Wil_Riker
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Einleitung
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bin ich seit der ersten Stunde begeisterter User der digitalen Line6-Funkstrecken aus der XD-V70-Serie, sowohl der Handfunken als auch der Bodypacks. Bei aller Begeisterung für das System und seine Verarbeitung gibt es jedoch (mindestens) eine Schwachstelle, nämlich den 4-poligen Mini-XLR-Anschluss des Taschensenders TBP12, der unter verschiedenen Bezeichnungen außer bei der ursprünglichen XD-V70-Serie (TBP12V) und dem Nachfolgemodell XD-V75 (TX75) auch bei den "kleineren Geschwistern" XD-V50 und XD-V55 (TX55) sowie bei den Instrumenten-Funksystemen Relay G50 und G90 (TBP12G) zum Einsatz kommt:
Line6 TX55 Bodypack
Line6 TX75 Bodypack
Line6 TBP 12G
Die genannten Bodypacks sind im wesentlichen baugleich, und ihnen allen ist gemeinsam, dass die Anschlussbuchse nur in einer Kunststoff-Variante verbaut ist und dadurch bei häufigem An- und Abstecken eines Instrumentenkabels bzw. eines Mikros leicht verschleißt, d. h. der Rand der Buchse reißt aus, so dass die Arretierung des Steckers in der Buchse nicht mehr gegeben ist.
Inwiefern Händler und/oder Hersteller diesen Mangel als Gewährleistungs- und/oder Garantieanspruch anerkennen, ist mir leider nicht bekannt. Da ich gerne bastle, und eine Metallausführung der Buchse für einen geringen Betrag erhältlich ist, habe ich mich deshalb selbst an den Umbau gewagt, selbstverständlich nicht ohne die einzelnen Arbeitsschritte zu fotografieren, um sie hier für alle Wagemutigen im Rahmen einer Reparaturanleitung zur Verfügung zu stellen.
Vorbereitung
Benötigt werden neben Lötgeschick und Fingerspitzengefühl ein Feinlötkolben mit nicht allzu großer Lötspitze inkl. Lötzinn, ein Torx-Schraubendreher Größe T6, ein (Phillips-) Kreuzschlitz-Schraubendreher Größe PH 1, ein kleiner Seitenschneider, ein Stück einadriges flexibles Kabel, Sekundenkleber und natürlich die Buchse selbst:
Neutrik Rean Tiny XLR RT 4 MP
An dieser Stelle der ausdrückliche Hinweis, dass der Eingriff auf eigene Gefahr erfolgt und dadurch eventuelle Gewährleistungs- und Garantieansprüche gegenüber dem Händer bzw. Hersteller erlöschen! Außerdem sollte man, wenn man noch nie Schraubendreher und Lötkolben in der Hand hatte, die Reparatur lieber einem Fachmann überlassen!
Zerlegen des Taschensenders
Zunächst wird der Halteclip mit Hilfe des Phillips-Schraubendrehers entfernt. Achtung, zwischen Clip und Gehäuse befindet sich ein Sprengring!
Wer genau hinschaut, sieht, dass das Foto erst beim Zusammenbau geschossen wurde - die neue Buchse ist da nämlich schon drin .
Danach die vier T6-Schrauben lösen. Jetzt kann die Gehäuserückseite vorsichtig abgehoben werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Deckel des Batteriefachs sich nicht verselbständigt - er ist mit einem Metallstift zwischen den beiden Gehäusehälften fixiert, und es befindet sich eine kleine Feder in der Mitte des Deckels. Am besten öffnet man den Deckel vorher, damit die Feder nicht unter Spannung steht.
Im offenen Zustand zeigt sich das Bodypack in einem sehr aufgeräumten Zustand. Um an den Mini-XLR-Anschluss heranzukommen, muss zunächst die Platine mit der Antenne vorsichtig entfernt werden. Dazu die Plastik-Haltenasen leicht in Richtung Batteriefach drücken und die Platine in diese Richtung entnehmen. Das Flachbandkabel, mit dem sie mit der Hauptplatine verbunden ist, ist ausreichend lang, um genügend Spiel zum Ausfädeln des Antennenstabs aus der Gehäuseummantelung zu bieten.
