Ja ab & zu schau ich doch noch ins Web und dabei ist mir grad soeben dieser Thread unter meine Pupillen gerutscht.
Da der Thread noch nicht sooo alt ist, will ich mich da mal einlassen und etwas Licht ins Dunkel kippen, um somit evtl. diffuse Mutmassungen zu entknoten.
Es folgt ein natürlich subjektiver Bericht der Ereignisse. Andere, insbesondere 'Betroffene' könnten die Situation durchaus anders sehen bzw. schildern
Diesen DINO hatte ich im Frühjahr 2003 für jemand auf dessen Bestellung hin gebaut, der nur etwa eine gute Autostunde von mir entfernt in Oberfranken wohnt(e) und der vor seiner Bestellung bei mir auch schon Peter Diezel (zu dem er nur 20 Minuten Autofahrt hatte) mit seinem persönlichen Selbstinformationsbesuch beglückt hatte - sich dann aber aus mir selbst heute noch unerklärlichen Gründen doch zur Bestellung eines DINO entschloss.
Was ich bei seiner Bestellung und insbesondere bei seiner persönlichen Abholung des Amps nach Fertigstellung nicht ahnen konnte war, dass jener Typ meinen damaligen Standardspruch: "Wenn dir was am Amp nicht gefällt, können wir da gerne nachträglich und auch für dich kostenlos noch was ändern" weit über Gebühr hinaus beanspruchen würde. Nach zwei Wochen der Ruhe folgten etwa 6-8 Wochen, in denen dieser Mensch mich nicht nur unentwegt anrief, um weitere Möglichkeiten evtl. Modifikationen mit mir telefonisch auszuloten, sondern er kam auch bis zu zweimal wöchentlich mit dem Amp zu mir, um doch mal diese und jene Änderung auszuprobieren, ob ihm das besser gefallen würde. Nicht selten war bei seinen Besuchen sein erstes Anliegen, die Änderung(en) vom vorigen Besuch doch wieder zu revidieren, da er inzwischen glaubt, der vorige Status hätte ihm doch besser gefallen... und natürlich wollte er dann jeweils noch dies, das und jenes gleich noch ausprobieren, weil er nun doch schon mal hier und der Amp ohnehin schon offen sei.
Ja mei, im Grunde bin ich ein sehr geduldiger und verständnisvoller Mensch, jedoch hab auch ich irgendwo meine Grenze und hatte ihm schon vor seinem letzten Besuch bei mir offenbart, dass ich seinem Experimentierbestreben nicht noch länger kostenlos entsprechen könne und er mich ab jetzt angemessen zu vergüten hätte. Trotzdem kam er, um etwas wieder rückgängig zu machen, was er bei einer vorigen Session zunächst mal so haben wollte. Als ich nach Beendigung dieser Aktion und noch weiteren Versuchen nach seinen Wünschen meinen Preis aufrief (erinnerlich waren das 150 Euro für gut über 3 Stunden Testerei & Löterei und incl. ihm währenddessen kredenztem Kaffee), schnappte er entrüstet seinen Amp und zog davon, ohne zu bezahlen. Er begründete seine Zahlungsverweigerung damit, dass er von mir ja nur etwas in einen vorigen Zustand hätte zurück versetzen lassen und daher nicht einsieht, dafür nun bezahlen zu sollen. Ausserdem hätte er ja von all den Experimenten, die wir auf seinen Wunsch danach noch durchgeführt hatten nichts davon realisiert haben wollen. Er hätte daher keinen Nutzen aus diesen Aktionen und deshalb auch hierbei keine Einsicht, dafür bezahlen zu sollen.
Ja, ich liess ihn sogar ziehen, ohne von meinem Pfandrecht Gebrauch zu machen, das ich juristisch gehabt hätte. Jedoch erklärte ich ihm unmissverständlich, dass ich erst dann meine Hände wieder an diesen Amp legen würde, wenn er meine Forderung bezahlt hat... falls ihm doch noch was einfallen sollte, was er wieder mal gerne anders an seinem Amp hätte.
