Von daher stelle ich mir lieber den Klang vor, wie wenn Streicher das Stück spielen würden und orientiere mich an der klanglichen Wirkung. Diese Art des Klangaufbaus passt m.E auch sehr gut zum Akkordeon
Jupp, das mit den Streichern ist eine gute Idee.
Ich hatte mich eben erst einmal steif und fest auf die "originalen" Instrumente beschränkt, und geschrieben wurde die Suite ja für ein Tasteninstrument.
Ich muß zugeben, daß ich vorhin beim Herumprobieren auch irgendwann "streicherähnlich" gespielt habe, also auch mal mit wogendem, anschwellendem Ton (was ja bei Klavier/Orgel/Cembalo nicht machbar ist).
Wobei ich das heutzutage nicht schlimm finde. Damals wusste jeder Musiker, wie eine Sarabande anzugehen ist. Heutzutage ist das mitnichten mehr so und drum finde ich das absolut ok, wenn Hinweise zur Spielweise gegeben werden.
Klar, vor allem, weil wir ja heute auf einige Epochen zurückblicken und die zeitgenössischen Gepflogenheiten nicht unbedingt kennen.
Wollte nur darauf hinweisen, daß ursprünglich überhaupt nichts dabeistand (weder Tempoangabe noch Spielhinweise). Mein Verdacht war ja ein wenig, daß man mit dem "non legato" verhindern wollte, daß jemand beim Klavier das Pedal benutzt...
Bei der Cembalo-Version fiel mir auf, dass bei den Akkorden nicht alle Töne gleichzeitig angeschlagen werden, sondern durch ein Arpeggio "eingeperlt" werden.
Ja, das war/ist gerade beim Cembalo eine verbreitete Mehtode, gerade bei vollgriffigen Akkorden nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
Auch fand ich es interessant, wie durch die Verzierungen das zu schnelle Ausklingen des Tons verhindert bzw. verzögert wird, die beim Klavier dank des Pedals nicht mehr "notwendig" sind
Äh, stop! Das Pedal beim Klavier läßt die Saiten auch nicht länger klingen, als sie klängen, wenn man nur die Tasten gedrückt hielte.
Es ist gewissermaßen eine Spielhilfe, die es beim Cembalo so nicht gibt, und teilweise ist es eine große Kunst (siehe z. B. die berühmten "Barricades mistériuses" von François Couperin), auch ohne Pedal zu spielen.
Durch die fehlende Dynamik ist es auch enorm wichitg, Tondauern exakt zu dosieren und dies nicht durch Pedaleinsatz verschwimmen zu lassen.
Der Cembalist hat wie Torsten schon meinte, besonderen Wert auf die Verzierungen gelegt, er sch**** dabei aber manchmal auf den Takt.
In der Tat
Ich hatte nur keine andere Aufnahme gefunden. Zur Verteidigung muß man sagen, daß diese Art von Agogik eben auch eine Möglichkeit war, die fehlende Dynamik wettzumachen. Mir ist das aber auch zu viel des Guten.
Ob das ausgerechnet bei einem Tanz angebracht ist, sei sowieso dahingestellt.
Wobei bei der Orientierung an der Orgel halt gleich die große Gefahr auftaucht, dass es sehr leicht wuchtig und schwer klingt.
Und genau hier "trickst" Klangbutter auch gewaltig
(ist ja zulässig):
Für mein Gefühl trägt der MIII-Baß zum (erwartungsgemäß) gelungenen Ergebnis bei.
Sehr professionell gespielt, schöner Klang, mit MIII viel filigraner als mit MII-Hupe, da kommen die verlinkten Videos nicht heran, in keinem der Punkte.
Bei Standardbaß fallen die häufigen, aber stiltypischen Oktavsprünge im Baß weg. Dann klingt entweder alles piespig oder alles viel zu wuchtig. Allein der Versuch, die Baßtöne ohne Oktavsprung so zu spielen, daß es nicht zumatscht, aber auch keine störenden Löcher gibt, treibt mich zur Verzweiflung - das macht mir mit MIII bedeutend weniger Schwierigkeiten...
Viele Grüße
Torsten