Unter der Antennenplatine befindet sich ein Abstandshalter, ein zweiter in der linken Hälfte der Hauptplatine. Beide von den darunter befindlichen Bolzen entfernen.
Nun mit dem Phillips-Schraubendreher die Schraube, die die Hauptplatine hält, lösen.
Hier alle Einzelteile im Überblick:
Als nächstes lösen wir den gummierten Gehäuserahmen, der den Antennenstummel und die Schalter auf der Oberseite beheimatet, von der Vorderseite des Gehäuses. Da die im Rahmen verschraubte Mini-XLR-Buchse auf einer kleinen separaten Platine verlötet ist, die unter der Hauptplatine sitzt, muss die Hauptplatine etwas angehoben werden, und zwar beginnend von der Unterkante des Gehäuses. Nicht mit Gewalt, sondern vorsichtig Stück für Stück die Platine aus den beiden o. g. Bolzen hebeln, bis genügend Spiel vorhanden ist, um den Rahmen zu entfernen. Dann lässt sich der Rahmen leicht herausnehmen. Auch hier Vorsicht: Der Mute-Taster und die Kappe des On/Off-Schiebeschalters fallen leicht heraus - nicht verlieren!
Die Platine mit der Mini-XLR-Buchse wird nur noch von der Mutter an der Außenseite gehalten. Diese lässt sich leicht mit den Fingern losdrehen.
Hier die Buchsenplatine einzeln. Man sieht, dass die Platine im eingebauten Zustand mit Hilfe von vier Federkontakten mit der Hauptplatine verbunden ist. Dadurch ist eine mechanische Entlastung gegeben.
Anhand einer weiteren Großaufnahme (im Bild oben) sieht man deutlich die Beschädigung, d. h. den herausgebrochenen Teil des Rands - Grund für diese Reparatur.
Die defekte Buchse muss nun von der Platine entfernt werden. Vorher unbedingt die Pin-Belegung notieren! Wenn man von hinten auf die Buchsenanschlüsse schaut, ergibt sich von links nach rechts folgende Reihenfolge:
3 (Links oben)
2 (Einzelpin unten)
4 (Mitte oben)
1 (Rechts oben)
Das Ablöten der vier Kontakte ist etwas knifflig, weil die Buchse zusätzlich mit Hilfe von 2 seitlichen Kunststoffnasen an der Platine befestigt ist. Deshalb habe ich eine etwas rustikalere Methode gewählt, denn die Buchse soll ohnehin nicht wiederverwendet werden : Der Kunststoff lässt sich mit einem kleinen scharfen Seitenschneider nach und nach abknipsen, so dass man von der Bestückungsseite gut an die Lötpunkte herankommt und die Pins dann einzeln von unten heiß machen und nach oben herausziehen kann (ohne Foto).
Montage der neuen Buchse
Bei der Bestellung der neuen Mini-XLR-Buchse (s. o.) habe ich absichtlich die normale Einbau-Version und nicht die Print-Ausführung gewählt, denn zum einen ist man damit flexibler, was Einbau und Positionierung betrifft, und zum anderen sind Buchse und Platine dadurch mechanisch noch mehr voneinander entkoppelt.
Die Lötkelche der Buchsen werden hierbei deshalb mit kurzen Verbindungslitzen an den Lötpunkten der Platine angelötet. Der Taschensender bietet im Bereich um die Anschlussplatine genügend Platz, um eine eventuelle Kabelreserve unterzubringen. Ich habe mich für isolierte flexible Einzellitzen entschieden, Länge ca. 4 cm. Genauso gut funktioniert aber auch Kupferlackdraht o. ä.
Bevor die anderen Enden der Litzen mit der Buchsenplatine verlötet werden, wird es wieder ein wenig knifflig, und es muss improvisiert werden. Bauartbedingt ist es nämlich nicht möglich, die neue Buchse exakt wie die alte in den Gehäuserahmen einzuschrauben - die alte Kunststoffbuchse besitzt ein durchgängiges Gewinde bis zum Rand, die neue Metallbuchse besitzt einen Kragen ohne Gewinde. Meine erste Idee war deshalb, die Buchse von innen mit der Mutter zu fixieren und von außen zu kontern. Dies scheiterte leider daran, dass innen nicht genügend Platz im Rahmen vorhanden ist, um die Mutter aufzustecken (sie ist breiter als die Aussparung im Rahmen).
