Hörbarkeit von Bass im Mix

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Ich wurde in letzter Zeit wiederholt mit ziemlich unfähigen PA-Menschen konfrontiert. Viele von denen sind gelernt (SAE, usw.), aber irgendwie kriegt man anscheinend in der Ausbildung nicht mit, dass man untenrum ein aufgeräumtes Frequenzbild haben sollte, dann stimmt's auch obenrum. Ich bin Bassist und für mich ist nichts ärgerlicher als eine nicht hörbare, irgendwo ganz unten grummelnde Bassgitarre, bei der man oft nichteinmal mehr den Grundton hört. Bei so einem Sound macht jede teure Equipment-Anschaffung keinen Sinn, man hört ja sowieso nichts von der Bassgitarre. Dann tut's auch ein Career-Bass... Warum ist das so? Warum wird stundenlang an der Bassdrum herumgefeilt und gefüllte 50 Sekunden am Bass-Sound? Ganz besonders verbreitet ist dieser Kein-hör-und-ortbarer-Bassgitarren-Sound bei den Party- und Cover-Bands (Bierzelt, Stadtfest usw.). Es scheint eine Mode zu sein. Am meistens sehr teuren Digital-Mischpult sitzen Leute, die sehr sachkundig und professionel tun und trotzdem Müll abliefern. Es gibt auch rühmliche Ausnahmen, aber viel zu wenige. Wenn man dann diesen Leuten in den Sound reinredet (sehen die gar nicht gern) und mal sagt, daß man Bässe auch rausdrehen kann und der Bass von den Tiefmitten lebt, dann gibt's erstaunte, entsetzte, ungläubige oder ärgerliche Blicke, manchmal alles zusammen. In kleinen Indoor-Locations wird's dann auf die billigen Tho...-Subwoofer geschoben, die zufällig mitgenommen wurden, weil die d&b-Anlage gerade anderweitig vergeben ist. Mit d&b klingt's dann genau so schlecht, nur auf eine teurere Art.
Oft wird es auf die Musikrichtung geschoben. "Ihr spielt ja kein Fusion oder sowas, dann ist es nicht so wichtig, wie der Bass klingt!" Doch, ist es! Auch wenn ich Schlager oder Country oder egal was spiele, will ich mein Instrument sauber heraushören, sonst kann ich gleich zuhause bleiben. Ich habe laute und wüste Rock-Konzerte erlebt, bei denen die Bassgitarre gut hörbar war und nichts im Mulm versunken ist, also irgendwie geht's dann doch.
Die Anlage ist in den seltensten Fällen Schuld, es ist das Unvermögen der Mischer, den Bassregeler auch mal nach links zu bewegen. Bässe auf den Mikros, Bässe auf der Gitarre, Bässe auf dem Bass, Bässe auf der Bassdrum (das alles von dem 80-Herz-Bassregler...) und dann wundert man sich, daß es mulmt und matschig klingt.
Ich liefere meistens einen linearen, oft auch bassarmen Ton an das Mischpult, was der Mensch dahinter dann daraus macht, liegt in seiner Hand (Gottes Hand...) und zu oft ist das nicht gut.
Es ist schon soweit, daß ich mir hier den Frust von der Seele schreiben muß, weil es ein vermehrt auftretendes Phänomen ist, welches einem die Lust auf's Musizieren nimmt.
Neulich bei einem kleinen, aber trotzdem aufwändig organisierten Indoor-Konzert habe ich stillschweigend das Mixer-XLR-Kabel aus meinem Amp gezogen und habe den Bassgitarren-Sound von der Bühne aus gemanagt. Keiner hat's gemerkt, der Ton-Mensch auch nicht. Es klang nur aufgeräumter als vorher...
Es ist mir sowieso ein Ärgerniss, dass in den letzten Jahren der Bass und die Subwoofer sehr stark in den Vordergrund gerückt sind. Es liegt wahrscheinlich an der technologischen Entwicklung, man kann es sich leisten. Es muss drücken, auf Teufel kommt raus! 4 18"-Subwoofer übereinander pro Seite, dazu noch ein Doppel-18" in der Mitte und dann 2 mickrige 12"-Boxen für Mittel/Hoch... Da liest man dann - auch hier im Forum - sowas wie "Du brauchst für 200 Personen (gern als PAX bezeichnet, klingt amtlicher...) mindestens 4000 W RMS im Bass (und das für Cover-Musik, Pop und Rock...)
So...
 
