Möglichkeiten Solo-Boost Einkanaler ohne Effektloop

Sven7
Sven7
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.10.24
Registriert
29.12.05
Beiträge
466
Kekse
602
Hi zusammen,
Ich spiele einen alten JCM 800 2204 50W aus den frühen 80ern. Das ist ein Einkanaler ohne Effekt-Loop.
In meiner Band war bislang der Rythmusgitarren-Anteil sehr hoch, allerdings spiele ich mehr und mehr Solos. Hier habe ich das Problem, mich einfach nicht wirklich durchsetzen zu können, da mit voll arbeitender Vorstufe ich mit einem volume boost nicht mehr lauter werden kann, sondern nur höhere Kompression erreiche.
Von daher suche ich nach einer guten Lösung für einen guten, durchsetzungsfähigen solosound, den man auch neben einem lauten drummer und einem zweiten Egitarristen noch deutlich hört.
Folgende Möglichkeiten habe ich mir überlegt:

1. Overdrive + EQ Pedal
Ich reduziere das Gain des Amps drastisch, und entlaste damit die Vorstufe. Den Verlust an Gain hole ich vor dem Amp mit einem guten Overdrive wieder rein. (Ich brauche ordentlich gain, da wir recht deftige Rockmusik spielen). Hinter den Overdrive packe ich dann ein EQ mit Volume-Boost und zieh mir mitten und hochmitten stärker rein. Da die Vorstufe noch nicht vollständig unter Last ist, sollte ich damit einen deutlichen Volumeboost bekommen, außerdem noch mehr gain für sustain und durchsetzungsfähige Frequenzen durch den EQ.

Vorteil:
+ günstig

+ kein Umbau des Amps nötig

+ Variabilität des Sounds durch unterschiedliche Overdrives


Nachteil:
- Keine wirkliche "Ampzerre" mehr

- Verlust an Dynamik

- Reagiert nicht mehr so gut auf das Volume Poti


2. Fußschaltbarer Powerattenuator
Einfach einen fußschaltbaren Attenuator zwischen Amp und Box klemmen. Mit dem Fußschalter sollte man zwischen Attenuator on und Bypass schalten können. Jetzt stellt man lautstärkenmäßig auf Bypass am Amp einen Solosound ein, der von der Lautstärke optimal ist, am Attenuator dann einen entsprechenden Rythmus Sound. Jetzt kann man damit quasi einen zweien "Volume-Master" und kann zwischen zwei Lautstärken hin und her schalten.

Vorteil:
+ zweiter fußschaltbarer "Master"
+ Zerre kommt aus dem Amp
+ kein Umbau des Amps nötig

Nachteil:
- teuer

- Soundveränderung durch Attenuator möglich

- Echter Nutzen des Attenuators (Endstufenzerre) nicht ausgeschöpft


3. Fußschaltbarer Powerattenuator mit 2 Volume Einstellungen
Genau wir unter Punkt 2. Außer mit dem Unterschied, dass ich mit den footswitch nicht mehr zwischen bypass und attenuator on umschalte, sondern zwischen zwei attenuator Einstellungen. z.B. Einstellung 1: Stark aufgerissene Endstufe mit Attenuator für den Rythmus-Sound. Einstellung 2: Leicht zurückgenommenen Attenuator für lauteren Solosound bei schwer arbeitender Endstufe.

Vorteil:
+ zweiter Fußschaltbarer "Master"

+ Zerre kommt aus dem Amp

+ Endstufenzerre

+ kein umbau des Amps nötig


Nachteile:
- kaum Modelle auf dem Markt (kenne da eigentlich nur den "Ultimate Attenuator"...)

- teuer

- Starke Soundveränderung des Attenuators möglich


4. Einbau eines Effekt-Loops und EQ + Volume-boost im Loop
Vom Amp-tech einen seriellen Effektweg nachträg einbauen lassen und dann einen EQ mit Volume-boost in den Signalweg vor die Endstufe hängen.

Vorteil:
+ verhätnismäßig günstig

+ Zerre kommt aus dem Amp

+ in der Praxis unkompliziert

+ weitere Modulationseffekte lassen sich in den loop hängen (Reverb, Delay, etc.)


Nachteil:
+ Umbau nötig. Amp ist von 83 und im Originalzustand...

+ Veränderung des Sounds durch den nachträglichen Einbau?


Empfehlungen? Erfahrungen? Ergänzungen?
so stellen sich in etwa alle Alternativen dar, die mir in den Sinn kommen einen Einkanaler ohne Effektweg Solotauglich zu bekommen. Fällt euch darüber hinaus noch was ein?
Womit habt ihr gute, schlechte Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr mir in meinem Fall raten?
Danke!
 
Eigenschaft
 
Wie wäre es mit nem Midbooster vorn Preamp? Führt oft zu ner gefühlt höheren Lautstärke
 
Eine sehr einfache Lösung im Amp ist mehr oder weniger starke Deaktivieren des Tone-Stacks per Fußschalter. Das macht dann mehr Pegel und mehr Mitten, quasi die Schmalspur-Version von 4).
Kann man völlig ohne destruktive Änderungen am Amp einbauen, 100% reversibel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Eine sehr einfache Lösung im Amp ist mehr oder weniger starke Deaktivieren des Tone-Stacks per Fußschalter. Das macht dann mehr Pegel und mehr Mitten, quasi die Schmalspur-Version von 4).
Kann man völlig ohne destruktive Änderungen am Amp einbauen, 100% reversibel.