Es vergingen Wochen der Ruhe, dann kam doch wieder ein Anruf mit Erläuterung eines Änderungswunsches. Ich erklärte ihm, dass er beim Erscheinen erstmal 'das alte' bezahlen müsse und dass ich mich zudem über ein paar Worte der Entschuldigung für sein derb-impulsives Gebaren zum Ende seines letzten Besuchs freuen würde. Er jedoch zeigte sich weiterhin uneinsichtig und lehnte eine Bezahlung ab. Es folgten Vorwürfe, wobei er sich im Gespräch zusehends weiter erhitzte, was letztlich in einem erbärmlichen Erpressungsversuch gipfelte.
An dieser Stelle muss ich etwas einräumen und kann es auch, da ich es damals zu meiner Sicherheit in meiner Buchhaltung vorsorglich nachkorrigiert hatte. Ich hatte damals auf sein Bitten und Drängen hin und weil er etwas Geld sparen wollte ihm seinen DINO (zunächst) 'ohne Rechnung' und somit netto ohne MWSt gegen Cash-Zahlung berechnet. Nun versuchte er tatsächlich mit der Drohung, dies anzuzeigen und dem Finanzamt zu melden mich klein zu kriegen und dazu zu bringen, dass ich seinen Wünschen entspreche.
Als ich ihm erwiderte, dass meine Unterlagen für das laufende Geschäftsjahr noch nicht mal beim Steuerberater, geschweige denn beim Finanzamt vorlägen und ich somit jederzeit den von ihm vereinnahmten Barbetrag als Kasseneingang incl. MWSt noch einbuchen kann (was ich gleich darauf auch tat), konnte ich aufgrund der archaischen Geräusche am anderen Ende nur vermuten, dass er sich grad die Zunge abgebissen und selbige verschluckt hatte. Fragen konnte ich ihn nicht mehr, denn er hatte spontan und wortlos aufgelegt.
Einige Monate später rief er jedoch erneut an und meinte mit der Stimmführung eines trotzigen Kindes (alá ätsch-bätsch) nur lapidar: "So wollte dir nur kurz Bescheid sagen, dass ich jetzt mit meinem Amp zum Modifizieren beim Peter Diezel war. Der hatte nur ne halbe Stunde gebraucht und hat nur zwei Bauteile gewechselt. Seitdem klingt der Amp endlich so, wie ich es immer haben wollte!"
Ob der Amp danach wirklich so klang, wie er es immer wollte? Ich glaube da eher, dass der Amp von Anfang an schon so klang, wie er klingen sollte. Unter Psychologen ist es z.B. hinreichend bekannt, dass Menschen dazu neigen, ihre eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten gerne auf andere bzw. auf anderes zu projizieren, wenn sie nicht wahrhaben können oder wollen, dass die Ursache bei ihnen selbst liegt. Immer sind die anderen schuld, wenn was nicht passt, denn Nabelschau betreiben oder sich den Spiegel vorhalten schmerzt manchmal einfach zu sehr in der Seele
Warum ich das glaube? Weil wenn DINOs nicht von Anfang an 'richtig' klingen, dann hätte mir zumindest ein soundmässig äusserst anspruchsvoller Jon Schaffer (Iced Earth) zumindest einen seiner inzwischen sieben DINOs schon längst erbost um die Ohren geschlagen. Jon war übrigens mit jedem seiner 7 DINOs, die ich ihm im Verlauf der vergangenen 23 Jahre nach & nach gebaut habe stets von Anbeginn an höchst begeistert und hatte nicht ein einziges Mal einen nachträglichen Änderungswunsch.
Im oben erwähnten Telefonat erklärte ich dem Typ noch, dass er durch sein Handeln (Fremdeingriff) nun erreicht hat, dass ich niemals und zu keinem Preis jemals wieder Hand an diesen DINO legen würde, solange er sich in seinem Besitz befindet und dass ich quasi als Vater dieses Kindes hiermit mein Baby verstosse. Ab da war ihm klar, dass er fortan niemals wieder wegen irgend etwas mit diesem Amp zu mir kommen kann, selbst dann nicht, wenn er ihm abbrennt. Hab ihm auch noch wissen lassen, dass er durch sein Handeln nun auch die lebenslange Garantie, die ich grundsätzlich auf meine Amps gewähre (mit Ausnahme von: Röhren, Elkos, Potis, Buchsen & Schalter) forever verwirkt hat.
