Welcher Synth kann alles?

  • Ersteller SubbrSchwob
  • Erstellt am
Der Einkanaler kann einen Sound, den dafür richtig... der Mehrkanaler mehrere, dafür keinen so gut wie der Einkanaler eben seinen.


Diese Daumenregel ist spätestens mit aufkommen modularer Preamp-Konzepte ziemlich ins wanken geraten... nur vom Bedienkonzept her kann ich dir da noch vorbehaltslos zustimmen...


Modules.jpg~original




Sowas liese sich aktuell im Tastenbereich wohl nur mit Eurorack oder (veralteten) Rack-Modulen realisieren.

:hat:
 
An Synths tummelt sich bei uns in der Band so Einiges. Nord Lead 2x, DSI Prophet 12, ARP Odyssey, Juno 60, microKORG, Alesis Micron, elektron analog rytm... und es ist schon ein bisschen ein Muster zu beobachten: Bei so Wollmilchsäuen wie dem Alesis Micron und dem Prophet 12 macht man sich nie Sorgen drum, ob man den Sound, den man sich vorstellt, am Ende gut hinkriegt. Aber die Sounds, die auf der Platte dann irgendwie rausstechen, kamen trotzdem öfter als nicht von einem der simpleren Dinger.

Das schrub ich vermutlich weiter oben schon mal: Man muss sich halt einschränken können. Eine fette Sammlung Software-Synthesizer nützt einem da am wenigsten. Viele Synths haben Presets, die solo hammerfett klingen. Das gilt übrigens auch für Modeler bei den Gitarren-Amps. Das wenigste davon funzt in einem Arrangement richtig.

Ich hab ja nun den JD-XA (Details dazu führe ich dann im anderen Thread weiter) und auch da schraubt es sich am besten von Null auf. Und oft kommen da natürlich viel "simplere" Sounds raus als die Presets, wobei ich schon nach kurzer Zeit gemerkt habe, die cool es ist, wählerisch-punktuell aus der vollen Power zu picken.

Jeder Sound will natürlich wohl gewählt und getüftelt sein. Das ist halt wie immer in der Kunst, es ist eher mal langwierig und tüftelig bis es genau so ist, wie man es sich wünscht. Auch wenn die meisten Rezipienten das nicht merken.

Aber es braucht für mich eben auch Pragmatismus: Wie viele Kisten schleppe ich auf die Bühne, den passend groß genugen Mixer dazu? Ein langwieriger Bühnenaufbau für einen kurzen Auftritt? Mhhh. Und letztendlich, nun da ich einiges Material gegen den JD-XA "eintauschen" werde, ist es auch eine Geldfrage: Ab wann wird modular teurer? Vor allem, wenn modular sich mit boutique mischt? Wenn ich weiters weg auftrete: Ab wann brauche ich zwei Autos? Und so weiter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Aber es braucht für mich eben auch Pragmatismus: Wie viele Kisten schleppe ich auf die Bühne, den passend groß genugen Mixer dazu? Ein langwieriger Bühnenaufbau für einen kurzen Auftritt? Mhhh. Und letztendlich, nun da ich einiges Material gegen den JD-XA "eintauschen" werde, ist es auch eine Geldfrage: Ab wann wird modular teurer? Vor allem, wenn modular sich mit boutique mischt? Wenn ich weiters weg auftrete: Ab wann brauche ich zwei Autos? Und so weiter.

Wieso denke ich da gerade nur an die Chemical Brothers... ;) Die haben einen eigenen MIDI-Techniker. Den Job gibt's auch nicht oft auf der Welt: http://www.soundonsound.com/sos/dec11/articles/chem-bros.htm
 
...Wenn ich mich nicht täusche, hatte ein Little-Phatty keine Encoder, aber trotzdem LED-Kränze.

Die LED-Kränze zeigen den gespeicherten Wert an. Bei Speicher-Synths gibt's ja sonst immer das Problem, dass man nie weiß wo die eingespeicherten Werte liegen.

Weiß nur, dass an der Software bzw. Firmware weiter gearbeitet wird, die jetzt gemeinsam für Spectralis 1 und Spectralis 2 weiter entwickelt wird.
Naja, also das aktuelle OS 1.5 (kam Anfang 2013 raus!) gibt's immer noch nicht für den Spectralis 1 und das letzte Update für den ist schon ewig her: http://www.radikaltechnologies.com/spectralis_downloads.html

Mit dem externen Software-Entwickler ist die Zusammenarbeit nachdem was Jörg so auf sequencer.de und im Specki Forum schreibt nicht gerade ... äh ... einfach, um es gelinde zu sagen.
 