Hmmm, kenne ich bislang noch nicht, hört sich aber interessant an... Hast du dazu mehr Infos, links etc.? Danke schonmal!
 
Es kommt ein durch einen Fusschalter überbrückbarer Widerstand in die Masse-Leitung vom 'Middle'-Tonpoti. Im einfachsten Fall überbrückt der Fußschalter den Widerstand direkt (dann muss er und sein Kabel gut und abgeschirmt sein), kann man aber auch indirekt mit einem Relais machen. Eine der Speaker-Outs wird durch eine Schaltbuchse ersetzt, so dass ohne Fußschalter der Amp normal funktioniert. Bei der Relais-Lösung kann man auch einen Fußschalter mit Anzeige realisieren (oder macht das dort extra mit Batterie und LED mit einer zweiten Schaltebene).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Lass Dir ein 2. Fusschaltbares MV einbauen und alle deine Probleme sind gelöst ;-)
In den Low Input kommt das Volume Poti, DI Ausgang wird der Input für den Footswitch.

Der Amp wird nicht verbastelt, es muss nichts gebohrt werden, keine Soundveränderung und es lässt sich schnell wieder in den Originalzustand zurücksetzen.

Würde ich bei Vintage-Einkanalern immer wieder machen
 
Wie laut probt oder spielt ihr denn, wenn du dich mit einem JCM 800, auch wenn " bloß " 50 Watt, nicht durchsetzen kannst?
Ihr müsst mehr auf Dynamik achten, heißt, beim Gesang oder Soloparts, müssen die Anderen etwas leiser werden.
Rumbauen, auch wenn wieder " rückbaubar ", würde ich an so einem Schätzchen nichts, die wollen und müssen LAUT.

Mein Vorschlag, Gitarre- Box of Rock ( oder ähnl. )- JCM. Da hast du keinen Dynamikverlust und für Solo einen Booster, in einem Gerät.
Amp clean, das ist laut genug und dann Zerre mit der Box und dem Vol. Poti der Gitarre.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Diskussion hatten wir ja schon öfter. Wenn man einen 2203/2204 beim Solo halt etwas(!) lauter haben will und schon bereits mit recht viel Zerre spielt, ist ein zweites Master oder der Tone-Stack-Mod halt das Mittel was auch tatsächlich funktioniert.

@Bonzo73 : ein 2204 hat keinen DI-Out, d.h. man muss dann wieder einen Speaker-Out opfern.

Box of Rock ist zwar geil, aber 1) extrem teuer, 1/3 vom Amp-Preis etwa (allerdings sehr dankbar für DIY) und 2) eine ziemliche Rauschbombe.
 
Ich hätte schwören können mein 2204 hat einen DI-Ausgang
Na dann isses halt einer der Boxen-Ausgänge.
 
Ich würde einfach mal einen BB Preamp vor den Amp hängen. Ich denke, das könnte dein Problem evtl. lösen.
Gruß Scummy.
 
a) Minus Booster à la "EHX Signal Pad" vor den zerrenden Amp?






b) Einkanaligen 2204 verkaufen und zweikanaligen JCM-800 kaufen?



:nix:
 
Box of Rock ist zwar geil, aber 1) extrem teuer, 1/3 vom Amp-Preis etwa (allerdings sehr dankbar für DIY) und 2) eine ziemliche Rauschbombe.

rauscht überhaupt nicht, wie kommst du darauf?
Mit dem DiY, hast du es auch schon angesprochen, kostet ca. 60 Euro bei Uk- Electronic, in paar Stunden zusammen gebaut und geht ab, wie Schmidt`s Katze.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Weil ich mir eine nachgebaut habe, damals als der Hype um das Ding losging, und ein Kumpel sich das teure Original holte. Beide rauschten auf jeden Fall mehr als ein 2203/2204 (oder vergleichbare Amps, in dem Fall war es ein Laney) auf vergleichbaren Gaineinstellungen, finde ich. Ist aber immer noch recht wenig ggü so manchem Hig-Gain Amp, von daher relativ.
 
Weil ich mir eine nachgebaut habe, damals als der Hype um das Ding losging, und ein Kumpel sich das teure Original holte. Beide rauschten auf jeden Fall mehr als ein 2203/2204 (oder vergleichbare Amps, in dem Fall war es ein Laney) auf vergleichbaren Gaineinstellungen, finde ich

da bist du am Sinn und Zweck der Box of Rock vorbei gegangen, damit kann man nur begrenzt Zerren, denn die soll ja eigentlich den Sound des JTM machen und den macht sie auch, bei Gain auf ca. 11 h und da rauscht nix.
Und wenn man mit einem JCM 800 unterwegs ist, hat man doch sowieso keine High Gain Sachen im Kopf und wenn doch ist das nicht der richtige Amp, das können andere besser.
 
Die Wahrnehmung scheint verschieden zu sein, was Verzerrung und deren empfundene Stärke angeht.

In jedem Fall sind wir uns aber einig, dass die Box of Rock ein geeignetes Verzerrer-Kistchen wäre für das Anliegen von Sven7.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
du willst mir doch jetzt nicht verklickern, dass der JCM 800 ein High Gain ist?
Die Stärken von dem liegen doch wohl eher im australischen Bereichen.
Mit Hilfe doch locker?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben