Erste Gesangsstunde vorsingen - normal??

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KannNichts
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Guten Tag zusammen,

bin neu hier und würde auch gleich euch gerne mal mit etwas belästigen :evil:.
Ich habe mich nun endlich überwindet und an einer Musikschule angemeldet für Gesangunterricht. Habe diese Woche meine erste Stunde und soll ein Stück vorsingen damit die Lehrerin einen Überblick verschaffen kann ob ich mir falsche Angewohnheiten antrainiert habe und bzw. wo ich stehe.
Ich bin jetzt sehr aufgeregt, da ich auch weiss das ich einige Defizite habe (Atmung, Technik, Noten uvm.) und von meinem aktuellem Können selber wenig überzeugt bin.

Musstet ihr auch vorsingen? Ist das normal?
Was ist wenn Sie sagt ich bin scheisse oder sogar lachen tut? :(

Habe bisher nie groß und intensiv geübt sondern immer nur die Lieder nachgeträllert die mich inspirieren oder mir Spaß machen.
Aber ich würde gerne daran üben und mich erfreuen wenn ich richtig singen lernen tue.
Ich will zwar nur hobbymäßig das lernen und für mich selber gerne besser singen aber dennoch würde ich es sehr gerne richtig lernen.

Worauf muss ich die ersten Stunden achten? Woran merke ich das die Lehrerin qualitativ lehrt und nicht nur oberflächlich coacht?
Danke für eure Antworten
 
Eigenschaft
 
Was ist wenn Sie sagt ich bin scheisse oder sogar lachen tut?
tut sie nicht

Ein guter Lehrer kann den Schüler auf jedem Niveau abholen. Schließlich hat sie es ja auch oft mit kompletten Anfängern zu tun.
Es geht wirklich nur darum festzustellen, wo du stehst.
Also nicht jetzt noch eine Woche lang viel üben, dass du besser bist, als eigentlich normal. Sondern ganz locker rangehen.
 
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Ich gebe rbur Recht!

Schließlich muss die Lehrerin wissen, um was für eine Stimme es sich bei dir handelt - hoch oder tief, schon kräftig oder noch zurückhaltend. Darauf muss sie ja ihren Unterricht aufbauen. Das Vorsingen wird eher eine Diagnose als eine Leistungsprüfung sein. Wenn du schon perfekt singen könntest, hättest du dich ja für eine Meisterklasse angemeldet!:D

Cheers,
Jed
 
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Willkommen hier, KannNichts. (Seltsamer Nick. Garantiert kannst Du doch etwas, zum Beispiel atmen. Und geschrieben haben wird sich Dein Post auch nicht von selbst.)

Ich bin jetzt sehr aufgeregt, da ich auch weiss das ich einige Defizite habe (Atmung, Technik, Noten uvm.) und von meinem aktuellem Können selber wenig überzeugt bin.

Na sowas! Und ich dachte immer, nur absolute Profis gehen in den Gesangsunterricht. ;)

Ernsthaft, GL verdienen ihr Geld damit, sich Defizite ihrer Gesangsschüler anzuhören und auszubügeln. Wenn sie Dich auslacht, was ich nicht glaube, wäre das der Zeitpunkt, sie postwendend zu verlassen. Was die gute Frau hören möchte, ist nur, wo Du stehst. Damit weiß sie, an was sie arbeiten muss. Und ja, es ist ganz normal, dass ich meinem GL vorsinge. Der singt mir eher selten vor, der will immer meine Fehler hören ;) Nur manchmal demonstriert er etwas, dann singt er. Wenn ich es so recht überlege, besteht die ganze Stunde außer seinen Erklärungen und Anweisungen darin, dass ich ihm irgend etwas vorsinge, seien es Vokalisen oder Lieder...
 