Vielen Dank, Captain Obvious! :hat: [:D]
So offensichtlich ist das nicht. Bei Encoder zeigen die LED-Kränze wo man gerade ist und bei Potis (Du warst Dir nicht sicher) den Unterschied zwischen Poti-Stellung und gespeichertem Wert.
 
Ich war mir nicht sicher, ob im LP Potis verbaut sind... :hat:
 
Ja, das meinte ich auch. Kann sein, dass durch die Chemo ein paar meiner Gehirnzellen drauf gegangen sind und meine Fähigkeit verständlich zu formulieren darunter leidet.
 
Also, mein JD-XA ist auf Reisen und es kommt hoffentlich ein komplett korrekt funzendes Austauschmodell bis Mitte nächster Woche bei mir an. Vor seiner Abreise hab ich den Vocoder ausprobiert und kann folgendes berichten: Stimmt, er ist nicht so gut wie der EHX V256. Wobei, najaa: Er kann nicht so viel. Der JD-XA scheint deutlich weniger Bänder zu haben als der V256, der ja von 8 bis 256 Vocoder-Bändern durchregelbar ist. Vermutlich irgendwo so 8 Bänder vom Sound her. Intern hat der V256 zwei Carrier-Sounds, die sich allerdings beide leicht mit dem JD-XA nachkochen lassen. Es machen auch nur wenig Carrier-Sounds Sinn, am besten was mit massig Obertönen, aus denen der Vocoder sich die Bänder rausfischen kann. Der "Gender Bender" ist beim JD-XA auch nicht dabei und den brauche ich auch nicht. Ob man das Signal trocken noch dazu mischen kann, hab ich gerade nicht im Kopf.

Wichtig aber für mich: Das Ding funzt für meinen Zweck und ich bin mir recht sicher, dass ich den Sound rausholen kann, den ich brauche. Und zwar diesen:
 
Mittlerweile ist ein offenbar vollständig funzendes Exemplar des JD-XA bei mir eingetroffen und ich habe mich weiter damit beschäftigt und vor allem angefangen, die Sounds der anderen Kisten nachzukochen. Dabei zeigt sich, was offensichtlich ist: Genau gleich klingen kann der JD-XA nicht. Insbesondere beim OB-12 fällt schnell auf, dass dessen viel kritisierte Filter ihren ganz eigenen Sound haben. Man könnte sagen, sie klingen einfach nicht analog. Über "Fettigkeit" braucht man beim JD-XA auch in der digitalen Abteilung kaum zu klagen, oft greife ich zum HPF, um Wumms rauszunehmen. Schließlich soll das ganze im Kontext ja noch funktionieren.

Das kann ich jedem empfehlen, den Sound der einen Kiste auf der anderen Nachkochen, da erfährt man ziemlich viel über den eigenen Fuhrpark. Die "Geheimabteilung" des JD-XA sind natürlich auch die 450 Samples, unter denen sich auch so manch großes Vorbild wie die spezielle Moog-Säge findet - auch den "hineinsägenden" Sound, den der Waldorf Rocket bei entspechender Einstellung bietet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das kann ich jedem empfehlen, den Sound der einen Kiste auf der anderen Nachkochen, da erfährt man ziemlich viel über den eigenen Fuhrpark.

Das kann ich bestätigen. Da erfährt man dann viel über die subtilen Unterschiede von Oszillatoren, Filterresponse, Parameterkurven usw.
 
Und nochmal ich, auch hier und nicht im JD-XA Thread, weil ich es auch als Vergleichskriterium zwischen Synthesizern sehe: Gestern hatten der JD-XA und ich einen ersten Ausflug zu einer Session für freie/experimentelle Musik. Nachdem ich nun ca. 2 Wochen regelmäßig "am Gerät" war, lief das Klangkurbeln live recht flutschig und überwiegend pannenfrei. Menüs habe ich unterwegs keine betreten, ich habe so gut wie alles auf der Oberfläche gefunden, was ich live machen wollte.

Ich kann also behaupten: Der JD-XA ist zum live schrauben geeignet. Allerdings unter einer Voraussetzung: Man kennt die Parts seiner Presets und weiß, welcher Part was macht. Am besten hat man sie alle selbst einprogrammiert.

Darin unterscheidet sich der JD-XA aber zum Beispiel nicht vom Oberheim OB-12, der Presets mit bis zu 4 Parts mitbringt und man hat keinen Plan, an welchem Rad man zuerst drehen soll.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben