Suche Transencombo mit mind. 60 watt und 2x12 speakern

  • Ersteller Frusciante 3064
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Hi,

mein Senf: 1x12er Combos sind noch tragbar, 2x12er oft nur schlecht.

Ein Combo mit Zusatzbox wäre mMn eine gute und flexible Lösung. Selbst wenn man die entsprechenden Muckies hat und "nur einmal gehen" will, verteilt sich das Gewict besser, wenn man in einer Hand den ombo ud in der anderen die Box trägt. Der jetzt angedachte Röhrenamp hat dabei den Vorteil, dass er auch schon ohne Zusatzbox die volle Leistung abgibt, weil man die Impedanz passend zu den verwendeten Laizstsprechern einstellen kann.

Dass ein einzelner 12er laut genug für eine Band sein kann, stimmt schon. Nur klingt er auch ganz anders als zwei oder gar vier davon. Der typische breite Rhythmus-Sound für Metal und Artverwandtes lebt auch von der unvermeidlichen gegenseitigen Beeinflussung mehrerer Speaker (Kammfiltereffekte etc.). Ein einzelner 12er neigt immer ein wenig zum mittigen, topfigen Sound, mehr Membranfläche senkt dagegen die untere Grenzfrequenz.

Was die Röhren betrifft, so kann ich nur unterstreichen, dass ein Wechsel echt nur alle paar Jahre fällig wird. Wenn man das Teil nicht dauernd in die Endstufensättigung fährt, können die durchaus auch 20 Jahre halten. Bei meiner entsprechend alten Peavey Classic 50/50-Endstufe habe ich unlängst nur mal für kleines Geld die Treiber-Röhren ausgetauscht, und die klingt wieder richtig frisch - die (immerhin acht) Endröhren aus der Erstbestückung dürfen bleiben.

Was den Marshall angeht: wenn er Dir soundmäßig gefällt, dann ist der auch eine gute Wahl. Natürlich haben andere Mütter auch schöne Töchter, keine Frage. Mancher mag den ENGL-Sound lieber, ein anderer den von Hughes & Kettner. Was nach meiner Erfahrung nicht funktionieren wird: einen ENGL, H&K oder Peavey kaufen, weil er einem womöglich vielseitiger erscheint und denken, "den Marshall-Sound kann der ja auch irgendwie". Vielleicht irgendwie, aber eben nicht genauso. Oder einen Marshall kaufen und mit einem Verzerrer auf Boogie oder ENGL trimmen - auch nur ein Kompromiss. Der Grundsound sollte mMn Priorität haben, der muss Dir gefallen, ansonsten wirds immer an Dir nagen.

Gruß, bagotrix
 
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Ein einzelner 12er neigt immer ein wenig zum mittigen, topfigen Sound, mehr Membranfläche senkt dagegen die untere Grenzfrequenz.

Die Membranfläche liefert vor allen Dingen erstmal Schalldruck, nicht automatisch eine niedrigere untere Grenzfrequenz!


Der jetzt angedachte Röhrenamp hat dabei den Vorteil, dass er auch schon ohne Zusatzbox die volle Leistung abgibt, weil man die Impedanz passend zu den verwendeten Laizstsprechern einstellen kann.

Bei Transistorcombos entfällt das meist, weil diese deutlich unkritischer sind gegenüber der Last an die man sie hängt.
 
Die Membranfläche liefert vor allen Dingen erstmal Schalldruck, nicht automatisch eine niedrigere untere Grenzfrequenz!

Richtig, technisch gesehen habe ich mich da falsch ausgedrückt. Unterm Strich geht es aber aufs Gleiche hinaus. Du hast ja zwangsläufig auch eine größere bzw. zweite Box, der zweite Speaker hängt ja nicht im Freien. Jeder Lautsprecher hat also schon mal eine größere Frontplatte um sich, an die er akustisch gekoppelt ist, was den Bassbereich hervorhebt - außer Du stellst die zweite Box entfernt von der anderen auf.

