Diy progression Name gesucht ;)

Kannst du vielleicht ein Beispiel machen wie aus der Sequenz von dann wieder was tonales wird.

In dem man so etwas wie kadenzerende Akkorde benutzt. Harmonien, die allesamt zu EINEM tonalen Zentrum gehören, darin eine Funktion haben und dadurch ebendieses tonale Zentrum etablieren und stützen.

1. Ich habe gelesen bzw. ich höre das auch, dass wenn man in einem der Moden (Kirchtonart) spielt, dass diese Zusammenhänge in der Harmonie auch nicht mehr so stark vorhanden sind wie in der Dur Tonart. Das hast du ja auch erwähnt. Das ist aber dann nicht das selbe wie atonal, oder?

Oje ... da kommt aber einiges durcheinander ... Noch einmal: ATONAL bedeutet: Es wird kein tonales Zentrum, keine Tonart, kein Grundton als Basis für die Musik herangezogen. Alles, was harmonisch passiert, hat daher keine FUNKTION (I, II, III, IV, ...), sondern passiert einfach "frei schwebend".

Und abgesehen davon, daß die Mehrzahl von Modus MODI lautet (als kleiner Hinweis), sind Modi vorwiegend ein melodisches Phänomen, kein harmonisches. Obwohl sie das harmonische Geschehen natürlich beeinflussen (können).

Man kann also schon bei einem normalen Jazzstück nicht sagen, das ist in C oder Bb. Ich verstehe das so, dass man dann viele Grundtöne hat. Je nach dem welche Tonart durch den Akkord gerade verschiebt sich auch der Grundton, oder ist das falsch?

Das ist Blödsinn. Gerade bei einem "normalen" Jazzstück ist die Tonart glasklar.

3. Ich habe oben gemeint das Stück ist in C, dann war das also falsch. Genauso gut hätte ich sagen können alle 12 Tonarten kommen in Frage.

Nein. Nicht alle 12 Tonarten kommen in Frage, sondern GAR KEINE, weil das Stück eben kein (erkennbares) tonales Zentrum HAT.

Thomas
 
Ja, Du findest die Antworten in Büchern und Internetseiten, die sich mit den Themen "Allgemeine Musiklehre" und "Harmonielehre" beschäftigen.

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Gruß Claus

Danke, bin schon am lesen. Hab mir den Sikora bestellt, wenn schon denn schon :)


Kann man immer. Jede Akkordfolge lässt sich in eine Harmonie hinein entwickeln. Kommt halt drauf an, ob man das möchte. Beispiel: Entwicklung nach A-Moll aus den von Turko gegebenen Akkorden


Dbmaj7/13 - Ab7#9b13 - F#m7b5 - Fmaj7 - E7 - Am(7)

und dann haben wir Am zumindest als Zwischentonika, und das passt auch zu einer weiteren evtl. Entwicklung in eine C-Dur-Harmonie. Harmonischer Rhythmus müsste noch angepasst werden.
Jetzt verstehe ich. Also Fmaj7 - E7 - Am7 ist dann eine VI - V - I Verbindung und das Ohr weiss dann ich bin in der Tonart A min, korrigier mich wenn das falsch ist. Was ich noch nicht verstehe. Die Stufenakkorde bestehen doch aus den Tönen der Tonart (diatonisch). Der E7 hat aber das G#. Die anderen Akkorde bis auf Fmaj fallen ja komplett aus A minor raus. Liegt das daran dass da wie du gesagt hast 2 Tonarten gleichzeitig vorhanden sind und erst Ende wegen VI - V - I klar wird wo man ist?

@turko
Alles klar, ich habe jetzt das mit dem Atonal verstanden, danke. Zum Unterschied modal atonal gibt es auf reddit auch einen Haufen Threads.
 
Also Fmaj7 - E7 - Am7 ist dann eine VI - V - I Verbindung und das Ohr weiss dann ich bin in der Tonart A min

Nur eine kleine Korrektur:

In Tonart A-Moll ist die genannte Akkordfolge nicht VI-V-I, sondern bVI-V7-I.

LG-Thomas
 
Jetzt verstehe ich. Also Fmaj7 - E7 - Am7 ist dann eine VI - V - I Verbindung und das Ohr weiss dann ich bin in der Tonart A min, korrigier mich wenn das falsch ist. Was ich noch nicht verstehe. Die Stufenakkorde bestehen doch aus den Tönen der Tonart (diatonisch). Der E7 hat aber das G#. Die anderen Akkorde bis auf Fmaj fallen ja komplett aus A minor raus. Liegt das daran dass da wie du gesagt hast 2 Tonarten gleichzeitig vorhanden sind und erst Ende wegen VI - V - I klar wird wo man ist?

Die klassischen Stufenbezeichnungen kennen das b zwar nicht, aber ich ziehe auch die "moderne" Bezifferung mit b vor. Also VIm7b5 bVIM V7 ... oder auch IIm7b5 bIIM I7, denn da haben wir mit dem E kurzzeitig ein tonales Zentrum. Ich will jetzt hier nicht über den phrygischen (Ganz-)Schluss mit picardischer Terz (Auffassung der Barockmusik und älter) schreiben, aber diese Schlussform hat ihre Besonderheiten. Im modernen Hören gilt sie stets als Halbschluss, unabhängig davon, welcher Akkord folgt. Halbschlüsse werden per definitionem mit der V bezeichnet. Die Skala, die zu diesem Akkord das tonale Umfeld gibt, ist nicht diatonisch, sondern aus Harmonisch Moll entnommen: HM5. Die Zahl 5 beschreibt, dass man die Skala von der V. Stufe abnimmt. Die phrygische Kadenz wird neben anderen Kadenzen in http://www.musikanalyse.net/tutorials/kadenz/ erklärt. Dem Sonderfall der phrygischen Wendung ist ein eigenes Tutorial gewidmet: http://www.musikanalyse.net/tutorials/phrygische-wendung/
und als ob das noch nicht reichen würde, kommt das Thema in einem weiteren harmonischen Zusammenhang in
http://www.musikanalyse.net/tutorials/uebermaessiger56-akkord/ vor. Man kann den Akkord auf der bVI nämlich nicht nur als bVIMj, sondern auch als bVI7 Akkord augestalten - die kl. Septime wird aber in der Klassik als "übermäßige Sexte" aufgefasst und wir hätten da einen bVI(#6) Akkord.

Überdies ist der bVIMj Akkord selbstständiger Neapolitaner zum Folgeakkord auf der V. Auch dazu gibt es eine Seite: http://www.musikanalyse.net/tutorials/neapolitaner/

Du siehst, die Halbtonfortschreitungen haben es in sich. Wir hatten hier einen leider viel zu früh verblichenen Foristen "Hainer", der hat sich in mindestens 5 Threads an diesen Fortschreitungen abgearbeitet.
 
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