Digital oder analog?

aber wie stellt man denn fest, ob der Effekt den man da hat digital oder analog ist

Wurde hier schon mal kurz genannt, ist aber in einer Flut aus Bildern und gegenseitigen Nettigkeiten untergegangen: Für Elektro-Laien wie mich ist die Stromaufnahme des Pedals ein guter Anhaltspunkt. Diese wäre einfach messbar oder einsehbar (z.B. http://stinkfoot.se/power-list ).
Analoge Schaltungen haben im Allgemeinen eine geringere Stromaufnahme: Bei klassischen Pedalen Fuzz&Wah ~ 5mA, OD/Dist ~ 15mA, Modulation/Delay ~20mA
Allerdings gibt es natürlich auch Ausnahmen (besonders komplexe analoge Schaltungen, die mehr verbrauchen)
 
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Analoge Schaltungen haben im Allgemeinen eine geringere Stromaufnahme: Bei klassischen Pedalen Fuzz&Wah ~ 5mA, OD/Dist ~ 15mA, Modulation/Delay ~20mA


Schöne Beobachtung - scheint so zu passen! :)

...funktioniert aber - gerade bei Boss - irgendwie nicht immer... Beispiel:


Das DD3 - digital wie nur geht - 45 mA

oder:

Das DC2 - nachweislich BBD-analog - 30mA




:hat:
 
OD/Distortion Pedale mit einer Röhre drin, sind analog geschaltet, haben aber einen immensen Stromverbrauch.

Beispiel: Palmer Mutterstolz = 370 mA.
 
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Klar, das sind die besagten Ausnahmen. Die "einfachen" digitalen Effekte liegen im Grenzbereich zu komplexeren analogen. Röhre ist natürlich wieder was anderes. Aber das lässt sich optisch recht einfach prüfen.
Es lassen sich zumindest gewisse Aussagen treffen nach dem Motto: "Fuzz XY braucht 6mA --> analog" oder "Distortion YZ braucht 100mA --> vermutlich digital" (Röhren im Schaltkreis werden vom Marketing derart offensiv als Verkaufsargument angeführt, das kriegt man schon mit).

Man kann auch einfach das Pedal und "schematics" dazu googeln, und den Schaltplan beäugen. Manche Fälle sind auch mit ungeschultem Auge eindeutig, z.B.: http://www.experimentalistsanonymous.com/diy/Schematics/Delay Echo and Samplers/BOSS DD-2.png

Um auf den Startpost des TE zurückzukommen: Nein, es ist nicht so einfach möglich zu bestimmen, ob ein Pedal digital oder analog arbeitet. Aber ja, es gibt in vielen Fällen durchaus Hinweise, die auch für Laien deutbar sind.
 
...zum Beispiel wenn "Room-Reverb", "Hall-Reverb", "Leslie" oder "Tape Delay" draufsteht...

(...ohne dass sich rotierende Horn-Lautsprecher, Bandschleifen oder...ähm...Betonwände im Gerät befinden, versteht sich...)
^^


Overdrive, Distortions und Wahs waren ihrerseits eigentlich grossmehrheitlich immer analog, sofern sie nicht z.B. aus dem Hause Roland/Boss stammten.

(...siehe DS-1X, FZ-5, AW-3 oder PW-10, beispielsweise...)


:)
 
Tach,

ich weiß auch gerne, ob ein Effekt digital oder analog ist. Nicht weil ich das eine oder andere kategorisch ablehnen würde. Aber ich möchte bei Einzeleffekten z.B. vermeiden, dass das Signal x-mal AD/DA-gewandelt wird. Bei Verzerrern und Modulation bin ich für mich wieder bei rein analogen Geräten gelandet, weil ich viele digitale Varianten ausprobiert und für mich als nicht "richtig" klingend befunden habe. Bei Reverb und Delay hat der digitale Ansatz aus meiner Sicht viele Vorteile.

Leider sind die Beschreibungen sowohl in Online-Shops als auch auf Herstellerseiten heute nicht mehr ganz eindeutig. Im Zweifelsfall habe ich den Herstellern einfach vor der Anschaffung eine Anfrage per E-Mail geschrieben. Die wurden immer sehr schnell, freundlich und konkret beantwortet. Sind halt doch meistens kleiner Buden, mit gutem Kundenbezug.