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Was ist wenn Sie sagt ich bin scheisse oder sogar lachen tut? :(

gegenfrage: wieso sollte sie das tun? :)
Wird sie nicht - wäre erstens extrem kontraproduktiv, unprofessionell und zweitens will sie ja im besten Fall dich lange als Schüler/in zur beiderseitigen Zufriedenheit behalten, weil du schließlich zahlender Kunde bist ;)

Wenn du Privatstunden in Englisch nimmst, wird dich der Lehrer auch fragen, wo du stehst - sonst arbeitet er womöglich an Dingen, die du schon weißt.

Worauf muss ich die ersten Stunden achten? Woran merke ich das die Lehrerin qualitativ lehrt und nicht nur oberflächlich coacht?
Hm, ich würde vorschlagen: achte darauf, ob die Stunden dir und deiner Stimme gut tun - nach dem Unterricht heiser und das mehr als ein paar Mal wäre z.B. ein schlechtes Zeichen. Und, so demotivierend das klingt: Gut Ding braucht Weile, wenn sie also das ultimative Heilmittel für "in 10 Stunden vom Badezimmersänger zum Star" verspricht, ist das in etwa genauso wie die ganzen Abnehmpillen - unrealistisch.
Ansonsten wird es einfach die Zeit zeigen :)

Wie moniaqua sagt: du wirst die meiste Zeit mit Singen verbringen, von Erklärung mal abgesehen. Ist nur am Anfang komisch und peinlich, dann gewöhnt man sich dran.
 
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Ich bin jetzt sehr aufgeregt, da ich auch weiss das ich einige Defizite habe (Atmung, Technik, Noten uvm.) und von meinem aktuellem Können selber wenig überzeugt bin.

Musstet ihr auch vorsingen? Ist das normal?
Was ist wenn Sie sagt ich bin scheisse oder sogar lachen tut?

Also KannNichts, wenn ein GL sieht, dass er einen nervösen Neuling vor sich hat (und fast alle Neulinge sind in der ersten Stunde mehr oder weniger nervös ;)) hat er 2 Möglichkeiten:

Variante A: Sobald der Neuling den Raum betreten hat, hockt sich der GL hinters Klavier und fordert den Neuling auf sein Stück vorzutragen. Bei jedem falschen Ton des Neulings schüttelt der GL den Kopf, bei jedem unschönen Klang oder Klängchen zieht er die Augenbrauen noch etwas mehr nach oben, runzelt die Stirn oder stöhnt gequält auf. Sobald der Neuling fertig ist mit seinem Vortrag, zählt der Lehrer im Eilzugtempo auf, was alles falsch war, was furchtbar getönt hat und was der Neuling alles nicht kann. Der GL wirkt dabei entweder gelangweilt oder kann sich nur schwer das Lachen verbeissen.

Variante B: Der GL spricht zuerst etwas mit dem Neuling, fragt ihn nach seinen Zielen, seinen musikalischen Vorlieben, seinen zeitlichen Möglichkeiten... Dann werden mit dem Neuling ein paar erste Übungen zu Haltung und Atmung gemacht und langsam ganz langsam ohne dass der Neuling das richtig mitbekommt wird zu tönenden Vokalisen übergegangen. Der GL lobt immer wieder, wenn der Neuling was gut gemacht hat, auch wenn das nur ein ganz kleiner Teilerfolg war und lächelt ihm immer wieder aufmunternd zu. Gegen Ende der Stunde fragt der GL dann, ob der Neuling jetzt auch noch das vorbereitete Stück singen möchte und dieser sagt sich "ah, endlich! und ich dachte schon, ich darf gar nicht mehr..."

Was denkst du jetzt, KannNichts, welche Variante von GL in unseren Breitengraden die übliche ist? :) Genau!
Nicht dass es Variante A nicht gäbe, aber die ist zum Glück so selten, dass man sie schon fast unter Artenschutz stellen müsste ;)

Freue dich also unbeschwert auf deine erste Stunde und geniesse sie! :)
 
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Hallo KannNichts,

ich bin auch absoluter Anfänger und hab jetzt erst mit singen angefangen und auch dieses Jahr mit Gitarre. Hab nie ein Instrument gespielt und nur vor mich hingesungen.

