Erfahrungen und Tipps zu 3D-Druck/Rapid Prototyping

  • Ersteller Ben zen Berg
  • Erstellt am
Moin!

Ich denke nicht, dass es an der .stl lag, da die rundungen doch recht gut aussahen und nicht eckig. Klar muss man hierbei darauf achten, dass man die Einstellungen richtig wählt um die höchst mögliche Qualität heraus zu hohlen. Nicht jeder hat nämlich CAD Software zur Verfügung, die in der Lage ist .step zu konvertieren. Daher bleibt einigen nur die .stl übrig. Ich meine, gute Software kostet ja auch 10.000,- Euro aufwärts. Für mich sieht es halt so aus, dass ein Heimdrucker mit der gröbsten und schnellsten Einstellung drüber gejuckelt ist. Ich würde für diese Anwendung dennoch einen FDM Druck bevorzugen, da es mechanisch einfach stabiler ist. Das Bauteil ist mMn nicht kompliziert genug, dass es sich lohnt die letzten Details per Sintern heraus kitzeln zu müssen. Aber ich gebe dir da vollends recht: 3D Drucke müssen bei solchen Bauteilen immer nachbearbeitet werden. Das ist ja selbst bei Metalldrucken so. Die gesinterten Bauteile werden in Sand gesteckt und so via Gussverfahren mit einem anderen Material infiltriert. Oder die wichtigen Stellen werden mit Passungen via Fräser versehen. Genauso wie Gussteile nachbearbeitet werden. Die Gußstellen werden abgebrochen und die Kanten geschliffen, usw... Man kann halt nicht erwarten, dass Teile nach dem ersten Fertigungsschritt bereits die Endform erhalten.

BTW: Ein Druck kann auch so aussehen:

3D_Druck.png


Das Teil ist gerade mal 5cm hoch und obwohl die Auflösung sehr hoch war sieht man leicht den Schichtweisen aufbau während des Sinterns. Damit es schick wird, müsste man mit 1000er Schleifpapier über die Oberfläche gehen und dann alles mit durchsichtigem Epoxy lackieren.

Gruß,
Etna
 
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Moin!

Schick, dass es dich nicht von deinem Vorhaben abgebracht hat. Wie klingen die Schätzchen denn?

Ja das mit der Formstabilität. Ich denke nicht, dass du großartig Druck auf die Spulenkörper gegeben hast. Weißt du denn ob es PLA ist? ABS kann nämlich auch locker 100°C ab.

Und das der Lack von Kupferdraht sich anlöst geht nicht von heute auf morgen. Das dauert schon mehrere Monate ehe etwas geschieht, wenn etwas geschieht. Ich hatte mal Lego in einer falschen Tüte gelagert. Das dauerte auch Monate ehe ich bemerkte, dass ein paar der Steine dahin schmolzen... Ich denke du solltest in 2 Jahren nochmal alles kontrollieren, um genauer zu wissen was womit wie reagiert.

Was mich auch interessiert: Haben dir denn die ganzen Tips und Hinweise denn irgendwie geholfen?

Gruß,
Etna
 
Na ja, es ist der achte Schritt in der Serie. Stepp eins bis sieben habe ich hier dokumentiert-> www.musiker-board.de/threads/individuelle-selbstgewickelte-pickup.597782

Das Material ist ABS, das Datenblatt des Dienstleisters nennt aber auch 80° C (klick). Ich bin von dem Service aber seeehr enttäuscht. Die Wartezeit wurde mit 20 Arbeitstagen angegeben, nach 24 Tagen habe ich dann mal freundlich nachgefragt.
Oh, oh... Probleme... Nach sechs Wochen kamen die Teile dann endlich an. Das Bridge PU Cover wurde zweimal gedruckt, das Neck PU Cover leider gar nicht :( Da Ich die Qualität aber unterirdisch finde, brauche ich keine Reklamation.

Wie die Teile klingen werde ich weiter im Individuelle-Selbstgewickelte-Pickup-Tread beschreiben, es war aber ein Schritt in die falsche Richtung.
Und ja, die Tipps haben mir sehr geholfen. Und ich werde hier noch ein paar mal nachfragen, denn ich habe mein Ziel noch nicht erreicht.

