Aufgeräumt klingender Mix

Kifferbro
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Hi, ich hab ne Frage. Wie bekommt ihr es hin einen aufgeräumt klingenden Mix zu machen? Bei mir klingt alles immer etwas Messihaft.....
 
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EQing, EQing, Komprimieren... Wie wärs wenn du mal was konkretes postest? Diese Frage...da werden ganze Bücher drüber geschrieben :)
 
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Komposition
Arrangement
Instrumentierung

Wenn diese drei Punkte nicht halbwegs passen, dann kann man sich dumm und dusselig Mischen (auch EQen ;)) und es wird nicht wirklich richtig gut. Jedenfalls nicht so gut, wie wenn diese Punkte ordentlich erledigt wurden.

Wenn diese Punkte stimmen, dann muss man eben "nur" noch gut Mischen können. :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ok.....
Welche Frequenzen sind meistens für den Matsch im Mix die Schuldigen?

Alle und keine. :D
 
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Oh Mann, sorry, das kann man doch echt nicht so pauschal beantworten.
Ich hab ein paar Jahre gebraucht, um hier in etwa zu landen.

Edit: Link entfernt, bei Interesse kannst du hier reinhören https://www.musiker-board.de/threads/wie-findet-ihr-den-mix.637816/
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber um doch noch was Sinnvolles beizutragen...Matsch findet normalerweise untenrum statt, so im Bereich bis rund 200Hz.
Da heisst es aufräumen, straffen, ausdünnen und andererseits wieder mehr geben. So einfach kann man das ohne Beispiel nicht beantworten.
 
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Ok.....
Welche Frequenzen sind meistens für den Matsch im Mix die Schuldigen?
Ich bin auch neu im Bereich Mixing, aber ich hab mir zum Ziel gemacht: in jedem Frequenzbereich nur 1 Instrument, so gibt es keine Überlagerungen.

Eventuell benutzt du auch zu viel Hall.

Zu viel Bass sollte der Mix auch nicht haben, auch wenn es oft verlockend ist… ;)
 
Wenn du am Anfang in Sachen Mixing bist, würde ich beim EQ wie folgt vorgehen:
- Füge oder senke erstmal keine bestimmten Frequenzen ab (also keine Bell Filter oder sonstiges)
- Du hörst jede Spur "solo", also z.B. die Kick Drum oder Gitarre alleine. Du setzt erstmal einen Low Cut und schneidest vom unteren Bereich soviel weg, ohne, dass sich der Klang großartig verändert. Frequenzen unter 40 Hz hört man nicht, des wegen kannst du da anfangen. Eine Gitarre kannst du bei 90 Hz schneiden. Bei Lead Instrumenten geht da zum Teil noch mehr. Du wirst recht schnell merken, wie sauber einige Instrumente dadurch klingen und weniger wummern.
- Das gleiche machst du mit dem Hi Cut. Schneide soviel weg, ohne, dass es zu dumpf klingt. Gerade Bässe oder Gitarren klingen dadurch sauberer.
- Bei Reverbs kannst du gut den Low Cut bei 200 oder 250 Hz setzen. Dadurch schaffst du Platz im Bassbereich.

Nach diesen Schritten hast du die einzelnen Spuren schonmal aufgeräumt und hast vor allem unnötige Informationen im Bass Bereich entfernt. Die müllen meistens den Headroom zu und lassen Bass und Kick Drum nicht präsent genug klingen. Deshalb dreht man sie oft lauter als notwendig, was wiederum zum Matsch führt. Von da aus kannst du dich dann an die Detailarbeit machen.
 
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Hallo Kifferbro
Bei mir klingt alles immer etwas Messihaft.....
Wäre super, wenn man von dem "Messihaften" mal was hören könnte.
Ich glaube, dann könnte man eher sagen, ob den an den von @Signalschwarz erwähnten Problemen liegt oder, ob es doch eher ein Mixproblem ist.
 
Ohne allzu weit auszuholen (Instrumentierung, Arrangement und die Komposition an sich wurden ja schon genannt), wichtig u.a. sind, alle Signale richtig gut aufnehmen.

Ein kurzes Beispiel, mit einer guten Drum Library bekommt man nicht annähernd so schnell einen guten Drummix hin (wenn überhaupt), der sich auch gut in den Gesamtklang einbettet, als wenn man ein echtes Schlagzeug gut aufnimmt.
So verhält sich das auch mit Gitarre und Co.
Die Signale mische sich (fast) von alleine.
Selbst Instrumente, die sich in gleichen Frequenzen tümmeln, müssen sich nicht ausschließen, wenn klasse aufgenommen, spricht auch da nix dagegen.