War ne große Überwindung vor jemanden zu singen, aber die Lehrerin macht sich einfach ein Bild über deine Stimme und Atmung. Es wurden in den ersten 3 Stunden hauptsächlich Atmentechnik gemacht und auch geschaut, ob die Zunge richtig liegt und wie weit ich in die Höhe und Tiefe komme. Dann durfte ich mir Songs raussuchen und hab sie gefragt, ob dass ok für sie ist und dann haben wir einfach losgelegt.

Ich nehme es dann immer auf und kontrolliere mich dann danach, ob die Töne passen und die Atmung ok ist. Sonst bekommt man das schlecht mit.

Macht einen riesen Spaß und bringt auf jeden Fall was.

Also nur Mut :)
 
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Guten Morgen,

danke für eure zahlreichen Antworten und die ganzen Erfahrungen die ihr mit mir teilt.
Gehe nun einfach mal auf die erste Stunde zu und lass mich überraschen, mehr als schlecht singen kann auch nicht passieren xD.

Werde dann mich nochmals melden wie es war.
Bis dahin :)
 
Ohje, die erste Gesangsstunde bei meiner zweiten Lehrerin (bei der ersten war ich nicht lange)...

Ich glaube, dass ist mittlerweile 3 Jahre her. War damals sehr schüchtern und ich glaube dass hat auch meine GL gut erkannt damals. Wir haben Lockerungsübungen gemacht, sie hat bissl die Tiefe ausgetestet und zum Schluss hab ich noch ein Lied gesungen (aber das hatte sie halt dabei).

Danach wurde nicht gemeckert oder gelacht, sie hat sich erstmal nen Bild von der Stimme gemacht und diese grob eingeordnet. Meine Intonation und das Rythmusgefühl wurden auch kontrolliert, und ansonsten eher der Klang der Stimme bzw. sie hört hin, ob du schon stützen kannst etc. Wie es dann genau mit dem Unterricht weitergeht, hängt davon ab, was du schon kannst.

Irgendwie muss ein GL ja rausbekommen, wo man den Schüler abholen muss und das geht nur übers singen. Wichtig ist halt, dass die Chemie stimmt. Wenn du ein ungutes Bauchgefühl hast, würde ich noch weiter suchen.
 
Mut zur Lücke! Jeder, wahrscheinlich auch viele Profis, haben irgendwo größere oder kleinere Defizite. Manche bleiben einem selbst auch verborgen, bis man darauf hingewiesen wird. Besser werden - und das ist ja auch wohl das Ziel, wenn man Unterricht nimmt - kann man aber nur, wenn man an diesen Defiziten mit dem Lehrer arbeitet. Dazu muss dieser sich einen möglichst guten Überblick verschaffen können. Ich weiß noch, wie ich in meiner ersten Saxophonstunde Klavier gespielt habe, damit mein Lehrer mein musikalisches Level einschätzen konnte, um nicht bei Null anfangen zu müssen.
Und glaub mir, jeder berufserfahrene Lehrer hat schon soviele schiefe und schlechte Töne gehört und kennt jede denkbare Ausrede, warum es diese Woche wieder nicht mit dem Üben geklappt hat, dass den so schnell nichts mehr umhauen kann.

Also geh einfach hin, sing ganz normal, so wie du es immer machst und hör dir dann geduldig an, was deine Lehrerin dazu zu sagen hat.
 
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Hallo Kannichts

Ich meine, das mit dem Vorsingen, was soll der Lehrer machen, er muss, wie es hier auch öfter gesagt worden ist, genau wissen, was mit dem Schüler los ist. Nur, finde ich hat er bzw. sie es meiner Meinung nach ein wenig ungeschickt angestellt. Dem Schüler eine Woche oder so zu sagen: "In der ersten Stunde musst du mir ein Lied vorsingen" finde ich nicht so gut, der, die Armste wird doch schon vorher nervös gemacht. So ähnlich wie Prüfungsangst...)
Meine Gesangslehrerin hat in der ersten Stunde ganz locker gefragt, ob ich denn schon mal ein Lied gesungen habe und ob ich es ihr vorsingen könnte. Ich habe ein Lied gehabt, das auch vorgeschlagen, die (einfachen) Harmonien schnell aufgeschrieben und sie hat mich dann auf der Gitarre begleitet. Ich war weder nervös noch verkrampft, sondern das kam mir einfach ganz natürlich und selbstverständlich vor.
--- Und dann ging´s los ---

