Leichte Endstufe der Leistungsklasse 300 bis 400 W/8 Ohm

[mHs]

Ich hab den Eindruck, wir drehen uns hier mal wieder im Kreis. Um die Preisklasse, über die du @yamaha4711 hier diskutieren willst, geht es einfach nicht. Bitte lass uns hier beim Topic bleiben!

 

[yamaha4711]

Nö, denn nun interessiert mich schon der Sinn oder Nichtsinn unterschiedlicher Preisklassen, denn ein Amp macht ja nur laut. Vielleicht kannst du @mHs mal so aus dem Nähkästchen plaudern. Ich meine ich und all die anderen Kollegen, welche deutlich mehr als 1k€ pro Endstufe ausgeben wären daran sicherlich interessiert. Eventuell sind wir ja alle auf das Marketing hereingefallen und so ein t.amp oder eine GX Klasse würde völlig reichen. Ich meine ich bekomme beinah 4 GX Amps für eine Powersoft, LAB oder Crown I-Tech.

 

[mHs]

Für die Frage kannst du gerne ein eigenes Thema auf machen. Hier geht es jetzt bitte on topic weiter!

 

[Witchcraft]

....und ein Verstärker macht meiner Erfahrung nach eigentlich nur laut, ohne dass man da viel Klang-Voodoo vermuten müsste.

Na, da machst du es dir ein bisschen einfach. Auch bei Amps in niedrigen (oder gerade da) Preisklassen ist z.B. der Dämpfungsfaktor ein wesentliches Qualitätsmerkmal im Bezug auf den Sound.
Ein unzureichender Dämpfungsfaktor macht selbst aus bestens abgestimmten Boxen dann unpräzise "Schwabbelpappen".

 

[Wil_Riker]

Hallo Witchcraft,

zumindest mit dem o. g. t.amp, den ich seit Jahren im Einsatz habe, habe ich eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht. Und mangels stärkeren Amps habe ich ihn auch schon mit den beiden A4 getestet - da ist mir auch nichts Negatives aufgefallen.
Deshalb habe ich doch gefragt, ob Erfahrungen mit Endstufen in dieser Preisklasse vorliegen. Natürlich kann man wie Kollege yamaha4711 erstmal grundsätzlich alles verteufeln, was a) nicht sündhaft teuer ist und b) nicht von einem HighEnd-Hersteller stammt. Trotzdem gibt es doch auch im niedrigen Preissegment Geräte, die preiswert (und nicht billig!) sind.

 

[Donsiox]

Ein unzureichender Dämpfungsfaktor macht selbst aus bestens abgestimmten Boxen dann unpräzise "Schwabbelpappen".

Wenn der Dämpfungsfaktor so wichtig ist, wie lang und wie dick sind denn dann die von dir verwendeten Kabel und wie löst du das Problem von passiven Frequenzweichen?

Ich durfte im Hifi-Bereich schon Stereo- und AV-Verstärker zwischen 10€ und 12.000€ testen. Dabei waren Verstärker von 50 Watt Class D über 50 Watt Class A bis hin zu 1000 Watt Class G vertreten. Und außer dem stark färbendem Röhrenamp, den ich einmal hören durfte, war der Unterschied -wenn überhaupt- sehr gering. Ein gutes Netzteil und ausreichend Leistung ist zwar wichtig, ohne Frage. Aber der Preis einer LAB-Gruppen wird bestimmt nicht über den Klang gerechtfertigt. Hier geht es um Riderfestigkeit, Zuverlässigkeit, Ersatzteilversorgung, Netzwerksteuerung und so weiter und so fort.

