[Amp] Roland Blues Cube Stage

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ROLAND BLUES CUBE - Tonverstärker mit Lautsprecher







Die Vorgeschichte.
Begonnnen hat alles ungefähr Ende Januar 2015 - Ich weiß noch… als wär es erst gestern gewesen: Vertieft sitze ich vor meiner Telecaster, demontiere die Saiten, massiere die Pflegemittelchen ein, ziehe frische Saiten auf und stimme das erste mal vor dem Saitendehen durch. Währenddessen plätschern im Hintergrund von mir nicht weiter beachtete NAMM Show Videos verschiedener Kanäle. Plötzlich zucke ich zusammen. Was war das? Der Blick richtet sich auf in Richtung Bildschirm. Wie paralysiert fallen mir in dem oben gezeigten, eher lieblos mitgefilmten Handyvideo auf den ersten Blick eine pinke Vigier Exalibur, ein Boss Pedalboard und drei beige Combos ins Auge - ganz klar Fender Amps. Der Kopf senkt sich wieder, … aber etwas stimmt nicht. Ich blicke wieder auf das Video und die Hand bewegt sich völlig selbstständig in die Richtung der Pausetaste. Ich drücke. Unbewusst hatte ich es doch wahrgenommen und fast übersehen: Für die bekannten Fenderamps stimmt die Optik nicht ganz, denn die Farbe weicht vom typischen Tweedbezug ab. Also doch kein Tweed?! Es schweift der Blick Richtung Infobox, in der ich mir mehr Informationen erhoffe und vor welcher ich kurz inne halte. Ich lese den Videotitel. Moment! Da steht ja gar nichts von Fender!? Ich lese den Titel abermals. In großen dicken Lettern steht geschrieben: „Musikmesse Frankfurt 2015 - Roland Blues Cube“. Roland? Blues Cube? Wie bitte? Ich parke meine Telecaster auf dem Schoß, füttere schnellstmöglich Google, lese mich etwas in die Suchergebnisse ein und mir fällt sprichwörtlich die Kinnlade runter: Keine Röhre?! Egal wie oft ich in den Berichten die Sätze lese, es ändert sich nichts: Keine Röhre! Punkt. Getreu dem Motto „Hast Du keine Röhre, dann hast du keine Röhre“ sehe mir nochmal fast schon enttäuscht, aber gleichzeitig auch fasziniert das Video an und muss mir indes eingestehen, dass ich diesen Umstand niemals auch nur gedacht oder erwartet hätte. Ich habe mich auf Grund der Optik auf das Glatteis führen lassen und bin jämmerlich auf das akustische Element hereingefallen. Nun saß ich da, sprach- und ratlos mit meiner Telecaster auf dem Schoß. Damals Ende der 90er hab ich selbst mit einem Roland Cube 30 angefangen, bin relativ schnell auf Röhre umgestiegen und seit dem sind etwas mehr als 15 Jahre vergangen. Hat ihr euch mal gefragt, was bei euch vor 15 Jahren los war? Ein Wahnsinn. Ab diesem Moment blitzen schlagartig viele Fragen vor meinem geistigen Auge auf: Hat sich in dieser Zeit denn schon so viel im Bereich der Transistoramps getan? Fühlt er sich denn auch so an oder spielt er sich gar wie ein Röhrenamp? Immerhin schreibt sich das der Hersteller bei dieser Modellserie groß und fett auf die Fahnen. Ist das in etwa schon wieder nur so eine langweilige Marketing-Strategie um durchs Hintertürchen noch mehr vom Markt abzuschöpfen? Ich wollte es herausfinden und mir war klar, dass ich an diesem Verstärker unbedingt dran bleiben und der Sache auf den Grund gehen musste.

Anfang August 2015 - Nun ist es so weit: Fast ein Dreiviertel Jahr lies mich dieser Amp nicht los und Dank unserer Community war es möglich, dass dieser Amp nun vor mir steht - sogar für ganze zwei Wochen! In diesem Review möchte ich Euch meine in vierzehn Tagen gewonnenen Eindrücke nicht vorenthalten.

Na, Appetit bekommen? Ja? Na dann, fasten your seatbelts!


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Das Konzept Roland Blues Cube.

Roland wirft mit dieser neu überarbeiteten Version der ursprünglichen Blues Cube Amps von 1990 ein sehr durchdachtes und deutlich erwachseneres Konzept auf den Markt. Basierend auf den Style der beliebten Kofferamps soll das Konzept neben der ansprechenden Optik, ein für Transistoren-/Modeling-Amps noch nie da gewesenes authentisches Feeling des Röhrenverstärkers beinhalten. Dies umfasst ebenfalls des Spielers gewohnte Spielweise. Dieser kann so den Amp mit Volumenpotimetern der Gitarre sehr gut clean ziehen, seine Pedalsammlung kompromisslos vor den Amp hängen und so insgesamt die Interaktion zwischen Gitarre und Verstärker sowie Effektpedalen wie am geliebten Röhrenamp nachbilden. Um dies auch authentisch zu erreichen stand für diese Serie nichts geringeres als ein Fender Bassman und dessen Schaltkreise Referenz, den man in der Umsetzung optisch nur in groben Zügen tangiert hat. Die Serie ist angesichts der zur Verfügung gestellten Features daher für effiziente Arbeit in Live- und Studiosituationen konzipiert worden. Die Verstärker umfassen drei verschiedene Combos (Stage, Artist und Artist 212) sowie ein Topteil (Tour) sowie hierzu die passende 4x10er Box (Cabinet 410).