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habe ich stillschweigend das Mixer-XLR-Kabel aus meinem Amp gezogen und habe den Bassgitarren-Sound von der Bühne aus gemanagt. Es klang nur aufgeräumter als vorher...
Von wo aus beurteilst du das denn, von der Bühne aus ?
 
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Der einzige Ausweg aus dem Dilemma ist: schafft euch einen eigenen festen Mann am Pult an.
Ich betrachte die Technik als festen Bestandteil (Mitmusiker)
der Band.
 
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Um es mal drastisch auszudrücken: es geht weder um den Bassound, den sich ein Bassist vorstellt, noch um den ultimativen Wumms den man mit genügend oder mehr als genügend vielen Subs erzeugen könnte. Das ist alles nebensächlich und unterm Strich irrelevant.
Wichtig ist einzig nur der Gesamtsound der Band und ob man aus der Sicht des Veranstalters bzw. der Band die sog. Moneychannels genug hervorheben kann. Das kann der Bass sein, etwa bei der Marcus Miller Band, ist es aber in der Regel nicht.
Diesem Prinzip haben sich alle unterzuordnen, die Musiker und der Techniker und sollten zusammen arbeiten um ein bestmögliches Ergenis zu erzielen.
Noch etwas, das meist bei mittelgroßen Bühnen, und verstärkt im Freien, so bis ca. 2000 Pax auftritt. Da hörst du, je nach PA meist nur das was im Subbass und Bassbereich 'vorne' rausgeht. Alles darüber hört man nicht oder nur als späte Reflexion. Das verursacht auf der Bühne das Gefühl dass da vorne vom Bass nur das tieffrequenze Signal wiedergegeben wird auch wenn dem nicht so ist. Sch... Physik eben. Es gibt zwar Techniken das Problem zu mindern, die sind aber meist etwas aufwendiger umzusetzen.

Ich selbst, Bassist und Techniker, versuche an jeder Position, Bühne oder Pult, Klarheit in den Sound zu bekommen und auch, je nach Musikrichtung, dann Druck aufzubauen. Mit der Band beginnt der Prozess schon im Proberaum. Wenn ich als Techniker arbeite dann meist leider erst beim Soundcheck. Und da kann man eventuell noch durch konstruktiver Kritik etwas bewegen wenn mal nicht so passt. Aber generell greift eben GIGO (garbage in, garbage out).
Zu guter letzt: Redet miteinander Bassisten und Tontechniker sind beides auch nur Menschen;-)
 
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GIGO ist ein gutes Stichwort.

Als Techniker höre ich mir immer zunächst an, wie die Instrumente auf der Bühne klingen. Denn ich sehe es zunächst als meine Aufgabe als Techniker an, den Sound der Band unverändert ans Publikum zu bringen. Ich sehe es als Eingriff in die künstlerische Freiheit an, wenn ich den Sound nach meinen Vorstellungen "verbiege".

Trotzdem sehe ich es als wichtigen Job des Technikers an, Details mit den Musikern zu besprechen und sie vor "GIGO" zu warnen. Dies können wummernde Toms sein oder ein scheußlich klingendes SM58, weil der Sänger es dauerhaft mit beidem Händen umschließt - das Körbchen. Aber auch ein Bass, welcher schon aus der eigenen Box einen nahezu ununterbrochenen Brummton erzeugt.

Wenn die Band es wünscht, kann und sollte man dann durch geeignete Maßnahmen auf der Bühne als auch mit der PA gegensteuern.

