Wie anfangen? Viele Ideen aber keine Ahnung ... nur Verwirrung

hmm... ich würde mich zuerst einmal fragen, was ich denn will. gitarre spielen lernen oder e-gitarre in einer rockband spielen sind grundsätzlich für einen anfänger 2 völlig verschiedene dinge. ich kann (fast) jedem an einem abend beibringen, powerchords runterzuschrammeln und es gibt bestimmt leute, die damit bis an ihr lebensende glücklich in einer rockband spielen (kurt cobain sagte mal sowas). gitarre spielen ist aber etwas anderes. daher kann ich nur jedem, der erst mal anfangen will, empfehlen, mit einer akustischen gitarre, wenn es mal e werden soll, am besten einer western mit stahlsaiten anzufangen. man sollte sich zeigen lassen, wie man das instrument richtig stimmt und dann mal einfach loslegen. es ist schwierig, hier konkrete übungen zu empfehlen, wenn man sich nicht kennt und nicht weiss, welche musikalischen voraussetzungen schon vorhanden sind. aber zuerst mal die grundakkorde C D E F G A, erstmal in dur, d e und a dann auch in moll üben. mit einfachen liedern anfangen. alles von mike krüger ist super...... mein gott walter.... und sowas. gitarre spielen ist, wie schon vorher beschrieben, eine übung, bei der man völlig unnatürliche hand- und armbewegungen macht, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. das dauert sicher erst mal ein jahr, bis sich muskeln, sehnen und das alles an die bewegungen gewöhnt haben. bei stahlsaiten brauchts auch eine weile, bis man hornhaut auf die fingerkuppen bekommt und es weniger weh tut. profilehrer ist immer gut aber vielleicht gibts ja auch im bekanntenkreis jemanden, der einem die allerersten schritte zeigen kann. und.... GANZ WICHTIG!!! g dur mit dem kleinen finger greifen!!!!

viel erfolg!
 
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Hallo zusammen,
Zunächst habe ich mich mit der Theorie (Tonarten etc.) beschäftigt und weiß nun was Pentatonik ist. Theoretisch.
Um nicht ziellos auf die Gitarre herum zu zupfen, habe ich mit Greifübungen begonnen. Momentan versuche ich mich an der "Spinne" und nach zwei Wochen Übung klingt nur noch etwa ein Drittel der Anschläge nach chinesischer Volksmusik oder Angelsehne. Aber nach 15 Minuten tun mir die Schulter und die Ellenbogengelenke weh. Eine Stunde üben? Utopisch. Also brauche ich doch einen Lehrer, der sich meine autistisch-verkrampfte Haltung mal ansieht. Was uns wieder zu Punkt eins bringt ...

Hallo Mike,

ich war geringfügig älter als Du und bei mir waren die Finger zu kurz, zu dick und vor allem war die Beweglichkeit einfach nicht gegeben. Zumindest nicht wenn ein Finger unabhängig von den anderen bewegt werden sollte. Abhilfe sollten Fingerübungen bringen, was schwer war und mit Musik jetzt auch nicht so viel zu tun hat. Ich habe mich dann darauf verlegt zwei Mal am Tag (<10min) meine Fingerübungen zu "spielen". Dann wurde es langsam. Dazu dann etwas Theorie. Theorie war dabei der einfachere Teil, weil man das nur lernen mußte.

Das mit den Fingern, habe ich mir sagen lassen, gehört so, weil sonst alle Gitarre spielen könnten - gibt sich, wenn auch langsam.

Dann kam der erste Lehrer, der mich recht schnell viel weiter gebracht hat. In der Zeit ist mir einiges klar geworden, wenn es darum geht etwas Neues zu lernen. YouTube ist ja ganz klasse, aber ohne wirklich brauchbares Notenmaterial (möglichst in Papier, weil ich a) ja über 40 bin ;-) und b) der Computer nicht immer an ist) kommt nicht immer das Richtige dabei raus.

Der ultimative Vorteil mit einem Lehrer ist der, dass Du von Anfang an etwas richtig lernst und jemand Dir Deine Fehler aufzeigt, die Du so noch gar nicht bemerkst.

Fazit: Durchhalten - Es lohnt sich!


