Servus Wil, das ist korrekt. Und ich habe doch nur darum gebeten, dass du das mal erklärst anstatt nebulös auf einen nicht näher spezifizierten Wikipedia Artikel zu verweisen. Wenn du meine Aussage (deren Begründung oben übrigens gleich anbei war) in Frage stellst, darf ich doch eine schlüssige Erklärung erwarten, oder etwa nicht? Auf die Bitte nach einer fundierten Begründung mit Gegenfragen zu reagieren halte ich für etwas merkwürdig. Denn MICH interessiert das durchaus auch. Was ich WEIß ist allerdings, dass Wikipediaartikel dieses Erdungs-Problem, welches selbst Siemens Ingenieure in die Verzweiflung treibt, NICHT lösen. Erst recht nicht solche, die nichtmal mit der Nomenklatur klar kommen.
Das Argument "funktioniert bei mir" ist im Falle von Supermac leider keines. Es gibt für so ziemlich jede Kombi - auch komplett ungeschirmte Kabel - Kollegen die in Anspruch nehmen, dass sie das "seit Jahren so machen" und das "immer gut gegangen ist". Das will ich nicht mal anzweifeln, denn es kann durchaus sein, dass bestimmte Stressfaktoren in ihrer Arbeitsumgebung einfach nicht vorkommen. Auch ich habe schon eine SD16 an einem X32 Rack mit nicht durchverbundenem Schirm hängen gehabt und das ging problemlos. Ich kann aber auch jeden Tag auf dem Brückengeländer laufen und propagieren, das sei sicher, denn ich wäre nie runtergefallen
In einer noch diffuseren Gefährdungssituation befinden wir uns mit Supermac/Cat5.
Absolut verbrieft ist da sehr sehr wenig. Behringers ursprünglichen Spezikationen bestanden nur aus "Any Cat 5 Cable". Es zeigte sich aber schnell, dass dem NICHT so war. Später wurden die Spezifikationen geändert auf STP mit Ethercon. Also eine Nomenklatur, welche damals schon seit Jahren veraltet war. Belegbar ist auch, dass es ohne Ethercons Verbindungsverluste geben kann, wenn eine elektromagnetische Entladung an der Stagebox oder der Console auftritt. Dazu gibt es Videos und der Fakt, dass Behringer auf diese im Video getätigten Erkenntnisse die Ethercons nachspezifiziert hat, spricht für sich. ESD ist grundsätzlich sehr selten, kommt aber vor. Die Rede ist NICHT von elektromagnetischen Einstreuungen. Gegen letztere hilft die Schirmung, gegen ersteres NICHT. Der Ethercon-Stecker selbst hat laut Neutrik keinerlei schirmende Eigenschaften, es ist aber erwiesen, dass der Etherconstecker die ESD Probleme löst. Hätte der Stecker keinerlei Verbindung zu leitenden Elementen am Kabel, dürfte sich durch ihn nichts ändern. Das sagt mir der gesunde Menschenverstand (Disclaimer: gesund ist ja relativ, nech
). Folgerichtig muss der Stecker um die gewünschte Wirkung zu erzielen eine Verbindung zum Gesamtschirm haben. Das kann entweder durch einen entsprechenden RJ45 Stecker mit Metallgehäuse geschehen, welcher dann ebenfalls mit dem Gesamtschirm verbunden ist, oder eben durch eine direkte Verbindung bzw. ein "Drainwire". Was da passiert, kann auch ich nur vermuten. Ich nehme mal an, dass bei einer elektrostatischen Entladung das Kabel eine Art Blitzableiter wird. Signalführende Adern mögen das verständlicher Weise nicht, daher macht es Sinn, dem Strom einen anderen Weg nahezulegen. Das ist aber pure Spekulation. Fakt ist wiederum, dass professionelle Cat5 Kabel welche für Audioanwendungen konzipiert wurden, soweit ich das überblicke in der Regel Continuity zwischen den Etherconsteckern bieten.
Ich verfolge dieses Thema sehr genau und lese so ziemlich alles was ich darüber finden kann. So kam ich auch zu meiner Aussage oben. Denn nach allem was ich darüber weiß, SCHADET ein Durchverbinden nicht, es gibt aber starke Indizien dafür, dass dies im Falle eines Falles entscheidend sein kann.
Ich habe aufgrund dieser Diskussion auch noch einmal Kontakt zu Behringer aufgenommen und um eine definitive Äußerung zu diesem Thema gebeten. Ich erwarte allerdings eine wenn dann maximal schwammige Antwort.