Hallo zusammen,
Man stößt ja zunehmend auf die Bugera Amps und da wollte ich einfach mal wissen wie gut klingen die Amps denn nun wirklich?
Gibts erfahrene Spieler die sich neben einem Engl,Marshall,Fender,Peavey,Bogner ... Getraut haben einen Bugera in das Setup aufzunehmen?
Die Verarbeitungsmängel möchte ich an dieser stelle einmal außen vor lassen. Es geht lediglich um das wichtigste: Sound!
Ich persönlich habe noch keinen angespielt aber habe es zeitnah vor
Ja, ich kann allerdings da nur über den Bugera V22 berichten. Den hatte ich auch live als Zweitamp neben einen Marshall Vintage Modern C Combo als Verstärkung genutzt - gerade für die cleanen Sounds. Der braucht sich live nicht verstecken. Hat ordentlich Wumms die Kiste und klingt auch schon in Richtung vintage. Direkt vom Händler hatte der allerdings ein heftiges Endstufenproblem ... Brummen im Triodenbetrieb! Qualitätsprobleme haben sie heute fast alle. Das Brummen und rauschen bei F- M und co. ist gradezu unverschämt.
Das Konzept beim V22 ist ok nur hätten die den cleanen Kanal auch so bauen können, dass es schon früher zerrt ähnlich wie beim alten Fender Deluxe Reverb. Andererseits kann man dann auch die Endstufe bitten sich des "Zerrens" zu widmen ;-). Ich hatte auch mal einen meiner uralten Celestion Greenbacks eingebaut. Klang noch besser allerdings nur eine Nuance und das war dann im Zerrkanal besser rauszuhöhren. Da 22 Watt des V22 schon verkraftet werden sollten, hab ich ihn allerdings wieder ausgebaut - ich wollte mir den kleinen grünen "Rücken" nicht durchballern!!!
Neben meinem alten Fender Pro Reverb von 1981 macht er auch ne gute Figur. Er reicht soundmäßig nicht ganz an die gleich starken alten Marshall- oder/Fenderteile ran - braucht sich aber auch nicht zu verstecken. Der eingebaute Speaker ist schon recht ordentlich, klingt nicht labberig und den kann man auch belasten. Ich nutze den V22 auch oft zuhause als ersten Amp in Verbindung mit einem Ditigtech RP1000 Multieffektgerät zum üben (ja, das geht klangmäßig auch mit insgesamt max. 92 Watt leise ). Da fungiert entweder der Marshall VM oder der große Fender (70 Watt) als Zweitamp. Dank funktionierenden FX-Weg klappt das in Zusammenhang mit einem P-Spli von Lehle auch brummfrei und in dieser Konstellation besser als umgekehrt (der Fender hat ja keinen FX-Weg).
Klanglich würde ich ihn auch zwischen Fender und was auch immer einstufen. Die Klangregelung ist ähnlich die eines Marshalls, deshalb kann er nicht wie ein Fender klingen. Ein echter Vox AC30-Sound ist sehr speziell und da kommt der V22 nicht ran. Der alte Vox AC30 hat eine spezielles Tonestack, dass insbesondere bei aufgedrehtem Bass die Mitten absenkt. Distortionpedale verträgt der V22 recht gut. Wie bei jedem Amp ist das Endergebnis dann aber auch immer abhängig vom verwendeten Treter ( von den Fingern mal abgesehen).
Ich sag das mal so, ich bin verwöhnt und auch gewohnt über so schöne Schätzchen wie einem alten Fender Pro Reverb (70 Watt, kein Brummen, kein Rauschen!!!) oder sogar einem alten Marshall Silver Jubilee (50 Watt, ebenfalls kein Brummen, kein Rauschen!!!) zu spielen, dennoch ist der V22 für mich kein Billigamp was den "Vintage"-Sound angeht und ich nehme ihn bei Bedarf mit in das Setup. Das Brummen hält sich nach Austausch der Endstufenröhren auch in Grenzen und rauscht auch nicht mehr, als Marshall und Co. im Zerrbetrieb.
Aber, es gibt auf den Markt mittlerweile so viele Alternativen - was soll man da objektiv empfehlen?!?!??? Am besten selber ausprobieren.