Grüße aus Hamburg

Thomas
 
Du hast ja nun schon sooo viele Antworten bekommen, aber vermutlich trifft nun das "Forenproblem" zu, dass Du schon beschrieben hast: jeder sagt was, alle haben irgendwo recht, aber Du weißt immer noch nicht, was Du tun sollst. :)

Meine Meinung: man baucht nicht unbedingt einen Lehrer, um einigermaßen spielen zu lernen. Aber man braucht eine Menge Durchhaltevermögen und Wille, wenn man alles aus Tutorials lernen will. Du kannst jederzeit mit Unterricht einsteigen, aber meiner Meinung nach lohnt es sich erst, wenn man irgendwo nicht mehr weiter kommt. Nimm Dir ein einfaches Lied, z.B. Knocking on Heavens Door von GnR (oder meinetwegen auch das Original :)) und lerne das. Dazu brauchst Du 4 Akkorde. Das ist erst mal eine Menge Stuff für einen Anfänger. Schau Dir die Griffbilder an, lerne sie, lerne den Übergang, dann lerne das so anzuschlagen, wie im Original, und wenn das alles perfekt klappt, mach Dich an das Solo ran.

Gerade zu letztgenanntem Song gibt es tausende von Tutorials auf Youtube, aber man braucht wie gesagt Durchhaltevermögen. Von 0 auf 100 Prozent "Knocking on Heavens Door" ist keine Sache von ein paar Stunden oder Tagen, sondern von Wochen und Monaten, eben weil Du noch gar nichts kannst. Das mag frustrierend sein, wenn man den Song nach 2 Wochen immer noch nicht fließend nachspielen kann, aber glaub mir: ein Gitarrenlehrer kann dieses Vorgang auch nicht beschleunigen, und die Dinge, die Du zum greifen an G, D, C/Am wissen musst, sind nicht so viele, wie Du vielleicht denkst.

Klar ist es sinnvoll, wenn man technisch korrekt spielt, die Finger nah am Griffbrett lässt, etc. Aber es gibt tausende von (teils auch berühmte) Gitarristen, die ebenfalls schlampig spielen. Du wirst Probleme bekommen, wenn Du versuchst ein Stück von Mozart auf der E-Gitarre nachzuspielen, oder ein schnelles Metal-Solo, aber davon bist Du ohnehin noch weit entfernt. Wenn Du irgendwann merkst, dass Du das nicht hinbekommst, weil Du beispielsweise Deine Geschwindigkeit (meines Erachtens nach völlig überbewertet) nicht mehr steigern kannst, kannst Du Dir immer noch einen Lehrer holen - und doch: man bekommt auch Fehler wieder abtrainiert.

Wenn Du totaler Autodidakt bist, dann kann ich Dir auch das Buch "Gitarre Schritt für Schritt" (ISBN 978-3-8310-1975-5) empfehlen. Meiner Meinung nach eines der besten Bücher, das es gibt, weil es sich nicht so sehr auf "Ich will Metal spielen" oder "ich will Klassik" spielen beschränkt, sondern zeigt, wie man Gitarrre spielt. Das Buch eigentlich auf ALLES ein, was man wissen sollte:

- Basics der Musiktheorie (Tonleiter, Tonart, Akkordbildung, Rythmus, Takt),
- Haltung und Ausstattung
- Orientierung auf dem Griffbrett
- Skalen
- Akkorde
- Techniken, wie Bendings, Hammer-Ons, Pull offs, Arpegios, Fingerstyle, Musikstile, etc.

VG,
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, wie viele meiner Vor-Schreiber habe ich es auch erst 1 Jahr (bin 65 Jahre a../jung) selbst versucht, da ich dachte ich kann ja nicht alles verlernt haben. Habe vor ca. 48Jahren mit dem Gitarrespielen angefangen und durch viele Flausen im Kopf, auch Ärger mit Mitspielern es wieder sein lassen. Leider.
wie gesagt erst wieder vor ca. 1 Jahr mit viel Selbsterfahubg wieder angefangen. Es bracht mich aber irgendwann nicht weiter und durch Zufall und einer annonce im Kleinanzeiger fand ich meinen Wunschlehrer. Das Üben bringt mir wieder viel Spass, nur muss ich mich von meinen falsch eingearbeiteten Gewohnheiten wieder verabschieden. das ist glaube ich das schwierigste und größte Problem.
zeitmäßig ist dieser Mensch sehr flexiebel und in meinen Augen ein Könner der nicht damit prahlt und mich auch nicht mit Noten quält (wirklich zu empfehlen).
Es war die wichtigste Entscheidung in diesem Jahr für mich.
 
