Ein allererster, quasi nullter Eindruck vom JD-XA:
Ich nehme leicht wehmütig den OB-12 vom alten 90er-Style Apex-Ständer, und stelle den JD-XA drauf. Im Direktvergleich wiegt der JD-XA nichts, er wirkt wie ein Spielzeug. Mal sehen, ob der beim enthusiastischen Spielen an Ort und Stelle bleibt oder ob er ein Fall für Klett-Klebeband ist. Die Fußschalterbuchsen sind ungünstig mittig für die Apex-Säule, zum Glück sind die Anschlüsse wie von anderen bemängelt weiter "hinten" als das eigentliche Panel, mit Winkelsteckern wird das also noch klappen. Auch nett: Die Beschriftung (Marke. Modell) ist links und rechts hinten, wer angeben will kann das also. Wobei ich so Beschriftungen oft mit mattschwarzen Papier "zuhänge" weil ich finde, dass sie im Bühnenbild stören. Ich bin kein Werbeträger.
Externes Netzteil, immerhin kein Steckernetzteil sondern eins mit Kabel dran. Aber mal ehrlich Roland, ich hab über 2k€ für dieses Schätzchen bezahlt, in der Preisklasse wäre echt ein internes Netzteil mit einem Standard-Kaltgerätestecker angebracht. Grrrrr.
Feel: Die Regler und Fader laufen mit einem sehr gleichmäßigen, eher großen Widerstand. Ich finde das gut, gerade bei kurzen Fadern macht es das leichter, präzise einzustellen. (Bei den 100mm Fadern, die ich bei Mischpulten immer wünsche, ist es anders.). Die Buttons haben einen klaren Druckpunkt, sehr gut, das gibt haptisches Feedback. Sofort fallen die verkürzten Tasten auf. Nur 13cm sind die weißen lang, ich bin gespannt, ob das gut geht. Zum Vergleich: Der Juno106 hat 14cm, beim Stage Piano sind es 15cm Tastenlänge. Bei Wheels und Joystick hat Roland gut gearbeitet: Bei vielen Keyboards prellt das Bender-Wheel beim Loslasen in der Mitte, selbst beim MP6 ist das ganz leicht so. Nicht so beim JD-XA.
Look: Oh nein, ich hab meinen Synthesizer berührt, jetzt ist da ein Fleck. Das Thema hatten wir ja bereits. Keine Glanzleistung, diese Glanzoberfläche! Schick, aber nicht praxistauglich. Kann gut sein, dass das hier im Thread schon beschriebene
Overlay her muss. Einschalten und alles wird rot. Mh, ok bei Tageslicht in meinem hellen Musikzimmer finde ich das ganz gut so. Ob es auf einer gemütlich schummerigen Bühne noch gut ist? Mal sehen. Cool wäre, wenn man die Helligkeit der Oberfläche dimmen könnte wie beim von mir eingesetzten A&H Qu-16 Digitalpult. Das rote LCD-Display ist relativ dunkel im Vergleich mit den anderen Controls. Die Zifferndisplays als 7-Segment sind sehr oldschool. Aber irgendwie, wie so auf dem Ständer der Roland Juno106 drunter steht… auch wieder stimmig. Die Seitenelemente wirken als hätte jmd die vom Juno 106 aus den 80ern genommen und sie in den 10er Jahren auf 90er-Futuristisch zu stylen versucht. Wie lange das leicht metallic-lackierte rote Plastik hübsch bleibt, wird sich zeigen müssen.
Material: Alles Plastik bis auf die Alu-Leisten über der Klaviatur und die Rückseite über den Knöpfen. Ich hätte lieber 1 bis 2 kg mehr getragen für Stahlblech oder Alu. Ohne richtiges Case darf man dieses Gerät wohl nicht transportieren, einmal wo dagegen gestoßen, schon isses lädiert. Kann man so machen, aber für > 2k€, mööönsch! Muss ja keine Bodenplatte aus Holz sein wie beim Juno106, aber ein bisschen mehr Orientierung am eigenen Vorbild wäre schon schön gewesen.
So viel mal dazu. Bevor ich jetzt mal dringend das ganze Live-Programm einer Band am Bass durchüben sollte, werde ich mich noch in ein paar Factory Presets verlieren. Man liest sich dazu vermutlich noch.