PA über welches das Nord Piano gut klingt...?

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Reamon
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Hallo zusammen!

Unsere Band will sich ein PA zutun. Wir spielen vornehmlich Jazz, Soul, Blues. Also alles nicht sooo laut :) Dennoch sollte man mit dem PA sowohl vor 25 Leuten wie auch vor 100 Leuten spielen und gut klingen können. Unsere Band besteht aus voc, dr, keys und bass.
Ich habe schon mehrmals mein Nord Piano HA88 über verschiedene PAs gespielt und hatte immer das Gefühl, dass der schöne Klaviersound sehr vom verwendeten PA des Veranstalters abhing. Ist das so? Und welches PA würdet ihr für unsere Besetzung und insbesondere für das Nord Piano empfehlen?

Budget spielt vorerst eine geringe Rolle. Da ich mich bei den Preisen nicht auskennen, kann ich vorerst auch kein Budget nennen. Es sollte evt. irgendwo im Mittelfeld liegen.

Danke im Voraus!
 
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Boxen wie z.B QSC K-Serie, Yamaha DXR/DXS usw. klingen ganz ordentlich. Trotzdem darf man nicht erwarten, dass ein auch nur annähernd dem in einem, sagen wir, Wohnzimmer erzielbarer Sound erreicht werden kann, zumindest nicht immer und überall. Worüber hörst du jetzt "daheim" den Nord?
 
Ich habe schon mehrmals mein Nord Piano HA88 über verschiedene PAs gespielt und hatte immer das Gefühl, dass der schöne Klaviersound sehr vom verwendeten PA des Veranstalters abhing. Ist das so?
Klar. Doch nicht nur die PA, auch die Örtlichkeit sowie der Mann am Pult haben Auswirkungen auf den Sound.
Mit einem gescheiten Setup und einem guten Mischer bekommt ihr z.B. hiermit:

2x https://www.thomann.de/de/seeburg_acoustic_line_tsm10.htm
2x https://www.thomann.de/de/seeburg_acoustic_line_tsm_sub.htm
1x https://www.thomann.de/de/the_tracks_ds_24.htm
1x https://www.thomann.de/de/the_tamp_tsa_4700.htm
1x https://www.thomann.de/de/soundcraftspirit_fx_16_ii.htm

einen guten Sound. Allerdings ist das, was das Publikum hört, oft anders als das, was Musiker auf der Bühne hören.
 
Das HK Audio Elements System kenne ich, da mische ich jedes Jahr zwei- oder dreimal drauf. Das System klingt sehr "sachlich," im Mitteltonbereich ein klein wenig knochig, was aber leicht weggefiltert werden kann. Das System ist superflexibel und sehr leicht zu handhaben, aber ich finde es für den gebotenen Audio-Output zu teuer. In dieser Preisklasse würde ich Dir alternativ ein Paar der EVOX 12 von RCF empfehlen - kostet 1000,- EUR weniger und haut noch etwas mehr Pegel raus, falls das gefragt ist. Da die Trennung zwischen Subwoofer und Tops sehr tief erfolgt, ist der gesamte Mitteltonbereich sehr aufgeräumt. Zumindest habe ich das so beim Probehören des kleineren Systems EVOX 8 empfunden.

Nur: PA-System her oder hin, wie DU Dich selbst beim Spielen hörst, hängt eher von den verwendeten Monitorboxen, der Raumakustik im Bühnenbereich und den Fähigkeiten des Tontechnikers ab. Vielleicht legt Ihr Euch statt einer PA eher einen festen Tontechniker zu, mietet dessen Equipment oder kauft Euch Material, mit dem der Techniker gerne arbeitet, und habt so immer einen (einigermaßen) konstanten Sound.