Das Tube Logic Design und die Tone Capsule.
Ein Auszug aus dem sehr schönen und unterhaltsamen Handbuch, Seite 4 :

Grundlegend neu entwickelte Tube Logic-Technologie
Das Bestreben, den typischen Blues Cube-Sound zu finden, begann mit der Analyse der Komponenten des Röhrenschaltkreises des Fender Bassman. Dieses sind Röhren wie die 12AY7, zwei Ebenen der 12AX7 als Vorröhren (passive tone stack), Phasen-umkehrschalter, 6L6GC Röhre mit “Push-Pull”-Funktionalität und der Ausgangs-transformator. Die Stromversorgung enthält eine GZ34 Rectifier-Röhre mit angepasster Vorspannung. Die Art der Stromversorgung wie “B+” oder “C-” sind entscheidende Faktoren für den Gain und die Sättigung des Röhrensounds; nicht nur der Typ der Röhren, sondern auch die Art der Stromversorgung bestimmt die Charakteristik des Verstärker-Sounds.“

Auf diese Faktoren hat der Käufer keinen Einfluss. Insgesamt ist dies aber auch nicht nötig. Der Eigentümer kann als weitere Komponente optional für 299 Euro Aufpreis die Eric Johnson Tone Capsule erwerben und rückseitig durch das Lösen von zwei Schrauben des Capsule Schutzblechs einsetzen. Diese spezielle Kapsel bildet unteranderem die Soundcharakteristik nach Vorbild des Johnson-Dauerbrenners „Cliffs of Dover“ nach. Wer auf weitere Tone Capsules hofft, der muss noch vertröstet werden, denn bisher ist die Tone Capsule als einmaliges Projekt vorgesehen. Ursprünglich wollte ich den Amp im Vergleichstest mit und ohne Eric Johnson Tone Capsule testen, allerdings sind die für Deutschland bei Roland Germany eingetroffenen 32 Kapseln schon alle vergriffen. Daher kann ich Euch nur mit Videofiles anderer Quellen dienen.









Der Roland Blues Cube - Modell: Stage.
Es handelt sich beim vorliegenden Corpus Delicti um eine zweikanaligen, halbgeöffneten 60 Watt Kombo, der einen eigens entwickelten 12“ Speaker anfährt. Die 60 Watt Maximalleistung können über das interne Powersoak durch ein Rasterpotimeter links des Anschaltknopfs auf 45, 15 oder 0,5 Watt herunter geregelt werden. Die Eingangsimpedanz verschiedener Gitarren lassen sich über die High-Inputbuchse (0 dBu = 0.775 Vrms) und Low-Inputbuchse (-10 dBu = ca. 0.24495 Vrms) anpassen. Die zwei Kanäle, die je über Boost und Tone Schalter verfügen, können über einen Dual-Tone-Mode zusammengeführt werden - Dazu später mehr. Während der erste Kanal lediglich einen Volumenpotimeter vorzuweisen hat, verfügt der zweite Kanal zusätzlich über ein Gainpotimeter. Geteilt werden sich ein 3 Band EQ, der Reverb und ein Mastervolume,. Auf der Rückseite befinden sich die Buchsen für Phones, Line Out und Foot Switch. Die optisch sehr klassisch gehaltene Combo ohne Effektloop, zu der optional auch ein Fußtaster für die Kanalumschaltung und den Dual-Tone-Mode erworben oder jeder andere TRS-Switch (TIP: Kanalumschaltung, RING: Dual-Tone-Mode) benutzt werden kann, wiegt sehr schmale 14 kg und weißt die Maße 513 x 244 x 465 mm auf. Im Gegensatz zu Röhrenamps, gegenüber sich dieser Amp nach der vorgelegten Benchmark behaupten muss, ist der Blues Cube wartungsfrei. Gelistet ist der Roland Blues Cube Stage mit einer UVP von 655 Euro und wird bei den gängigen Anbietern mit 549 Euro angeboten.

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Ein Klassenvergleich.
Die Vergleichs- und Konkurrenzklasse bietet folgende Kandidaten in Combo-Bauweise im Bereich von 400 - 600 Euro Verkaufspreis:




Generelles zu Soundbeispielen.
Der Amp wird im Verlauf der im Test aufgenommen Soundbeipsiele hauptsächlich von einer Fender Telecaster mit Fender Nocaster 51 Pickups gefüttert, allerdings habe ich abseits der Aufnahmen neben der in den Demosongs verwendeten Les Paul mit Gibson Customshop Tonabnehmern auch eine Yamaha HSS Strat und eine ES Modell mit ein Dutzend Verschaltungsmöglichkeiten am Amp hängen gehabt. Die Abnahme des Verstärkers erfolgte durch ein dynamisches Shure 565 Mikrofon und ein Studio Project B1 Großmembran-Kondensatormikrofon (Low Cut 75 Hz). Die Instrumenten- und Mikrokabel sind fünf Meter Cordial CIK 122 und zwei fünf Meter Cordial CME 220, die Plektren primär ein V-Pick Dimension und sekundär ein V-Pick Diamond und zu guter letzt dient als Interface ein Zoom H4n in Verbindung mit Apple Logic X. Das ampeigene USB Interface habe ich, sofern nicht explizit erwähnt, nicht verwendet. Die Aufnahmen sind wie immer frei von externen Effekten, sofern es von mir nicht anders angeben wurde. Ich hoffe, dass man durch diese Files einen guten Gesamteindruck des Verstärkers bekommt, denn mir steht kein High-End Aufnahmeequipment zur Verfügung, welches jedes noch so kleine Detail mikroskopisch fein heranholt und in erhabener Studioqualität wiedergibt. Daher fallen von mir ursprünglich angestrebte Soundfiles aus, die ein anderer Tester oder Besitzer dann erstellen kann.

