Ich sehe auch nicht unbedingt einen Grund, warum man von vorneherein eine Band in Frage stellen, nur weil man glaubt, dass einen die Arbeit zu sehr in Anspruch nehmen könnte. Gerade ein stressiger Job macht es erforderlich, dass man einen Ausgleich schafft, wo man abschalten kann, wieder Kraft schöpfen und seinen Kopf frei bekommt. Problematischer ist es, wenn man sich in die Profiliga bewegt, die zwangsweise mehr Zeit beansprucht, und damit zu zeitlichen Kollosionen mit dem Job führen muss.
a. sollte man hier bedenken, dass man i.d.R. solche Neben-Jobs von seinem Arbeitgeber genehmigen lassen muss, was nicht heißt, dass man dadurch die nötige Zeit bekommt. Normalerweise ist die Genehmigung daran gebunden, dass man gewährleisten kann, dadurch seinen Job nicht zu beeinträchtigen.
b. sind die Möglichkeiten dann begrenzt, weil z.B. längere Touren aufgrund limitierten Jahresurlaubs nicht möglich sind, oder auch Verpflichtungen erwartet werden, die ein Höchstmaß an Flexibilität erfordern, die sich kaum mit irgendeinem Job vereinbaren lassen, unabhängig ob Schicht, feste oder auch flexiblere Arbeitszeiten.
Insofern kommt es hauptsächlich auf die Band und ihre gemeinsamen Intentionen und Ziele an. Möglicherweise entwickelt sich das auch im Laufe der Zeit, und im Worst Case kommst Du irgendwann mal an den Punkt, wo Du Dich entscheiden musst. Aber mal ehrlich, der Sprung in die Profiliga ist doch nur für einen Bruchteil aller Bands relevant. Jede Band auf Amateur-Level sollte mit jedem Job vereinbar sein. Selbst Semi-Profibands, die sich auf regionalem Level bewegen sollten kein Problem sein.
Ich mache seit über 30 Jahren Tanzmusik, stehe seit über 15 Jahren in Lohn und Butter bei einem anspruchsvollen Arbeitgeber mit einem verantwortungsvollen und auch Zeitfressendem Job, spiele zusätzlich noch bei zwei Coverbands. Die ein bis zwei Probetage pro Woche und ca. 30 Gigs pro Jahr muss ich eher mit der Familie in Einklang bringen, habe aber eine tolerante Frau, die weiß, dass Musik für mich wichtig ist, weil ich sonst nicht zu ertragen bin.