Die Kritik des TE, dass man das Micro vor der Bassbox enfernen kann, ohne dass der Techniker dies merkt, kann ich nachvollziehen. Ich sehe oft auf besuchten Konzerten, dass der dortige Techniker durch viele Gegebenheiten gestört wird - oder negativ gesehen - sich stören lässt. Dies kann ein Gespräch mit dem Bandmanager, dem Veranstalter oder Leuten aus dem Publikum sein. Alle sind der Meinung - die Musik läuft doch - kann doch nix passieren - die CD läuft ja zuhause auch einfach weiter.

Mein Team hat die Aufgabe, mich während des Gigs weitgehend abzuschirmen und nur relevante Informationen an mich weiterzugeben. Somit hab ich die Möglichkeit, mich regelmäßig auf die einzelnen Instrumente, deren Klang und Lautstärke zu konzentrieren. So verpasse ich auch keine Soli.

Unvermögen der Mischer, den Bassregeler auch mal nach links zu bewegen. Bässe auf den Mikros, Bässe auf der Gitarre, Bässe auf dem Bass, Bässe auf der Bassdrum

Grundsätzlich habe ich hierzu gelernt (und so ist es auch in der Literatur nachzulesen), dass Instrumente in ihrem ureigenen Frequenzbereich nicht beschnitten werden (eine entsprechende Tabelle ist in der Literatur als auch im Internet erhältlich). Hier verstehe ich einige aktuelle Tube-Lehr-Videos nicht, die für eine Drum-Abnahme so lange Bässe entfernen, bis das Drumset nur noch tickt - aber dies nur nebenbei.

Der Techniker sollte lediglich Instrumente, die im "falschen" Frequenzbereich wildern, dämpfen. Dies kann beispielsweise ein Keyboard sein, welches für den Teppich oberhalb der Bässe geplant ist oder eine E-Gitarre unten zu beschneiden, wenn dort zuviel los ist.

Jedoch liegt es auch in der Hand der Band, den Brei im Bassbereich zu verhindern. Wenn der Bassist "volle Kanne" spielt und der Drummer dazu sein Doppel-Fuß-Pedal abschießt, dann ist im Bassbereich die Hölle los. Kann man denn wirklich solche - ich nenne es jetzt mal Kunstfehler - dem Techniker als Unvermögen in die Schuhe schieben?

Trotzdem glaube ich, dass viele Techniker das Beste herausholen: GIGOLD ist aber schwer.

Gruß
Jürgen
 
Die Kritik des TE, dass man das Micro vor der Bassbox enfernen kann, ohne dass der Techniker dies merkt, kann ich nachvollziehen.
Das kann aber auch daran liegen dass der Verstärker alleine schon do viel Wind macht, dass es die PA gar nicht mehr braucht. Ist mir als Techniker übrigens auch recht, wenn es denn funktioniert, sprich das verhältnis RestderBand zu Einzelinstrument (es sind ja nicht nur die Bassisten die zu laut sind;-)) stimmig ist. Wenn es 'natur' schon zu laut ist dann wirds wohl auf ein "du wir müssen reden...." rauslaufen.

Überhaupt bin ich nicht so der Typ der beinahe dogmatisch irgendwelchen angeblich 'heilbringenden' Techniken oder Prozeduren verfällt. Egal wie es vielleicht aussieht oder anmutet wenn es mich dem vorrangigen Ziel, einen guten Sound zu produzieren, näher bringt dann passt es schon.egal was wer anderer davon hält. Ivh nehm z.B bei den Subs ganz gern einige dB gegenüber dem Standardsetup raus und schon wird alles etwas aufgeräumter. Dann gibt Kollegen die bei Filtern nur absenken, andere die nur reindrehen. Bei mir gehts mal in die eine, mal in die andere Richtung. Aber ich schweife ab.
 
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Somit hab ich die Möglichkeit, mich regelmäßig auf die einzelnen Instrumente, deren Klang und Lautstärke zu konzentrieren.

