Der größte Nachteil von Softsynths ist in der Hinsicht, dass ein PC oder Mac nicht hauptsächlich dafür da ist, Klänge zu erzeugen. Mit entsprechendem Equipment und ausreichender Leistung kann ein Computer prinzipiell so viel wie ein digitaler Synth auch. Immerhin sind digitale Synthesizer auch nicht viel mehr als Computer mit entsprechender Software und fest verbauter Hardware. Aber an einem Rechner muss man diese Hardware eben erst einmal dazukaufen und ins Setup integrieren.
Dadurch, dass bei einem Synth die Software und Hardware aufeinander abgestimmt ist, ist er in der Regel zuverlässiger und livetauglicher als ein ähnliches Computer-Setup. Auch Multitimbralität ist ein entscheidender Vorteil von Hardware gegenüber Software, ein Virus TI kann beispielsweise bis zu 16 verschiedene Sounds haben, die wiederum ihre eigenen Effekte und alles haben. 16 Instanzen eines Software-Synthesizers in der Qualität plus Effekte sind auch an guten Rechnern schwer hinzukriegen, ohne dass die CPU an ihre Grenzen stößt oder man eine hörbare Latenz erzeugt.
Und analoge Klangerzeugung ist mit Software prinzipiell nicht möglich. Auch wenn man da wie beispielsweise bei U-HEs Diva schon recht gut hinkommt, so zu klingen. Aber der ist wiederum ziemlich leistungshungrig.
Dazu kommt dann natürlich die Haptik. Ein Synth hat in der Regel genau die Regler, an denen man auch schrauben will. Am Computer braucht man erst noch einen Controller dafür und muss den dann entsprechend zuweisen. Und selbst dann hat man mit Controller und Rechner noch zwei Geräte statt nur einem Synthesizer, wodurch manche den Spielspaß am Synth lieber mögen.
Die Fehlersuche ist bei einem einzelnen Synthesizer natürlich auch einfacher, als wenn man Interface + Controller + Rechner + DAW + Plugins hat.