 

[yamaha4711]

Das Problem der Leitung und der Weiche ist im Prinzip irrelevant. Das Problem bei der ganzen Sache ist die schwankende, komplexe Last die der Verstärker sieht und darauf reagieren muss. Das kann er am besten mit einem sehr niedrigem und zudem dynamisch anpassbaren Innenwiderstand, was sich in einem hohen und auch stabilem Dämpfungsfaktor (Dämfungsfaktor = (komplexer) Lastwiderstand / Innenwiderstand) wiederspiegelt. Der Verstärker soll konstant über Zeit, Amplitude und Frequenz bei variabler Stromentnahme eine stabile Ausgangsspannung liefern. Ein solches Verhalten führt dazu, dass die Pappe dem Impulsverhalten deutlich präziser folgt und daher auch weniger Klirr produziert.

Hier mal zwei Links zum Thema Dämpfungsfaktor:
http://www.hoellstern.com/1_DE/050_download/60_whitepapers/ASID_Daempfungsfaktor_Teil2_012006_mH.pdf
http://www.amplifier.cd/Fragen/Innenwiderstand/Daempfungsfaktor.html

Der höhere Preis einer Endstufe ist daher (für mich) schon in den inneren Werten zu suchen. Mir ist es egal ob auf der Metallkiste d&b, LAB oder Behringer steht. Massgeblich ist das Verhalten am LS. Wenn der Verstärker schon nach 3-4 Kickdrumimpulsen in die Knie geht oder nicht imstande ist einen Doppel 15er Bass präzise und kraftvoll anzutreiben, wenn Mittel- und Hochton verwaschen sind und es dazu auch noch rauscht wie blöd, dann ist die Kiste nicht das Geld wert.

Annehmlichkeiten wie Netzwerksteuerung und Riderfestigkeit sind sekundär. Wer kuckt schon in das Amprack rein und das Label auf der Box ist auch mehr ein psychologischer Effekt. Ersatzteilversorgung? Naja, für meine 30 Jahre alte HD Q4 bekomme ich immer noch Ersatzteile, da Standardbauteile. Für meine L Serie, weiß ich es nicht. Bei den Powerschlümpfen bin ich mir sicher, dass ich in 10 Jahren keine Ersatzteile mehr bekommen werde und wenn, dann kann man das aufgrund der hohen Packungsdichte und SMD Technik nicht wirklich reparieren. Das ist bei QSC, Crown und all den anderen Marken genau dasselbe.

Einzig der relativierte Wertverlust durch das Vermieten und eine höher zu erwartende Langzeitstabilität sind noch Argumente für den Kauf eines teueren Produktes.

 

[Wil_Riker]

Hallo.

Ersatzteilversorgung?

Einzig der relativierte Wertverlust durch das Vermieten und eine höher zu erwartende Langzeitstabilität sind noch Argumente für den Kauf eines teueren Produktes.

Ist für mich alles nicht relevant, da ich hier nach Erfahrungen zu Amps einer bestimmten Preisklasse gefragt habe bzw. konkrete Modelle benannt hatte. Insofern fallen Deine Antworten für mich leider in die Kategorie "Thema verfehlt".

Vielleicht können wir dann mal wieder zur Ausgangsfrage zurückkommen?

 

[Gast 23432]

Vielleicht können wir dann mal wieder zur Ausgangsfrage zurückkommen?

Ja, mich würde die Crown XLi 1500 ebenfalls sehr interessieren, besonders deren Lüftergeräusche? Solch eine relative Aussage hier wie bei Thomanns Kundenbewertung nutzt mir da leider nicht wirklich viel

Doch eine Sache fällt auf: diese Endstufe ist sehr leise, quasi nicht relevant (zumindest bei den Pegeln die wir anliegen haben).

Oder:

Die Endstufe ist fast lautlos

 

[Rockopa]

Wenn Du eine Endstufe suchst bei der die Lüfter sehr leise sind dann ist das die P 7000 von Yamaha.
Erstens sind die geregelt und wenn die mal anlaufen dann hört man die garnicht.
Ich kann mich garnicht erinnern jemals die Lüfter gehört zu haben ich hatte schon den Verdacht das da was nicht stimmt weil ich die auch noch Nie laufen gesehen
/gehört habe.
Die Endstufe ist durch ihr Schaltungsdesign sehr effizient erzeugt kaum Verlustleistung die abgeführt werden müsste.