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@Hirax: Falls du mitliest ohne dich anzumelden: ich hab dir ´ne PN geschrieben. ;)
 
Bei mir lief es nach dem Motto "von jedem etwas" und damit bin ich bisher eigentlich ganz gut gefahren:

Angefangen habe ich damals mit einem Gruppenkurs im Jugendheim - das war ganz gut, um die Basics zu lernen und Lieder zu begleiten. Da der Kurs nicht weiterlief und die Kohle knapp war, ging's autodidaktisch mit dem guten alten Peter-Bursch-Buch weiter (ja genau, das mit der Gummi-Schallplatte! :)). Ich habe hier viel gelernt, da er nach m.M. einfach und gut erklärt. Zwischendurch hat mich eine Freundin mit in ihre Kirchengemeinde geschleppt, wo wir auch eine nette Gruppe hatten. Irgendwann ging's dann so gar nicht mehr voran und ich habe mir eine kleine Band gesucht, um neue Impulse zu bekommen. Die kamen dann auch prompt, weil denen ein Baß fehlte und ich den fortan am Hals hatte :D.

Nach ein paar Jährchen hat die Band sich aufgelöst und zudem hatten sich eh meine Interessen verlagert. Durch Studium, Job und andere Hobbies wanderten die Klampfen erstmal ganz hinten in die Ecke. Zum Glück habe ich sie nie abgegeben (nur leider den Baß) und in diesem Spätsommer nach über 25 Jahren wieder ausgegraben. Gut, nach so langer Zeit startet man fast wieder bei Null, aber ich bin wieder richtig angefixt.

Derzeit fahre ich auch wieder mehrgleisig mit Lehrbüchern (aktuell Blues You Can Use und - ja, natürlich: Peter Bursch, diesmal die Rockgitarre), You-Tube-Tutorials (boah, Unmengen gibt's davon, also versuche ich zu filtern), Tabs/Chords aus dem I-Net und dazu habe ich noch 2-3 mal im Monat Unterricht in einer Kleingruppe. Der Lehrer hat immer gute Tips am Start, um ergonomischer zu spielen, aber leider sieht er auch den ganzen Unfug, den ich mir selbst beigebracht habe ;).


Viele Wege führen also zur Gitarre und "den richtigen" gibt es nach meiner Ansicht nicht. Um die Grundlagen gescheit zu lernen ist am Anfang ein Lehrer sicher nicht verkehrt. Ob es bei einem VHS-Kurs oder im Einzelunterricht ist letztlich eine Frage der persönlichen Vorlieben und auch des Geldbeutels.
Zum Reinschnuppern finde ich Gruppenkurse eigentlich ganz prima. Man hat "Leidensgenossen" und Motivation durch die Gruppendynamik. Wichtig finde ich auf jeden Fall einen Musikstil, der einem Spaß macht, denn auch wenn viele Volks- Kinder- und Schlagerliedchen schön einfach für Anfänger sind, ist es ganz schnell gelaufen, wenn ich dabei 'nen K...reiz kriege. Ein guter Lehrer sollte sich darauf einstellen, was nicht heißt, daß er nicht auch mal andere Stile und Richtungen im Notenkästchen haben sollte.
Das Internet ist eine Riesenchance. Ich wäre überglücklich gewesen, wenn ich früher so simpel an Notenmaterial und Spielanleitungen gekommen wäre. Mir sind in den letzten Wochen, seit ich wieder spiele, ganze Christbäume aufgegangen (jaaa, wir hatten auch Weihnachten, aber trotzdem :tongue:). Allerdings muß man sich arg zusammenreißen, um nicht tausend Dinge gleichzeitig anzufangen, die man immer schon mal spielen wollte. Ich habe mir einen Lesezeichenordner "für später" angelegt, wo ich interessante Beiträge erstmal bunkere ...


Also, wenn Du Gitarrespielen lernen willst, fang einfach an. Such Dir einen Weg, der Dir erstmal sympathisch erscheint und leg los.
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg! :great:

... und berichte mal.
 
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