Gruß,
glombi
 
Guter Punkt, bei der gemeinsamen Stromversorgung kann es durchaus einen Unterschied machen wie man analoge oder digitale Geräte miteinander betreibt. Mehr fällt mir dazu aber auch nicht ein.

Ich persönlich kontaktiere gerne Hersteller zu ihren Produkten, gerade in Dingen wie tatsächlicher Stromverbrauch bei Inbetriebnahme, Gebrauch und Bypass. Gerade bei Digitalgeräten habe ich hier schon oft böse Überraschungen erlebt. Bei Inbetriebnahme mag ein Line 6 M5 z.B. ein Schlückchen mehr Saft als dann später im Betrieb.
 
Aber ich möchte bei Einzeleffekten z.B. vermeiden, dass das Signal x-mal AD/DA-gewandelt wird.


...was sich bei Chorus-, Delay-, Reverb-Pedalen wie gesagt zu 95% kaum vermeiden lässt; hier sind Multieffekte eigentlich klar im Vorteil...

(...was aber an sich kein Beinbruch ist - an dieser Stelle des Signalwegs, an der jene Effekte sitzen, wurde der Gitarrenton quasi (durch EQ's, Verzerrer, den (Pre-)Amp) bereits fertig 'ausgeformt'...)


;)
 
von dir jedenfalls nicht, mein Schöner. Denke mal da bist du überfordert.

Oh, kennen wir uns? Gibt es schon Erkenntnisse, Sportsfreund(in)? Außer, per Email bei den Herstellern nachzufragen?
Deswegen wird Dir, wie auf Seite eins schon geschrieben, nur der Weg über´s Internet (Email oder Google, who cares?) bleiben.

Mittlerweile ist es oft sehr schwer, klanglich zwischen analogen und digitalen (modernen) Effekten zu differenzieren. Es gibt so gute digitale Effekte, die analoge Effekte fast obsolet machen. Ich habe zum Beispiel lange nach ´nem wirklich authentisch klingenden Rotary-Effekt gesucht und bin bei ´ner digitalen Version fündig geworden, die auch genügend (simulierten) analogen ´dirt´ liefert, günstig und tragbar ist.

Mein Fehler... Beim Klugscheißen auch noch Mist erzählen :D

Glückwunsch, Du hattest doch recht: es handelt sich hier um ein substantiviertes Adjektiv und wird deshalb groß geschrieben ;)

So, jetzt Falafel!!

Greetz,

Blake
 
Haha!!!

Nee, vollanalog!! :)
 
Haha!!!

Nee, vollanalog!! :)
deine Witze sind genau so schlecht wie dein deutsch. Da ich das im Zusammenhang mit " begabten Mitstreitern " geschrieben habe, ist und bleibt es ein Adjektiv und wird nach der deutschen Rechtschreibung klein geschrieben.

Ist aber doch noch ganz schön Bewegung reingekommen hier und manche Beiträge sind echt interessant. Klar kann man das alles auch googeln, aber das könnte man dann ja bei jeder Frage.
Danke nochmal an alle, die sachlich geblieben sind.
 
Huh, jetzt wird´s aber trollig, mein Lieber! Außerdem habe ich damit nicht angefangen, Sportsfreund(in).

Kannst Du nicht wenigstens auch Bezug auf das nehmen, was ich zu Deinem Thema schrieb?

Greetz,

Blake

PS: die Falafel waren hervorragend ;)
PPS: der Rückbezug zum Ursprung von "begabten" ist nicht nachvollziehbar, er kommt im Satz nicht vor - ergo: substantiviertes Adjektiv.
 
Warum ist es so schwierig etwas zum Thema zu schreiben? Regelt den Kindergarten doch per PM, ok?

Digitale Effekte haben systembedingt immer eine Latenz. Die ist zwar bei einem einzelnen kaum bemerkbar (ausser POG z.B.), aber sehr einfach messbar. Ich hab mal mein Setup des G-Systems gemessen, in dem ich das Signal vor dem Gerät gesplittet hab und eines direkt ins Interface geroutet hab. Das andere ging durch das G-System mit dem SA OFD im Fx Loop und von da ins Interface. Mit dem Time-Raster kann man die Latenz ganz einfach aufzeigen.