Signalkette: Gitarre - 5m CIK 122 - Blues Cube - B1/565 - 5m CME 220 - ZOOM H4n - Logic.

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Der erster Eindruck.
Der Verstärker kam gut verpackt und einen Tag nach Warenversand des Roland Vertriebs bei mir an. Nach dem Auspacken bietet sich dem Empfänger ein gut verarbeitetes Produkt, wie man es generell aus dem Hause Roland gewohnt ist. Der taxifarbene Kunstledertolex ist deutlich pflegeleichter als das Tweed der alten Amps und schmiegt sich ideal an. Lediglich der Übergang zu den Saiten ist etwas lieblos geklebt worden. Die „Black-Tan“-Frontbespannung weicht vom Original ab, ist aber zu verschmerzen. Die auf schwarzen Grund montierten schwarzen Potis lassen sich im Gegensatz zum verchromten Untergrund des Bassmans sehr gut ablesen, laufen mit angenehm haptischem Widerstand sehr rund und fühlen sich sich insgesamt hochwertig an. Die Push/Push-Taster sind orange beleuchtet, weshalb ein mechanisches Release entfällt. Kanalwechsel und Dual Mode lassen sich lediglich an den LEDs der jeweiligen Kanäle ablesen. Hierzu leuchtet Kanal 1 grün, Kanal 2 rot und im Dual Mode dann beide LEDs der Kanäle. Der eigens entwickelte und klanglich angepasste Speaker „Blues Cube V12 80“ verrichtet seine Arbeit hervorragend und ist im Kombo etwas offcenter montiert. Das ist für die spätere Mikrofonierung wichtig, da frontseitig die eigentliche Mitte des Speaker somit etwas weiter rechts der ursprünglichen Mitte sitzt. Um die genaue Position zu bestimmen, kann frontseitig mit Taschenlampe oder iPhoneblitz durch den Bezug geleuchtet oder mit den Fingern vorsichtig gefühlt werden. Ich greife zum mitgelieferten abnehmbaren, mit Kabelbinder versehenem Kaltgerätekabel und schalte das Gerät an. Die überschaubare Stille ist ziemlich überraschend, denn das Grundrauschen ist beim Roland allgemein sehr gering ausgefallen.

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Die genaue Betrachtung - Kanal 1.
Beim Höhencheck mit meiner Telecaster überrascht der Clean Kanal samt 12 Uhr EQ mit sehr ausgewogenem und weichem Sound und keines Wegs brillensprengende Brightness. Ebenso sucht man absolutes „hifi-like“ Clean vergebens, denn das passt keinesfalls in das Ampkonzept. In der Bridge sucht man anfangs vergeblich die klirrenden scharfen und spitzen Höhen. Am Hals erfreut man sich angesichts eines schönen Bassfundaments an einem fülligen Klangbild. Insgesamt arbeitet der EQ daher sehr effizient, die Telecaster lässt sich von weich und warm bis glasklar und zähneziehenden Spitzen biegen. Die Mitten sind sehr angenehm und können bei entsprechender Einstellung für eine 12“ Combo sehr ordentlich drücken. Bei ausgeschaltetem Boost wird es mit Hilfe des Volumenpotimeters von Null bis etwa Mitte lauter, wohin gegen ab Mitte bis Ende der Spieler immer mehr das Gefühl und den Sound einer Röhrensättigung bekommt. Der Boost lässt durch leichte Anzerrung die Sonne aufgehen: Tatsächlich, hier klingt es nach bestem Röhrenamp - jede Wette, hier fällt jeder drauf rein. Etwas mehr Schub am Kanalvolume und der Sound dickt sehr schön an, lässt sich aber mit dem Gitarrenvolumepotimeter wieder klar ziehen. Ein Wahnsinn. Der Tone Taster fügt dem ganzen etwas mehr Mitten und Höhen zu, was dem Gesamtsound sehr förderlich entgegen kommt. Der Kanal ist daher insgesamt sehr gut gelungen!


https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-1-dry

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-1-tone-switch

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-1-boost

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-1-tone-boost


Die genaue Betrachtung - Kanal 2
Unendlich große Gainreserven hat er nicht, der Blues Cube Stage, aber dennoch ist es ein klasse Gainstage. Von leicht warm, über angezerrt bis hin zu dem Keith Richards bestem Tönen ist alles drin, mehr aber nicht - soll aber auch nicht, denn dafür ist der Amp schlicht und ergreifend auch nicht gemacht. Voll aufgerissenes Gain und aktivierter Boost verleihen dem Sound sehr beeindruckende Tiefenwirkung, was ich bisher nicht von Transistoren- oder speziell Roland Amps wie zum Beispiel dem Roland Cube 30 im Black Panal Mode - einer Fender Twin Reverb Simulation - gewohnt bin. Der Sound bleibt völlig in meiner Hand, mit der ich Volumenpoti an der Gitarre oder der Anschlagsstärke absolute Kontrolle über den Sound behalte. Ein wahnsinniges gutes Gefühl - absolut kein Transistorampimitats eines Röhrenamp dieser Welt könnte dieses Gefühl vermitteln. Ebenso ist auffallend, dass die Grundcharakteristik der Gitarre nicht verfälscht wird. Erstaunlich ist umso mehr, dass der Kanal 2 in bestimmten Einstellungen in die Marshall Richtung abdreht, was den Amp sehr flexibel macht. Das hatte ich von solch einer Combo und deren Erscheinungsbild keines Wegs gedacht. Dennoch fehlt mir in den Nuancen ein bisschen der gewisse Kick, da meines Erachtens die Transienten sehr steril und klinisch wiedergegeben werden. Ob das an dieser Stelle mit den grundsätzlichen Eigenheiten eines Transistorverstärkers begründet werden kann, lasse ich offen.


