Vocodersound - Hardware oder Software

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Ich wollte mal Meinungen bzgl. Vocoder hören. Würdet Ihr heute z.B. noch einen Korg VC-10 kaufen, wenn Ihr einen TubeOhm 1.2, TubeOhm Vocoder Vox Populus, Xils Vocoder 5000, Xils V+ oder Waldorf Lector haben könnt? Die Software ist sicherlich viel günstiger zu erwerben und bietet wesentlich mehr klangliche Möglichkeiten. Aber wie lange wird die Software halten bzw. abspielbar sein?! Die Hardware ist an keine Betriebssysteme gebunden und muss auch kein Ozon fürchten, wie es die Silberlinge tun. Allerdings verschleissen auch Teile der Hardware und sind manchmal nicht mehr ersetzbar. Das teure Gerät u.U. nur noch zum Ausschlachten zu gebrauchen.

Ich bin aber total scharf auf den Vocodersound aus Filmen, wie 'Man-Eater' oder 'In der Gewalt der Zombies'. Vom Korg VC-10 gibt es ja leider nicht viele - und vor allem kreative - YT-Videos, aber ich meine, grundlegend herausgehört zu haben, dass mit dem VC-10 durchaus so ein Sound, wie in den Filmen, gestaltet werden kann. Vielleicht ist auch ein (ehemaliger) Besitzer dieser Korg-Kiste hier, der dazu etwas sagen kann.

https://www.youtube.com/embed/3y7Csxsj7uU


https://www.youtube.com/embed/ux4ix1CoFw8


https://www.youtube.com/embed/IxRCZio7S8w

ab 2.20
 
Eigenschaft
 
Ein VC-10 geht bei eBay derzeit meist für 1000±100€ weg. Wenn man genau den Sound sucht, kann man sich den natürlich holen. Andererseits kann man sich für das Geld auch…
  • Einen aktuelleren VA-Synth mit eingebautem Vocoder (Mini/Ultranova, microKorg, King Korg, Access Virus etc.)
  • aktuellere, reine Vocoder wie den Electro-Harmonix V256 oder den Boss VO-1
  • oder einen kompletten PC mit entsprechender Software, der nur fürs Vocoden genutzt und nie verändert wird und somit das Risiko von Kompatiblitätsproblemen durch Updates nahe 0 bringt
kaufen.

Nur weil der VC-10 nicht auf Software angewiesen ist, heißt das nicht, dass er in Zukunft auch weiterhin einwandfrei funktionieren wird. Analoge Synths aus der Zeit brauchen auch ihre Pflege und Wartung; wenn dann mal ein Teil kaputt geht, kann es äußerst schwierig werden, gleichwertigen Ersatz zu finden.

Man muss natürlich schauen und hören, ob einem die Sounds von Software oder neuerer Hardware auch gefallen. Wenn nicht, ist alte Hardware vermutlich die einzig befriedignde Möglichkeit. Ansonsten würde ich persönlich in Hinblick auf Preis, Möglichkeit und nicht zwangsläufig niedrigerer Zuverlässigkeit eher zu moderneren Lösungen neigen.
 
Wenn noch nicht bekannt zum rumprobieren mal interessant:
https://tal-software.com/products/tal-vocoder

Für die Xils-Plugins gibt es glaub ich auch Demos. ;)


Eurorack hat auch interessante Vocoding-Möglichkeiten.
Mit den damit einhergehenden Modulationsmöglichkeiten.
 
Meine persönliche Erfahrung, hab mich viel damit beschäftigt.

Den Access Virus Vocoder kann man mMn vergessen. Der funktioniert vor allem live einfach nicht und klingt auch eher bescheiden. Vor allem was die Sprachverständlichkeit anbelangt.

Der Mininova Vocoder war im Prinzip ganz gut. Man muss halt bevor man ins Board rein geht die Stimme ordentlich komprimieren und danach den Sound nochmal entzerren und komprimieren. Das Resultat war im Studio gut, live sehr umständlich.

Hab jetzt einen V256, der funktioniert vom Stand weg einfach gut und klingt fantastisch. Meine Empfehlung.

Inwiefern man generell mit diesen aktuellen Geräten auf diesen Sound kommt weis ich nicht, wenn man die Bänder beim V256 reduziert bekommt man aber schon einen schönen Vintage Sound hin.
 
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Würde da auf jeden Fall einen Roland VP-550 oder VP-770 empfehlen, sind einfach die besten Allrounder für Vocoding.
An Rackgeräten Mam VF-11, Synton 222 (Dynachord / Echolette SRV 66 baugleich) oder den Boss VT-1 (schöner Transformer).
Der VC-10 kann manche Dinge wirklich superschön, bietet aber lange nicht so viele Möglichkeiten.
Im preiswerten Segment wäre noch ein ein Akai Miniak (zur Not ginge auch ein Alesis Micron, baugleich aber kein Schwanenhalsmicro) oder ein Alesis Metavox noch eine Option.
Den Vocoder im Virus (Indigo) mag ich gar nicht, brauchbar ist noch der im Kurzweil K 2500, ist aber völlig blöde zu bedienen.
Ich hab die ja alle und nutze das immer je nach Einsatzgebiet, da jeder völlig anders klingt und andere Möglicheiten bietet.
Ein Freund hatte immer den Vocoder aus dem Nord Micro-Modular eingesetzt, der klingt auch sehr gut.
Was willste denn eigentlich sonst alles damit machen? Deine Beispiele bekommt man mit fast allen hin.
 