Besondere Frequenzen gibt es da auch nicht, es kann Tiefmittenmumpf geben, aber auch anstrengende Hochmittenmixe (das ist genauso schrecklich) uvm.

@Kifferbro
Ohne Audiofile lässt sich da gar nix sagen, Schuldige gibts wahrlich viele :)
 
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Ich glaube, es ist auch wichtig womit man abhört:

Das heißt nicht, dass man 5000 Euro Monitore haben muss, aber man sollte ihre Charakteristik kennen.

Beispiel: Wenn ich mit meinen DT-770 Pro mixe weiß ich, dass wenn sich etwas zu "dumpf" oder "matschig" anhört - es viel zu wenig Top-End hat, aber wenn es mir schon leicht zu schrill ist, dann hört es sich auf den Endgeräten gerade richtig an, weil die Kopfhörer von Haus aus die Höhen stärker betonen wie z.B. eine 5.1 Surround-Anlage mit Breitbandlautsprecher.

Ich weiß ja nicht wie deine Abhör-Lage ist, aber darauf sollte man achten.

Wenn man das weiß spart man sich schon mal sehr viel Zeit beim Mixen und am Ende hört sich auch besser an.

MfG Janic
 
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Wenn Nomen est Omen (bezgl. User-name), dann weiss ich, wo das Kraut im Pfeffer liegt. :hat:
Alles andere zielführende wurde schon genannt.
 
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Wenn du am Anfang in Sachen Mixing bist, würde ich beim EQ wie folgt vorgehen:
- Füge oder senke erstmal keine bestimmten Frequenzen ab (also keine Bell Filter oder sonstiges)
- Du hörst jede Spur "solo", also z.B. die Kick Drum oder Gitarre alleine. Du setzt erstmal einen Low Cut und schneidest vom unteren Bereich soviel weg, ohne, dass sich der Klang großartig verändert. Frequenzen unter 40 Hz hört man nicht, des wegen kannst du da anfangen. Eine Gitarre kannst du bei 90 Hz schneiden. Bei Lead Instrumenten geht da zum Teil noch mehr. Du wirst recht schnell merken, wie sauber einige Instrumente dadurch klingen und weniger wummern.
- Das gleiche machst du mit dem Hi Cut. Schneide soviel weg, ohne, dass es zu dumpf klingt. Gerade Bässe oder Gitarren klingen dadurch sauberer.
- Bei Reverbs kannst du gut den Low Cut bei 200 oder 250 Hz setzen. Dadurch schaffst du Platz im Bassbereich.
vor solchen akustischen Kochrezepten kann nur dringendst gewarnt werden...
sie lenken nur davon ab richtig hinzuhören
praktiziert man letzteres für einige Zeit, erkennt man die Komponenten, die miteinander können - oder eben nicht (miteinander können)
ein Mix der Instrumente präzise trennt ist kein Mix, sondern eine technische Dokumentation
warum heisst es wohl mischen ?

cheers, Tom
 
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Du hörst jede Spur "solo"
Das ist schon ein ganz guter Ratschlag, denn dadurch kann man die Einzelsignale prüfen, ob diese an sich brauchbar sind.
Dieser Schritt sollte aber eigentlich schon beim Aufnehmen stattfinden.
Frequenzen unter 40 Hz hört man nicht
Hören vielleicht nicht, aber hier liegt spürbarer Subbass. Je nach Komposition booste ich bei 40 Hz ganz gerne den Bass. Irgendwie klingt er danach immer fetter und schiebt ordentlich.
Eine Gitarre kannst du bei 90 Hz schneiden
Ich mag solche Pauschalaussagen nicht. Ich habe auch Arrangements bei denen ich ab 180 Hz einen Cut setze. Das hängt vor allem davon ab wie der Bass klingt.
Das gleiche machst du mit dem Hi Cut. Schneide soviel weg, ohne, dass es zu dumpf klingt.
Einen pauschalen High-Cut halte ich für extrem fragwürdig. gerade im Topend liegen oft einige Frequenzen, die dem Mix Glanz und Durchsichtigkeit verpassen können.
Bei Reverbs kannst du gut den Low Cut bei 200 oder 250 Hz setzen.
Absenken vielleicht, sofern es denn hilfreich ist, aber diese Extremlösung mit dem Cut, halte ich doch für einen sehr unnatürlichen Vorgang, da bei einem Reverb immerhin ein Raum simuliert werden soll und kein Raum hat einen Low-Cut...so viele Absorber kann man fast nicht aufstellen ;-)
 
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Absenken vielleicht, sofern es denn hilfreich ist, aber diese Extremlösung mit dem Cut, halte ich doch für einen sehr unnatürlichen Vorgang, da bei einem Reverb immerhin ein Raum simuliert werden soll und kein Raum hat einen Low-Cut...so viele Absorber kann man fast nicht aufstellen ;-)
Wobei man sich bei Reverbs auch einmal deutlich von der Natürlichkeit entfernen kann, es wird auch sehr viel unnatürliche Räumlichkeit eingesetzt und dabei sind extreme Verbiegungen des Reverb Signals ein relativ normales Mittel.
 
