Mikrofon Vergleichsaufnahme

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Hallo Ihr Lieben!

Aus einem aktuellen Thread heraus ist mir die Idee gekommen, mal ein paar Mikrofone zu vergleichen, die ich so verfügbar habe. Das sind keine unheimlich tollen, sündhaft teuren Mikros, eher im Gegenteil, aber zT schon einige Jahre im (Live) Gebrauch und andere sind "Neu"-Erwerbungen, die ich gerne mal einem Vergleichstest unterziehen möchte. Alles übrigens dynamische Mikrofone.

So laienhaft dachte ich an eine Aufnahme von einem E-Gitarrensignal. Dabei das jeweilige Mikrofon in immer der exakt gleichen Position und Abstand vor der Membran.
Nach etwas darüber Nachdenken, komme ich aber leicht ins Schwitzen. Denn: Wie kann ich (halbwegs) vergleichbare Aufnahmen machen?
Die Pegel werden zB unterschiedlich sein. Sollte ich dann alle einpegeln auf zB -6dB? Oder lieber die Unterschiede belassen?
Habe ich etwas übersehen?
Würde mich freuen, wenn Ihr vielleicht noch ein paar Tipps für mich hättet oder Ideen, vielleicht auch eigene Erfahrungen.

Vielen Dank und viele Grüße
Markus
 
Eigenschaft
 
die Mikros müsstest du schon wegen ihrer individuellen Akustik (Kapsel/Gehäuse/Korb) jeweils für sich optimal positionieren
da du vermutlich für alle denselben Vorverstärker nimmst, muss der Aufnahme-Pegel nicht exakt übereinstimmen
(bei Lautstärke Unterschieden später die leisen Exemplare an das Volume des lautesten angleichen)
ist allerdings etwas tricky - und deswegen funktioniert 'normalisieren' meist nicht (gut):
die Wahrnehmung beruht auf der mittleren Lautstärke, während 'normalisieren' sich nach Spitzen richtet...
(kann auch jeder beim Abhören berücksichtigen - also einfach gain addieren, dass der lauteste Wert identisch ist)

ein Gitarren-Amp ist für so etwas allerdings kein sonderlich dankbares Objekt
da ist von Natur aus sehr viel Geschmack im Spiel und das Signal lebt bereits von Verzerrungen
häufig will man gar kein glasklar differenziertes Signal auf der Spur, sondern eins das einfach nur gut 'klingt'
Standard Interfaces lösen dynamische Mikros meist nicht gut auf - die Platzierung ist dann relevanter als das Mikro selbst

cheers, Tom
 
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Hallo mjmueller

Die Pegel werden zB unterschiedlich sein. Sollte ich dann alle einpegeln auf zB -6dB? Oder lieber die Unterschiede belassen?
Warum nicht ?. Ich wüsste jetzt keinen Grund, das nicht so zu machen.
Was ich nur nicht machen würde wäre, zum Schluss einen Kompressor oder ähnliches einsetzen.
Schlechte Kompressoren, können den Klang verändern.

Solltest du trotzdem unterschiedliche Pegel haben (die du mit Sicherheit haben wirst), würde
ich das Signal einfach nur auf einen einheitlichen Pegel normalisieren.
Du kannst ja dabei dann auf z.b. -1db normalisieren und auf jeden Fall in wav exportieren.
 
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Hallo,

besten Dank für Eure Tipps! :great:

Ich fasse mal für mich zusammen.
die Mikros müsstest du schon wegen ihrer individuellen Akustik (Kapsel/Gehäuse/Korb) jeweils für sich optimal positionieren
Genau solche Überlegungen haben mir gefehlt. Okay, Positionen individuell finden.
da du vermutlich für alle denselben Vorverstärker nimmst, muss der Aufnahme-Pegel nicht exakt übereinstimmen
Ja, denselben MicPreamp würde ich schon verwenden wollen, sonst wäre es wohl wirklich nicht vergleichbar - die Unterschiede sind, wie ich mittlerweile erfahren durfte, enorm. Also die Pegel erst am Ende angleichen.
ein Gitarren-Amp ist für so etwas allerdings kein sonderlich dankbares Objekt
Ja, das sehe ich auch so. Ich will u. a. auch deshalb die E-Gitarre nehmen, da ich dafür tatsächlich einfach noch nicht "mein" Mikro gefunden habe und hoffe, vielleicht so fündig zu werden (zB das AT2035 ist gar nicht übel vor der Gitarrenbox, aber so richtig froh bin ich damit noch nicht).
häufig will man gar kein glasklar differenziertes Signal auf der Spur, sondern eins das einfach nur gut 'klingt'
Genau so isses!:)
Standard Interfaces lösen dynamische Mikros meist nicht gut auf
Ich hoffe ja, dass ich mit dem DAV BGNo1 da trotz mäßigem Interface gute Ergebnisse erzielen werde. Gain hat der auf jeden Fall genug.

