Noten für Volkslieder-Medley gesucht

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radobo
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Hallo, ich würde gern für eine spezielle Situation (Vortrag im Altenheim) ein Potpourri schöner Volkslieder lernen. Ich habe da so gewisse Vorstellungen - es soll keine Stimmungsmusik sein, keine Walzerseligkeit o.ä., aber auch nicht Kinderlied.
Titel, die mir so einfallen, sind z.B. Kein schöner Land in dieser Zeit, Zwei Königskinder, Der Lindenbaum... Es sollte auch Tages- und Jahreszeitlich neutral sein, sonst fielen mir Guten Abend gute Nacht und Geh aus mein Herz als schöne Beispiele ein.
Bei Jetelina gibt es den Band "Immerschöne alte Weisen", da gehen die meisten Titel in die Richtung, an die ich denke. Aber nur jeweils als Einzeltitel. Kennt vielleicht jemand eine passende Medley-Notenausgabe? Schwierigkeitsgrad sollte mittel sein. Notfalls würde ich es mir sonst selber zusammenstricken, aber das ist immer leichter gesagt als getan - deshalb erstmal diese Frage hier in die Runde gestellt.
Danke, Reinhard
 
Eigenschaft
 
Hallo Reinhard,

sich ein Medley aus Einzelausgaben selbst zusammenzustellen ist keine Option? Ich bezweifle nämlich, dass es genau etwas nach Deinen Vorstellungen zu kaufen gibt.
 
Ich befürchte es ja auch, bislang war die Suche ergebnislos:( Aber wer weiß...
 
Hallo Reinhard,

nur so als Gedanke: Warum muß es unbedingt ein Medley/Potpourri sein?
Gerade die Menschen im Heim sind froh, wenn sie die vertrauten Lieder mitsingen können, da ist es doch fast schade, wenn im Schnelldurchlauf ein Lied, kaum, daß es begonnen hat, schon vom nächsten abgelöst wird...

Ansonsten, wenn es doch ein Potpourri sein soll, waren die Jetelina-Noten ein gutes Beispiel dafür, was Dir vorschwebt (auch vom Arrangement her).
Die Idee, Dein persönliches Medley zusammenzustellen finde ich überhaupt nicht schlecht.

Hauptschwierigkeit/Herausforderung: Gute Überleitungen zu finden. Da müssen dann auch die Tonarten passen und evtl. (nein, nicht evtl., sondern sicher) kommst Du ums Transponieren einer Vorlage nicht herum.

Ich würde jedenfalls den Do-it-yourself-Weg wählen. Wenn Du Schwierigkeiten hast, wird Dir sicher hier weitergeholfen. Blöd ist nur der rechtlich eingeschränkte/verunmöglichte konkrete Informationsaustausch, denn, falls Du einzelne Jetelina-Arrangements als Abschreibe-Vorlage nimmst, ist das nur für den Privatgebrauch zulässig und hier öffentlich darüber zu diskutieren praktisch unmöglich.
Eigene Übergänge zwischen den Stücken zu besprechen sollte aber unproblematisch sein: schließlich muß man nur wissen, von wo man kommt und wohin man will. ;)

Zur Ideenfindung bieten sich z. B. folgende alten Wälzer an, die mittlerweile gemeinfrei (!) bei IMSLP verfügbar sind. Allen voran die "100 Volkslieder" in der Original-Silcher-Ausgabe - das ist alles kein Schund, "vernünftig" für Klavier arrangiert, zumindest als Ausgangsbasis für Eigenes sehr gut geeignet:
Wenn wir hier in "Gemeinschaftsarbeit" versuchen wollen, ein solches Potpourri zusammenzustellen, sind solche gemeinfreien Noten eine gute Basis, weil man wenigstens legal darüber diskutieren darf.

Bei den genannten Jetelina-Volksliedern fällt auf, daß sie (zumindest, was man auf den Probeseiten sieht) auf "Hum-Ta-Ta"-Begleitung völlig verzichten, sondern generell als Chor-ähnliche Sätze mit einstimmigem Baß (keine Akkordknöpfe!) und den restlichen Stimmen im Diskant arrangiert sind.

Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Reinhard, ... Hauptschwierigkeit/Herausforderung: Gute Überleitungen zu finden. ...
Die Überleitungen können auch verbal sein: Kleines Witzchen, Hinweis aufs Wetter, Tagesgeschehen, Trost für Schmerzen jeglicher Art.
Ich bewundere Euch, die Ihr Zeit findet Menschen im dritten Lebensabschnitt zu erfreuen.
lG Paul ♫
 
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Die Überleitungen können auch verbal sein

Klar, Paul! :)
In diesem Fall meinte ich allerdings die musikalischen Überleitungen von einem Lied zum nächsten innerhalb eines Potpourris. ;)

Aber Du hast ja recht, ich fände wie gesagt einzelne Lieder auch nicht schlecht, und zwar mit möglichst geistreichen verbalen Überleitungen.

Auf jeden Fall hat Reinhard sich etwas sehr Sinnvolles und Schönes vorgenommen. :great:
 
Hallo Reinhard

Beim Zusammenstellen einer Volksliedersammlung kann ich gerne helfen. Ich habe ein Archiv (Datenbank) angelegt, woraus sich auch Themengrupen ableiten lassen. Mit den gefundenen einzelnen Titeln findet man dann in Volksliedarchiven zumeist gemeinfreie Noten.

Wenn Du in der Nähe von Freiburg Zuhause bist, ist das hier möglicherweise spannend:
http://www.zpkm.uni-freiburg.de/Deutsches_Volksliedarchiv
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Volksliedarchiv

Hier kannst Du online recherchieren:
http://www.volksliederarchiv.de/
http://www.liederlexikon.de/lieder

... Tages- und Jahreszeitlich neutral sein ...

Hast Du schon eine Idee, in welche Richtung es konkret gehen soll?

Ich würde jedenfalls den Do-it-yourself-Weg wählen.
Halte ich auch für das Sinnvollste. Die Melodien von Volksliedern (oder das, was dafür gehalten wird) sind in der Regel gemeinfrei. Bei der Zusammenstellung von Musikbüchern stieß ich aber auch hin und wieder auf Autoren, die noch keine 70 Jahre tot sind. Das muss man halt im Blick haben, wenn man sich über die Melodien mit Notenbeispielen austauscht.

Gruß
Lisa
 
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@radobo
Ich realisiere gerade, dass Du aus Bonn kommst. Da hast Du es ja nicht weit zu mir.

Pack Dein Instrument ein .... 100_9841.JPG

Gruß
Lisa
 
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Hallo, danke für die vielen netten Anregungen und Beiträge. Ja, einzelne Lieder zum Mitsingen werden auch dabei sein. Aber ich denke, so ein Medley ist auch nicht verkehrt, ist dann auch etwas länger am Stück. Ich will jedenfalls beides machen.

Die Jetelina-Notenbeispiele hatte ich mir gar nicht angeschaut, nur die Titel - in der Tat, mit dieser Bassbegleitung finde ich auch nicht prickelnd.

Die Links auf die Volkslied-Sammlungen im Internet sind ja eine Wucht! Da gerate ich richtig ins Schwärmen! So tiefgehend hatte ich mich noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt, der (erste) Auftritt wird auch erst nächstes Jahr in Januar sein, und da war dann erstmal die Idee, auch ein Medley dafür zu einzuüben.

Ich denke, ich werde dem Vorschlag folgen, selber ein Medley zusammzustellen. Ich stelle jetzt erstmal aus dem reichhaltigen Fundus die Titel zusammen, die ich dafür als geeignet empfinde, und fang dann einfach mal an. Notation, Transponieren etc. ist kein Problem, das hab ich drauf. Musikalisch kann mir auch meine Lehrerin helfen, aber ich würde tatsächlich gerne von dem Angebot Gebrauch machen, dies hier öffentlich gemeinsam mit euch zu machen. Vielleicht ist das Ergebnis dann ja auch für andere von Nutzen.

Ich bin jetzt zwei Wochen in Urlaub, danach beginne ich und schreibe meine Fortschritte hierin diesen Thread.