Den Access Virus Vocoder kann man mMn vergessen. Der funktioniert vor allem live einfach nicht und klingt auch eher bescheiden. Vor allem was die Sprachverständlichkeit anbelangt.
Zumal der strukturell ein schlechter Scherz ist: Access hat den Vocoder in den Synthesestrang eingebaut anstelle des Filters.

Zum einen heißt das, der Carrier ist immer ein ungefiltertes Oszillatorgemisch. Jetzt werden einige sagen, das muß auch so, weil ein Vocodercarrier möglichst viele Obertöne braucht, man also am besten einen möglichst scharfen ungefilterten Sägezahn nimmt. Aber ich hab lieber einen Vocoder mit Sibilance (separate Behandlung von Zischlauten; hat der Virus nicht) als einen, der Sibilance durch obertonreiche Carrier substituieren muß und daher nur bratzt.

Zum anderen heißt das, daß man einen Vocoder pro Stimme hat. Wenn man mit Akkorden vocoden will, hat man auf einmal mehrere Vocoder, und das Vocodersignal wird lauter. Das ist unschön, unpraktisch und alles andere als vintage.

Novation hat das richtig gemacht: Bei denen ist der Vocoder ein Effekt, der dem ganzen polyphonen Syntheseapparat genau einmal nachgeschaltet ist. Außerdem kann zumindest der Vocoder der KS-Reihe (KS4, KS5, KS-Rack) Sibilance.


Martman
 
Mit dem Vocoder will ich hauptsächlich roboterartige Stimmen erzeugen, aber auch experimentelle Stimmen und 'extraterrestrische' Flächen. Leider gibt es nur wenige überzeugende YT-Videos, denn was die Besitzer der Geräte damit teilweise veranstalten, verursacht bei mir nur Kopfschütteln. Da sollten die sich lieber ein Wersi-Keyboard kaufen und mit Tante Inge vom Spar-Markt 'An der Nordseeküste..." auf dem Fischmarkt trällern. Kreativität und Inspiration gleich null.
Am ehesten bekommen diese dreckigen Sounds noch der Roland VP-330 und der Korg VC-10 hin. Diese neuartigen Vocodersounds - allen voran der 'Cher'-Sound - gefallen mir absolut nicht. Viel zu artig und langweilig. Vielleicht kann man tatsächlich dieses 'Dreckige' durch einen entsprechend prädestinierten Carrier reproduzieren. Und vielleicht ein paar Effekte dabei.
Was ich bisher vom VP-770 zu hören bekam, erinnerte mich eher an Seniorenheimambiente. Fehlt nur noch Fredl Fesl als Begleitung an der Gitarre :ugly:
Schreckliche Kiste, und viel zu teuer für so einen 08/15-Sound, der kaum Ähnlichkeit mit dem hat, was ich von einem VP-330 durch Videos zu hören bekam.
Ich muss mir mal den Xils V+ als Demo herunterladen. Der klingt doch echt super für einen VP-330 Klon. Wahrscheinlich werde ich mir dieses Teil und das VST von TubeOhm Vocoder 1.2 kaufen. Die klingen sogar besser als Waldorfs Lector und Xils Vocoder 5000. Mit dem TubeOhm kann man auch Rhythmisches interessant wiedergeben.
Man kann notfalls ja auch Stimmen mit Effektgeräten verfremden, ohne eine Vocoder zu benötigen.

Ich hatte mir 1981 diese Single von Jeanette und das Land Z gekauft (Matthias Schuster mag einigen ein Begriff sein, nannten sich später Bal Paré), auf deren B-Seite das Stück 'Raumpatrouille' zu finden ist. Da hört man am Anfang auch so einen tollen Robotersound.


Den wird man mit dem Roland VT-3 aber wohl auch hinbekommen, weshalb ich mir das Teil wohl auch besorgen werde.

Was ich z.B. vom MicroKorg zu hören bekam, fand ich unterirdisch. Aber man weiss ja nie, ob das Gerät nicht mehr Möglichkeiten bietet, als der Anwender aus ihm herauszuholen fähig ist. Ein Marcello Giombini jedenfalls verstand sein Handwerk (siehe Zombiemusik). Auch die Mininova klingt mir vocodermäßig viel zu weichgespült.
Ich bin eher ein Kind der frühen 80er. Gerade die experimentelle Musik der Independent-Genres war der Oberhammer.

Sowas hier ist mein Ding:

 
Zuletzt bearbeitet:
Gut zu wissen, damit ich mir dieses Teil bloß nie zulege :ugly:
 
...der stammt übrigens nicht von einem Vocoder!


(...sondern von einer (übermässig kräftig eingestellten) Instanz von Antares Auto-Tune - einer Intonationskorrektur-Software.)
Ich glaube es war damals der Hardware-Autotune von Antares.