Üb fleissig, dann kannst du deinen Usernamen in "kann jetzt schon viel mehr" ändern.
 
vielleicht war das gar nicht so ungeschickt...
weil mit der Angst muss sich jeder auseinandersetzen ;)
je eher, desto besser
ich kenne es aus anderen Bereichen, wo man 'Anfängern' erstmal gut gemeint die Angst nimmt
in der Mehrzahl der Fälle führt das dazu, dass diese 'Strategie' beibehalten wird
die Leute werden nie wirklich 'frei' - und bleiben klar unter ihren Möglichkeiten

cheers, Tom
 
Und wenn man doch so sehr Angst hat vorzusingen, kann man bestimmt auch Nein sagen. Meine allererste GL hat mich in der ersten Stunde Tonleitern singen lassen, ein paar Vokalisen und eine erste ganz einfache Etüde erarbeitet (Manca sollecita, ist beinahe sowas wie das Alle meine Entchen der Klassik). Eine andere GL hat mich in der ersten Stunde gefragt, was ich denn so gern sing und hat mir dementsprechend Lieder vorgeschlagen von denen ich mir eins aussuchen durfte. Bei einer anderen sollte ich was vorbereiten und hab dann einen Song mitgebracht, den ich gut singen konnte und einen anderen bei dem ich kläglich versage und deswegen zu ihr gekommen bin. Ausgelacht wurde ich dabei nur von mir selber. Sie hatte stattdessen gleich eine Lösung parat.
Ansonsten geht viel Zeit für Smalltalk drauf (wie bin ich auf sie gekommen, was habe ich bisher musikalisch gemacht, was sind meine Ziele, wer sind meine Idole, etc.) und es wurde immer viel gelacht. Wenn man sich einfach nicht versteht und man überhaupt nicht auf den Schüler eingeht, ist es wahrscheinlich der falsche Lehrer für einen selbst.

Freu mich wenn du demnächst von deiner ersten Gesangsstunde berichtest! Ich hoffe, es wird ein positives Erlebnis für dich! Viel Spaß!
 
Hallo und herzlich willkommen hier im Board!

Ich habe mich nun endlich überwindet und an einer Musikschule angemeldet für Gesangunterricht. Habe diese Woche meine erste Stunde und soll ein Stück vorsingen damit die Lehrerin einen Überblick verschaffen kann ob ich mir falsche Angewohnheiten antrainiert habe und bzw. wo ich stehe.

Ich hab selbst vor nichtmal einem Jahr mit Gesangsstunden angefangen und kann vieles von dem was Du schreibst sehr gut nachvollziehen.
Bei mir war es nicht so, daß ich zu Beginn ein Lied vortragen sollte, die ersten ca. 3-4 Stunden wurden nur LA-OH-AH Tonfolgen gesungen, in verschiedenen Tonhöhen.
Mein Lehrer meinte, er könne an einzelnen Tönen viel mehr heraushören und mit mir zusammen üben, als in einem (von mir selbst) eingeübten Song.

Was ist wenn Sie sagt ich bin scheisse oder sogar lachen tut? :(

Dann wäre Sie eine sehr schlechte Lehrerin und man müßte eher über sie lachen, als über Dich!
Sei selbstbewußt und gestatte Dir auch Fehler zu machen, Du bist Anfänger und willst etwas lernen und Singen zu lernen ist eine sehr schöne Sache, also freu Dich drauf und hab keine Angst!

Worauf muss ich die ersten Stunden achten? Woran merke ich das die Lehrerin qualitativ lehrt und nicht nur oberflächlich coacht?