Was ich nur nicht machen würde wäre, zum Schluss einen Kompressor oder ähnliches einsetzen.
Genau, das wäre sicher nicht zielführend.
Du kannst ja dabei dann auf z.b. -1db normalisieren und auf jeden Fall in wav exportieren
Das müsste klappen!

Super! Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Antreten werden übrigens:
- t.bone MB60 ( :) )
- t.bone MB85 Beta ( :rolleyes: )
- Samson S12 ( :eek: )
- Telefunken TD20
- Uher M534 (die letzten beiden waren Tipps von ... na? Dank Dir dafür, Tom!)
- Sennheiser MD421
- AKG D112 ( :D wollte ich schon immer mal ausprobieren, habe es aber irgendwie nie geschafft)
- Shure SM57 (als "Referenz")

Viele Grüße
Markus
 
Ich hoffe ja, dass ich mit dem DAV BGNo1 da trotz mäßigem Interface gute Ergebnisse erzielen werde.
damit bist du natürlich aus dem Schneider...
die Anmerkung bezog sich hauptsächlich auf die Interface-Vorverstärker
gab mal vor Jahren sowas mit einem kleinen Tascam - da war genau gar kein Unterschied zwischen den Mikros zu hören - null

cheers, Tom
 
die Mikros müsstest du schon wegen ihrer individuellen Akustik (Kapsel/Gehäuse/Korb) jeweils für sich optimal positionieren
Stimmt, diese Überlegung hatte ich natürlich nicht berücksichtigt.
Da kommen die Profis wieder hervor :great:

die Wahrnehmung beruht auf der mittleren Lautstärke, während 'normalisieren' sich nach Spitzen richtet...
Gefühlte Lautstärke meinst du damit oder ?
 
Sollte ich dann alle einpegeln auf zB -6dB?

Ein Referenzpegel könnte schon hilfreich sein. Je nach Impedanz des Mikro und Bauweise muss man da schon mal ein wenig drehen am Gain. Nur mit der E-Gitarre, kommt drauf an, wie das mikrophoniert ist. Wenn die sehr nah am Lautsprecher sind, die Mikros wird die Positionierung zum Lautsprecher großen Einfluss haben. Da wird es dann kritisch.....
 
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Gefühlte Lautstärke meinst du damit oder ?
wie immer man das nennt... ich habe die technisch korrekten RMS-Bezeichnungen da nicht im Kopf... ;)
im Grunde ist es egal - es weiss ja jeder, was die Lautstärke ausmacht
als nicht-shoot-out bietet sich eher eine Betrachtung unter dem Aspekt 'akustische Palette' an

vom Prinzip her, als Beispiel entsprechend meinem subjektiven Empfinden:
ausgehend vom SM57 als Standard (wegen Tradition/Häufigkeit, was auch immer...)
würde ich ein M534 als 'schlanke' Alternative sehen, mit weniger 'boom',
ein TD20 dagegen als stark färbend, um zB einem langweiligen Roland Cube auf die Sprünge zu helfen...

interessant wäre auch, wie gut der BAE da Unterschiede tatsächlich in Szene setzt
von der Papierform her sollten die Vorraussetzungen erstmal sehr gut sein

cheers, Tom
 
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Hallo,

...ich habe mal für derartige Zwecke, auch, weil es einen befreundeten Trompeter interessierte, Sennheiser MD421, Oktava MK012, Neumann KM184, AKG C5600 und Brauner Phantom AE dermaßen mit Mikrofonschienen und sonstigen Hilfskonstruktionen ;) möglichst dicht beieinander plaziert, daß sie alle ziemlich genau denselben Abstand zur Tropete hatten und die Kapseln möglichst auch darauf zeigten. So konnte ich simultan einen Take mit allen machen - gewandelt hat bei mir das Pult (Tascam 3200). War damals ganz aufschlußreich :D

Viele Grüße
Klaus
 
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Vielleicht noch als Anmerkung, weil du oben schriebst, dass du mit deinem Gitarrensound noch nicht 100% zufrieden bist:

Versuch doch auch mal unterschiedliche Positionen und Winkel des jeweiligen Mikros. Es ist da wirklich so, dass man je nach Mikro auch einen anderen sweet spot haben kann.
Das ist meist ein wenig Frickelei und brauch etwas Geduld, weil schon kleine Änderungen sehr viel bewirken.