Viele Grüße,
Jo
 
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ok, danke mal für die ersten hinweise!
einen eigenen tontechniker zu haben wäre natürlich luxus. Den wir uns aber nicht leisten können oder wollen. Der will ja auch noch irgendwie bezahlt werden. Deshalb ist es ja ein bisschen das ziel, dass wir unsere eigenen "tontechniker" werden ;) und mir geht es in erster linie darum, dass der sound auch fürs publikum gut klingt, bzw. mein pianosound. monitorboxen wären später, wenn mehr geld zur verfügung steht, sicher auch noch ein thema.

ich habe von einem kollegen auch noch den hinweis bekommen, dass das mischpult heute auch locker über ein angehängtes ipad gesteuert werden kann, bzw. dieses ersetzt. was hat es damit auf sich?
 
ich habe von einem kollegen auch noch den hinweis bekommen, dass das mischpult heute auch locker über ein angehängtes ipad gesteuert werden kann, bzw. dieses ersetzt. was hat es damit auf sich?
Digitalpulte wie ein Behringer X32/ A&H Qu24 kann man heute über Ipads fernsteuern. Das funktioniert ganz gut und ist gerade für Techniker, die z.B. neben der Bühne oder in einem abgeschlossenen Regieraum sitzen, sehr praktisch. Allerdings wird ein stabiles W-lan benötigt.

Techniker sind gar nicht soo teuer, ich z.B. mische eine Band aus meinem Dorf zum Spottpreis ab (wenn ich da an den Stundenlohn denke....), da ich alle gut kenne und die nur alle 2,3 Monate einen größeren Gig spielen.

Empfehlen kann ich bei guten und günstigen Monitoren die the box pro Mon. 250-300€ sind für einen Musiker kein Beinbruch und der Sound ist dem Preis mehr als angemessen. Zudem ist die Verarbeitung gut und der Pegel, bevor es ein Feedback gibt, ziemlich hoch. (und der Wiederverkaufswert ist durch den mittlerweile guten Ruf auch gut)
 
ok, danke mal für die ersten hinweise!
einen eigenen tontechniker zu haben wäre natürlich luxus. Den wir uns aber nicht leisten können oder wollen. Der will ja auch noch irgendwie bezahlt werden. Deshalb ist es ja ein bisschen das ziel, dass wir unsere eigenen "tontechniker" werden ;) und mir geht es in erster linie darum, dass der sound auch fürs publikum gut klingt, bzw. mein pianosound. monitorboxen wären später, wenn mehr geld zur verfügung steht, sicher auch noch ein thema.

ich habe von einem kollegen auch noch den hinweis bekommen, dass das mischpult heute auch locker über ein angehängtes ipad gesteuert werden kann, bzw. dieses ersetzt. was hat es damit auf sich?

Moin,
Ich denke für euren Anwendungsfall kann man schon mal ganz gut eingrenzen was Sinn macht und was nicht. Da ihr keinen Techniker habt sollte das ganze:
* leicht zu tragen und aufzubauen sein
* "unkompliziert" klingen, also möglichst fertig. Im Fall deines NORD heißt das "möglichst neutral mit genügend Kraft und Tiefe", denn die Kiste klingt gut und schmeißt im Bassbereich doch sehr ordentlich was raus. Als Jazzcombo sendet ihr tendenziell eh gute Signale raus, so dass ein Wiedergabesystem vor allem eines tun muss: Das nicht kaputt machen

Das bedeutet:

* ein aktives System mit kleinem Subwoofer
* Fokus eher auf Klangqualität als auf Spitzenleistung

Die HK Elements sind da tatsächlich eine gute Wahl. Was die Preis-Leistung angeht kommt es in dem Fall immer darauf an, welche Kriterien man ansetzt. Vergleicht man Anschaffungskosten und SPL Output, dann steht das System in der Tat überteuert dar. Setzt man Klangqualität, Variabilität und vor allem "Ease of use" als Kriterium, dann passt das ganze, denn diese PA ist wirklich sowas von angenehm und schnell zu handeln, dass man - so denn das Budget vorhanden ist - in eine Lösung investiert, die erstens nachhaltig Spaß macht und zudem die Lebenqualität "on the road" deutlich steigert.

