Anschlag, wie viele Finger?

  • Ersteller Ibanick
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Versuch es auch ruhig mal mit der 3-Fingertechnik, also Ringfinger - Mittelfinger - Zeigefinger. Das kann bei schnellen Läufen und Galoppierrhythmen hilfreich sein. Ich persönlich versuche immer alles sowohl mit 2 als auch mit 3 Fingern spielen zu können, da das Flexibilität gibt.
 
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Das werd ich mal versuchen. Ist bestimmt ein guter Kompromiss zwischen meiner anfänglichen Technik und den 2 Fingern.
 
Hallo zusammen,

ich bin schon mittleren Alters, habe mir aber vor Kurzem meinen Jugendtraum endlich erfüllt und mir einen Bass zugelegt.

Seit ein paar Wochen bin ich nun fleißig am üben und hab auch schon eine leichtere Bass-Line teilweise drauf.

Nun zu meinem Problem: (und es werden vermutlich noch weitere folgen :) )

Ich erwische mich immer wieder dabei, dass ich zum Anschlagen (Picking) 4 Finger benutze, d.h.:

- Daumen - E-Seite
- Zeigefinger - A-Seite
- Mittelfinger - D-Seite
- Ringfinger - G-Seite

Normalerweise wird ja überall zu einem 2-Finger-Wechselschlag geraten. Allerdings komme ich immer automatisiert zu dieser 4-Finger-Technik und komme auch (zumindest jetzt am Anfang) sehr gut damit klar. Habe schon versucht, mir zumindest den Ringfinger (G-Seite) mit Panzertape zurückzubinden, allerdings komme ich dann überhaupt nicht mehr klar.

Außerdem ist das Abdämpfen der Saiten überhaupt kein Problem mehr, da ständig ein Finger auf jeder Saite liegt.

Nun wird aber bestimmt nicht ohne Grund auf die 2-Finger-Technik verwiesen und ich befürchte, im fortgeschrittenen Stadium, irgendwann mal Probleme (Grenzen) zu bekommen.

Sollte ich mir die Sache mit den 4 Fingern am besten sofort abgewöhnen?

Vielen Dank schon mal!

Gruß Ibanick

Es gibt da überhaupt keine festen Regeln. Wenn du mit vier Fingern klar kommst, dann spiel mit vier Fingern. Ich spiele z. B. entweder mit dem Daumen, mit Zeige- und Mittelfinger, oder auch mit Daumen und Zeige-Mittelfinger, je nachdem wie es gerade passt . Hauptsache es klingt und du kommst damit klar.
Bässte Grüße
Masterbass
(Christoph)
 
Danke, Christoph,

ich mach einfach mal... :)
 
Ich bin zwar unqualifiziert, aber einfach mal bzgl. relativ unkonventioneller 4 Finger Spielweise auf E-(und A-)Bass und den Möglichkeiten, die die Finger auf den Sound haben:

Einfach mal alle Videos von dem ansehn! :rolleyes:
//e: Ich glaube aber, der Herr Gauck kann am Bass so ziemlich alles, nicht nur das. Aber er spielt halt oft mit 4 Fingern im Einsatz, zumindest was ich so kenne..
(hoffe, das wurde noch nicht gepostet)
 
Es ist doch ganz einfach: daumen klingt weicher, Finger härter.

Je nach Haltung der Kuppe. Man muss auch beachten, dass der Mittelfinger wesentlich länger ist als die benachbarten Finger. Das kann man bei der 2 Fingertechnik durch leichte Schrägstellung des Handgelenkes ausgleichen, für die 3 Fingertechnik wüsste ich nicht wie. Außerdem ist es sehr streitbar ob 3-Fingertechnik einen Geschwindigkeitsvorteil bringt. Ich hab es versucht. Schneller wird bei mir nix, der Anschlag wird dafür ungleichmäßiger. Und ich frage mich ernsthaft warum ich das dann üben soll. Für mich ist das in etwa so, als ob man mit mehr Beinen schneller laufen könnte. Ich glaube nicht dran. Warum sollte ich es also üben? Klar seine Riffs, sollte man mit weichem Anschlag, mit Daumen, mit hartem Anschlag, geslappt usw üben um alle Techniken flexibel anwenden zu können, aber die 3-Fingertechnik ist für mich nicht eine Sache der Soundfrage - und nur deshalb will ich eine Spieltechnik etablieren - sondern ... tja ich weiß nicht warum man das machen sollte? Ausprobieren geht immer... und dann?
 