Gut, das ist nicht so leicht in den ersten Stunden festzustellen und ich bin auch wahrlich kein Profi im Beurteilen von Gesangsunterricht, aber wenn die Lehrerin an einer ordentlichen Musikschule fest arbeitet, gehe ich davon aus, daß sie auch was kann. Vielleicht hat sie eine Internetseite mit Werdegang, daran kann man sich auch sehr gut ein Bild von der Person machen.

Wichtiger ist aber sicherlich Dein eigener Eindruck. Zum einen muß die Chemie stimmen, man muß freundlich und respektvoll miteinander umgehen und der Unterricht sollte auch Spaß machen. Ich denke ein guter Lehrer wird auf den Lernenden eingehen und sich an dessen Zielen orientieren aber ohne dabei zu überfordern oder eine ungesunde Gesangstechnik durchgehen zu lassen.
Das Singen lernen ist aber ein langwieriger Prozess, also erwarte erstmal nicht zuviel, habe Spaß an der Sache, übe das zu Hause was Du im Unterricht gelernt hast und habe Geduld mit Dir!

Gruß
Tim
 
Hallo ich war letztens noch im Urlaub und hab damit völlig vergessen noch euch zu schreiben.
Also die erste Stunde war echt voll okay, ich Schisser hab mal wieder total unnötig Panik geschoben.

Die Gesangslehrerin ist sehr nett, und sehr geduldig und beantwortet auch noch jede so kleine "doofe" Frage.
Sie sagt meine erste große Baustelle wäre das Stützen der Atmung und die Intonation. Ich treffe von 10 Tönen so. ca. 4-5 direkt die anderen 5 häufig um Halbton verfehlt.

Das mit dem stützen will noch nicht so ganz beim üben, da ich noch nicht das so mit dem aktiven Zwerchfell kapiere und die Intonation weiss ich nicht wie ich das effektiv üben soll.
Hab leider noch kein musikalisches Instrument.
Hab mir so ne App fürs Smartphone geholt das mir auch anzeigt welchen Ton ich singe aber irgendwie ist das nicht so gut.
Wie übt ihr eure Intonation? Stellt ihr euch nur den Ton an sich vor, oder stellt ihr euch vor wie ihr den Ton singen müsst?

Jemand gute Tipps mit der Stütze?? Stützt man eigentlich immer oder macht man das nur bei den kräftigeren Tönen / Teilen eines Songs?
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Merci :)
 
Also was Intonation angeht, würde ich mich nicht auf ein Stimmgerät, bzw. -app verlassen. Dadurch entsteht nämlich unbewusst der Mechanismus, sich auf eine Anzeige zu verlassen und sich daran zu orientieren. Ich würde empfehlen, das Gehör zu trainieren. Ein ganz einfaches Keyboard würde dafür schon reichen, um die gespielten Töne einzuprägen und nachzusingen.
Was auch nicht schaden kann, ist es, sich selbst mal aufzunehmen und dann an der Aufnahme zu beurteilen, wo die Schwierigkeiten liegen.
 
Meiner Meinung nach macht Intonation üben eigentlich kaum Sinn, wenn deine Stütze wackelig ist. Das Problem ist häufig, dass du "mental" von der Intention eigentlich sogar den richtigen Ton singen würdest, aber wenn dir die Stütze "absäuft" geht der Ton auch ganz schnell mal um einen Halbton nach unten und ist dann daneben.

Mit anderen Worten: Es ist gut möglich, dass sich das von alleine gibt, sobald du richtig stützen kannst.

Ansonsten würde ich auch sagen, am besten mit einem Keyboard oder einer Piano-App üben. Ton vorspielen nachsingen. Außerdem: Intervalle üben, d.h. du spielst einen Ton, singst ihn nach, singst dann z.B. eine Terz höher und spielst dann eine Terz höher auf dem Piano und überprüfst, ob du den richtigen Ton getroffen hast.

Das gleiche kannst du mit beliebigen Intervallen üben.
 
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Außerdem: Intervalle üben, d.h. du spielst einen Ton, singst ihn nach, singst dann z.B. eine Terz höher und spielst dann eine Terz höher auf dem Piano und überprüfst, ob du den richtigen Ton getroffen hast.