Ich nehme mittlerweile - auch nach vielen Versuchen - gern die Variante, Mikro genau zentriert aber zum Rand der Kalotte abgewinkelt, etwa eine Handbreit vom Lautsprecher. Dadurch habe ich alle Höhen aber auch eine weicheres "Fundament".
Ist also nicht mal nur die Frage nach dem Mikro sondern auch Abstand, Winkel, Position.

Und dazu kommen noch 1000 gefühlte Varianten des Raummikros.

Wäre supi, wenn du das fertige Ergebnis mal reinstellen könntest. Interessiert v.a. auch wegen der teilweise 'exotischen' Mikros.
 
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Hallo Ihr!

Ein Referenzpegel könnte schon hilfreich sein
Da hänge ich auch noch. "Gefühlt" meine ich einen Referenzpegel haben zu müssen.

mit Mikrofonschienen und sonstigen Hilfskonstruktionen ;) möglichst dicht beieinander plaziert
Daran habe ich auch gedacht. Ständer usw. hätte ich genug. Ich befürchte nur es wird etwas eng vor einer 12" Membran - aber ich habe ja zwei davon :) Allerdings hat mein MicPreamp nur zwei Kanäle :-(

Ist also nicht mal nur die Frage nach dem Mikro sondern auch Abstand, Winkel, Position.
Genau das stelle ich auch immer wieder fest. Manchmal nur kleine Veränderungen bringen mitunter einen großen Unterschied.

Wäre supi, wenn du das fertige Ergebnis mal reinstellen könntest. Interessiert v.a. auch wegen der teilweise 'exotischen' Mikros.
Kann ich gerne machen, die "exotischen" Mikros finde ich dabei ganz spannend - vielleicht gibt es eine kleine Überraschung. Der Auslöser war ja der Thread von Nicke.
Das hat mich einfach neugierig gemacht.

Mittlerweile denke ich, ich muss jeweils zwei Aufnahmen machen. Eine mit jedem Mikro im selben Abstand und der selben Position vor der Membran mit ähnlichem Pegel und eine weitere mit dem für mich besten Klangeindruck. Oje, das artet ja schon fast in Arbeit aus.:) Macht aber auch Spaß!

Viele Grüße
Markus
 
Ich würde es auch so machen, wie es der "Anwender" des Mikrofones tun würde.
Pegel alle Mikros -6dB.
Kein EQ, Kompressor etc.

Vielleicht hast du noch andere Klangquellen? Gitarrensignale sind ziemlich mittig.

Vorschläge:
sehr gute Stereoanlage?
Sprache, Gesang?
über ein Drumset hängen?
gemeine Signale wie Triangel und Schellenring (Tambourin)? Obwohl dafür die dyn. Mikos nicht gedacht sind.
Kleinpercussion?
Akustikgitarre? eigentlich ein Fall für Kondensatormikro.

Vielleicht kennst du jemanden, der das mit dir durchzieht. Einer musiziert und du bist der Toning.:D
 
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Wenn schon in der "Vorbesprechung" zum Test nicht mit korrekten Pegelangaben gedient und nicht zwischen Spitzenpegel und Lautheit unterschieden wird, dann sind meine Erwartungen an den Test doch eher gering.
 
Hallo @Signalschwarz

sind meine Erwartungen an den Test doch eher gering.
Ich kann ja sowieso keine wirklich guten Vergleichsaufnahmen machen. Dafür fehlt mir einfach eigentlich ... ähh, alles!
Insofern hast Du natürlich völlig recht - viel zu erwarten ist da nicht.
Ich finde es trotzdem interessant, auch ganz egoistisch.
Viele Grüße
Markus
 
Hallo Ihr!