https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-2-dry

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-2-tone-switch

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-2-boost

https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-channel-2-tone-boost


Die genaue Betrachtung - Dual Mode (Kanal 1 + Kanal 2).
In dieser Verschaltung werden die beiden Kanäle parallel durch den Amp gefahren. Nachdem sich beide Kanäle den EQ teilen, wirkt dieser auf das gesamte Mischungsverhältnis. Zusammengefasst sind verschiedene Settings nur durch das Mischungsverhältnis möglich, erst recht unter zu Hilfenahme der Tone- und Boostschalter. Natürlich sind dabei deutlich mehr Möglichkeiten zu finden, als sich durch die Soundfiles in diesem Review darstellen lassen. Es macht richtig Spaß herauszufinden, wie weit man gehen kann. Allerdings muss man entweder den Punkt sauber abfangen, an dem es anfängt heftig zu stopfen oder eben selbigen nutzen, da es in die Richtung eines Fuzz Pedals tendiert. Der eigentliche Sinn hinter diesem Modus ist es, sich den Attack über den Kanal eins und die Verzerrung über Kanal zwei zu holen. Das sorgt für bessere Transparenz und Differenzierung im Sound. Im Soundfile hört ihr zuerst Kanal 1, dann Kanal 2 und dann beide.


https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-dual-mode-mix-ratio


In Kombination mit Outboard-Equipment.
Schließt man dann an den Verstärker einen externen Booster oder etwas in die Richtung eines Tubescreamer oder Big Muff an, spielt der Amp seine richtigen Stärken aus. Damit wirbt nicht nur der Hersteller, sondern der Amp ist genau dafür auch entsprechend konstruiert worden. Als wäre sein leichtes Singen und geschmackvolles Zerren nicht schon gut genug, koppelt der Amp spielend leicht wie ein Röhrenkombo. Spätestens jetzt hat man das Röhrenampgefühl, was man haben will. Man müsste mich sehen - das Grinsen ist im Gesicht kaum zu übersehen.


Der Reverb
Der eingebaute digitale Hall klingt sehr weich und lässt sehr gut unter den Sound legen. Ein Predelay ist ebenfalls gut hörbar, was daher trotz Hall immer ein sehr schönes und klares Signal liefert. Der Regler verhält sich vom Gefühl her sehr progressiv, sodass sich bei voll aufgedrehtem Potimeter regelrecht eine große Hallwand aus dem Amp ergießt, beim Herunterziehen aber exponentiell abnimmt. Die Hallcharakteristik ist für meine Begriffe nicht sauber definiert. Für einen Federhall fehlt der Simulation das Schwingen der Federn und für eine modernen Hall ist das Klang zu indifferent. Auch ist der Regelweg des Hallanteils etwas überdimensioniert. Stattdessen wäre es mir hier lieber gewesen von 0 - 6 eine schöne Federhall-Simulation und von 7 - 12 einen modernen Hall abrufbereit zu haben oder einen Taster um zwischen zwei Sounds zu schalten.


https://soundcloud.com/delayandreverb/amp-test-reverb-zero-half-full


Das Power Control.
In allen Blues Cubes ist ein sogenanntes Power Control verbaut, dass sich im Falle des Stage von MAX (60W) in weitere drei Stufen auf 45, 15 oder 0,5 Watt herunterdrücken lässt. Man glaubt gar nicht, wie laut voll aufgezogene 0,5 Watt sein können. Mit 15 Watt gefällt mir der Amp für den heimischen Betrieb in etwas über Zimmerlautstärke sehr gut, während man sich mit 45 Watt und gezähmtem Ampsetting etwas mehr Headroom verschaffen kann und schon exzellent eine Bandprobe und Gig übersteht. Die 60 Watt sind unglaublich laut und sollten mit deren Headroom locker eine Bandprobe oder gar einen Clubgig meistern können. Fasst man den Gedanken des Powersoak nicht nur auf Lautstärken-/Leistungsreduktion sondern geht den Schritt etwas weiter, so kann man sich vorstellen, dass man hier einen idealen Soloboost hätte oder bei geringeren Lautstärken und den höheren Wattzahlen auch ein deutlich cleaneres Signal aus dem Amp ziehen kann, da mehr Headroom vorhanden ist. Es handelt sich entgegen der Erwartung vieler nicht um immer die gleiche Endstufe. Im Netz kursiert ein Video* von Andertons UK mit Rob Chapman und The Captain, die den Roland Blues Cube Artist testen. Als das PowerControl thematisiert wird, sagt The Captain, dass sich hinter den vier Stufen vier Endstufen befinden würden und nicht, wie gewöhnlich, eine Endstufe mit vier Absenkungen. Diese Aussage habe ich dem Roland Service vorgelegt, der diese nicht durch ein Dementi aus der Welt geschafft hatte. Der Service lies sich lediglich zur Aussage hinreißen, dass der Amp in den verschiedenen Modes anders auf den Ton reagiert und nicht einfach nur leiser oder lauter macht. Leider lies sich das trotz mehrmaliger Versuche über die Soundfiles nicht wirklich darstellen, weshalb hier keine Soundfiles zur Verfügung stehen. Im wahrsten Sinne des Wortes ist es wie so oft im Gitarristenleben vielmehr ein Gefühl zwischen den Fingern des Spielers, dessen Gitarre und dem Verstärker.


ab Minute 1:50:


Insgesamt muss man aber sagen, dass ein niedriges PowerControl in Kombination ausgangsstarken Humbucker und aufgerissenen Kanälen für mich weniger gut funktioniert, da es ziemlich fuzzig/muffig wird. Hier habe ich dann doch etwas den Eindruck, dass die volle Kontrolle über den Sound schnell verloren geht. Besonders dann, wenn man alle Register zieht und Tone und Boost dazuwählt. Es bedarf also schon etwas Headroom (ab 45W), um in eine definiertere Richtung zu kommen. Andererseits spricht nichts dagegen den Nebeneffekt auch zu nutzen.