Somit hatte ich:
Eingang G-System (AD), FxLoops Send (DA), Eingang SA OFD (AD), Ausgang SA OFD (DA), FxLoops Return (AD), Main Output (DA). Mit aktiviertem Loop waren es also 6 Umwandlungen, was schlussendlich etwas zwischen 10 und 11 Millisekunden ergab. Dies ist zwar immer noch nicht viel, aber ich erinnere mich an Riffs, wo eine 10ms zu früh/spät gespielte Note gut auch etwas den Groove nehmen kann (jetzt in der DAW betrachtet).
 
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Die Latenz fällt aber nicht ins Gewicht, wenn man live einspielt. Also, ich bemerke sie jedenfalls nicht.
Außer bei der MIDI-Wandlung mit meinem Gitarrensynth. Da ist sie deutlich zu spüren, was aber auch kein Wunder ist...

Greetz,

Blake
 
Grund: Das ´Wann` spielt keine Rolle.
Zuletzt bearbeitet:
Mit dem bloßen Gehör kann man diese Übeltäter nicht so leicht enttarnen!
sicher nicht mit dem reinen Gehör. Da kommt wohl die oben geschilderte Latenz ins Spiel.
Und wahrscheinlich scheitert der Dynamiktest auch oft genug - ich traue mir nicht zu das alles selbst auseinander zu kriegen. Meine eigene Erfahrung ist aber, dass meine analogen Effekte anders, organischer oder direkter auf meine Spieldynamik reagieren. Das ist aber beispielsweise bei Zerren wesentlich deutlicher als beispielsweise bei Delays oder Flangern. Ich erlebe es aber als "spürbar".
Ist aber vollkommen irrelevant, wenn die Potis an der Gitarre nur die 10 kennen und die Finger maximal gleichmässig übers Brett rutschen.
Ich behaupte, dass ich den Unterschied beim Spielen eher über die Ansprache als über den Klang rauskriege.

Der Beitrag mit dem Stromverbrauch war zumindest schon mal ganz aufschlussreich. Das ist bei mir auch immer die erste Suche, wenn es bei einem Pedal nicht direkt vermerkt ist (zB noch in der Phase der Internetrecherche).
Oft hilft auch noch das Funktionsniveau. Pedale, die günstig sind, aber viel können (zB unterschiedliche Hallräume simulieren) sind eigentlich immer digital - und Pedale, die teuer sind, obwohl sie nur wenige Funktionen anbieten, sind eigentlich immer analog.
Bleibt eigentlich nur die Frage bei Pedalen, die wenige Funktionen aufweisen und günstig sind - da kann beides drinstecken oder teuer und viele Funktionen (wobei dann meist schon in der Werbung ein Riesenbohei drum gemacht wird, dass sie analog aufgebaut sind und das trotzdem können).
Es gibt HIER eine kleine Liste, die den Stromverbrauch vieler Gitarrenpedale auflistet. Da sieht man schon deutlich den Sprung zwischen analogen und digitalen Pedalen. Natürlich ist das für jede Effektfamilie noch mal spezifisch (krass zB bei WahWah Pedalen oder Fuzz) aber man sieht immer den Sprung. Das kann schon mal helfen auseinander zu sortieren. Etwas besseres habe ich leider nicht gefunden.

Woran man es an den Bauteilen sieht...? :nix:

Sorry...
s´Zwieberl
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
au spannend... ich glaube ich entschuldige mich fast für meinen letzten Post...
Da war ich nach einer Seite lesen schon so angekratzt, dass ich den Rest des Threads gar nicht mehr gelesen habe, bevor ich geantwortet habe.
mea culpa.
und jetzt bitte weiterzoffen.
 
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und Pedale, die teuer sind, obwohl sie nur wenige Funktionen anbieten, sind eigentlich immer analog.


Gegenbeispiele...?

Line6 M5
Digitech Whammy
Boss EQ-20
Boss BC1X
Boss DS1X
Boss FZ5
Boss MO2 Multi Overtone
TC Electronic Corona
TC Electronic Dreamscape
TC Electronic Helix Phaser
Source Audio Mercury
Source Audio Lunar
Source Audio Vertigo
ZCat DelayReverb
ZCat Q Mod
Subdecay Spring Theory
Keeley Seaform / Seaform Plus
Malekko Scrutator
Catalinbread Talisman
Digitech Obscura
Digitech Ventura Vibe
EHX Holy Grail
EHX Superego
EHX POG
EHX B9
Neo Ventilator
Crazy Tube Spash Reverb
ZVex Trmorama
ZVex Seek Wah
Caroline Meteore
Caroline Kilobyte
GSI Burn
Hammond Digital G Pedal
Wampler Ethereal
Korg NuVibe
Neunaber WET Reverb


u.a.