Eine kostengünstigere Alternative wäre übrigens die HK Lucas Nano 600 (NICHT die 300) oder zwei davon. Die PA klingt für den Preis wirklich bemerkenswert gut und ist vergleichbar leicht zu transportieren/aufzubauen. Ein Jazzkonzert mit bis zu 100 Besuchern wäre für eine Nano gut zu machen.
Eine noch günstigere Alternative wäre ein Stereoset Maui 11 mix von LD Systems. Für's Geld bietet auch diese Kombi guten Klang.

Allen Systemen ist eine Charakteristik eigen, die denen eines Linienstrahlers entspricht oder zumindest ähnelt. Die Nano erreicht das durch eine Art passives Line Array, die Maui und die Elements sind per Design Linienstrahler. In allen drei Fällen ergibt sich ein neutraler Klang der erstaunlich weit trägt, da Reflexionen von den Wänden/Decken minimiert werden.

Die Nano bietet für mich persönlich den besten Kompromiss, da sie extrem kompakt, extrem variabel und extrem gut klingend ist. Das System macht in sehr sehr vielen Einsatzbereichen bis 200 Personen absolut Sinn als "Stand-Alone" Lösung, denn es deckt den Frequenzbereich sehr gleichmäßig ab, ohne oben oder unten einzubrechen - und noch dazu geht das ganze auch extrem Laut wenn's mal sein muss. Man muss es mal in einem guten Raum gehört haben, optisch kann man sich das schwer vorstellen wenn man diese kleinen Satelliten sieht. Vor allem aber kann schon eine Nano allein Stereo betrieben werden und das macht bei einem NORD doch sehr viel Sinn. Tatsächlich sorgt die Nano bei meinen Kunden und Kollegen (ich bin auch als professioneller Jazzmusiker unterwegs und nutze die PA oft zur Eigenverstärkung) immer wieder für ehrliche Begeisterung. Vor kurzem hatte ich das Vergnügen eine sehr gute Jazz Combo mit teils sehr renommierten Musikern zu mischen. Das ganze in einem kleineren Club mit eher schwieriger Akustik. Die beiden Nanos haben das sowas von überzeugend gemacht und das ganze bei minimalem EQ Einsatz - etwas, was sich bei dieser PA wie ein roter Faden durchzieht, da ist selten überhaupt was zu machen, während ich bei meinem alten System nur am Schrauben war. Und auch in diesem Fall gab es zahlreiche positive Kommentare seitens der Künstler und des Publikums.

So, genug Lobhudelei, einfach mal anhören, alle drei Anlagen sollte der gut sortierte Fachhandel eigentlich da haben.

Was die Pulte angeht so gibt es in der Tat reichlich kleine Digitalmischer (die Behringer X-Air Serie schießt da momentan wohl den Preis-Leistungs-Vogel ab), die Frage ist allerdings, ob das in eurem Fall einen Vorteil bringt, denn ihr seid ja beim Spielen eh auf der Bühne angebunden und ein kleiner Analogmischer bietet dann doch auch Vorteile, wenn man beim Spielen "mal eben rüberlangen" muss um etwas lauter oder leiser zu machen. Da liegt halt alles offen. Hat beides sein Für und Wider und ist letzten Endes auch ganz klar eine Frage der persönlichen Präferenz.
 
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die Behringer X-Air Serie schießt da momentan wohl den Preis-Leistungs-Vogel ab
Das sehe ich nicht so, denn was den Funktionumfang angeht, ist ein X32 Rack z.B. deutlich überlegen. Mit den modernen, guten Apps kann man übrigens auch mit dem ipad kurz und gezielt eingreifen.