0582804_0.jpeg
 
Ich glaube es war damals der Hardware-Autotune von Antares.



Nein... (...das wäre ein Anachronisms...)


"Believe" is an upbeat dance-pop song. The song is the first commercial recording to feature the audio processor software Auto-Tune as a vocal effect, used to produce the prominent altered effect on Cher's vocals. This technique would eventually become known as the "Cher effect".
The entire track was assembled with Cubase VST on an iMac G3 computer, with other synthesizers, including a Clavia Nord Rack and an Oberheim Matrix 1000, while Cher's vocals were recorded on three TASCAM DA88 digital audio recorders with a Neumann U67 vacuum tube-amplified microphone.
Cher's voice is altered by a pitch correction speed that is "set too fast for the audio that it is processing."[2] Producer Mark Taylor added the effect to Cher's vocal simply as a kind of mischievous experiment. It later emerged that the effect was not created by a vocoder, but by using extreme (and then-unheard-of) settings on Antares Auto-Tune.[2] When her record company requested that the effect be removed, Cher responded, "Over my dead body!"
The song samples a drum-machine pattern off Daft Punk's 1998 single "Revolution 909".[6] It is recorded in the key of F♯ major with a tempo of 133 beats per minute. The song follows a chord progression of F♯–C♯–G♯m–B–F♯–A♯m7–G♯m–D♯m, and Cher's vocals span from F♯4 to C♯6.




.
 
Ach so. Wenn sicher bekannt ist, dass es komplett mit Cubase VST ohne externe Hardware gemacht wurde... Vor der nativen Version gab es das Plugin wohl als TDM für Pro Tools.
ATR-1a Manual schrieb:
In 1997, Antares first introduced the ground-breaking Auto-Tune Pitch Correcting Plug-In for ProTools™ (followed a bit later by the VST and stand-alone versions).
Aber gut, die Erwähnung der Hardware-Version wird im Thread wohl nicht schaden. ;)
 
Aber gut, die Erwähnung der Hardware-Version wird im Thread wohl nicht schaden. ;)


...bringt einfach nichts... und ist für den TE nicht weiter hilfreich...


-->

allen voran der 'Cher'-Sound - gefallen mir absolut nicht.



...ich kann einem Vegetarier noch so sehr die geschmacklichen Vorzüge eines Lamm-Chigots oder Chateaubriand's beschreiben; ...wenn es ihn schlichtweg ekelt ist es einfach nur am Thema vorbei.
 
Ich weiss, dass ich mir weder die Soft- noch die Hardware kaufen werde, weil ich beim Gedanken an den 'Cher'-Sound schon Übelkeit verspüre. Sagt ein halber Veganer :D
 
Ich weiss, dass ich mir weder die Soft- noch die Hardware kaufen werde, weil ich beim Gedanken an den 'Cher'-Sound schon Übelkeit verspüre. Sagt ein halber Veganer :D
Dann wohl auch nicht die Pro Tools Version? :D
Wenigstens weißt du jetzt, was du NICHT kaufen möchtest, falls dir mal ein ATR-1 angeboten wird oder so. :tongue:
 
Nee, auch nicht als implantierten Chip, oder mit kostenlosen Schokostreuseln drauf :ugly:
 
Ich hab auch schon öfter mit Ideen für Vocoder gehadert. Da ich überwiegend aber live unterwegs bin, bedeutet ein weiterer Synth einen Aufwand, den ich nur schwer gehen möchte. Dann muss es schon ein Effektgerät sein, dass ich im Rack unterbringen kann. Insofern tendiere ich eher zur Software-Lösung. Angst, dass sie irgendwann nicht mehr funktioniert, fürchte ich weniger, da die Hersteller i.d.R. Updates für ihre Produkte liefern, und wenn einer das mal nicht mehr tut, war sein Produkt wohl auch nicht so überragend, und es ist nicht so schade drum, wenn es in der Versenkung quasi im Papierkorb verschwindet, weniger als wenn ich einen nicht mehr funktionierenden VP550 reparieren lassen müsste, oder womöglich einen VC-10, für den es schon schwierig wird, Ersatzteile zu bekommen, und der dann im Müll landet.
 
Ich meinte eigentlich eher, dass die Software wegen des Ozons irgendwann nicht mehr funktioniert, oder weil das für die Software vorgesehene Betriebssystem veraltet ist. Irgendwann werden ja auch die Updates eingestellt, und die neue PC-Hardware Generation funzt mit den alten Sachen nicht mehr. Aus den oben genannten Gründen, werde ich mir den VC-10, der für den überteuerten Vintagepreis zu wenig Soundvielfalt - bei zu hohem Ausfallrisiko - bietet, auch nicht mehr antun. Es gibt wirklich ein paar gute neuzeitliche Alternativen. Vor allem im Softwarebereich. Für teilweise wenig Geld. Siehe TubeOhm.

Apropos TubeOhm. In diesem Tutorial läuft im Hintergrund ein wahnsinnig schöner, schwebender Sound. Gehört der wohl zu dem TubeOhm Vocoder 1.2? Werksound? Vielleicht hat ja schon einer das Teil.

 

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