Ich weiß, wir fabulieren gern, was man alles machen könnte, oder an was es alles liegen könnte, ohne
Soundbeispiel ist dass das berühmte Stochern im Nebel, wobei wir wieder beim Kraut wären :rofl:
 
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@ColdDayMemory:
Da kam mein Post ein wenig falsch rüber :). Klar, kann man den Low Cut manchmal höher (oder niedriger) ansetzen, das hängt natürlich vom Arrangement ab (wenn die Gitarre beispielsweise nur auf der G-Saite oder höher spielt). Ich hatte damals auch immer das gleiche Problem wie der OP und meine Tipps sollten nur als eine Art kleiner Einstieg verstanden werden. Es gibt nämlich kaum ein motivierendes Gefühl, wenn man erstmalig was einigermaßen aufgeräumtes hinbekommt, ohne, dass es viel Arbeit kostet.
 
in jedem Frequenzbereich nur 1 Instrument, so gibt es keine Überlagerungen.
Nein, bitte nicht. Erstens dürfte das nur schwer realisierbar sein und hätte wahrscheinlich mit Musik nicht viel zu tun, außerdem gibt es ja auch noch das Panorama, wo sich gern auch frequenzmäßig sich überlagernde Instrumente verteilen können.
 
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So ein Chart hilft nur bedingt weiter. Jedes Instrument ist anders. Man muss jedes mal neu schauen wo welche Anteile des Klangs eines Instruments im Spektrum liegen. Das kann man nur hören. Solche Tabellen lenken leider zu sehr vom hören ab. Deshalb sind sie wenig nützlich.

Man kann Instrumente nicht "trennen". Ein Bass hat zB auch wichtige Frequenzanteile im Mitten und Höhenbereich. Wer hier einfach mit einem Tiefpass bei 1kHz setzt, hat schon verloren. ;)

Was tatsächlich mit "trennen" gemeit ist: Die einzelnen Instrumente sollen nicht miteinander um die selben Frequenzbereiche konkurrieren. Das heißt aber nicht dass nur ein Instrument pro Frequenzbereich zugeteilt ist. Das geht nur bei Solo-Konzerten. ;)
 
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Hi:hat:

Also einige Dinge aus meiner Vorgehensweise kann ich ziemlich pauschalisieren. Das sind eigentlich mehr Gedankengänge als Arbeitsschritte.
Ich überlege mir ganz am Anfang immer: "Was will ich überhaupt?" (grobes Bild des Endresultalts im Kopf machen). Da lege ich mal fest, auf was ich den Fokus setzen will, um stelle mir den Raum mal bildlich vor (gross, klein?), und die einzelnen Musiker, wo sie stehen sollen (Rechts, links, vorne oder hinten). Zudem überlege ich mir beim Anhören der Spuren nochmal genau ob das wirklich alles nötig ist. (Wenn zB dauernd 2 Gitarren spielen, und die auch noch gedoppelt sind, müssen die wirklich alle dauernd spielen? Da bin ich dann auch mal ziemlich gnadenlos, und Mute ganze Songpassagen, wenn ich etwas überflüssig finde.
Oder angenommen ich hab ein Streicherensemble und ein Synthpad, beide spielen die gleichen Akkorde. Dann splitte ich gerne die Akkorde auf. Zwei Töne des Akkords weise ich dem Streicherensemble zu, die anderen zwei dem Synthpad. Anstatt dass beide Instrumente den ganzen Akkord spielen. So differenzieren sie sich ganz ohne den Einsatz eines EQs oder sonst was.

Das hat jetzt alles erstmal noch nichts mit dem Mixing zu tun. Wie schon einige angesprochen haben, beginnt das "aufräumen" schon vor dem Mixing.

Ordnung ins Chaos zu bringen ist nicht so einfach. Ich versuche mir immer von Anfang an ein Überblick verschaffen, und nach einem Konzept arbeiten. Dann ist das aufräumen beim Mischen viel einfacher.
 
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