Das USB-Interface.
Alle Roland Blues Cubes verfügen über die Möglichkeit via USB den Sound mitzuschneiden, als auch als Wiedergabegerät. Besonders beim der Aufnahme kann auf die Audioausgabe über den Lautsprecher und das eingebaute Power Control verzichtet werden, denn der Master liegt nicht am Interface an. Sehr schön für nächtliche Recordingsessions ohne Lautstärke, komplizierte und aufwendige Mikrofonpositionierung und Equipmentschlacht im Rechner. Der benötigte Treiber wird auf der Herstellerseite wahlweise für das Stage- und Artistmodell sowie für Mac und Windows zur Verfügung gestellt. Am MAC lässt sich unter "Systemeinstellungen" ein entsprechendes Feld "Blues Cube Artist" anwählen, hinter dem sich das Untermenü für die Treibereinstellungen bezüglich Audiopuffergröße, Aufnahmebandbreite (ms) und Aufnahmetaktung (Samples) verbirgt.


BC Treiber.jpg


BC Treiber 2.jpg



Hat man seinen Sound am Verstärker gefunden und ist am Rechner verbunden, kann es also direkt ohne lange Aufbauprozedur, Suche nach dem Sweetspot, und nervigem Monitoringproblem los gehen. Schnell, einfach und unkompliziert. Der Sound aus der USB Buchse lässt sich allerdings keines falls mit einem erhabenen Studiosound vergleichen, ebenso wurden meine Erwartungen nicht erfüllt, dass der Sound näherungsweise 1:1 dem Speakersound nahe kommt. Insgesamt lässt sich beobachten, dass das Klangbild deutlich rauer sowie weniger different ist und deshalb in der Summe etwas bedeckt klingt. Daher ist Fingerspitzengefühl beim Mix gefordert. Zu hören ist nur das Shure 565 vor dem Amp.


https://soundcloud.com/delayandreverb/soundcomparison1

https://soundcloud.com/delayandreverb/soundcomparison2


Die Demobeispiele.
Ich liebe Blues, denn Blues ist toll, aber entgegen dem Trend der ausschließlichen Blues Backingtracks setze ich diesmal auf ein etwas anderes Genre, das mir mindestes genauso viel Spaß macht. Gefunden habe ich diese Playbacks auf Youtube. Die Mikrofonierung wurde für die Soundfiles nicht geändert, allerdings der Mix etwas bearbeitet und auch gemastert. Die genauen Settings des Amps sind jeweils an den Soundbeispielen vermerkt. Ich wünsche Euch gute Unterhaltung.


https://soundcloud.com/delayandreverb/amptest1

https://soundcloud.com/delayandreverb/amptest2


Das Fazit.

Nun sitze ich wieder hier, sprach- und ratlos mit meiner Telecaster auf dem Schoß. Was soll ich sagen, außer: Das ist ein großartiger Amp! Kann das wirklich allen Ernstes kein Röhrenamp sein? Ich will es einfach nicht glauben, aber der Roland Blues Cube Stage ist schon unglaublich nah am echten Röhrenamp dran. An diesem Satz lässt sich wohl dann doch der innere Kampf erahnen. Ich hatte den Amp nun für zwei Wochen unter meinen Fittichen und anfangs hielt ich mir selbst immer vor Augen, dass dieser Verstärker kein Röhrenamp ist. Je länger ich das Kistchen gespielte, mich mit den schier endlosen Möglichkeiten auseinandersetzte und den überaus guten Sound in den Ohren hatte, umso weniger schien mir die Röhrenthematik zu viel Raum einzunehmen. Ich halte es für überaus sinnvoll und erdend, wenn man mal für fünf Minuten vom hohen Röhren-Ross herunter kommt und dabei vergessen, dass es sich bei diesem Amp um einen Transitoramp handelt. Ist er einem Röhrenamp gleich? Vielleicht. Ich bleibe aber dabei: Mit der Roland Blues Cube Serie ist dem Hersteller ein großer und mächtiger Sprung nach vorne gelungen. Die Stage-Version spielt sich hervorragend, klingt extrem gut und bietet fast alles was man von diesem exzellenten Röhrenamp erwartet. Schrieb ich gerade „exzellenten Röhrenamp“? …. Kann gar nicht sein. Niemals. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann testet den Amp ohne Vorurteile zum Beispiel beim nächsten Besuch im Musikladen Eures Vertrauens oder bei Thomann an und lasst Euch von dieser gelungenen taxifarbenen Kiste überraschen - Die fünf Minuten mehr rentieren sich auf jeden Fall! Verfügbar sind aktuell beim Thomann im mittleren Ampraum die Stage- und Artist-Version. Der Rest sollte aus dem Lager verfügbar sein, ggf. müsste man vorher anrufen und die Mädels und Jungs helfen euch dann weiter. Viel Spaß beim Testen!


Weiterführende Links.

https://www.thomann.de/de/roland_blues_cube_stage.htm
https://www.rolandmusik.de/products/blues_cube_stage/


Ein Nachwort.