Yamaha P7000S​

​

 

[Wil_Riker]

Hallo Peter,

Ja, mich würde die Crown XLi 1500 ebenfalls sehr interessieren

die Crown bekomme ich leider nicht als Testobjekt. Dafür habe ich eine Zusage für die o. g. Synq DIGIT 1k0, und die Anfrage für eine QSC GX 3 läuft noch. D. h. alle Board-User werden anhand eines Vergleichstests an meiner Entscheidungsfindung teilhaben.

 

[Gast 23432]

Wenn Du eine Endstufe suchst bei der die Lüfter sehr leise sind dann ist das die P 7000 von Yamaha

Ich weiß, ich hab die P5000S, und daher die kleinere P3500S im Auge... allerdings sind 500€ für eine Vorstellung/Monat doch ziemlich...

Deshalb meine Frage nach der preiswerteren (um 350) Crown..

habe ich eine Zusage für die o. g. Synq DIGIT 1k0

Ja, hab ich gesehen, ist vielleicht auch für mich interessant. Leider hatte ich die bei Thomann nicht gefunden und zum tiefergehenden Suchen war noch keine Zeit Freue mich schon vorab auf Deinen Test

PS: in einer Amazon-Kritik lese ich:

Einziges Manko: Die Lüfteröffnung ist auf der Seite, im Rack Eingebaut muss man also darauf achten das die Lüftungsöffnung frei bleiben(Kabeln oder andere Teile die wärme erzeugen).
In Punkto Lüfterlautstärke sind 32 Dezibel alles andere als Laut!!!! Zum Vergleich, das ist circa die Lautstärke in einer Bibliothek, also fast nicht Hörbar.

Das klingt schonmal brauchbar

PPS: das klingt nun aber schon weniger brauchbar:

Trotz der laut Anbieter schon umgerüsteten leiseren Lüfter, muss man beim Betrieb im Wohnzimmer Zugeständnisse machen. Etwas über Zimmerlautstärke, und wenn man nicht zu nah an den Amps sitzt ist es aber ok.

Ich sitze direkt vor dem Schränkchen mit den Geräten......

 

[sietec42]

Hallo,

Ja, mich würde die Crown XLi 1500 ebenfalls sehr interessieren, besonders deren Lüftergeräusche?

ich habe zwei von den Crowns. Die versorgen bei mir die Monitore.
Hab sie jetzt seit ca. 1 1/2 Jahren 5-6 Std. pro Woche im Einsatz. Ohne Probleme.
Die Lüfter hab ich noch nie gehört. Die springen unter normalen Bedingungen (auch im Sommer bei höheren Raumtemperaturen) nicht an.
Hatte die Stufen auch mal für eine zwei Bassboxen mit zwei Topteilen probiert....war irgend wie nicht so doll....

Gruß Andreas

 

[Wil_Riker]

Hallo,

ich werde dieses Thema als Arbeitsthread für die Testberichte nutzen (die ich dann separat verfassen und hier verlinken werde) und fange gleich mal damit an:

Als erster Kandidat ist die Synq DIGIT 1k0 heute bei mir eingetrudelt. Das fehlende Gewicht ist schon erstaunlich - ich hätte eher vermutet, dass das Paket ein 19"-Effektgerät o. ä. beinhaltet, aber nicht eine ausgewachsene Endstufe. Auf etwas mehr als Zimmerlautstärke habe ich den Amp an meinen beiden Seeburg A4 jetzt schon laufenlassen - funktioniert, keine augenscheinlichen negativen Eigenschaften vorhanden.

Als zweiter Kandidat wird im Laufe der nächsten Tage nach Absprache mit dem QSC-Vertrieb nicht die o. g. GX 3, sondern deren größere Schwester GX 5 bei mir ankommen.

Der erste Testeinsatz wird Ende kommender Woche eine Sprachbeschallung (Podiumsdiskussion zur hessischen Kommunalwahl) sein.