Bei der Pa ruhig auch mal eine Klasse höher schauen, z.B. ein Set mit zwei 8" Tops und einem 15" Sub von Rcf, Qsc, Seeburg, Fohhn...
 
Keine Frage, über die X32 Serie kann man das genau so sagen. Diese ist aber nicht "klein" (und ich sprach von kleinen Digitalmischern) und das ganze ist aber auch deutlich teurer. Hier geht es ja um eine 4-Köpfige Jazzcombo ohne Techniker für die ein X Air XR16 locker reichen sollte.

"Eine klasse höher" macht meines Erachtens ohne Techniker einfach keinen Sinn mehr. Ich hab schon so oft Kling und Freitag PAs gehört die jämmerlich klangen weil damit keiner umgehen konnte. Manchmal ist eine gute Point and Shoot oder System-Kamera einfach das passendere Gerät für den "Laien" (und bringt dann auch bessere Ergebnisse) und die Canon 1DX eben doch was für den "Fachmann".
 
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Wenn man hochwertigen Jazz macht und dies in entsprechendem Ambiente, dann würde ich auch entsprechendes Material einsetzen, z.B. Seeburg TSM (TSM10) oder TW Audio M-Serie (M10). Beide Systeme lassen sich einfach durch einen Sub erweitern und klingen von Grund auf ehrlich und transparent. Letztendlich kann man die 10"er bei größeren Geschichten als Monitore oder Frontfill nutzen. Mietet euch einfach mal ein Setup und hört wie es klingt.

Bei Jazz in entsprechendem Ambiente kann auch ein Linienstrahler alla Stäbchensystem (Bose und Co) taugen. Da diese Stäbchen gerne auch hinter der Band positioniert werden, kann damit ein sehr homogenes und kompaktes und doch differenziertes Klangbild erzeugt werden. Wohnzimmer eben.

Damit kann auch die Idee des sich selbst Mischens von der Bühne durchaus funktionieren. Letztendlich ist dies jedoch suboptimal. Besser ist es immer jemanden im Saal zu haben.

ich habe von einem kollegen auch noch den hinweis bekommen, dass das mischpult heute auch locker über ein angehängtes ipad gesteuert werden kann, bzw. dieses ersetzt. was hat es damit auf sich?
Das funktioniert ganz gut und ist gerade für Techniker, die z.B. neben der Bühne oder in einem abgeschlossenen Regieraum sitzen, sehr praktisch. Allerdings wird ein stabiles W-lan benötigt.
Zum Einstellen eines Setups hilftreich, Live vollkommen suboptimal. Diese "Mischerei" auf Pads und Co ist eine Unsitte und verleitet immer wieder mal dazu, dass das ganze missverstanden wird. "Wozu soviel Technik und ein Pult. Deine Kollegen hatten kein Mischpult dabei. Die haben das mit dem Handy gemacht."

Gerade wenn man dann auch noch Funkstrecken im 2.4 GHz Bereich nutzt (das sind auch WLAN Kisten), schiessen sich die beiden Systeme immer wieder ins Knie. Ich würde so etwas niemals wollen oder machen und rate dringend davon ab. Jedes Handy im Raum, das WLAN eingeschaltet hat ist ein Risiko und erhöht die Chance, dass das "Mischpult" stottert oder sich ganz verabschiedet.

Lieber in einen guten analogen oder kleinen Digitalmischer investieren. Wieviele Kanäle braucht ihr denn überhaupt. Ich würde mal behaupten, dass 12-16 Kanäle locker reichen: A&H Mixwizard, MIDAS Venice, Yamaha 01V96, A&H Q16.
Vorteil bei den Digitalkisten ist das schon integrierte Siderack (Dynamics und FX). Bei den Analogen ist meist nur ein FX an Board, doch als guter Jazzer brauchts auch keine Dynamics.
 