Hier kommt jetzt der oben erwähnte Sekundenkleber ins Spiel: Ich habe die Mutter von außen einfach an den gummierten Rahmen angeklebt. Vorher sollte man die Mutter bis zum Anschlag auf das Buchsengewinde drehen, denn wie die Anschlüsse der Buchse nach der Montage zu liegen kommen, ist nicht unwichtig. Der untere Einzelpin muss in Richtung des Antennenstummels zeigen, so dass die Verriegelung zur Außenkante des Gehäuses ausgerichtet wird. Andersherum ließe sich die Entriegelungstaste des Steckers am Instrumentenkabel oder Mikro nämlich nicht mehr bequem erreichen. Am besten vorher Maß nehmen und die Mutter und/oder den Rahmen entsprechend markieren - erst dann unter Beachtung des sicheren Umgangs mit Sekundenkleber miteinander verbinden.
Inwiefern diese Methode zu einer dauerhaften Haltbarkeit führt, wird sich im Laufe der nächsten Monate (und Jahre?) zeigen. Auf den ersten Blick und nach einer Handvoll Einsätzen hält aber alles bombenfest .
Nun werden die Litzen anhand der oben genannten Pin-Belegung mit der Platine verlötet.
Zusammensetzen des Taschensenders
Prinzipiell funktioniert das Zusammensetzen umgekehrt wie das oben beschriebene Zerlegen. Einige Punkte gilt es jedoch zu beachten.
Für die Buchsenplatine existiert in der vorderen Gehäusehälfte eine entsprechende Aussparung, in die sie einrastet, wenn sie sich an der richtigen Position befindet. Dies ist insofern wichtig, als dass ansonsten die vier Federkontakte nicht richtig auf den Kontaktflächen der Hauptplatine zu liegen kommen. Auch dürfen die Litzen zwischen Buchse und Buchsenplatine aus dem gleichen Grund nicht in diesen Bereich geraten. Deshalb ist ein Funktionstest leider auch erst nach dem Zusammenbau möglich!
Dann die hochgehebelte Hauptplatine wieder vorsichtig auf die Haltebolzen zurückdrücken (die Tasten Select und Value entsprechend in die Aussparungen der Vorderseite einfädeln) und festschrauben. Erst danach den gummierten Rahmen wieder an seine Stelle bringen - auch hier wieder Vorsicht beim Mute-Taster und der Kappe des On/Off-Schiebeschalters. Als letztes die Antenne einfädeln und die Antennenplatine an ihren Platz bringen und einrasten (Plastik-Haltenasen einrasten). Die Abstandshalter nicht vergessen!
Nun den Deckel des Batteriefachs inkl. Feder und Bolzen einsetzen und die Rückseite des Gehäuses sowie den Halteclip anbringen.
Hierzu der Tipp, speziell die oberen beiden Schrauben der Rückseite nicht zu fest anzuziehen, ansonsten sitzen beide Gehäusehälften zu dicht zusammen, und Batterien/Akkus verklemmen sich leicht im Batteriefach. Am besten bei eingelegten Batterien vorsichtig justieren und zwischendurch überprüfen, ob sich die Batterien noch entnehmen lassen. Falls nicht, die Schrauben wieder ein wenig lösen.
Mit diesem Trick lässt sich übrigens auch das bekannte Problem lösen, dass Akkus, die i. d. R. etwas dicker sind als herkömmliche Batterien, nicht richtig in das Bodypack passen .
Kurze Funktionsprobe: Operation gelungen, Patient lebt .
Fazit
Wer damit leben kann, dass die neue Buchse ein paar Millimeter weiter aus dem Gehäuse herausragt, das entsprechende Bastlergeschick und die nötige Ruhe mitbringt, sollte den Umbau wagen. Die Kosten für die Buchse und die Kleinteile sind marginal, darüber hinaus ist lediglich etwas Zeit zu investieren. Dafür erhält man eine deutliche qualitative Aufwertung des Bodypack-Anschlusses.
Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bin ich seit der ersten Stunde begeisterter User der digitalen Line6-Funkstrecken aus der XD-V70-Serie, sowohl der Handfunken als auch der Bodypacks. Bei aller Begeisterung für das System und seine Verarbeitung gibt es jedoch (mindestens) eine Schwachstelle, nämlich den 4-poligen Mini-XLR-Anschluss des Taschensenders TBP12, der unter verschiedenen Bezeichnungen außer bei der ursprünglichen XD-V70-Serie (TBP12V) und dem Nachfolgemodell XD-V75 (TX75) auch bei den "kleineren Geschwistern" XD-V50 und XD-V55 (TX55) sowie bei den Instrumenten-Funksystemen Relay G50 und G90 (TBP12G) zum Einsatz kommt:
Line6 TX55 Bodypack
Line6 TX75 Bodypack
Line6 TBP 12G
Die genannten Bodypacks sind im wesentlichen baugleich, und ihnen allen ist gemeinsam, dass die Anschlussbuchse nur in einer Kunststoff-Variante verbaut ist und dadurch bei häufigem An- und Abstecken eines Instrumentenkabels bzw. eines Mikros leicht verschleißt, d. h. der Rand der Buchse reißt aus, so dass die Arretierung des Steckers in der Buchse nicht mehr gegeben ist.
Inwiefern Händler und/oder Hersteller diesen Mangel als Gewährleistungs- und/oder Garantieanspruch anerkennen, ist mir leider nicht bekannt. Da ich gerne bastle, und eine Metallausführung der Buchse für einen geringen Betrag erhältlich ist, habe ich mich deshalb selbst an den Umbau gewagt, selbstverständlich nicht ohne die einzelnen Arbeitsschritte zu fotografieren, um sie hier für alle Wagemutigen im Rahmen einer Reparaturanleitung zur Verfügung zu stellen.
Vorbereitung
Benötigt werden neben Lötgeschick und Fingerspitzengefühl ein Feinlötkolben mit nicht allzu großer Lötspitze inkl. Lötzinn, ein Torx-Schraubendreher Größe T6, ein (Phillips-) Kreuzschlitz-Schraubendreher Größe PH 1, ein kleiner Seitenschneider, ein Stück einadriges flexibles Kabel, Sekundenkleber und natürlich die Buchse selbst:
Neutrik Rean Tiny XLR RT 4 MP
An dieser Stelle der ausdrückliche Hinweis, dass der Eingriff auf eigene Gefahr erfolgt und dadurch eventuelle Gewährleistungs- und Garantieansprüche gegenüber dem Händer bzw. Hersteller erlöschen! Außerdem sollte man, wenn man noch nie Schraubendreher und Lötkolben in der Hand hatte, die Reparatur lieber einem Fachmann überlassen!
Zerlegen des Taschensenders
Zunächst wird der Halteclip mit Hilfe des Phillips-Schraubendrehers entfernt. Achtung, zwischen Clip und Gehäuse befindet sich ein Sprengring!
Wer genau hinschaut, sieht, dass das Foto erst beim Zusammenbau geschossen wurde - die neue Buchse ist da nämlich schon drin .
Danach die vier T6-Schrauben lösen. Jetzt kann die Gehäuserückseite vorsichtig abgehoben werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Deckel des Batteriefachs sich nicht verselbständigt - er ist mit einem Metallstift zwischen den beiden Gehäusehälften fixiert, und es befindet sich eine kleine Feder in der Mitte des Deckels. Am besten öffnet man den Deckel vorher, damit die Feder nicht unter Spannung steht.
Im offenen Zustand zeigt sich das Bodypack in einem sehr aufgeräumten Zustand. Um an den Mini-XLR-Anschluss heranzukommen, muss zunächst die Platine mit der Antenne vorsichtig entfernt werden. Dazu die Plastik-Haltenasen leicht in Richtung Batteriefach drücken und die Platine in diese Richtung entnehmen. Das Flachbandkabel, mit dem sie mit der Hauptplatine verbunden ist, ist ausreichend lang, um genügend Spiel zum Ausfädeln des Antennenstabs aus der Gehäuseummantelung zu bieten.