Vielen Dank an Rainer Simon von der Firma Roland für das Bereitstellen des Blues Cubes und den ausgesprochen umfangreichen Support während der Testphase sowie Martin Hofmann für das Nutzen des kurzen Dienstwegs der Kontaktaufnahme mit Firma Roland. Mir hat es wieder wie immer großen Spaß gemacht und ich hoffe Euch auch zumindest beim Lesen und Hören!
 
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Das klingt ja super, danke fürs Reviewen... so ein bisschen klingt es aber auch so rundum super, dass die Frage ist, ob dir gar keine Schwächen aufgefallen sind bzw. ob zwei Wochen halt doch erst mal "Honeymoon" sind. Aber klasse und aufwendig gemachtes Review mit vielen Soundsamples :great::great::great::great:
 
In Sachen Verarbeitungsmängel habe ich die Bilder oben hinzugefügt. Diese wären für mich als Käufer definitiv inakzeptabel gewesen. Ob es sich hier um einen Einzelfall handelt kann ich weder bestätigen noch ausschließen. Klangliche Schwächen habe ich in den zwei Wochen nicht wirklich feststellen können, möglicherweise durch ausschließlicher häuslicher Nutzung. Der Amp hat beispielsweise keinen Effektloop, den man durch das Fehlen je nach Anwendung schon als Schwäche auslegen kann. Stellt man allerdings die Referenz daneben, so besitzt der Bassmann ebenfalls keinen Effektloop und das nächstgrößere Modell "Artist" hat neben weiteren Features auch einen Effektloop. Somit wäre also eine Ausweichmöglichkeit durch ein anderes Modell geschaffen, wenn man unbedingt einen Loop braucht. Es wäre auch eine Wet/Dry-Lösung über den Line Out denkbar.

Honeymoon war erstmal weniger, denn der verfliegt nach ein paar Stunden, sobald man sich mit dem Gerät (unabhängig welches) intensiv auseinandersetzt. Ich hatte den Amp jeden Tag hinter der Gitarre, viele Mikrofonirrungen ausprobiert, mit und ohne Ampständer gespielt, verschiedene Gitarren angeschlossen und die Potis an Verstärker sowie Gitarre kaum still stehen lassen. Das ist schon etwas anderes als im Laden mal eben fünf Minuten am Amp rumdrehen. ;-)
 
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Freu mich auf morgen, um mir mal selbst ein Bild zu machen:)
Dein Review macht mich aber schon ein wenig demütig, ob man(n) Röhre noch braucht... :confused1:
 

Noch ein kleiner Nachtrag.


Im Rahmen des zweiwöchigen Tests habe ich eines Abends meinen allerersten Amp - einen Roland Cube 30 - herausgeholt und mal den Klang der Phones Buchsen verglichen. Hierzu schalteten beide Amps die Speaker ab. Es ist wirklich ganz großes Kino wie der Blues Cube selbst in dieser oft eher stiefmütterlich betrachteten Disziplin klingt. Wenn im Vergleich dazu so rauscharm und hochwertig ein InEar Monitoring klingen könnte, wäre das sicher eine Wohltat! Zwar hat der Spieler über die PHONES Buchse kein Powersoak, aber dafür erschreckend übereinstimmend genau den Sound, der im normalen Betrieb aus dem Speaker schallt. Spätestens im Direktvergleich mit dem Roland Cube 30 so nah an den Ohren wird dem Spieler der Fortschritt der letzten Jahre deutlich bewusst. Da hat man bei Roland definitiv die Hausaufgaben erledigt! Im Testbericht hatte ich den EQ durchweg auf 12 Uhr verwendet. Gerade aber bei der Verwendung von Kopfhörer ist es eine Freude, wie der Höhenregler schon bei sparsamer Zugabe den Sound am Ohr regelrecht aufbricht.

Abschließend noch ein Foto des "Perfect Pairs", denn insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Amp - seines Zeichens im gröbsten Sinne ein "One/Two Trick Pony" - mit einer Stratocaster und besonders einer Telecaster ganz großes Kino liefert.

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Tolles Review, sehr gut gemacht!
 
Danke! Sehr feines Review und interessanter Amp!
Wie schauts denn mit der Fernsteuerbarkeit aus? Sollte ich das Thema überlesen haben ... sorry dafür.
Das vom Thomann empfohlene Pedal ist wohl ziemlich überdimensioniert und auch für die älteren Cubes gedacht, oder? Was lässt sich denn alles fernsteuern? Boost und Tone auch?
Danke & Grüße
Sigi
 
@sigitar
Auf der Rückseite befinden sich die Buchsen für Phones, Line Out und Foot Switch. Die optisch sehr klassisch gehaltene Combo ohne Effektloop, zu der optional auch ein Fußtaster für die Kanalumschaltung und den Dual-Tone-Mode erworben oder jeder andere TRS-Switch (TIP: Kanalumschaltung, RING: Dual-Tone-Mode) benutzt werden kann,...

Beim Modell Stage kann der von Thomann angegebene BOSS FS-6 oder vergleichbare Taster über ein Stereokabel, oder zwei Boss FS-5L (oder vergleichbare Taster) über ein Y-Kabel (1x Stereo auf 2x Mono) angeschlossen werden. Wichtig ist hier auf die im Handbuch erklärte und aufgezeigte Polarität und Mode zu achten, die sich an den Boss Taster einstellen lässt.

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!ACHTUNG! Ausschließliche Betrachtung des Modells "Artist". !ACHTUNG!