Ich mische meist Veranstaltungen für 50-2000 Zuhörer und da immer Musikdarbietungen oder Musicalsachen. Seit ca. 4 Jahren benutze ich auch ein iPad2, zuerst mit dem LS9 dann sind all die anderen Remote-fähigen Mixer dazugekommen. Beim LS9 gabs schon so einige Momente die mich die Hardware-Controller des Pults schätzen lehrten. Das hat sich in den Jahren deutlich verbessert und heute mixe ich ohne Scheu die ganzen kleinen und mittelgroßen Veranstaltungen auch mal nur mit dem iPad. Hab ich ein Backup mit, in Form einer Kabelgebundenen Laptop-Lösung? Ja sicher, zuverlässigkeit geht vor. Habe ich es in letzter Zeit gebraucht? Nein.

Ich habe für mich die Vorteile eines Tablets erkannt und habe gelernt für mich ein stabiles Umfelddamit zu schaffen. Die 'herausforderungen' der Anfangszeit haben mich die notwendigen Erfahrungen sammeln lassen um jetzt zu wissen wo die Grenzen sind und wie weit, auch im wörtlichen Sinn, ich gehen kann.
Damit habe ich jetzt ein neues, wertvolles, Tool in meiner Sammlung. Übertriebene Zurückhaltung hätte mich das nie erreichen lassen.

Langer Rede, kurzer Sinn: Hirn einschalten und dann funktionierts auch mit den neunen Tabletmixern.

Und es gibt ja Teile wie die QSC Touchmix oder die Mackie Dl1608 bzw Dl806. Da kann man auch mit ohne WLan am Gerät arbeiten.
 
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"Wenn man hochwertigen Jazz macht und dies in entsprechendem Ambiente, dann würde ich auch entsprechendes Material einsetzen, z.B. Seeburg TSM (TSM10) oder TW Audio M-Serie (M10). "

Also mit Äußerungen wie "hochwertigem Material" wäre ich etwas vorsichtig. Natürlich hast du Recht, dass man nicht an der falschen Stelle sparen sollte, aber vieles von dem was hier genannt wurde ist durchaus als "hochwertig" zu bezeichnen. Die meisten der hier genannten Hersteller tummeln sich sowohl in der Einsteigerklasse als auch im höherwertigen Segment. Dass dB die Opera Serie im Programm hat bedeutet nicht, dass die Line Arrays nicht gut klingen oder weniger hochwertig wären als andere professionelle Produkte in dem Segment. Die meisten sind mit Teilen ihres Sortiments auch auf großen Tourneen und bei hochpreisigen Installationen zu finden. Es ist schon lang nicht mehr so, dass nur Seeburg, K&F und Co vernünftigen Klang raustun, erst recht in dieser Leistungsklasse. Viele bieten da Material an was wirklich sehr sehr gut klingt und in diesem Kontext kaum Wünsche offen lässt.

Seeburg, K&F und Co zeichnet heute vor allem aus, dass sie nach wie vor voll auf den Profimarkt ausgerichtet sind (allerdings auch einen Profi brauchen, damit man dieses Potenzial ausnutzen kann) und dass sie eben mehr tun als "nur" gut zu klingen. Das Equipment ist sehr differenziert spezifiziert, so dass man wirklich für fast jeden Einsatzzweck die passende Box findet und die Produkte sind vor allem sehr langlebig. Wer das Equipment jeden Tag und extremen Bedingungen nutzt, wer genau weiß was er braucht und das auch abschätzen kann (und an dem Punkt hapert es z.B. gerne mal), der braucht dann eben "the real deal", der muss wirklich was investieren und der hat dann auch was davon. Auch wenn es darum geht, unter wirklich professionellen Bedingungen einen Bösendorfer Flügel oder einen Opernsänger zu verstärken und das so, dass es die Konzertbesucher nicht mitbekommen, mögen die definitiven 5-10% klanglicher Steigerung die eine Fohhn PA gegenüber einem System wie den HK Elements unter optimalen Bedingungen hat von Belang sein.