Regelmäßig? Also alle fünf Minuten? :D

Grundsätzlich habe ich hierzu gelernt (und so ist es auch in der Literatur nachzulesen), dass Instrumente in ihrem ureigenen Frequenzbereich nicht beschnitten werden (eine entsprechende Tabelle ist in der Literatur als auch im Internet erhältlich).

Absenken =/= Beschneiden?
Natürlich darf man mit dem EQ auch im Grundtonbereich eingreifen. Man kann natürlich auch alles andere anheben. :rolleyes:

Bei so einem Sound macht jede teure Equipment-Anschaffung keinen Sinn, man hört ja sowieso nichts von der Bassgitarre. Dann tut's auch ein Career-Bass...
Herzlichen Glückwunsch, dass du zu dieser Einsicht gelangt bis. Live macht jede teure Equipmentanschaffung keinen Sinn. Selbst im Studio macht das häufig keinen Unterschied und es geht nur um das Ego des Musikers und wenn überhaupt das Spielgefühl. Da wirst du auch mit dem Super-Duper-Techniker deines Vertrauens, der den Bass massiv in den Vordergrund mischt, keinen Unterschied hören.

Ich liefere meistens einen linearen, oft auch bassarmen Ton an das Mischpult
Bassarm? Also mit viel Gitarre und Schlagzeug? :D

Was verstehst du unter linear? Was verstehst du unter liefern?

Und wie beurteilst du den Sound? Der Mann am Pult ist die Referenz und die Referenzposition. Wenn du mit klingelnden Ohren und verbogenen Frequenzeindrücken von der Bühne kommst, musst du schon eine Weile am FoH stehen bleiben um den Sound beurteilen zu können.


In über 95% der Fälle widersprechen sich die Kritiken, die ich als Techniker am Pult erhalte. Gitarre zu laut; Gitarre zu leise; Gesang zu laut; man versteht kein Wort des Sängers; Bass zu dröhnend; nicht genug Bass; und dann noch der Klassiker der Musiker: Mein eigenes Instrument ist im Mix nicht präsent genug (inkl. drei anderen kleinen Korrekturen um von meinem eigentlichen Anliegen abzulenken).

Übrigens soll das nicht heißen, dass die meisten Mischer absolute Kapazitäten auf ihren Gebiet sind; oftmals ist das Gegenteil der Fall. Aber ein zu leiser Bass ist nun wirklich kein Aufregegrund, vor allem für das Publikum. 50 Hz Dauersinus und Überschall-S-Laute allerdings schon.
 
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Mit Linear und Bass-arm meine ich alle Regler bei meinem Amp-EQ auf 0 (Mittelstellung) und der Bassregler sogar links von der Mittelstellung. Am Bass auch. Ich spiele meistens passive-Bässe, da gibt's nicht viel zu regeln.
In einem relativ kleinen Raum, 10 m tief oder so, kann ich sehr wohl von der Bühne aus beurteilen, ob es dröhnt oder mulmt. Das Publikum signalisiert einem das auch oft. Ich bin kein lauter Bassist und in dem oben geschilderten Fall habe ich meinen Basscombo so laut aufgedreht, nach Entfernen des XLR-Kabels zum Mischpult, dass er mit dem Schlagzeug gut harmoniert hat. Es hat sich auch keiner wegen zu lautem Bass beschwert, der Mulm war weg und alle waren zufrieden, bis auf - vermutlich - den Tontechniker.
 
Grund: Überflüssiges Vollzitat des Vorgängerbeitrags entfernt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Erzähl doch mal konkreter was das alles so in der Regel rumsteht, PA usw. Wie groß eben die üblichen Räume und die Bühnen sind, was ihr so an Backline für welche Musikrichtung habt. Das würde uns weiterhelfen die Sache richtig einzuschätzen.
 
In einem relativ kleinen Raum, 10 m tief oder so, kann ich sehr wohl von der Bühne aus beurteilen, ob es dröhnt oder mulmt.
Nö. Du wirst auf der Bühne nichts anderen hören, als die Bässe. Dass es dadurch zu basslastig klingt, verwundert nicht. Auch kann das natürlich durch die Signalverarbeitung und den Schallweg ein etwas indirektes Spielgefühl geben.

