Ja, du sagst es. Ich hatte den 705-AS schon im Warenkorb und bin dann über die Empfehlungen hier im Forum zu dem db Sub 15 H und dem JBL PRX 715 XLF gestoßen. Nun würde ich am liebsten alle drei bestellen und zu Hause testen. Fast 7 Stunden Anfahrt zum probehören ist dann doch ein wenig viel
Bin jedenfalls gespannt wie du dich entscheidest!
Wo wohnst du denn?
Kleiner Zwischenbericht zum 715XLF bezüglich Lüfter und überhaupt. Fazit bisher: Klingt klasse, Lüfter kein Problem.
Kürzlich wieder eine Jazzbeschallung, sehr hochkarätiges Jazzquartett (Lutz Krajenski - After Hours, Roger Ciceros Quartett seinerzeit). Das ganze in einer recht intimen Venue:
Ich hatte mir, falls der Lüfter Problematisch werden sollte, als Plan B vorher schon zwei Dinge überlegt bzw. zu hause ausprobiert.
Zum einen habe ich mir von Thomann Bühnenmolton besorgt, schöner, schwerer Stoff, kostet kaum was.
Zum anderen habe ich alternativ die Luftausgangsschlitze hinten bis auf die obere Reihe abgeklebt. Dies senkt die Ventialtorgeschwindigkeit und damit auch die Luftverwirbelungen welche am Lufteinlass entstehen. Entgegen vieler Berichte im Netz hört man nämlich nicht den Motor sondern die Luft, welche sich an den Metallkanten des Lüftergitters bricht. Der Lüfter schaft ordentlich was weg und die Öffnung ist einfach etwas klein geraten...
Durch besagtes Abkleben oder das Abdecken der Sub-Rückseiten mit Molton (beides auf einmal würde ich auf jeden Fall unterlassen) kann man die Ventilatorgeräusche in delikaten Settings um ca. 5 dB senken und auf einen subjektiv unhörbaren Level bringen. Ersteres ist natürlich etwas heikel, denn der Luftdurchsatz wird schon deutlich gemindert. Probeläufe hier zu hause bei natürlich sehr moderaten Lautstärken haben über Stunden keinerlei besorgniserregende Erwärmung oder gar Überhitzung provozieren können. Aber dazu kam es ohnehin nicht. Die Musiker - direkt "hinter" den Subs sitzend - meinten "nööö, das passt doch wunderbar". Und so war es dann auch. In ganz leisen Passagen zum Songende hin (der klassische Fall von "man hätte eine Stecknadel fallen hören können") konnte man die Subs an drei Stellen im Hintergrund hören, das aber wirklich extrem dezent, es ist niemandem außer mir - der natürlich drauf geachtet hat - aufgefallen, eine laufende Klimaanlage oder Lüftung im Club ist mindestens so laut. Auch Bassamps habe ich in dieser Lautstärke schon oft erlebt.
Ein weiterer Gig - ganz offizieller Natur - deckt ebenfalls ein Setting ab, was im Netz als problematisch mit diesen Subs eingestuft wurde. VA im Rathaus Hannover, später Musik von einer Band die ich regelmäßig mische und bei der es gern mal lauter wird, vorher aber Reden vom Bürgermeister etc.. Hier hatte ich um auf Nummer sicher zu gehen den Molton über die Rückseiten gelegt. Unten etwas Luft gelassen damit kalte Luft angesaugt werden kann. Die Subs waren so nicht mehr zu hören (außer als Sub
). Ich hab zwischendurch mal die Temperatur gecheckt, die Luft welche austrat war trotz hoher Belastung immer noch handwarm. Für solche Settings ist dies also ein sehr probates Mittel und verdeckt zudem das Anschlussfeld und den Kabelsalat dahinter, sieht also nicht gefrickelt aus sondern eher nach Ordnungsfanatismus
Letzten Endes auch nichts anderes, als was man mit einem potenten Amprack in so einem Setting auch machen müsste.
Den Musikblock mit 150 Zuschauern und doch sehr basslastiger Musik auf ordentlicher Lautstärke haben die Subs sehr schön gemeistert. Die Limiter-LED hat in lauten Passagen bei Bassdrumschlägen leicht geflackert, aber das gehört zum Geschäft
Wieder mal sehr schön trotz extrem problematischen Raumes war der Anschluss an die Topteile und überhaupt der Klang der Subs. Das ganze klingt wie eine gute Fullrange Box, nur eben mit viel mehr Tiefgang. Es ist unmöglich festzustellen wo die Tops aufhören und die Subs anfangen. Getrennt trotz der Lautstärke übrigens bei 60Hz (BW24), die Tops hat das garnicht gestört.
Zur richtigen Einordnung: Ich habe hier jetzt bewusst Einsatzszenarien genannt, welche akustisch wirklich delikat sind und die ich mit diesen Subs grundsätzlich erstmal ausgeschlossen hätte. Alles andere ab Club aufwärts ist ohnehin kein Problem, Tanzmucken erst recht.
Beim nächtlichen Ausladen der Subs habe ich mich zudem wieder mal über das extrem geringe Gewicht und die gut angebrachten, gummierten Griffe gefreut. Sie sind aus einem Nylon-Glassfaser Composite Material, wirken ultra Robust und liegen perfekt in der Hand. Der Umstand, dass man diese Subs "mal eben" heben und auch eine Weile tragen kann, ohne dass einem das an die Substanz geht, ist ein echter Gewinn an Lebensqualität für mich.
Kritikpunkte bisher: Gibt's nicht so recht. Einmal schaltete der eine Sub beim Setup immer gleich in den Standby, das stellte sich dann aber als Error #99 heraus. Der Sub welcher das Mono-Signal an den anderen durchschliff, hatte den LoCut aktiviert. Wer hat denn da nicht aufgepasst?
Ansonsten finde ich diese Knopfmimik mit Zustandsindikator "Knopf drinnen, Knopf draußen" grundsätzlich nicht ganz so prall, zumindest ich muss immer zwei mal hingucken um mich zu vergewissern, dass der Sub nun auch richtig konfiguriert ist und so ein Knopf drückt sich auch schneller mal aus versehen. Sowas findet man aber bei vielen anderen, gängigen Modellen auch (RCF, Mackie, FBT - ich kann mich da eher mit Schiebeschaltern a lá QSC und Co anfreunden) - aber irgendwas ist ja immer. Kann ich mit leben!