Dann ändert gerade die Parallelschaltung auch den Sound - gegenüber einzeln oder in Reihe geschalteten Speakern klingt es im Ergebnis weniger mittig, der ganze Frequenzgang wird im Eindruck "geglättet". Ein Lautsprecher hat ja nicht durchgängig zB 16 Ohm, sondern einen Impedanzverlauf. Da das Ohmsche Gesetz bei Parallelschaltung den Kehrwert addiert, senkt sich die Impedanz nicht um einen linearen Wert, sondern bei den Frequenzen mit hoher Impedanz stärker als bei denen mit niedriger - aus 10 werden 5 Ohm, aus 16 dagegen 8 Ohm, sodass die absoluten Unterschiede nivelliert werden.

Nicht zuletzt kann und wird man die Klangregelung anders einstellen, weil mehr Bassreserven da sind.

Bei Transistorcombos entfällt das meist, weil diese deutlich unkritischer sind gegenüber der Last an die man sie hängt.

Unkritisch ja, aber auch nur gegen höhere Impedanzen, und dabei verlieren sie auch deutlich an Ausgangsleistung. Im Ergebnis sind sie aus meiner Sicht weniger flexibel.

Durch die fehlende Einstellungsmöglichkeit hat so mancher Transistorverstärker keinen Anschluss für Zusatzboxen, weil der eingebaute schon die Mindestimpedanz nutzt. Die Alternative heißt ja, einen zweiten Lautsprecheranschluss vorzusehen, aber im Normalbetrieb Leistung zu verschenken. Da hat dann der 80 Watt-Combo ohne Zusatzbox plötzlich nur noch 50 oder 60 Watt. Eine 4x12er für den großen Gig (wird da ja manchmal gestellt) kann man oft auch nicht sinnvoll nutzen, weil die meist 16 Ohm haben wird. Die kriegt dann kaum Leistung ab, weil der eingebaute einzelne 12er meist 8 Ohm hat. Der mitunter vorhandene Umschalter auf 4 Ohm ist oft nicht nutzbar, weil der interne Speaker fest verkabelt ist und man dann insgesamt unter die erlaubten 4 Ohm absinken würde...

So ein Röhrenamp ist schwer, man muss ein bisschen besser drauf aufpassen (zB abkühlen lassen, bevor man ihn rumwuchtet), manchmal auch die Röhren wechseln - aber vom Sound abgesehen hat er mMn auch heute noch ganz praktische Vorteile. Dazu kommt noch, dass die Dauerhaltbarkeit mach meiner persönlichen, wenn auch begrenzten Erfahrung bei Transen schlechter ist.

Gruß, bagotrix
 
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Jeder Lautsprecher hat also schon mal eine größere Frontplatte um sich, an die er akustisch gekoppelt ist

Geht nicht um die Frontplatte, höchstens um das Gehäuse-Volumen.

Das wird bei einer 4x12 automatisch grösser (und auch schwerer), bei zweimal 1x12 ändert sich daran erstmal nix. Du kriegst mehr Schalldruck, den du wahrnimmst.


Durch die fehlende Einstellungsmöglichkeit hat so mancher Transistorverstärker keinen Anschluss für Zusatzboxen

Ich empfinde die prozentuale Häufigkeit an Transistoren mit Anschluss für Zusatzboxen jetzt auch nicht tiefer als diejenige von Röhrenverstärkern.

Das würde ja bedeuten, dass Transistor-Tops keine Lautsprecherausgänge haben dürften! :-D
 
Ich empfinde die prozentuale Häufigkeit an Transistoren mit Anschluss für Zusatzboxen jetzt auch nicht tiefer als diejenige von Röhrenverstärkern.

Doch, ist mir bei sehr vielen Transen-Combos auch aufgefallen, im Verhältnis zu Röhren-Combos...

Bei Transen-Tops wäre das aber ad absurdum geführt. :rolleyes: :D
 
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Ich möchte nochmal auf das Wort "prozentual" hinweisen. :)

Dass "viele Transistorcombos" eigentlich schon ein Oxymoron ist, versteht sich ja fast von selbst! ;)

...es ist (immer noch) eine Nische im ansonsten alles-dominierenden Röhren-Markt...