Puh. Meine Intonation würde ich als ziemlich gut bezeichnen, ich kann Lieder auch a capella durchsingen und bin am Ende noch in der Tonlage, in der ich angefangen habe, aber Intervalle singen (ohne mich mühsam Ton für Ton nach oben zu tasten)? Würde ich nicht zusammenbringen, ich versteh auch nicht ganz, wofür das nützlich wäre? :gruebel:
In Songs weiß man ja i.d.R, wo der nächste Ton liegt, ohne das jetzt explizit als Intervall im Kopf zu haben, oder?


Das mit dem stützen will noch nicht so ganz beim üben, da ich noch nicht das so mit dem aktiven Zwerchfell kapiere [ ]

Wenn du das nicht von Natur aus drinnen hast, wär es ziemlich beeindruckend, wenn du das nach deiner ersten Stunde sofort kapiert und (nochmal was anderes) umgesetzt bekommen hättest, das ist nämlich auch Trainigssache, ein bisschen wie Jonglieren. Da versteht auch jeder, dass er drei Bälle reihum nach oben schmeißen und wieder auffangen soll, aber wie sich das genau anfühlt, dass es auch funktioniert, dauert etwas länger. Da muss man leider Geduld haben und üben, sorry :)

Jemand gute Tipps mit der Stütze?? Stützt man eigentlich immer oder macht man das nur bei den kräftigeren Tönen / Teilen eines Songs?
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Stütze sollte ja eigentlich sein, für jeden Ton, egal ob laut oder leise, hoch oder tief, genau die passende Luftunterstützung bereitzustellen - mein Gesangslehrer sagt dazu immer "der Ton muss auf der Luft sein". Ein vielleicht besserer Name für Stütze wär vielleicht tatsächlich (hallo @moniaqua) das lateinische 'appoggio', was 'anlehnen' bedeutet - der Ton hängt nie im luftleeren Raum, sondern immer auf der Luftsäule. Von daher: man stützt meiner Meinung eigentlich immer, es kann vielleicht nur sein, dass es für einen persönlich nur bei kräftigeren Tönen wahrnehmbar ist, weil man es sonst sowieso automatisch macht. Etwaigen Blödsinn bitte korrigieren.
 
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Puh. Meine Intonation würde ich als ziemlich gut bezeichnen, ich kann Lieder auch a capella durchsingen und bin am Ende noch in der Tonlage, in der ich angefangen habe, aber Intervalle singen (ohne mich mühsam Ton für Ton nach oben zu tasten)? Würde ich nicht zusammenbringen, ich versteh auch nicht ganz, wofür das nützlich wäre? :gruebel:
In Songs weiß man ja i.d.R, wo der nächste Ton liegt, ohne das jetzt explizit als Intervall im Kopf zu haben, oder?
Naja, im Grunde singt man ja immer in Intervallen, es sei denn du hast ein absolutes Gehör und kannst bestimmte Töne "einfach so" mal eben ansingen ohne eine Vorgabe (ich z.B. kann das definitiv nicht). In einem Song musst du ja oft eine Note in einem neuen Akkord gemeinsam mit den Instrumenten ansetzen, wenn du da auf den Einsatz des Instruments wartest, ist es im Grunde schon zu spät. Das heißt du orientierst dich an dem Ton der vorher kam und kannst eben das Intervall zwischen den beiden. Deshalb weißt du schon vorher, welchen Ton du ansetzen musst. Den richtigen Ton hinzukriegen ohne die Vorgabe des vorherigen Tones finde ich persönlich viel viel schwieriger als in Intervallen zu singen.

Wofür man auf jeden Fall Intervalle braucht ist, wenn du a capella Harmonien singen willst. Dann musst du dich ja im Grunde an der Lead-Stimme orientieren, aber eben nicht den gleichen Ton singen, sondern z.B. die Terz oder Quinte davon. Harmonien zu singen finde ich deshalb auch schwieriger als Lead zu singen.
 

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