Das ist unter den genannten Umständen aber alles wenig relevant und ich finde man muss da etwas aufpassen, da den Leuten dadurch suggeriert wird, man müsste nur einen halben Kleinwagen in eine PA investieren und dann klingt alles ganz automatisch hervorragend. So ist es leider nicht, im Gegenteil, wenn keiner mischt und der TE sich so wenig auskennt dass er hier nachfragen muss wäre es unverantwortlich ihm zu raten, derartige Summen rauszutun für ein System, welches dann den Rest seines Lebens permanent unter Niveau laufen wird und dessen Features auch einfach nicht gebraucht werden. Ich muss da immer an die Hobby-Instrumentalisten auf Workshops denken. Die sitzen da mit Equipment welches jeden Profi zum Sabbern bringt, es klingt aber nur grausig denn am Ende macht das Equipment eben 20-50% aus und das auch nur, wenn man damit überhaupt umgehen kann, der Rest hängt an der Frage, ob man seinen Job beherrscht. Bei Tontechnik verschiebt sich das vielleicht minimal in Richtung Equipment, vielleicht aber nicht mal das. Von solchen "Blindkäufen" a lá "Hauptsache teuer denn je teurer desto gut" hat nur einer was und das ist der Hersteller.

Das ist nun meine persönliche Meinung aber ich finde, die Mehrkosten stehen in keinerlei Verhältnis zu dem was hier - dem Vernehmen nach - gebraucht wird.
Und ob das ganze praktikabel ist steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt. Für Musiker ist es nicht notwendiger weise das Schönste, Boxen und Ampracks zu schleppen, zu verkabeln usw usw, da ist es einfach auch wichtig, dass man zu Beginn des Gigs noch Energie hat um denn auch Musik zu machen. Vor allem vor diesem Hintergrund sind die Kompaktsysteme welche gut klingen, leicht sind, leicht zu handhaben sind und welche vernünftig bepreist sind in diesem Fall am ehesten das, was man wirklich empfehlen kann. Da gibt es hervorragende Lösungen. Alles andere mutet an wie einem finanzstarken Fahranfänger der mit einem guten Kleinwagen völlig bedient wäre einen Range Rover zu empfehlen, weil es im direkten Vergleich das potentere Auto ist - wo ist denn da das Verhältnis?

Also: Aus Gründen der Klangqualität muss man in der Oberklasse nicht fischen gehen, das geht auch in der Klasse darunter für weniger Geld. Dieses Equipment sollte man halt nicht zwei mal am Tag ohne Case in einen Trailer werfen aber bei vernünftigem Umgang hält auch dieses viele viele Jahre. Nicht umsonst bieten einige dieser Hersteller 5 Jahre Garantie.

Die rote Linie ziehen würde ich da bei der Riege der Thomann-Lautpsrechern und Amps, Behringer Boxen usw., eben die Preisklasse wo es vor allem um Kostenoptimierung geht, das scheint hier nicht von Nöten zu sein und da lohnt sich der Aufpreis eindeutig.

Zu guter letzt ein Kommentar zur Firma Bose: Von allen genannten Systemen finde ich angesichts der geäußerten Wünsche gerade die Bose Systeme am ungeeignetsten. Diese sind wirklich nicht linear und klingen auch einfach nicht besonders schön. Das ist natürlich wieder subjektiv, aber da empfehle ich in jedem Fall einen persönlichen Vergleichstest mit den Mitbewerbern.
 
Du hast vollkommen recht! Nur die geringste Menge an Besuchern hören wirklich den Unterschied bzw. hören so genau hin, dass es auffällt. Daher kann man auch HK und Konsorten nehmen. Letztendlich hängt es auch am Gemschack der Musiker. Ich selbst arbeite hauptsächlich mit d&b und manchmal kommen dann Musiker daher und sagen mir, dass das nicht so klingt wie sie es kennen. Naja, man hört eben jeden Fehler bei dem Material und so manches Instrument offenbart dann eben Missstände. Nehmen wir mal das neue V. Richtig eingestellt kann es eine Offenbarung sowohl positiv als auch negativ sein, da es eben so ziemlich jede klangliche Nuance hervorbringt. Stellt man dagegen eine Vera, dann wird eine V deutlich präziser sein, sofern beide Sysrteme optimal eingestellt sind.