:hat:
 
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Na, was für Lyrik und Prosa gut ist, ist mir als Musiker eben billig...:D
 
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Dann ändert gerade die Parallelschaltung auch den Sound - gegenüber einzeln oder in Reihe geschalteten Speakern klingt es im Ergebnis weniger mittig, der ganze Frequenzgang wird im Eindruck "geglättet". Ein Lautsprecher hat ja nicht durchgängig zB 16 Ohm, sondern einen Impedanzverlauf. Da das Ohmsche Gesetz bei Parallelschaltung den Kehrwert addiert, senkt sich die Impedanz nicht um einen linearen Wert, sondern bei den Frequenzen mit hoher Impedanz stärker als bei denen mit niedriger - aus 10 werden 5 Ohm, aus 16 dagegen 8 Ohm, sodass die absoluten Unterschiede nivelliert werden.



Einmal danke für diese sehr verständliche Darstellung. So hatte ich das genau noch nicht gesehen, und hilft mir, noch etwas besser zu verstehen warum meine beiden 1x12 in Reihe so ganz anders klingen als parallel. :) Das es irgendwas mit dem Einfluss der (vielen verschiedenen) Impendanzen gegenseitig zutun hat wusste ich, aber das hilft nochmal weiter :D
 
Was klingt denn in der Regel besser, parallel, oder seriell?

Ja, ja, ich weiß, was jetzt kommt, ausprobieren...! ;)
 
Soweit ich oefter gelesen habe, kommts eher auf die Musikrichtung an :p bei mir für High-Gain Metal auf jeden Fall in Reihe. Zähmt die Höhen des V30 und gibt untenrum deutlich mehr "Wumms", mehr Tiefmitten-Growl und Bass. Parallel ist mir der V30 ein bisschen zu "schrill".
Man sollte aber vll auch erwähen, das hier V30 mit Eminence Delta Pro12a gepaart ist. Die Unterscheiden sich sehr stark, allein schon bei der Resonanzfrequenz. Da wird die gegenseitige Beeinflussung entsprechend stark ausfallen. Dazu dann noch 2 völlig verschiedene Cab-Konstruktionen: Thiele und eine gewissermaßen half-offene Box.

Habe jedenfalls hier und da auch generell von gelesen: Reihe mehr Druck, parallel etwas "spritziger" und dünner untenrum. Trifft bei mir jedenfalls zu.
 
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Geht nicht um die Frontplatte, höchstens um das Gehäuse-Volumen.

Das wird bei einer 4x12 automatisch grösser (und auch schwerer), bei zweimal 1x12 ändert sich daran erstmal nix. Du kriegst mehr Schalldruck, den du wahrnimmst.

Mei, bist Du aber hartnäckig...:)
Aber doch, eine größere Frontplatte erhöht bereits den Schalldruck im Bassbereich, selbst wenn Du nur diese vergrößerst, aber nicht das Volumen dahinter. Eine im Freifeld platzierte Box in Quaderform, bei der der Lautsprecher auf der größten Seite eingebaut ist, strahlt auf den Zuhörer einen stärkeren Bass ab als eine gleichgroße Box, bei der der Speaker in die Schmalseite eingebaut ist. Der Grund ist der, dass die Bassfrequenzen kugelförmig abgestrahlt werden und die komprimmierte Luft von der größeren Wand daran gehindert wird, sich nach hinten zu verflüchtigen. Daraus resultiert das Prinzip der sog. akustischen Kopplung, das auch dann deutlich wird, wenn Du eine Box an die Wand oder gar in die Ecke eines Raumes stellst. Mitten im Raum platziert ist der Bassbereich deutlich leiser. In den Höhen ändert sich dagegen erstmal nix, weil die eh gerichtet abgestrahlt werden. Durch den frequenzbhängig unterschiedlichen Einfluss der Kopplung wird die Box bei einer größeren Frontplatte nicht einfach insgesamt lauter, sondern die Klangbalance ändert sich.

Beim Gehäusevolumen irrst Du Dich auch. Es gibt ja auch 4x12er mit 2 oder 4 getrennten Kammern, die sind trotzdem bassbetonter als eine Einzelbox, obwohl sie vier getrennten Boxen konstruktiv viel ähnlicher sind als einer 4x12er ohne Kammern. Das gleiche gilt eben auch für 2 getrennte 1x12er, die man einmal mit 2 oder 3 m Abstand aufstellt und dann direkt aufeinander stapelt. Letzteres bringt mehr Bass, nicht nur nach der Hörerfahrung, sondern auch rechnerisch.