Nutzt man FS-6/FS-5L so schaltet das Modell Artist bei richtiger Einstellung der Polarität und Mode neben den Channels und Dual-Mode auch Effektweg sowie Tremolo. Darüber hinaus lässt sich die Fußzeile Roland GA-FC mit den im Artist-Lieferumfang beigelegten Beschriftungspatches nutzen und man erhält ein ziemlich mächtiges Tool und die Kanäle, Dual Mode, FX-Loop und interne Effekte (wie Tremolo und Reverb) zu schalten. Hier ist dann folgendes beispielsweise möglich:

CHANNEL 1
CHANNEL 2
DUAL TONE
CHANNEL 1 - BOOST
CHANNEL 2 - BOOST
FUNCTION + TREMOLO
FUNCTION + EFX LOOP

Das System ist dann immer noch erweiterbar. So verfügt das GA-FC rückseitig über zwei Buchsen, die durch den Aufkleber definiert, entweder wahlweise an einer Buchse durch ein FS-5L das TAP Tremolo oder durch ein VOL-Pedal INPUT Volumen und an der anderen Buchse durch ein eben solches das MASTER Vol steuern. Zur Verwendung als Volumenpedal wird ein Volumenpedal mit regelbarem Minimum Volumeregler empfohlen.

Um sich selbst ein Bilder der Möglichkeiten beim Modell Artist zu verschaffen, verweise ich auf das Handbuch ab Seite 10.

http://cdn.roland.com/assets/media/pdf/BC-Artist_Stage_g02_W.pdf

In jedem Falle sind gemäß der aktuellen Thomann Preise vom Modell Stage zum Modell Artist ca. 200 Euro Aufpreis fällig. Die Roland GA-FC schlägt mit 104 Euro zu Buche, alternativ ein Boss FS-6 mit 54 Euro oder zwei Boss FS-5L (je 29 Euro) mit 58 Euro. Die Expressionspedale liegen je nach Modell zwischen 68 Euro (FV-50H) und 96 Euro (FV-500-H). Dazu kämen noch entsprechende Kabel, wenn diese nicht vorhanden sind. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er ausschließlich auf BOSS Zusatzgeräte setzt oder andere Hersteller wählt.
 
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Hallo,

bin zur Zeit auch auf der Suche nach einem Zweitamp. Beim "googeln" fiel mir dann recht schnell dieser Roland auf. Natürlich habe ich nun fast alles über diesen Amp gelesen/gehört. Ich bedanke mich hiermit auch für den obigen schönen und ausführlichen Bericht, der für mich sehr hilfreich ist. Leider lässt mich die Verarbeitung doch erschrecken. Eigentlich wollte ich ihn in dieser Woche bestellen, da die Händler hier im Umkreis diesen Amp bereits ausverkauft haben und ihn erst Anfang November wIeder rein bekommen. Ein Fender-Mustang stand bei mir auch auf dem Zettel. Jetzt bin ich aufgrund der Verarbeitung doch sehr verunsichert !
 
Hallo,
ich war letzte Woche bei Thomann und habe mir den Artist sowie den Stage nochmals dort hinsichtlich Verarbeitung angeschaut. An diesen Modellen liegt die Bespannung so an, wie ich sie persönlich auch erwarte. Eine ebenso kritische Stelle bei Amps sind die auf der Rückseite der Amps in den oberen Ecken befindlichen Umstülpungen der Bespannung. Hier kannst Du nach Wareneingang auch mal nachsehen.
 
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@DelayAndReverb,

ich danke Dir für Deine schnelle Rückantwort. Dann bin ich beruhigt. Konnte mir auch nicht vorstellen, dass die Amps allo "so verklebt und geschnitten" das Werk verlassen.

Werde ihn bestellen und anschliessend darüber hier berichten. Nochmals danke !
 
Noch eine Frage. Was kann der "Artist" mehr o. besser ? Sind es nur die 20W mehr ?
 
Ein bisschen was steht im Review und in meinen Antworten darunter, speziell die Switching Möglichkeit.
Im Groben und Ganzen hat das Artist Modell diese Mehrausstattung: 20 Watt mehr Leistung, 2kg mehr Gewicht, Presence Regler, Effektweg, Tremolo, Taptaster, umfassendere Switching Möglichkeiten.
 
Ein Fender-Mustang stand bei mir auch auf dem Zettel.

Ich hatte schon mehrfach einen Fender Mustang III, V1 und V2. Die sind für ihren Preis ok und sehr, sehr vielseitig. Aber gerade wenns lauter wird und je nach Zerre klingen die doch etwas digital, besonders im Ausklang. Nicht wirklich schlimm, klanglich halt allgemein Mittelklasse (wo sie ja auch preislich liegen), aber diese Blues Cube Serie hier scheint dann doch eine Klasse höher zu spielen.
 
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Noch ein kleiner Nachtrag.


...
Abschließend noch ein Foto des "Perfect Pairs", denn insgesamt hatte ich den Eindruck, dass der Amp - seines Zeichens im gröbsten Sinne ein "One/Two Trick Pony" - mit einer Stratocaster und besonders einer Telecaster ganz großes Kino liefert.