Mittelklasse ist oftmals ausreichend.

Allerdings ist eben auch - das gilt eben für mich als Vermieter - der Restwert nach Nutzung wichtig und da hat man bei K&F, d&b, TW Audio, Seeburg einfach weniger abstriche als bei RCF, db, HK und anderen. Auch was die Zumietbarkeit angeht sieht es bei den ersten in der Regel einfach besser aus.

Ich selbst halte auch nicht viel von diesen Linienstrahlern, aber in diesem Kontext würde ich sagen, dass es einen Versuch wert ist. Einfach weil es einen unauffällige Optik hat und sich Klangmässig in den Naturklang integriert. Wohnzimmer eben und darauf sind diese Systeme auch abgestimmt: Unaufdringliche Hintergrundberieselung.

Zum Thema Pad-Mischen. Ich war schon immer sehr vorsichtig was neumodisches Zeug angeht.
Bis zum wirklich letzten Drücker auf analogen Tischen gemischt (K3, M5000 u.a.). Einfach weil ich sah, dass wenn das Digipult abstürzt einfach die Show beendet ist.
Digital oder besser PWM Endstufen. Die ersten Serien klangen einfach bescheiden. Letztendlich sind nun doch ein paar PWM Stufen in den Racks gelandet und im A/B Vergleich sind es wirklich nur Nuancen. Dennoch klingt eine vernüftige, konventionelle Stufe einfach wärmer. Der Vorteil liegt eben im Leistungsgewicht und mittlerweile sind die Dinger auch nicht mehr so kalt.

Beim Thema Padmischen sträube ich mich dennoch. Einfach weil ich keine direkte Kontrolle mehr habe und mir jeder nicht wohlgesonne Kollege in die Supper spucken kann oder jeder im Publikum dies ungewollt machen kann. Das ist wie wenn ich im Auto alles vernetzte. Sie Jeep/Crysler. Per Internet die Karre lahm legen. Nein danke.
 
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Vielen Dank für die vielen Antworten! Auch wenn ich nicht bei allen so richtig schlau wurde...da bin ich wohl zu wenig Tontechniker :)
Aber insgesamt stimmt es schon, dass wir halt in erster Linie Musiker sind oder sein wollen, die einfach ein gutes PA wollen (für bis zu 100 Leute im Publikum) für Jazz und Soulmusik. Von daher sollte es natürlich gut klingen, aber genauso umgänglich sein. Sprich, es muss auch für mich als Tontechniklaie bedienbar sein. Daher finde ich auch, dass die Mittelklasse wohl mal am besten ist.
Ich habe auch schon mit einem Schlagzeuger gespielt, der hatte solche "Linienstrahler" https://www.thomann.de/gb/bose_l1_model_ii_b2.htm bzw. https://www.thomann.de/gb/the_box_pro_gala_set_404_112_a.htm
Genau weiss ich es nicht mehr. Aber ich erinnere mich noch daran, dass er dann auf dem Subwoofer ein kleines Mischpult hatte (dort haben wir das Keyboard, den Bass und die Sängerin angekoppelt ;) ) und dies dann auch vom Schlagzeug aus quasi nur rüberlehnen musste um den Sound anzupassen. Ausserdem stellten wir die Linienstrahler hinter uns bzw. neben/hinter uns auf, und ich weiss noch, wie überrascht ich war, wie gut alles klang. Da spielte ich dann übrigens auch ein Nord Electro.