@lisa: ich komm bei Gelegenheit drauf zurück, persönliche Kontakte sind immer die besten:) (das "bo" in meinem Nickname ist wie bei Haribo die Ortsangabe)

Schöne Grüße, Reinhard
 
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Hallo Reinhard,

aus gegebenem Anlass ein technischer Hinweis: Alles, was direkt nach @ kommt, wird von der Board-Software automatisch als Benutzername interpretiert und erzeugt eine entsprechende Benachrichtigung bei eben jenem User. Diese hat nun nicht Lisa2, sondern eine Karteileiche namens lisa erhalten. Wenn also User angesprochen werden sollen, bitte direkt nach dem @-Zeichen nicht Vor- oder Spitznamen, sondern den korrekten Usernamen verwenden. Weitere Infos dazu:
https://www.musiker-board.de/threads/user-taggen.586770/
 
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Ups, danke Wil, das wusste ich nicht:engel:
 
Hallo Leute, die Angelegenheit ist nicht in Vergessenheit geraten – im Gegenteil, ich habe wann immer mit Zeit blieb dran gearbeitet, es mit Hilfe meiner Lehrerin verbessert – jetzt ist das Potpourri fertig. Ich stelle es hier zur freien (nicht-kommerziellen) Verfügung. Die Liedtexte stelle ich auch dazu. Zur besseren Orientierung habe ich die Liedtexte auch bei den Noten eingegeben, aber immer nur die erste Strophe (auch bei Wiederholungen, Ausnahme „Kommt ein Vogel geflogen“ mit beiden Strophen). Die insgesamt vier Wiederholungen habe ich aus musikalischen Gründen vorgesehen, nicht wegen der Textaussage der jeweiligen zweiten Strophe.

Basis waren die hier bereits dankenswerterweise genannten Quellen sowie eigene Liederbücher, allesamt gemeinfrei bzw. uralt. Insofern verletze ich meines Erachtens nicht das Urheberrecht. Ich habe mich an den Vorlagen orientiert, aber größtenteils verändert; das Beste aus den verschiedenen Versionen übernommen und durch eigene Ideen ergänzt sowie Übergänge zwischen den Stücken geschrieben.

Selbstgesetzte Maßgabe bei der Liedauswahl war, dass es sich um älteren Menschen bekannte Volkslieder handeln sollte, die aber keine Schunkellieder oder Gassenhauer sind. Unabhängig von Jahres- und Tageszeit sollten sie sein und zwar besinnlich, aber im positiven Sinne, nichts melancholisches mit Abschied und Sterben. Und möglichst nicht zu kurz ; wo es mir gefiel aber zu kurz war, habe ich Wiederholungen eingebaut. Herausgekommen sin d hauptsächlich Lieder, die sich um die Liebe drehen. Obwohl: es kommt ja kaum ein Lied aus ohne irgendwas mit Sterben in der letzten Strophe aus - aber wer kennt schon alle Strophen? Die Lieder habe ich thematisch und musikalisch (Taktart, Tonart, Tempo) sortiert. Es beginnt mit einem Heimatlied, dann zweimal etwas Besinnliches, das Vierte ist schon ein Liebesgruß („Kommt ein Vogel geflogen“), es folgen weitere Lieder über die Liebe. Am Ende dann doch noch ein Abschiedslied, von der Heimat und der Liebsten, das den Reigen beschließt und mit „nun leb wohl“ auch einen guten Schlusspunkt setzt.

Es sind nicht alles Volkslieder/Volksweisen im engeren Sinne. Manchmal sind es Kompositionen, die im Laufe der Zeit zum Volkslied wurden, wobei der Ursprung manchmal in Vergessenheit geriet. Die Lieder von Silcher sind wohl ein Beispiel dafür. Manchmal sind es auch überlieferte Volkslieder, die einem Komponisten zugeschrieben werden, der sie gesammelt und veröffentlicht hat. Dies trifft z.B. auf „Kein schöner Land in dieser Zeit“ zu, bei dem manche Quellen A.W.von Zuccalmaglio als Komponisten angeben, andere von einem „Volkslied aus dem Niederrheinischen“ sprechen. Der Wikipedia-Artikel zu diesem Herrn ist interessant! Interessant auch die Entwicklung des Liedes „Ach wie ist’s möglich dann“. Dies geht offenbar ebenfalls auf ein altes Volkslied zurück, der Text wurde dann wohl von einer Dichterin überarbeitet bzw. veröffentlicht, die Musik hat drei Väter – es lässt sich vermutlich kaum recherchieren, wessen Melodie wir heute wirklich singen. Texter und Komponisten habe ich bei allen Stücken aus den Quellen übernommen und in die Textsammlung geschrieben. Da ließe sich noch viel recherchieren, aber das war hier nicht mein Ziel.