Gruß, bagotrix
 
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Der Grund ist der, dass die Bassfrequenzen kugelförmig abgestrahlt werden und die komprimmierte Luft von der größeren Wand daran gehindert wird, sich nach hinten zu verflüchtigen.
Tiefe Frequenzen haben die selbe Form, wie hohe Frequenzen, lediglich die Wellenlänge ist unterschiedlich lang, bzw. die Kugel ist unterschiedlich groß.
 
Na, mir war das beim Lesen aber sowas von klar, mit ein wenig Hintergrundwissen, soll heißen, wenn man einmal eine entspechende Grafik gesehen hat, als Musikinteressierter...? :cool:

Nein, ich google jetzt nicht danach (hau mir auf die Finger) :tongue:

@bagotrix Mein Traum wäre ja, ein relativ großer, offener 1x12" Transen-Combo mit gutem EQ und Eingängen, möglichst linearem Verstärkungsfaktor selbst in lauten Bereichen mind. ca. 75 Watt und kaskadierbar mit entsprechenden aktiven Erweiterungs-Boxen 1x12" je, nach Bedarf und XLR zur P.A.

Und das alles möglichst leicht und kompakt...:gruebel:

(Copyrights @Reinhardt ) :evil:

:prost:
 
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Tiefe Frequenzen haben die selbe Form, wie hohe Frequenzen, lediglich die Wellenlänge ist unterschiedlich lang, bzw. die Kugel ist unterschiedlich groß.

Ich suche gerade einen sich-die-Haare-raufen-Smiley...

Frequenzen haben natürlich überhaupt keine Form. Sie sind eine Rechengröße, die die Häufigkeit wiederkehrender physikalischer Ereignisse beschreibt. Anscheinend muss man hier alles ganz genau ausschreiben; also: Ein Gitarrenlautsprecher strahlt Schallwellen mit tieferer Frequenz weitgehend ungerichtet ab, sodass die Amplitude kaum abhängig ist vom Standport des Hörers in Relation zur Mittelachse des Lautsprechers. Die Energie der von der bewegten Membran bewegten Luft kann aber nicht in alle Richtungen entweichen, sondern nur dorthin, wo sie nicht aufgehalten wird - zB von einer Frontplatte um den Speaker herum. Der Luftdruck staut sich, sodass in diesen Frequenzen mehr Energie im Bereich vor dem Lautsprecher verbleibt.

Demgegenüber nimmt die Amplitude der höherfrequenten Schallwellen beim Gitarrenlautsprecher mit Zunahme des Winkels, in dem sich der Zuhörer (bzw. das Messmikrofon) zur Mittelachse befindet, immer weiter ab - es entsteht ein zunehmend engerer Bereich - der graphisch eben nicht als Kugel, sondern annähernd als Kegel beschrieben werden kann -, in dem der Schalldruck höher ist. Nachdem sich die Druckwellen in den hohen Frequenzen immer weniger zur Seite hin ausbreiten, kann eine größere Frontwand hier kaum noch Einfluss auf den Schalldruck ausüben.

Leute, seind ihr noch nie vor einer Gitarrenbox, mal seitlich und dahinter gestanden???? Vorne grell, seitlich schon weniger, dahinter dumpf. Nur der Bass kommt also überall an. Baut man nun eine große Wand um die Box herum, wirds hinter ihr dann auch im Bass leiser, das kann wohl jeder nachvollziehen. Da die Energie dieser Schallanteile ja nicht plötzlich weg ist, muss sie irgendwo geblieben sein - richtig, nämlich vor der Box. Und deshalb hat eine Box mit größerer Schallwand bei gleichem Gehäusevolumen mehr Bass.

Gruß, bagotrix
 
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Sie sind eine Rechengröße, die die Häufigkeit wiederkehrender physikalischer Ereignisse beschreibt. Anscheinend muss man hier alles ganz genau ausschreiben; also: Ein Gitarrenlautsprecher strahlt Schallwellen mit tieferer Frequenz weitgehend ungerichtet ab, sodass die Amplitude kaum abhängig ist vom Standport des Hörers in Relation zur Mittelachse des Lautsprechers.

Naja, bevor das einer nachplappert, ohne zu wissen, wie es wirklich bzw. genau ist, sollte man hier manchmal wirklich alles etwas ausführen, sorry. :D
 

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