Unter der Antennenplatine befindet sich ein Abstandshalter, ein zweiter in der linken Hälfte der Hauptplatine. Beide von den darunter befindlichen Bolzen entfernen.
Nun mit dem Phillips-Schraubendreher die Schraube, die die Hauptplatine hält, lösen.
Hier alle Einzelteile im Überblick:
Als nächstes lösen wir den gummierten Gehäuserahmen, der den Antennenstummel und die Schalter auf der Oberseite beheimatet, von der Vorderseite des Gehäuses. Da die im Rahmen verschraubte Mini-XLR-Buchse auf einer kleinen separaten Platine verlötet ist, die unter der Hauptplatine sitzt, muss die Hauptplatine etwas angehoben werden, und zwar beginnend von der Unterkante des Gehäuses. Nicht mit Gewalt, sondern vorsichtig Stück für Stück die Platine aus den beiden o. g. Bolzen hebeln, bis genügend Spiel vorhanden ist, um den Rahmen zu entfernen. Dann lässt sich der Rahmen leicht herausnehmen. Auch hier Vorsicht: Der Mute-Taster und die Kappe des On/Off-Schiebeschalters fallen leicht heraus - nicht verlieren!
Die Platine mit der Mini-XLR-Buchse wird nur noch von der Mutter an der Außenseite gehalten. Diese lässt sich leicht mit den Fingern losdrehen.
Hier die Buchsenplatine einzeln. Man sieht, dass die Platine im eingebauten Zustand mit Hilfe von vier Federkontakten mit der Hauptplatine verbunden ist. Dadurch ist eine mechanische Entlastung gegeben.
Anhand einer weiteren Großaufnahme (im Bild oben) sieht man deutlich die Beschädigung, d. h. den herausgebrochenen Teil des Rands - Grund für diese Reparatur.
Die defekte Buchse muss nun von der Platine entfernt werden. Vorher unbedingt die Pin-Belegung notieren! Wenn man von hinten auf die Buchsenanschlüsse schaut, ergibt sich von links nach rechts folgende Reihenfolge:
3 (Links oben)
2 (Einzelpin unten)
4 (Mitte oben)
1 (Rechts oben)
Das Ablöten der vier Kontakte ist etwas knifflig, weil die Buchse zusätzlich mit Hilfe von 2 seitlichen Kunststoffnasen an der Platine befestigt ist. Deshalb habe ich eine etwas rustikalere Methode gewählt, denn die Buchse soll ohnehin nicht wiederverwendet werden : Der Kunststoff lässt sich mit einem kleinen scharfen Seitenschneider nach und nach abknipsen, so dass man von der Bestückungsseite gut an die Lötpunkte herankommt und die Pins dann einzeln von unten heiß machen und nach oben herausziehen kann (ohne Foto).
Montage der neuen Buchse
Bei der Bestellung der neuen Mini-XLR-Buchse (s. o.) habe ich absichtlich die normale Einbau-Version und nicht die Print-Ausführung gewählt, denn zum einen ist man damit flexibler, was Einbau und Positionierung betrifft, und zum anderen sind Buchse und Platine dadurch mechanisch noch mehr voneinander entkoppelt.
Die Lötkelche der Buchsen werden hierbei deshalb mit kurzen Verbindungslitzen an den Lötpunkten der Platine angelötet. Der Taschensender bietet im Bereich um die Anschlussplatine genügend Platz, um eine eventuelle Kabelreserve unterzubringen. Ich habe mich für isolierte flexible Einzellitzen entschieden, Länge ca. 4 cm. Genauso gut funktioniert aber auch Kupferlackdraht o. ä.
Bevor die anderen Enden der Litzen mit der Buchsenplatine verlötet werden, wird es wieder ein wenig knifflig, und es muss improvisiert werden. Bauartbedingt ist es nämlich nicht möglich, die neue Buchse exakt wie die alte in den Gehäuserahmen einzuschrauben - die alte Kunststoffbuchse besitzt ein durchgängiges Gewinde bis zum Rand, die neue Metallbuchse besitzt einen Kragen ohne Gewinde. Meine erste Idee war deshalb, die Buchse von innen mit der Mutter zu fixieren und von außen zu kontern. Dies scheiterte leider daran, dass innen nicht genügend Platz im Rahmen vorhanden ist, um die Mutter aufzustecken (sie ist breiter als die Aussparung im Rahmen).