Anhang anzeigen 439012
So, ich will auch mal meine Eindrücke von den Amp hier kurz kundtun. Dieser "One Trick Pony"-Amp ist schon nicht einfach in eine Schublade zu stecken: Der "Blues Cube" will sich ganz "groß" machen in dem er einen ganz ganz "großen" Amp simuliert. Richtig, SIMULIETRT oder auch "modeling". Ich bin mit Respekt an die Sache heran, habe ich doch vorher die Soundfiels angehört und somit „großes“ erwartet.... Mein erster Blick ging unter die Motorhaube, naja, aufschrauben durfte ich den Würfel leider nicht, doch ein geschulter Blick reicht um ein wenig von der Maschine erkennen zu können. Meine Erwartungen waren analoge Technik, wie z.B. das DualDrive, die Sansamps, oder das BadMonkey, aber nö, Roland bleibt sich selbst treu und die Entwickler habe einen Mircochip eingebaut- sprich Digitaltechnik! Das was ich erkenne konnte, habe ich gleich in der Datenblatt-Bibliothek nachgeschaut und es tat sich ein 24Bit/192kHz DAC auf. Schon sehr ordentlich. Doch ich war auch ein wenig enttäuscht, habe ich mich doch auf schön entwickelte Analogtechnik gefreut, aber die Kunst lag wieder einmal nur in der Software. Mit Bit-Geschubse den klang „modeln“- laaaangweilig!!! Egal, der Amp war dar und ich wollte beweisen das meine Ohren mich doch nicht belügen... außerdem war ja auch noch die Frage zu klären, ob sich wirklich Röhren-Feeling einstellt mit Hilfe von ein paar gut komponierten Algorithmen!? Eine Gitarre muss her..... Die Tele war schon... sehr- nett- fett- Brett- in beiden Kanälen. Clean ging- gerade aus! So richtig, also so richtig richtig Tele, fast nicht zu glauben, verzerrt ging noch besser. Viel Zerre war es nicht- mir egal. Es folgten noch eine Paula und eine Stratocaster. Die Paula ging gar nicht- das ist wie Bulldozer fahren in der Bobbahn- spaßig aber definitiv das falsche Werkzeug! Mit der Strat ging da mehr, doch die Tele ist der Bob, um eine antliche Abfahrt hinzulegen. Der Vergleich zu einem „echten“ Röhrenamp wurde mit einen Hughes&Kettner Edition Tube Anniversary 20th unternommen. Bei diesem Face-to-Face-Check merkte, pardon stellte sich das Röhren-Feeling beim H&K sofort ein. Die Abstimmung ist anders, das Motiv der Existenz ebenso, aber die Hochspannung von diesem Amp lebt und damit auch der Sound. Ok, es ist alles relativ und jeder Musiker setz seine Prioritäten auf etwas anderes. Mich berührt dieses „röhren“, aber der „Blues Cube“ ist schon unheimlich gut und das ohne Röhren!
 
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Was mir bisher aufgefallen ist, dass der Roland mit "Humbucker" nicht gut klarkommt, mit Single-Coils jedoch richtig gut klingt. Röhre und Transistor reagieren grundsätzlich anders und produzieren immer einen anderen Sound, was schon physikalisch bedingt ist.

Eigentlich ist es egal, ob Röhren o. Transistoren verbaut sind, es muss einfach nur gut klingen.
 
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Mit der Feststellung, dass der Blues Cube mit Humbuckern nicht so schön kann, bin ich also nicht alleine. Wieso das so ist, weiß ich auch nicht. Am Output der HBs kann es nicht direkt liegen, die 57(+)er Gibson sind ja nicht unglaublich heiß. Mit Singlecoils ist das ganze um Welten schöner!
 
Ich war gestern bei Thomann und habe den Blues Cube angespielt.

Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber vom Hocker hat mich das Teil nicht gehauen.
Wie ein Vorredner schon sagte, es ist !!! ein Modeler mit einem Ampmodel, will man ein anderes Model, soll man sich diese Capsule kaufen. Z.Z gibt es nur die EJ Capsule und bei dem Preis ist mir die Kinnlade runtergefallen (300€!!!).
Also was da Roland versucht...na ja wenn sich dafür Käufer finden haben sie was richtig gemacht. Ich jedenfalls finde es eine Frechheit zu dem Preis sowas anzubieten, da hilft das ganze Marketing auch nicht es bleibt "Alter Wein in neuen Schläuchen", nur etwas teuerer. Just my 2 Cents. :whistle:


Ich als potenzieller Käufer würde jedenfalls zum anständigen Modeler greifen und Geld sparen. :rofl:

Anschliessend bin ich mit der CV60 Strat in den anderen Ampraum rein und habe Princeton, BluesDeluxe, AC 30 und Mesa Expres 50 angespielt, dann war die Welt wieder in Ordnung. :rock:
 
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@BigKahuna ,

ich habe mir schon so etwas gedacht. Leider konnte ich den Roland noch nicht selbst anspielen, da die Händler hier im Umkreis ihn ausverkauft haben. Angeblich soll der "Stage" ganz gut laufen. Nächste Woche soll es dann für mich auch so weit sein. Ich bin gespannt, glaube aber schon, ich komme mit Deiner Meinung wieder zurück. Hatte selbst schon genügend gute Röhrenamps und habe auch immer die Weiterentwicklung der Transistoramps verfolgt. Bisher war nie etwas dabei, was mich überzeugen konnte.
 
Wie ein Vorredner schon sagte, es ist !!! ein Modeler mit einem Ampmodel [...]

Anschliessend bin ich mit der CV60 Strat in den anderen Ampraum rein und habe Princeton, BluesDeluxe, AC 30 und Mesa Expres 50 angespielt, dann war die Welt wieder in Ordnung.

Was soll es auch sonst sein, wenn es ein Roland Verstärker und noch dazu kein Röhrenamp ist? Da helfen Unterstrich und Ausrufezeichen auch nichts. ;)

Mit der Gitarre im Direktvergleich an andere Amps zu gehen, die circa das zwei- bis dreifache kosten, klingt für mich etwas nach "Opel ist doof, Mercedes ist besser".

Viel interessanter wäre der Direktvergleich zur Referenz (Bassmann) gewesen - rechter Ampraum, linkes Regal, rechts unten. Alles andere bleibt ein Vergleich von Apfel und Birne.
 
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