Könnte mir nochmals jemand direkte, konkrete Links zu den vorgeschlagenen Systemen reinposten....irgendwie habe ich gerade den Überblick verloren :rolleyes: Das wäre super!
 
Wenn Linienstrahler dann eben auch entsprechende Marken und Systeme welche aufeinander abgestimmt sind, z.B. Bose. Meiner Meinung nach übertreuert, aber es funktioniert in diesem Bereich.
Bei Chinadosen wie LD oder t.box ist das ganze eher kompromissoptimiert. Ist nun die Frage was man möchte.

Ansonsten eben ein klassisches 2.1 System von Fohhn, Seeburg (TSM Sub Mini+), TW Audio, Barth Audio (XTrax Sound - wäre dann auch ein Linienstrahler) u.a. Auch hier würde ich Chinadosen meiden.
 
Die Bose klingt allerdings wirklich nicht schön, ist extrem unpraktisch und absolut überteuert, die Thomann Anlage wäre angesichts der entspannten Finanzsituation wiederum ein Kompromiss der nicht unbedingt sein muss. Zwei Maui 11 von LD klingen da deutlich besser oder eben noch viel besser eine oder zwei Lucas Nano 600 die ich wie bereits erwähnt am ehesten empfehlen würde. Ansonsten HK Elements - auch eine top Lösung und HK typisch im Alltag einfach wunderbar leicht und schnell auf-/abgebaut. Die SD-X von KME käme mir noch in den Sinn, etwas teurer aber das Geld auch sehr wert.

Also, entweder zwei mal die hier https://www.thomann.de/de/hk_audio_lucas_nano_600_stereo_set.htm
Oder ein mal die hier https://www.thomann.de/de/kme_sd_x....29Ny7oJJwP1xQxGFZfKw7DXeYQ7qm0c4JohoCM-7w_wcB
Oder die hier https://www.thomann.de/de/hk_audio_elements_band_one.htm
Oder auch zur Not zwei mal die hier https://www.thomann.de/de/ld_systems_maui_11_mix_bundle_ii.htm
 
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Die KME ist soweit OK.
LD ist Chinaware. Für mich persönlich ein no go.
Ebenso HK, da es für mich nicht wirklich wertig ist. Sorry. Und ja, ich habe schon öfters über HK gemischt bzw. HK gehört. Jedesmal ein Desaster.

Wenn schon so etwas wie ne Nano von HK, dann die Seeburg TSMini Sat Plus. Ist halt ein klassisches 2.1 System.
Bose ist wie schon gesagt überteuert, funktioniert aber. Klanglich wie auch JBL gewöhnungsbedürftig, Ist aber deutlich mehr HiFi als JBL.
Barth Audio wäre eine sehr gute, wenn auch nicht billige alternative. Einfach mal anhören.

Was auch gehen würde wäre Dynacord, eine DLite. Ist zwar sehr eingefärbt, kllingt dafür aber ohne große Eingriffe warm, unaufdringlich und gefällig.
 
Die KME ist soweit OK.
LD ist Chinaware. Für mich persönlich ein no go.
Ebenso HK, da es für mich nicht wirklich wertig ist. Sorry. Und ja, ich habe schon öfters über HK gemischt bzw. HK gehört. Jedesmal ein Desaster.
Du meine Güte. Das ist zum einen so pauschal gesagt einfach falsch (die meisten HK Produkte werden in Deutschland gefertigt wie auch einige von LD Systems), zum anderen sollte entscheidender Faktor sein, ob es klingt, nicht wo es gebaut wurde. Und es mag ja sein, dass deine Mixe über welche HK-Anlage auch immer (augenscheinlich scheinst du dich nicht mal daran zu erinnern welche es denn genau war) grausig klangen, da will ich jetzt mal nicht mutmaßen welche Ursachen das haben könnte, aber die Nano 600 klingt definitiv sehr sehr gut und das im Übrigen auch anerkannter maßen. Ebenso die Elements.
 
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