Hat jemand Erfahrungen mit http://i.materialise.com? Das Angebot ist sehr Umfangreich....
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Material ist ABS, das Datenblatt des Dienstleisters nennt aber auch 80° C (klick).


cool :great: das es doch geklappt hat. Bin gespannt auf die Töne von dem PU.




hier noch ein paar weitere 3D Projekte aus der Welt der Gitarren: (alle aus PLA, Drucker K8200)

  • Leider - wie von vielen hier ja auch angesprochen sind die Oberflächen nicht so richtig toll für die "Show"
  • Über die Langzeitstabilität der Formen kann ich noch nichts sagen, die ältesten Teile sind gerade mal 6 Monate alt.
  • Die Maß-haltigkeit nach dem Druck ist absolut OK
  • PLA ist bei Raumtemperatur sehr stabil - sofern nicht die Verbindungen zwischen den Layern auf Zug belastet werden. (ist bei der Konstruktion zu berücksichtigen)
  • Steigen die Temperaturen deutlich über Zimmertemperatur, formen sich die Spannungen aus - Klammern verlieren die Haltekraft.
  • PLA lässt sich sehr schlecht schleifen, das Material ist recht zäh.



ein Lüfter für ein Recording Rack - fächelt frische Luft von hinten auf die Geräte in dem 4HE Kasten

Lüfter1.jpg




Eine Radien-Lehre für die "Klassiker"

Radien-L.jpg


Lehren.jpg



Saiten-Halter (hilft bei Arbeiten am Sattel)

Saiten-Clip.jpg


und zum Schluss ..

Pleck-Halter1.jpg
 
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Wow...

Was soll ich da sagen? Die halbe Seite ist nicht fertig, es ist kein Impressum vorhanden und der Name klingt nach Fabbster. Ich vermute mal da hat sich jemand mal einen Fabbster gekauft und versucht ihn sich so zu finanzieren, auch wenn die Teile alles andere als Teuer im Vergleich sind. Es gibt da ja die verschiedensten 3D Drucker für den Heimbereich auf dem Markt. Alles unter 1000,- was ich gesehen habe war eher schlecht als recht. Erst darüber macht es mMn Sinn darüber nachzudenken. Der beste Drucker den ich bisher gesehen habe ist der Leapfrog Creatr. Ja, das Ding wirkt auf dem ersten Blick teuer, aber der Preis ist mit einem Makerbot vergleichbar. Beim Creatr hat man einen 30kg schweren Trumm aus Alu mit echt tollen Maschinenbau im Hintergrund und beim Makerbot hat man einen Plastikkasten dessen Tür schief vom betrunkenen Mexicaner montiert wurde und dessen Z-Achse aus einem Stück Gewinde besteht mit einer eingeschweißten Mutter, die sich mangels zweiter Führung richtig schön oben umherwibbelt.

Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Materialise selber kenne ich nicht. Der Webauftritt alleine wirkt allerdings wesentlich professioneller.

Aber Hottube hat es schon richtig gesehen, wozu so ein Drucker alles nützlich ist. Finde ich alles sehr gut! Einziger Wehrmutstropfen dabei ist immer, dass man es sich jederzeit neu drucken kann, wenn etwas kaputt geht oder doch nicht so recht funktioniert.

Gruß,
Etna

P.S.: Der PU-Threat liest sich recht interessant, auch wenn ich es nicht allzu spannend finde. Sry! Aber ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der solche Klimmzüge für seine Projekte versucht, um seinen Vorstellungen nahe zu kommen.
 
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Die "Angaben gemäß § 5 TMG" findest Du unter Kontakt. Es ist eine Mini-GmbH, die wohl nur für den Online-Service gegründet wurde, in der Fußnote steht dann FABB-It GBR.
Das war jetzt auch kein großer Auftrag - kein hohes finanzielles Risiko und dazu noch im Hobby-Bereich... Da kann man doch mit überschaubaren Risiko ein Start-Up beauftragen.

Ich vermute mal da hat sich jemand mal einen Fabbster gekauft und versucht ihn sich so zu finanzieren
Als Geschäftsmodell ist das ja nichts Verwerfliches, wenn denn die Qualität stimmen würde...
 
Moin!

Ich habe hier gerade einen aktuellen Druck per FDM liegen und wollte den nur kurz zeigen, um den aktuellen Stand eines guten Druckers zu demonstrieren:

