings hat er sich seine Gitarren immer ausgesucht - durften aber, zumindest früher, auch Strats ohne Boutiquenimbus sein. Da kommts halt aus den Fingern.
 
Und das ist auch meine Antwort auf deine Replik. Dieses `ein bisschen rotziger´, ´ein bisschen glatter´, ´ein bisschen xyz`als Unterschied ist genau das, was eben (meist unterbewußt) stark eine Musikaufnahme in der Wirkung beeinflusst. Gerade wenn es durch mehrere Gitarrenspuren quasi potentiert wird. Ähnlich ist es auch bei Gesangsaufnahmen und Mikros. Da fehlt dir eventuell einfach die Erfahrung.

Dass es dazu unbedingt Boutique Pickups braucht behaupte ich aber keineswegs, da kommt es drauf an welchen Klang man will und braucht... .
Das finde ich auch, aber ich bin auch der Meinung, dass man für solche kleinen Anpassungen nicht immer unbedingt in die Boutiquekiste greifen muss. Bei Humbuckern habe ich z.B. schon oft durch den Tausch der Magnete oder Schrauben genau die Änderungen hinbekommen, die ich haben wollte.


Man erlebt leider oft, wie wenig Geduld da ist, sich mit dem vorhandenen Sachen auseinanderzusetzen. Da wird dann die Schuld auf das "billige" Equipment geschoben und das Seelenheil in Boutiqueware gesucht. Klingt es hinterher immer noch suboptimal, wird das natürlich dezent vertuscht.


Witzigerweise ist Boutiqueware oft nur eine Replik damaliger Stangenware, die noch nicht mal eine konsistente Qualität hatte. Gibson hat die Spulen so lange mit Draht vollgewickelt, bis sie voll waren. Wie viele Wicklungen das waren, wusste wohl keiner so genau. Als Magnet kam auch alles zum Einsatz, was griffbereit war. Alnico 2, 3 oder 4, egal. Auf die Idee, den etwas "heißeren" PU am Steg einzubauen und den etwas schwächer gewickelten am Hals, kam lange Zeit auch niemand.
Wir suchen die Perfektion also gewissermaßen in etwas, was eigentlich alles andere als perfekt gewesen ist, sondern mehr oder weniger ein Zufallsprodukt, bei dem einfach alles gepasst hat. Da werden Doktorarbeiten über die Legierung der Baseplate, der Wachstumsringe der Maple-Spacer oder die Oberflächenbeschaffenheit der Magnete verfasst. So viele Gedanken hat man sich damals dann doch nicht gedacht. Fender-Gitarren war so etwas wie fort. Gitarren vom Fließband, die auch jemand zusammen bauen konnte, der nicht Jahrzehnte lang als Instrumentenbauer gearbeitet hat.
 
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