Hier also das bescheidene Ergebnis meines kleinen Vergleichstest.
https://soundcloud.com/mjmueler/sets/mictest_guitar
Medium 27178 anzeigenMedium 27177 anzeigenAufgenommen habe ich mit einer HB TE80 an einem Marshall JTM60 über 12" Speaker einer Ampeg VT22Combo.
MicPreamp: DAV BGNo.1
Recorder: Yamaha AW1600 16Bit/44,1kHz
Die Position der Mikrofone habe ich nach etwas rumprobieren so gewählt, wie es wohl M. Wagner zuerst gemacht hat: Das Amp-Rauschen abgeglichen.
Die Pegel der einzelnen Mikrofone habe ich leicht angepasst am MicPreamp, so, dass ich immer bei ca. -10dB lag.
In Samplitude habe ich dann nur die einzelnen Spuren auf -1dB normalisiert und als MP3 exportiert.

Ich habe einen Favoriten unter den Mikros gefunden. Dafür hat es sich schon gelohnt :)
Viele Grüße
Markus
 
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Klasse. Damit könnte man ein Effektgerät bauen. 4 x Mic in, 1 x out und dann Umschalten zwischen den Mikros. Eigentlich alle gut. Keins wirklich durchgefallen. Das Uher ist mein Favorit. Etwas schwach im Body, aber genug, das man es mit geeigneten Mitteln wieder vorkramen kann. Und auch sonst alles da, was man sich wünscht.......
 
Hallo @adrachin

Das Uher ist mein Favorit.
Meiner auch!
Etwas weniger Fleisch, als das SM57, aber mit interessantem Charakter.
Und das Uher gabs für rund 10 EUR :cool:
Das will ich auch bald mal vor einer A-Gitarre testen.
Sehr spannend finde ich auch das TD20. Das hat einen derart ausgeprägten Charakter, hört sich für mich sofort nach "Vintage" an. Vielleicht nichts für "08/15" Gitarrensounds, aber ich habe schon ein paar Ideen, wo mir genau DER Sound sehr gefallen würde;)
Viele Grüße
Markus
 
Ich finde, dass das MD421 den Sound des Amps am natürlichsten wiedergibt.
Td20 und das Uher haben sehr viel eigenen Charakter, kann man bestimmt gut in einem Mix einbetten.

Insgesamt sind sie alle untenrum etwas dünn, denke das liegt dann wohl an der Position oder der Box.
Und die, die es nicht sind, mumpfen in den Tiefmitten.
Kann man aber sicher durch einen EQ aufblasen.
Gar nicht übel. Das ist ein einzelner Track, oder hast du jedesmal neu gespielt?
 
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Hallo @falcone

Ich finde, dass das MD421 den Sound des Amps am natürlichsten wiedergibt.
Td20 und das Uher haben sehr viel eigenen Charakter, kann man bestimmt gut in einem Mix einbetten.
Vom MD421 war ich erst etwas enttäuscht, weil mein Eindruck war, es sei etwas dünn. Allerdings stimme ich Dir zu: es gibt die Amp+Speaker Kombi ziemlich gut wieder - ohne die Tiefen allerdings. Vermutlich liegt es an der Mikroposition. Weit weg wollte ich die Mikros nicht stellen, da mein Musikraum nicht gut klingt und auch gerne mal riesen LKWs in 2 Metern Entfernung am Haus vorbeibrummen :igitt: (das hat mir schon so manche Aufnahme ruiniert).
Allerdings: auch die Speaker der Ampeg Kombo passten gut zum Ampeg VT22 Amp - der war sehr höhenlastig in meiner Erinnerung.

Und ich finde auch das TD20 und das Uher sehr charaktervoll, ich hoffe, Du hast recht, mit dem einbetten in den Mix. Die nächsten Aufnahmen werden mit genau den Mikros gemacht :D

Das ist ein einzelner Track, oder hast du jedesmal neu gespielt?
Das habe ich jedes Mal neu eingespielt. Ich weiß, ist nicht gerade virtuos gespielt. Aber für eine Testaufnahme fand ich das okay. Auch weil ich so meine "typischen" Gitarrenlicks nehmen wollte (bisschen Gefidel, Brett-Akkorde, clean-abgestopptes Spiel) :)

Viele Grüße
Markus
 
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Nö, ich fand das nur sehr exakt jedesmal reproduziert. Virtuos....wer brauch das schon? :)
 

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