Falls konkrete Fragen zu den beiden Geräten bestehen oder spezielle Testwünsche geäußert werden sollten, bitte einfach hier posten - ich hoffe, auf alles im Rahmen des etwa 4-wöchigen Testzeitraums detailliert eingehen zu können.

 

[Wil_Riker]

Kurzes Update nach einem Tag im Heimbetrieb bei Zimmerlautstärke bzw. kurz darüber: Klanglich gibt es nach wie vor nichts auszusetzen. Die Endstufe steht etwa eine Armlänge von mir entfernt, und das Surren der Lüfter ist nur zu hören, wenn keine Musik läuft. Die Lüfter meines betagten MacBook Pro sind allerdings deutlich lauter . Gehäuse und Abwärme besitzen maximal Körpertemperatur. Ohne Anliegen eines Nutzsignals rauschen die Hochtöner der Boxen bei Vollausschlag (ab 3-Uhr-Stellung) der Gain-Potis minimal. So viel zu den Vorurteilen, die weiter oben geäußert wurden .

 

[obrenner]

Hallo Wil,

Die Qsc GX5 hab ich selbst und bin sehr zufrieden damit, kompakt leicht und zumindest für mich ausreichend Leistung.
Werde mir hier wohl demnächst eine zweite zulegen.

als weitere Alternative habe ich noch eine t.amp TSA1400 auch ein tolles Teil, allerdings muss ich bei der Endstufe sagen, dass sie beim Einsatz mit Dynacord F150 zwar noch ausreichend Leistung hatte, aber ich fand das sie im Fullrangebetrieb ohne Controller zu wenig Bass mit den F150 lieferte.
Denke dennoch, dass diese auch ein Testkandidat sein könnte

Gruß Oliver

 

[alex_de_luxe]

Die Synq empfinde ich als sehr direkt und "schnell". Ich spiele damit über meine Bassbox (Instrument, nicht Sub) und der Unterschied zu den vorderen Endstufen ist deutlich hörbar. Die Crest 8200er (auch ein Monster) hatte aber kaum Chance dagegen. Ich habe die Endstufe auch für Monitore benutzt und das Ergebnis war über jegliche Zweifel erhaben.

Die 1K0 wurde in kleinen Systemen eingesetzt, primär als Amp zum Pedalboard. Aber jetzt spiele ich zwecks Headroom nur noch die 3K6.

 

[Wil_Riker]

Hallo,

nachdem die 1k0 neben meiner privaten Berieselung o. g. öffentliche Veranstaltung und eine Musikprobe unauffällig und zuverlässig absolviert hat, ist mit der QSC GX 5 das zweite Testobjekt eingetroffen. Gewichtsmäßig ein ganz anderes Kaliber, auch wenn sie mit ihren knapp über 10 kg immer noch ein Leichtgewicht verglichen mit den üblichen "Eisenschweinen" ist.

 

[Wil_Riker]

Hier mein Review der Synq DIGIT 1k0: [Review] Synq DIGIT 1k0: Leichte Class-D-Endstufe mit 2x 300 W (8 Ohm)

 

[Wil_Riker]

Hallo,

ein kurzes Update nach ein paar Tagen Testbetrieb der GX 5 auf "Standgas": Im Wohnzimmer bzw. Heimstudio/Büro nerven die (ungeregelten) Lüfter doch ziemlich . In lauten PA-Umgebungen mag das kein Problem sein, aber für Sprachbeschallungen im kleineren Rahmen ist das ein absolutes No-Go!
Ansonsten schlägt sich der Amp bis jetzt sehr gut, wobei er merklich mehr "Dampf" hat als die Synq DIGIT 1k0 (300 vs. 500 W/RMS). Klanglich gibt es keine Auffälligkeiten, dafür gibt es weitere kleine Mankos (Mono-Modus nur umständlich und Bridged Mode gar nicht möglich). "Echte" Testumgebungen folgen im Laufe des Monats...