Die Noten habe ich mit musescore geschrieben. Wenn jemand die musescore-Datei z.B. zwecks Weiterentwicklung haben möchte, schicke ich sie gerne.

Zum Notensatz folgende Anmerkungen:
Ich habe keine Vortragsanweisungen notiert. Bei den Bassnoten verwende ich eine Faulenzer-Notation: Nur Noten, keine Akkordbezeichnungen, Akkorde nur mit dem Grundton notiert. Wenn nichts drüber steht, ist es ein Dur-Akkord. Wenn es ein Moll-Akkord sein soll, ist der erste mit „m“ überschrieben, die folgenden sind dann ebenfalls Moll, es sei denn es kommt ein „M“ für Dur (hier nur an einer Stelle). Septim-Akkorde haben eine „7“, die ebenfalls bis zu einem Wechsel für die folgenden Akkorde weitergilt.

Abweichend von der üblichen Schreibweise notiere ich den Basston D unterhalb der fünf Notenlinien und nicht in der Mitte; der D-Akkord entsprechen in der Mitte und nicht oberhalb. Der Grund dafür ist: musescore schreibt automatisch einen Notenhals nach oben bis zum C, darüber (ab der Mitte) geht er nach unten. Für mich ist es so einfacher zu lesen: Notenhals nach oben = Basston, Notenhals nach unten = Akkord.

An einigen Stellen habe ich meinen Fingersatz notiert. Wenn Terzbass gespielt werden soll, ist immer ein Strich darunter. Leider muss man bei musescore diesen Strich „malen“ (mit dem geraden Strich in der Palettenauswahl „Linien“). Ich habe mich bemüht, aber er ist dadurch nicht immer gleich lang und verrutscht auch gerne mal.

Würde mich freuen, wenn jemand mein "Werk" gebrauchen kann. Viele Grüße, Reinhard/radobo
 

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Hallo Reinhard,

Deine Arbeit finde ich sehr lobenswert und zudem musikalisch auch interessant.
Ich kann mir gut vorstellen,das diese Lieder auch in der Form Verwendung finden werden.
In meinem Singkreis höre ich oft die Bitte,ob wir nicht auch öfter alte Volkslieder singen könnten.
Da könnte ich Dein Potpourri gerne ausprobieren.Lediglich diese relativ hohen Melodietöne e2,f2 könnten ein Problem werden.
Alte Leute haben meistens schon mit dem d2 beim Singen Schwierigkeiten.
Mit Keyboard wäre das Problem mit der Transpose-Taste gelöst,allerdings nicht mit dem Akkordeon....;)
Allerdings könnte es beim Transpose mit dem Abspielen wegen ungewohnt vieler Vorzeichen schwieriger werden.Ach ja,und zu tief darf es auch nicht werden....;)
Ich würde mich freuen,wenn Du mir die Datei mit den Musescoredaten zur Verfügung stellen könntest.
Ich kenne dieses Programm zwar nicht,aber sicherlich ist damit Transpose auch möglich,oder?
Also ein großes Dankeschön!

mit Gruß Bluesy
 
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Ich kenne dieses Programm zwar nicht,aber sicherlich ist damit Transpose auch möglich,oder?
Ja, das ist problemlos möglich.

Ja, transponieren kann man mit MuseScore, ganz so problemlos ist es im speziellen Fall allerdinigs nicht, d. h. es ist Handarbeit gefragt.

Grund: die spezielle Akkordeon-Notation des so genannten Standard-/Stradella-Basses ist nicht klanggetreu, sondern benutzt bestimmte Oktavräume, um zwischen Baß-Einzelton und Akkordknöpfen zu unterscheiden.
Diese Oktavräume werden natürlich u. U. verlassen, wenn man einen normalen Transponier-Algorithmus drauf losläßt. Und das muß man in jedem Einzelfall manuell wieder zurechtbiegen.

Viele Grüße
Torsten
 
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Da merkt man, dass ich nur Tasten drücke und keine Knöpfe! :rolleyes:
 
:gruebel: ...und wer kann nun noch bitte helfen, dieses Wahnsinnswerk auch für die Steirische mit Griffschrift nutzbar zu machen ??? :keks:
 
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