Dröhnen ist übrigens bei einer gut dimensionierten Anlage mit ordentlichen Bässen eher unwahrscheinlich, vor allem hinter den Subwoofern, weil dieser Effekt hauptsächlich durch Klirr (also Obertöne) und dadurch resultierende Residualtöne erzeugt wird, die aber gerichtet nach Vorne abgestrahlt werden (im Gegensatz zum ungerichteten Grundtonbereich). Daher kommen auch die verschiedenen Klangeindrücke, wenn man einmal um Subwoofer herum geht. Ein weiterer Verdächtiger bei Dröhnen ist auch immer die Bühnenstruktur, die gerne mal resoniert.
Mulm kann durch den Subwoofer und dessen Impulsverhalten verstärkt werden, liegt aber häufig an den fehlenden Obertönen in der Wahrnehmung (also Einbildung auf Grund von zu viel Bass oder zu wenig anderen Frequenzen), Signalüberlagerung (Bass, Keyboard und Bassdrum) und eben der angesprochenen Signallatenz.

Was dein Combo aber nicht bringen wird, ist Pegel im Zuschauerraum. Wenn es auf der Bühne mit deinem Amp harmoniert, wird es in den seltensten Fällen beim Publikum genau so sein.

Was du immer noch nicht gesagt hast, ist, was das Mischpult von dir bekommt. Dass du einen deiner Vorstellung nach bassarmen Sound lieferst, ist nun wirklich kein Anhaltspunkt. Deswegen beschreibe doch einmal die komplette Signalkette.
 
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Bei uns im Studio bekommen wir ja öfters mal Live Mitschnitte aus den verschiedensten Quellen zu hören - diese dann u.a. mit der Bitte ein Album daraus zu mischen.
Insofern kann ich das Anliegen von Grumpes (TE) zum Teil durchaus nachvollziehen.

Hier ein paar Tipps, die ggf. weiterhelfen können.

  1. Es liegt offensichtlich für alle Beteiligten bei der Band eine "Art Hör-Problem" im Bass Bereich vor. Hier hilft eigentlich immer der Einsatz eines simplen grafischen Analysers einer DAW/Computer (z.B. http://www.voxengo.com/product/span/ ) - schon beim Soundcheck der Band. Hier kann man in der Regel deutlich sehen, wer alles noch so im Bass FQ Bereich spielt und Bass Mulm verbreitet. Mit etwas steilem EQing und ein paar Gates kann man dann (auch wenn man das bisher nicht so gut gehört hat - aber dafür nun um so besser sieht) große Bass Wunder bewirken.

  2. Ein paar neue Saiten auf dem Bass bewirken ebenfalls schon kleine Wunder. Plötzlich werden mittels Transienten Bass Töne im gesamt Sound wahrnehmbar.

  3. Ein gestimmtes Drum Set bewirkt oft auch kleine Wunder. Das ist eine der häufigsten Fehlerursachen.

  4. Panning der Band - wenn alles auf die Mitte spielt - wird die Luft für den Bass i.d.R. recht dünn". Auch hier kann man viel rausholen.

  5. Für Fortgeschrittene: mittels Digital Pult (je nach Song) veränderte Einstellungen für Fader, EQ, Kompressor usw. für nahezu jeden Song. Zu oft sind die Songs und die Rollen der Instrumente darin von Song zu Song recht unterschiedlich. Das kann (zumindest für gute Live Aufnahmen) noch mal 10 - 20% on Top bringen.

Und natürlich gibt es noch ganz viele andere mögliche Ursachen.
Aber mit den 4 genannten Punkten kann man häufig schon gute Fortschritte erzielen.

Vor allen Dingen der erste Tipp - wenn man nicht so gut hören kann, lass sie es sehen......;-)


Topo :cool:
 
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Na, in etwa kann ich mir auch vorstellen, was Grumpes meint. Ich habe auch schon einige Tonmenschen erlebt, die denken, die Bassgitarre heißt Bassgitarre weil sie ausschließlich über Bassboxen wiedergegeben wird.
Das sich aber das meiste im Mittenbereich abspielt wird schlichtweg ignoriert. Dann kommt es halt zu dem eingangs erwähnten undefinierbaren Gegrummel.
Auch das mit den "gelernten" (vorwiegend Frischlingen) Tontechnikern von der SAE habe ich schon erlebt. Ich vermute, die klammern sich viel zu sehr an die gelernten Grundlagen und weichen kaum davon ab, weil sie ihren eigenen Ohren nicht trauen. Studio ist halt schon etwas anderes als Live und langjährige Erfahrung halt sowieso durch nichts zu ersetzen ;)

Mit dem Vorschlag von @sietec42 (fester Mischer) geht man solchen Situationen aber effektiv aus dem Weg.
 
Matschiger Bass ist oft ein Aufstellungsproblem.
Wenn Raumresonanzen angeregt werden, wird es mit der akustischen Homogenität
im gesamten Raum problematisch. Wenn der Mixer dann im Wellenberg steht,
wird er den Bass runterregeln bis zum geht nicht mehr, wenn er im Wellental sitzt,
wird er ihn unerträglich aufreißen.
Durch einfaches Verschieben der Bassbox(en) kann man oft viel mehr erreichen,
als durch den ganzen elektronischen Schmuh. 1m kann dabei schon viel Unterschied machen
(und nein, mit Laufzeiten und Delay hat das nichts zu tun).
Die Bassbox möglichst nie in die Mitte der Bühne und nie in eine Ecke plazieren.
Ungerade Teiler heben die Wahrscheinlichkeit eines guten Sounds deutlich an.
Die streng symmetrische Aufstellung, die anscheinend quasi Pflicht ist, ist deutlich suboptimal im Bass.
Die Aufstellung im Bassbereich muß sich an den Maßen des Raumes orientieren,
optische Symmetrien sind dabei absolut nebensächlich (aber sag das mal einem).

Ich habe immer häufiger den Eindruck, die Mischer machen einen ausschließlich für sie optimierten Sound
und nach mir die Sintflut. Wie es im Raum klingt interessiert die seltenst und freundliche
Hinweise werden mit einem ebenso freundliche "verp... dich" zur Kenntnis genommen.
 
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Ich habe immer häufiger den Eindruck, die Mischer machen einen ausschließlich für sie optimierten Sound
und nach mir die Sintflut. Wie es im Raum klingt interessiert die seltenst und freundliche
Hinweise werden mit einem ebenso freundliche "verp... dich" zur Kenntnis genommen.
Na na, nur mal keine Allgemeinplätze loslassen. Es gibt in jeder Zunft gute und weniger gute Vertreter. Warum soll das bei Tontechniker, Systemtechniker oder auch Musiker anders sein?
Klar, wenn man dann am FOH die Veranstaltung bedient, dann wird man wohl am und um den FOH am besten bedient sein, weil ich mische nach wie vor nach Gehör.
Allerdings gehe ich auch ganz gern mal mit dem Tablet eine Runde um zu hören wie es woanders klingt und ob das auch akzeptabel ist. Unterm Strich macht der Tonmensch aber doch einfach nur lauter, und wenn der Input schon so lala ist dann wird der Tontechniker dann auch keine Wunder bewirken.
Und nochmals: Miteinander vorher reden hilft ungemein wenn es darum geht etwaige Missverständnisse im Keime zu ersticken, Technik hin oder her.
 