Hier kommt jetzt der oben erwähnte Sekundenkleber ins Spiel: Ich habe die Mutter von außen einfach an den gummierten Rahmen angeklebt. Vorher sollte man die Mutter bis zum Anschlag auf das Buchsengewinde drehen, denn wie die Anschlüsse der Buchse nach der Montage zu liegen kommen, ist nicht unwichtig. Der untere Einzelpin muss in Richtung des Antennenstummels zeigen, so dass die Verriegelung zur Außenkante des Gehäuses ausgerichtet wird. Andersherum ließe sich die Entriegelungstaste des Steckers am Instrumentenkabel oder Mikro nämlich nicht mehr bequem erreichen. Am besten vorher Maß nehmen und die Mutter und/oder den Rahmen entsprechend markieren - erst dann unter Beachtung des sicheren Umgangs mit Sekundenkleber miteinander verbinden.
Inwiefern diese Methode zu einer dauerhaften Haltbarkeit führt, wird sich im Laufe der nächsten Monate (und Jahre?) zeigen. Auf den ersten Blick und nach einer Handvoll Einsätzen hält aber alles bombenfest .
Nun werden die Litzen anhand der oben genannten Pin-Belegung mit der Platine verlötet.
Zusammensetzen des Taschensenders
Prinzipiell funktioniert das Zusammensetzen umgekehrt wie das oben beschriebene Zerlegen. Einige Punkte gilt es jedoch zu beachten.
Für die Buchsenplatine existiert in der vorderen Gehäusehälfte eine entsprechende Aussparung, in die sie einrastet, wenn sie sich an der richtigen Position befindet. Dies ist insofern wichtig, als dass ansonsten die vier Federkontakte nicht richtig auf den Kontaktflächen der Hauptplatine zu liegen kommen. Auch dürfen die Litzen zwischen Buchse und Buchsenplatine aus dem gleichen Grund nicht in diesen Bereich geraten. Deshalb ist ein Funktionstest leider auch erst nach dem Zusammenbau möglich!
Dann die hochgehebelte Hauptplatine wieder vorsichtig auf die Haltebolzen zurückdrücken (die Tasten Select und Value entsprechend in die Aussparungen der Vorderseite einfädeln) und festschrauben. Erst danach den gummierten Rahmen wieder an seine Stelle bringen - auch hier wieder Vorsicht beim Mute-Taster und der Kappe des On/Off-Schiebeschalters. Als letztes die Antenne einfädeln und die Antennenplatine an ihren Platz bringen und einrasten (Plastik-Haltenasen einrasten). Die Abstandshalter nicht vergessen!
Nun den Deckel des Batteriefachs inkl. Feder und Bolzen einsetzen und die Rückseite des Gehäuses sowie den Halteclip anbringen.
Hierzu der Tipp, speziell die oberen beiden Schrauben der Rückseite nicht zu fest anzuziehen, ansonsten sitzen beide Gehäusehälften zu dicht zusammen, und Batterien/Akkus verklemmen sich leicht im Batteriefach. Am besten bei eingelegten Batterien vorsichtig justieren und zwischendurch überprüfen, ob sich die Batterien noch entnehmen lassen. Falls nicht, die Schrauben wieder ein wenig lösen.
Mit diesem Trick lässt sich übrigens auch das bekannte Problem lösen, dass Akkus, die i. d. R. etwas dicker sind als herkömmliche Batterien, nicht richtig in das Bodypack passen .
Kurze Funktionsprobe: Operation gelungen, Patient lebt .
Fazit
Wer damit leben kann, dass die neue Buchse ein paar Millimeter weiter aus dem Gehäuse herausragt, das entsprechende Bastlergeschick und die nötige Ruhe mitbringt, sollte den Umbau wagen. Die Kosten für die Buchse und die Kleinteile sind marginal, darüber hinaus ist lediglich etwas Zeit zu investieren. Dafür erhält man eine deutliche qualitative Aufwertung des Bodypack-Anschlusses.
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Grund: Bilder aus Album verlinkt
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