Ich finde es typisch, dass hier in diesem Thread das Material für den schlechten Sound verantwortlich gemacht wird.
Es gab noch nie so gutes und zugleich preisgünstiges PA-Equipment wie heutzutage. Nur sollte man es bedienen können.
Das ist natürlich generell erstmal richtig. Es ist auch nicht "schlechtes Material" ursächlich für das, was ich geschrieben habe. Das Material selbst ist in aller Regel um Klassen besser als das, was man vor 30 Jahren hatte. Es ist eben nur leider sehr oft das richtige Material am falschen Ort, was die Probleme macht.
Nur weil Linearrays sich auf großen VAs (teilweise) bewährt haben, muss man die nicht überall hinhängen. Kein System ist perfekt - der Kompromiss sieht halt anders aus.
In den 80ern mit den Hornsystemen war der Frequenzgang ausgewogener, und es gab mehr Punch. Dafür haben die Leute in der ersten Reihe regelmäßig einen Hörsturz riskiert, weil es dort knüppellaut war, wenn die letzte Reihe was hören wollte. Ich kann mich noch gut dran erinnern: "war ja schön gestern, aber VIEL zu laut" - "komisch, hinten an der Bar habe ich kajm was gehört".
Diese Art Beschwerden hat nachgelassen (ganz nebenbei werden ja insbesondere auch die Openair-Veranstalter durch Lärmschutz zu LAs gezwungen, weil die gleichmäßiger beschallen).
Dafür hat man jetzt halt wesentlich gleichmäßigere Lautstärken, aber eben bei kleineren Bühnen die Probleme im Grundtonbereich.
Und für die Veranstalter ist die Sache klar: lieber nur 5% der Leute, die sich beschweren, weil der Klang nicht gut ist - als 20%, die mit dem Anwalt drohen, weil es in der ersten Reihe zu laut ist.
Und das hat mit der Bedienung nichts zu tun. Wenn es da Defizite gibt, kommt das (früher wie heute) noch obendrauf.
Das Patentrezept wären übrigens in vielen Fällen kleinere Punktstrahler und eine Handvoll Delaylines. Auch nicht perfekt, aber ein guter Kompromiss. Nur die muss man irgendwo hinstellen: ich sag nur Fluchtwege, Platzbedarf, Abspannung, Aufwand....