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Ok, dann mal anders. Es scheinen ja hier viele Experten hier mitzuschreiben. Wie würdet Ihr eine passive Bassgitarre (oder auch aktive Bassgitarre, bei der die Klangregelung neutral ist), deren Signal per D.I.-Ausgang vor der Klangregelung (pre...) des Amps zum Mixer geht, abmischen? Und wie die Bassdrum dazu? Ich weiß, jetzt werden viele schreiben, es kommt auf die Musikrichtung an (Pop, Rock, es handelt sich in diesem Fall um eine Jam-Session, bei der man alles Mögliche spielt...), auf den Raum usw. Ich habe neben meinem Basser-Job auch den Mixer-Job auf hunderten von Veranstaltungen von der Bühne aus gemacht und per Sender am Bass ab und zu von unten kontrolliert, so daß ich meine, ein wenig Ahnung von der Materie zu haben. Mein Standardrezpet war immer:
- für den Bass (meine Soundvorstellung - hat auch meistens sehr gut gepaßt): Bässe neutral, Mitten bei 300-400 Hz je nach Bedarf rein, Höhen auch meistens neutral und an Bassgitarre möglichst wenig rumschrauben. Ich habe sehr viele verschiedene Bassgitarren eingesetzt, passive und aktive, aber diese Einstellung hat sich immer bewährt.
- Bassdrum bei 80 Hz ziemlich viel rein, Tiefmitten bei 300-400 Hz ein wenig Raus und Höhen ganz wenig rein. Unser Mixer (Mackie SR24) hatte nur eine einfache Parametrik, hat aber gereicht. Ich steh nicht so auf hochmittige Kick-Sounds bei der Bassrum und wenn, dann haben wir das über die Mikro-Positionierung gemacht. Leichte Kompression war bei beiden dabei, Bassgitarre und Drums.
- bei allen anderen Instrumenten und Mikros Trittschalfilter rein und oft auch Bässe eher raus (Gitarre...). Die Amps oder Multieffekte, von denen aus die Signale ins Pult gingen, waren meistens auch relatv linear eingestellt und wenn mal nicht, dann hab ich dafür gesorgt :)

Mit diesen Einstellungen hatten wir kaum Mulm im Bass-Bereich, es hat vernünftig gedrückt und man hat jedes tiefe Instrument (und auch die anderen...) schön gehört und das auch ziemlich unabhängig von der Raumbeschaffenheit oder Größe. Wenig Bass macht auch wenig Streß...

Ach ja, die gespielte Musikart war sehr breit gefächert, von Polka bis Pop, Schlager, Rock, alles Mögliche...

Ich habe diese Einstellungen auch bei anderen Bands, bei denen ich ab und zu mitgespielt und -gemischt habe, angewendet und es hat sich keiner beschwert, im Gegenteil, die haben das dann auch so gemacht.

Warum machen das diese Tontechniker, die ich eingangs erwähnte, auch nicht so?
 
Ok, dann mal anders. Es scheinen ja hier viele Experten hier mitzuschreiben.
Du bist hier im PA-Sub. Was hast du erwartet? :gruebel: ;)

Warum machen das diese Tontechniker, die ich eingangs erwähnte, auch nicht so?
Weil viele Wege nach Rom führen.

Mein Standardrezpet war immer:
Vielleicht ist an der Stelle Standard auch nicht zwingend gut?

Ich versuche eigentlich immer, Bassdrum und E-Bass in unterschiedlichen Frequenzbereichen zu betonen. Gerne gehe ich dann auch mit dem E-Bass unter die Bassdrum. Dann bekommt der E-Bass allerdings auch je nach Musikrichtung, Instrument, Musiker, Raum, ... noch eine Betonung in den oberen Mitten und/oder Höhen. Standard lässt sich daraus aber nicht ableiten. Dass muss man schon von Fall zu Fall ausprobieren.
 
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Wenn du einen ordentlichen Sound haben willst, dann liefere ein ordentliches Signal. Das ist der Trick an der Geschichte. Und ein "neutraler" Bass, also ins Pult wie aus der Buchse, klingt nun einmal totlangweilig und unauffällig. Nimmt man stattdessen einen schicken Preamp (das Behringer-Sansamp-Klönchen kann da schon einiges!) und macht den Bass etwas wärmer und druckvoller, klingt das schon mal richtig gut und präsent, ganz ohne EQ. Eine ordentliche Vorstufe stellt Dinge mit dem Signal an, die ein Mischpult nicht zu leisten vermag.
Der zweite große Griff in die Trickkiste für druckvolle und knackige Bässe (im Sinne von tiefen Tönen) ist der Ducker, der von BD getriggert wird (alternativ Multibandkompressor oder normaler Kompressor).