Drei Finger am Bass sind vergleichbar mit einem Doublebasspedal am Schlagzeug, da gehts einfach um die Zeitdauer, in der du einen Finger/entspannen kannst. Bei der Dreifingertechnik sind halt zwei andere Finger dran, bevor z.B. wieder der Ringfinger spielt.
Und mann kann mit der Dreifingertechnik durchaus gleichmäßig und eben mit weniger Anstrengung spielen, es ist nur eine Sache der Übung ... und der persönlichen Aufgeschlossenheit. Sonst würden wir uns alle noch am Thumbrest unserer P-Bässe festhalten und diese nur mit den Daumen bearbeiten.
 
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Es ist wirklich so, dass sich das Timing und der Anschlag des Ringfingers anfangs etwas unrund anhört. Irgendwie so, als hätte der eigentlich gar keinen Bock mit zu spielen :). Aber das wird mit zunehmenden Übungen immer besser.

Mir gings auch nie um die Schnelligkeit (Schnelle Sachen sind für mich erst mal noch Tabu). Der 3. Finger kam und kommt einfach automatisiert zum Einsatz. Wie gesagt, wenn ich mich dazu zwinge nur mit 2 Fingern zu spielen, fühlt es sich für mich einfach unangenehm an und ich fühle mich nicht wohl.

Die Frage die ich mir dann halt gestellt habe war, ob ich mir dies, obwohl ich mich damit wohl fühle, zwingend abgewöhnen sollte. Und nach allen kompetenten Antworten, werde ich das vorerst mal nicht tun.
 
Jaco Pastorius wurde mal in einem Interview mit der Fanfrage konfrontiert, wie er nur diese ganzen verrückten Sachen spielt. Seine nüchterne Antwort lautete: "4 Finger links, 2 Finger rechts".

Daher sehe ich es immer sehr skeptisch, wenn jemand erzählt, man könne mit 3 oder 4 Fingern einen Geschwindigkeitsvorteil erzielen. Ich sehe darin eher eine umständlichere Koordination. Außerdem wirds dann auch klanglich schwierig, weil Zeige- und Mittelfinger doch anders klingen, als die anderen Finger.
 
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Übung macht's möglich, siehe Billy Sheehan (oder Alex Webster im Death Metal):
 
Vor Allem der Sound hört sich irgendwie runder an.
Das wäre für mich ein wichtiger Punkt. :eek: (Sofern Du es runder haben möchtest.) Entscheidend ist, was hinten (aus dem Lautsprecher) rauskommt. ;)
 
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Ich bin jetzt komplett auf die 2 Finger umgestiegen, auch wenns anfangs sehr schwer fiel.

Da ich eher auf smoothe und melodiöse Bass-Lines stehe, hört sich das so einfach viel besser an. Und das Timing bekomme ich auch so langsam hin.

Hatte gestern Abend noch ein Erfolgserlebnis und konnte zumindest den größten Teil eines Übungs-Songs fast ohne "Aussetzer" durchspielen.

Das brauch ich zwischen den Standard-Übungen auch mal :).
 
Wie sieht es eigentlich bei dir mit Unterricht aus? Gerade in Fragen der Spieltechnik ist es von Vorteil, beim Erlernen des Instruments von einem Fachmann begleitet zu werden.
Nichts gegen Autodidakten, auch unter denen gibt es wahre Wunder, aber i.d.R. findet man bei diesen dann doch früher oder später Defizite v.a. im technischen Bereich, die dann Hürden aufbauen, die man sich hätte sparen können. Das berühmte "falsch angeeignete" Etwas, für das man hinterher doppelt und dreifach üben muss, um es wieder loszuwerden, halte ich nämlich für die unnötigste von allen selbst auferlegten Geißeln.
 
Ich hab mir schon Gedanken bzgl. Unterricht gemacht und werde das auch in Anspruch nehmen. Ich ziehe demnächst um, in eine größere Stadt und schau mich dann mal nach einem Lehrer.

Vielleicht ist es sogar besser, wenn ich schon mal ein wenig Anfangserfahrung habe. Denn mit der Zeit kommen die ersten Fragen erst mal auf und da bräuchte ich wirklich oft Hilfe.