Obiges hat ihn scheinbar doch sehr verärgert, denn kurz darauf las ich in diversen Foren, wie er dort übelst über mich herzog und versuchte, mich in der Szene schlecht zu reden. Um nur ein Beispiel zu erwähnen beklagte er, dass ich ihm für das Auswechseln zweier Widerstände 400 Euro berechnet hätte
Fakt jedoch ist, dass er nach dem Kauf des Amps niemals etwas bezahlen musste - und das einzige Mal, als er etwas hätte bezahlen sollen, hatte er nicht bezahlt - bis heute nicht.
Erst als ich ihm über einen anderen, mit dem er regen Kontakt hatte wissen liess, dass ich juristisch wegen Rufschädigung gegen ihn vorgehen würde, sofern seine unwahren, öffentlichen Anschuldigungen nicht unterlässt kehrte auch in den Foren wieder Ruhe ein.
So Jungs, das war nun eine doch sehr langatmige Herleitung für meine nachfolgend formulierte Vermutung, weshalb dieser DINO ein Diezel-Logo trägt - und sollte mir jetzt jemand unterstellen, dass diese Langatmigkeit meiner Herleitung vllt gar nicht unabsichtlich versehentlich passiert ist, so würde ich das womöglich nicht mal dementieren
Egal...
... jedenfalls ist meine Vermutung, dass jener DINO-Besitzer:
a) seine DINO Front nicht mehr mit einem LARRY Logo sehen wollte, und/oder er
b) damit eine diffus subtile Botschaft in Musikerkreisen verstreuen wollte, wozu sich jeder seine eigene Geschichte zusammen reimen sollte (wie z.B. ihr in euren obigen Beiträgen),
UND/ODER er
c) von anderen darauf angesprochen werden wollte, um SEINE seinem Frust & Verdruss gemässe Version der Geschichte erzählen zu können in der Hoffnung, dass diese dann von den anderen in der Szene weiter verbreitet wird?
Aber wie schon gesagt, handelt es sich bei meinen Ausführungen a-c um pure Vermutungen und ich zitiere hierzu hilfsweise 'Alois', der dareinst sagte: "Niggs gnaus waas ma ja ned"
Abschliessend möchte ich noch feststellen, dass Peter Diezel ganz hervorragende Röhrenamps baut, die sich nicht nur auf einem sehr hohen Niveau bewegen, sondern inzwischen auch zu Weltruhm gelangt sind - verdient zu Weltruhm gelangt sind! Alleine schon deswegen wage ich zu behaupten, dass es niemals Peters Wunsch oder Initiative gewesen sein kann, dass sein Logo einen Larry DINO ziert und ich bin sogar überzeugt davon, dass es ihm unangenehm wäre, wenn er davon wüsste. Zudem kenne ich Peter persönlich sehr gut (seit 1992) und wir hatten in der Vergangenheit schon zahllose Gespräche. Peter ist einfach nicht der Typ, der sich mit fremden Federn schmücken würde. Immerhin hat er aus eigener Fähigkeit heraus schon genug respektable Leistungen in die Welt gestellt und hätte sowas gewiss nicht nötig.
Daher wage ich zu behaupten, dass der DINO-Besitzer sich auf irgend einem Weg dieses Diezel-Logo besorgt hat und es ohne Rücksprache mit Peter (mit mir sowieso nicht) am Frontgitter seines DINOs angebracht hat.
Im übrigen hoffe ich, dass der ursprüngliche Besitzer diesen Amp inzwischen an jemand anderen weiter verkauft hat und dieser DINO somit endlich einen ihm würdigen, neuen Besitzer gefunden hat. Einen, der zu schätzen weiss, was er da hat.
Btw. grosses Lob für die Geduld jener, die diesen Mega-Kommi komplett bis zum Schluss gelesen haben
... und eine gute Nacht bzw. nen lecker Kaffee zum Frühstücksfernsehen