Mit pauschalisierendem EQing hat man schon verloren. Einige Sachen gleichen sich natürlich, aber die entscheidende Fähigkeit eines Tonpultoperators ist es doch, zu erkennen, was wo gemacht werden muss und nicht ein induktives Vorgehen (hat 3x geklappt, klappt immer). Wer letzteres bevorzugt wird auch mit der TF-Serie mit dem One-Knob-EQ glücklich.
 
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Ich mische, was den Bassbereich angeht, ungefähr vergleichbar wie Du, Grumpes. Unterschiede liegen im Bereich der tiefen Mitten, denn das ist der Grundtonbereich der menschlichen Stimme, und um diesen nicht zuzumatschen, bekommt dort so gut wie niemand eine Anhebung, meistens sogar noch eine Absenkung (ausser ein paar Leuten in der Hornsection - aber die klingen zu dünn, wenn ich das nicht so mache).

Die BD senke ich in den Tiefmitten recht herzhaft ab, so ist der Bass schonmal zu hören.
Wenn es jetzt noch richtig deutlich werden soll, verpasse ich ihm meist noch eine schmalbandige Anhebung mit Centerfrequenz irgendwo im Bereich zwischen 800 Hz und 1,2 kHz. Klingt für sich alleine genommen nun etwas quäkig, ist im Zusammenhang aber spitze, denn dann klingt der Bass sehr deutlich, ohne die anderen zuzumatschen. Über eine adäquate Anlage kann man damit jedem gespielten Ton folgen.

Um bei einem simplen EQ dem Bass und der BD Anhebungen in unterschiedlichen Frequenzbereichen verpassen zu können, hebe doch beim Bass mal das Basspoti im Kanal-EQ des Mischers an UND drücke gleichzeitig den LoCut in diesem Kanal. Dann müsstest Du eine (etwas geringere) Bassanhebung erzeugen, die auch noch in einem etwas anderen (höheren) Frequenzbereich liegt als ohne den gedrückten LoCut.

Und auch von mir der Tipp: Nimm den Bass nach der Vorstufe ab. Oder sieh Dich mal nach einer Röhrenvorstufe um. Die muss nicht zerren, aber ihre Obertöne bringen den Bass einfach nach vorne im Mix. Ein BBE Maximizer macht sowas ähnliches, der könnte Dir ebenfalls helfen.

Probiere einfach mal beim nächsten Gig/der nächsten Probe und erzähl von Deinen Ergebnissen und Erfahrungen.

Gruß,
Jo
 
Ich spiele meistens über einen Sans-Amp Bassdriver DI oder über einen ART BCC-Multieffekt (je nach Saal...) direkt ins Pult und hör mich über Monitor ab. Bei beiden Premaps keine extremen Soundeinstellungen. Ich bin mit meinem Bass-Sound zufrieden. Warum kriegt das ein gelernter Tontechniker nicht auch so hin? Das ist ja mein Problem... Warum muß die Bass-Drum alles zumüllen?
In dem eingangs geschilderten Fall hatte ich meinen Roland DB 700 Combo dabei und hab da den DI-Out (auf Pre...) als Ausgang zum Mixer gewählt, weil der XLR-Line-Out hinter der Vorstufe ein Mordsignal abliefert und ich wollte den jungen Tontechnicker nicht überfordern. Das mache ich auch in allen anderen Situationen so, wo ich meinen Combo dabei habe (nicht bei meiner Band, da spiel ich dirket ins Pult). Ich habe auch schon das Bass-Signal vor dem Combo über eine normale DI-Box zum Mixer geleitet und es hat meistens geklappt.
 

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