@punkadiddle Du hast Recht, Du gewinnst.
Bei den Corrs - das sind "Bio-Iren" werden auch 12-Saiter gespielt. Das ist irisch, damit gewinnst Du.
Dann geht auch eine 12 bei so schoenen irischen Stuecken wie "Only when I sleep".
Bei U2 ist die 12 zwar seltener, aber "One"spiele ich gern auf der 12. Hast also auch gewonnen.
Aslan spielt sich auch sehr gut mit einer 12 - auch da hast Du gewonnen.
Und wenn Du "irisch" so weit fasst, dass es sogar nur keltisch - also Irisch, Schottisch, Wallisisch, Cornish, Bretonisch und Manx (obwohl, bei Manx wird das Material bisschen duenn...) - sein muss und gern auch von Englaendern oder gar nur von Nachkommen von Auswanderern irgendwo am anderen Ende der Welt kompositioniert geworden gewesen sein wuerde, dann hast Du mehr als gewonnen.
Wenn Du aber "traditional Irish", so wie es von irischen Sessions in Irland traditionell gespielt wird - also von "Volksmusik" im traditionellen Sinne - sprichst, dann wird das historisch duenn. Das ist mit Fiddle, Tin Whistle und Spoons besetzt. Da ist die 6-Saitige Gitarre schon ein Neophyt.
"Moderne" traditionelle Musik nimmt die Mandoline (Geigenstimmung!) und das Akkordeon dazu. Die Bouze ist - auch hier Quintstimmung! - mit dabei, wenn auch eher "modern".
Faellt dir was auf?
Da ist nix "Gitarrenstimmung". Irisch spielt man hierGitarre hier DADGAD - das ist Cellostimmung ADG+nochmak Cello AD mit einem D-Bass als Bordun. Und wenn Du in den Session die Fingersaetze der Musiker vergleichst, dann sieht man oft die selben Linien. Manche spielen hier sogar DADGCD, also Cello mit 2 Bordunen.
Wenn Du mal die Stadt Dublin verlaesst und ausserhalb von Dublin die Musik betrachtest, wirst Du "traditional Irish" finden, das ist dann eine "trad session" oder ein "ceili". Bei diesen Sessions und Ceili wirst Du kein einziges Stueck erkennen, das sind keine Lieder, sondern Jigs, Reels, Hornpipes, Polkas..., gespielt in affenartiger Geschwindigkeit, 100% aus dem Kopf und in einer musikalischen Sprache, die ich am Anfang zu verstehen glaubte und fuer einfach hielt - ist doch nur Volksmusk in D-Dur - aber die doch so ganz anders ist.
Natuerlich gibt es auch die von Dir angesprochene andere "ïrische" Musik. Also das, was sich Teilen der traditionellen Sprache bedient und aus diesen Versatzstuecken etwas macht, das irisch klingen soll, aber dann doch besser kommerziell erfolgreich sein soll. Die Dubliners zum Beispiel. Deren Hauptzielgruppe waren nicht die Iren, fuer die 4 Millionen auf der kleinen Insel lohnt das nicht. Deren Zielgruppe sind die Emigranten in der dritten Generation, die ihre "Irish Roots" (wieder)entdecken und was "Irisches" hoeren wollen.
Bei uns auf der Insel sagt man "Oirish" dazu. In einem nachgemachten Boston-Irish Akzent.
Aber die Iren sind integrationsfreudig. Es wird gespielt, was da ist, dementsprechend auch Banjo und auch Gitarre. Da pisst sich keiner an. Wenn Du mit einer Sitar da aufkreuzen wuerdest, dann wuerde man auch nur kurz eine Augenbraue heben, Dir ein Pint of Stout hinstellen und Dich mitspielen lassen. Warum auch nicht. The more, the merrier.
So Du denn mitspielen kannst, also die Jigs, Reels und Hornpipes spielen kannst.
Das ist dann nicht mehr "traditionell", aber das kuemmert hier auch keinen.
Was aber bei einer "trad Session" oder einem "Ceili" nie gar nicht gespielt wird ist "Fairytale" oder "Waltzing".
Dafuer hat es hier dann die Entsprechung der "Liederabende" - da trifft man sich auch im Pub, aber dann gibt es nur ein, zwei Gitarren, ggf. eine Geige und eine Bodhran. Da werden Lieder gespielt und es wird gesungen - bei trad Sessions wird sehr, sehr selten auch gesungen.
Und da kann man auch die 12 mitbringen. Aber da spielt man dann alles querbeet,und "Irisch" klingt das nur wegen DADGAD-Gitarren, Fiddle, Bodhran und der Tin Whistle. Dann klingen aber auch die "Country Roads" von John Denver gern ein bisschen "Oirish".....