Pedale, die günstig sind, aber viel können (zB unterschiedliche Hallräume simulieren) sind eigentlich immer digital


...dann zeig' mir ein in Analogtechnik unterschiedliche Hallräume simulierendes, teures Pedal! :w00t:



Bleibt eigentlich nur die Frage bei Pedalen, die wenige Funktionen aufweisen und günstig sind - da kann beides drinstecken


Analog oder digital ist in diesem Fall allerdings nicht unabhängig von der Effektkategorie - der Tubescreamer-Klon also ist analog, Reverbs und Delays sind digital...

Bei sehr günstigen Pedalen macht sich eher selten jemand die Mühe, Chorus mit einem BBD- oder Reverb mit einer Hallspirale zu simuieren...



:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @hairmetal81

...dann zeig' mir ein in Analogtechnik unterschiedliche Hallräume simulierendes, teures Pedal!
Eben. Ich habe ja auch nur zwei Varianten weiters erwähnt (Billig UND flexibel, sowie teuer UND unflexibel) - ersteres als Hinweis auf digitale Herstellung, letzteres auf analoge.
Einfach weil ich, wenn ich mir schon mal die Mühe gemacht habe, ein digitales Pedal zu designen und dabei hochwertige Klänge zu produzieren, es doch verschenkt wäre, die guten Algorithmen nur wenig einzusetzen, wenn tweaken so einfach ist. Bei analogen Geräten ist das anders - da Bedarf jeder Klang gleich einer ganzen Kaskade an Beschaltungsvarianten (zumeist). Jedenfalls bleibt man "in der Family" und macht nix ganz Anderes... (klar man kriegt mit wenig Aufwand ein FuzzFace und einen Tonebender Mk1.5 geschaltet oder nen Mk1.5 und einen Mk2, aber nicht einen Tubescreamer und ein BigMuff in ein Gehäuse, ohne zwei komplett neue Schaltungen nebeneinander zu bauen.
Nein, ich kenne kein analoges Hallpedal mit mehreren Optionen, aber zumindest im Bereich Delay gibt es analoge Vertreter, die dennoch Tap Tempo haben, Modulationseffekte und mehrere abrufbare Delayzeiten - was als Bundle im Analogbereich sagen wir mal, unüblich, ist.

Gegenbeispiele...?
Sorry - verstehe ich nicht...
Ich meine mit dem Bereich teuer nicht den Bereich nicht dezidiert billig.
Für mich sind teuer Gitarrenpedale etwa ab 180€ aufwärts verortet. Günstig eher die Teile, die unterhalb von nem Hunni oder 80€ liegen. Unter 50€ wird´s für mich "billig" (was nicht immer schlecht ist - ich mag den SD1 immer noch lieber als nen TS). Die ZCats zB finde ich eher günstig, vor allem wenn man bedenkt, was die tatsächlich alles können. Und die sind, entsprechend meiner Vorgabe, digital. Die Bosstreter sind auch nicht "teuer" gemäß meiner Einschätzung. Aber vielen Dank für den Hinweis, zu konkretisieren, was meiner Meinung nach "teuer" und "billig" ist, weil wir sonst tatsächlich über sehr unterschiedliche Dinge reden.
Einige der Pedale, die Du listest, sind zwar tatsächlich im teuren oder zumindest gehobenen Bereich - auch laut meiner Definition - verfügen aber eben über vielfältige Regelmöglichkeiten zur Soundbeeinflussung (Source Audio zB usw.)

Also nix für ungut - ich verstehe nur den Widerspruch nicht. Natürlich gibt es AUCH teure digitale Geräte (die oftmals aus guten Gründen mehr kosten, weil sie eben echt gut sind) und günstige Pedale, die analog sind (aber auch meist wenig Unterschiedliches können).
Keines davon ist gut oder schlecht weil es analog, digital, flexibel, festgelegt, günstig oder teuer ist. Da möchte ich nicht missverstanden werden (auch wenn ich selbst mich auf analog zurückgezogen habe).

s´Zwieberl
 
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