Ich trau mich auch oft nicht, mit irgendwelchen "Anfänger-Idiotenfragen" hier im Forum aufzuschlagen :)
 
Unterricht zu nehmen ist definitiv eine gute Entscheidung!
Fragen darfst du hier alle stellen, die du möchtest. Als Vorbereitung für den Unterricht würde ich aber weniger technische Übungen auf dem Instrument empfehlen, denn die sollte man sich besser unter Aufsicht aneignen. Was man machen kann, wenn man es nicht schon von vorherigen Instrumenten beherrscht, sind die ganzen Dinge drumherum: Notenlesen, Gehörbildung, Rhythmusübungen. Ich muss allerdings zugeben, dass es für den unbedarften Einsteiger fast unmöglich ist, da ohne fremde Hilfe (z.B. von hier) was Sinnvolles zusammenzukriegen.
Für am besten halte ich es immer noch, mit dem Lehrer zusammen bei 0 anzufangen. So hab ich das jedenfalls bei meinen 3 Instrumenten gemacht und würde auch nachträglich keinen anderen Weg bevorzugen.
 
Ich denke auch als Resümee: 3 Fingertechnik bringt keine Vorteile (man wird nicht schneller und ICH spiele bestimmt nicht entspannter) und ist schwieriger zu üben/koordinieren als 2 Fingertechnik. Warum sollte man viel Energieaufwand reinstecken um den 3. Finger mitnutzen zu können, um des reinen Könnens Willen ? ;)

Ansonsten wie ich mehrfachr geschrieben habe - 3 Fin gertechnik als "Orchideenfach" - wenn man unbedingt will. Da nützt für meine Begriffe auch nicht aus Aufzählen einiger bekannter Ausnahmen. Denn sie bleiben ... Ausnahmen eben...
 
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Eine ziemlich bornierte Aussage. Und das Kleinreden anderer Zugangsweisen (es geht hier ja nicht um Meinungen, sondern um Einsatzmöglichkeiten und Potential unterschiedlicher Techniken) mit Schlagwörtern wie "Orchideenfach" und "Ausnahme" könntest du dir auch sparen. :weird:
 
Aber Recht hat er trotzdem irgendwie, auch wenn es vielleicht weniger direkt äußern kann.
Solange man irrwitzig schnellen Tonwiederholungen spielen will, braucht es eigentlich keinen dritten Finger. Dass der Koordinationsaufwand steigt, kann man auch schlecht abstreiten. Und da die 2-Finger-Technik für die große große Mehrheit der Bassisten wunderbar funktioniert, darf man bei anderen Techniken durchaus auf deren Nischendasein verweisen.
Wie gesagt, es gibt sicherlich gute Beispiele für Anwendungsmöglichkeiten, bei denen man anders nicht weit käme. Die Frage ist aber immer, wie häufig man sowas dann auch braucht oder will. Mögliche klangliche Nachteile, die durch den anderen Anschlag eines dritten Fingers entstehen, wurden ja auch schon genannt.
Gerade einem Anfänger, der auch noch gegen 4 Finger kämpft, würde ich aber immer uneingeschränkt zur schulmäßigen 2-Finger-Technik raten. Alles andere ist in meinen Augen unnötige Überforderung, die sich irgendwann rächt.
 
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Durch meine gesundheitlichen Probleme mit der Wirbelsäule habe ich mir über die Jahre eine Art "gefakten" Galoop zugelegt den ich auch nur mit zwei Fingern spiele.

Drei und mehr Finger im Anschlag ist schon klasse, aber wenn man raus ist hört sich shyce an. Lieber sauber mit Zweien, das geht auch bis 150- 170 BPM, ist halt Übung ung Kondition von Nöten.

Ansonsten gilt:" Die wichtigen Noten sind die die ich nicht spiele" Zitat Glenn Hughes (Ex- Deep Purple, BCC);)
 
Eine ziemlich bornierte Aussage. Und das Kleinreden anderer Zugangsweisen (es geht hier ja nicht um Meinungen, sondern um Einsatzmöglichkeiten und Potential unterschiedlicher Techniken) mit Schlagwörtern wie "Orchideenfach" und "Ausnahme" könntest du dir auch sparen. :weird:
Es ist so wie der Jazzplayer schreibt. Mit dem Zusatz, dass ich ja weiter vorne im Thread Videos gelinkt habe, in der 3Fingertechnik nicht nur explizit sinnvoll, sondern notwendig erscheint. Es er sind eben Spezialfälle. Man sollte letztlich einfach wissenw as man tut und warum man es grade so tut. Das will mir bei 3 Fingertechnik, weder im Jazz, Funk noch Metal einfallen. Und das soll auch nicht die Leistung in Abrede stellen, von guten 3 Fingerspielern.

Was ist denn Deiner Meinung nach das "Potetial" der 3 Finger gegenüber 2 Finger?
 

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