3D_0002.png


Ich hoffe man kann es auf dem Bild ausreichen erkennen. Das Material spiegelt so, daher ist es schwer auf die Schnelle ein aussagekräftiges Bild zu machen. Um jetzt eine Referenz zu schaffen, muss ich natürlich auch Angaben dazu machen. Die Löcher im Durck haben einen Druchmesser von 1,5mm. Der Abstand zwischen der oberen rechten und der unteren linken Kante entspricht 42mm. Die einzelne Schichtdicke der Druckgänge beträgt ca. 0,3mm, was auch die minimale Auflösung darstellt. Allerdings würde ich niemandem raten solche feinen Strukturen versuchen zu drucken. Alle Maße sind präzise eingehalten worden. Die Toleranzen sind kleiner als ich sie mit einem Messschieber messen kann. Natürlich muss ich auch hier nacharbeiten, da man den Ripple der Düse sieht und einige Löcher leider ein wenig verstopften. Was auch nicht unkritisch ist, ist der Verzug, da ABS hier oft leidet. Da gibt es viele Gegenmaßnahmen die man selber bei Aufträgen nicht in der Hand hat. Konstruktiv muss man immer darauf achten, dass alle Wände möglichst gleich dick sind und das Bauteile keine extreme asymmetrische Struktur aufweisen. Ein guter Dienstleister weist darauf hin und kann auch aktiv beim Druck gegensteuern. Hierbei habe ich mehrere Teile der planen Flächen gegen ein Stahllineal gehalten und habe keinen Verzug feststellen können. Bei diesem flachen Bauteil hätte mich das auch gewundert. Und typisch ABS ist die mechanische Balastbarkeit halt wie immer mit LEGO zu vergleichen.

Was mir gerade auch wieder auffällt ist, dass äußere Radien generell besser heraus kommen als innere. Wahrscheinlich liegt das daran, dass das Material gerne der Düse folgen möchte und bei äußeren Radien nicht nach innen fallen kann, falls die Haftung nicht optimal ist.

Gruß,
Etna
 
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Die Oberflächen sehen tatsächlich besser aus, als die im ersten Post. Wobei eine komplett flache Struktur auch einfacher zu drucken ist, als ein Modell mit Überhängen, die Supportmaterial erfordern. FDM ist halt nicht in der Lage Strukturen in der Luft hängend aufzubauen. Hier hat die PU Konstruktion noch Verbesserungspotential.
Die Fläche die oben zu sehen ist, ist die Oberseite oder die Seite, die zuvor auf dem Druckbett aufgelegen hat?

Die PU Kappe wurde vermutlich mit der Fläche auf dem Bett liegend gedruckt und der Drucker hatte Probleme mit der ersten Lage.
Das kann z.B. auf ein unebenes Bett oder noch nicht vollständig aufgeheiztem Druckkopf zurückzuführen sein.
Die Verfärbung ist z.B. durch Verunreinigungen vorhergehender Drucke auf dem Druckbett möglich.
Wobei der Dienstleister das auch selbst hätte feststellen können.
 
Moin!

Ja, die Drucke vom Ursprungspost waren einfach unterirdisch. Das ist wahrscheinlich wirklich mit einem Fabbster gedruckt, wie der Name dieser "Firma" andeutet. Solch ein Drucker kostet auch nur 650,- und die Qualität ist dementsprechend. Klar ist dieses Teil wesentlich einfacher zu drucken, aber ein anderes Beispiel hatte ich gerade nicht zur Hand. Die Konstruktion der Kappen würde ich auch aufgrund dieser Problematik ändern, um ein besseres Ergebnis zu erhalten. Man muss seine Wunschform einfach immer dem Fertigungsverfahren geziehlt anpassen. Dabei ist ja egal, wie man etwas fertigen möchte. Jedes Verfahren hat einfach seine Eigenheiten. Die Oberfläche war oben aufliegend. Viele Drucker haben ein Beheiztes Bett, bei dem die Auflagefläche meist ein sehr glattes Ergebnis hat. Die gezeigte Struktur ist daher der schlimmste Fall.

Was man auch nicht vergessen darf ist die Ersparnis. Gefräst läge mein Bauteil bei 250-350,- und gedruckt von Dienstleister zahlt man keine 20,-. Wenn man mehrere Teile anfertigen möchte, sollte man zum Werkzeugbauer gehen und fragen was eine Spritzgussform kostet. Das lohnt sich teilweise schon ab 30 Stück. Natürlich kommt es auf das Bauteil an.

Die Pickups sind aber fertig und daher denke ich nicht, dass dies noch geändert wird. Aber vielleicht freut sich der nächste über diese Hinweise oder die nächsten PUs werden anders.

Gruß,
Etna
 
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Oh, die PUs sind noch nicht fertig. Eine neue Runde Prototyping steht an. Wenn ich das 3D Model geändert habe, werde ich es vor der Bestellung hier noch mal posten. Es geht jetzt aber vorrangig um die Bobbins, als Cover werden dann herkömmliche verwendet...
 
Moin!

Na dann ist es ja klasse! Was hieltest du von der Idee die Bobbins grundsätzlich mehrteilig auszuführen? Man könnte so alle größeren Flächen auf das Druckbett legen und müsste kein Stützmaterial drucken. Per Sekundenkleber sind die schnell fixiert. Ansonsten würde ich auch zum Sintern raten. Damit die Stabilität stimmt und sich nichts abrubbelt, sollte man den Druck dann mit verdünntem Epoxy per Pinselauftrag versiegeln.

Gruß,
Etna
 

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