Erfahrungsbericht Seymour Duncan TB-12 bzw. SH-12 Screamin` Demon

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Moin,
ich hatte seit längerem mit dem o.g. Modell geliebäugelt, die Tonechart von Duncans Homepage hat mich aber einige Zeit davon abgehalten, das Teil zu kaufen. Höhen auf Maximum? Und dann noch für meine Strat? Das wird zu viel des guten sein - dachte ich mir.

Ich habe dann ein Video auf YouTube gesehen, wo`s ursprünglich um den Yamaha HRT10 ging. Der Spieler verlor aber auch ein paar Worte zum TB-12. Schaut mal hier:



In der Beschreibung auf der Thomann HP klang selbige dann doch etwas anders, als die auf der Duncan Tonechart, nämlich:

George Lynch wünschte sich im Prinzip einen PAF-Humbucker mit etwas mehr Output und Druck im Bassbereich. Die Höhen sind wirklich präsent, ohne dabei zu aufdringlich zu werden. Ein sehr guter Lead-Pickup, wenn man auf eher offene, ausgeglichene und nicht zu schrille Leadsounds steht. Kommt auch als Stegpickup in einer Single Cut Gitarre sehr gut - warm und singend! George Lynch Screamin Demon Humbucker kräftiger tieffrequenter Knack im Bassbereich kreischende Obertöne im oberen Frequenzbereich


Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe den PU bestellt und eingebaut. Fender Strat, Floyd Tremolo, Erle Body, Palisander Hals. In Mitte und Hals werkeln zwei 62er Singlecoils, etwas overwound.

Die befürchteten "Sägehöhen" blieben komplett weg! Der Humbucker hat einen Schuss mehr Höhen, ja aber alles nicht aufdringlich, ähnlich wie ein DiMarzio PAF Pro oder ein Suhr SSV+. Das hat den Vorteil, dass er gerade bei HSS Strats sehr schön mit den SC harmoniert, da es nicht zu einem massiven Stilwechsel kommt, wenn man vom SC auf HB schaltet.

Vereinfacht ausgedrückt: Ein toller PAF-like Humbucker mit einem Schuss mehr Strat und etwas mehr Output - sehr geil für alles was rockt und rollt!

Clean, Crunch und Drive - der Pickup macht alles mit, echt sehr, sehr flexibel! Auch im Splittmode kommt er sehr schön SC-like rüber ohne aber zu spitz zu klingen.

Der TB-12 klingt in meinen Ohren wie eine schöne Mischung aus den o.g. PAF Pro und dem SSV+. Fundament und Output des SSV+ plus der Transparenz eines PAF Pro.

Für eine Strat sehr empfehlenswert!!!

Weiß Gott warum die Höhen in der Tonechart von Duncan mit 9 angegeben werden. Da finde ich den SH 4 Jeff Beck deutlich (!) unangenehmer im Ohr oben rum und der steht lediglich bei 8

Ich könnte mir den auch am Hals einer Paula vorstellen, speziell, wenn die trocken gespielt schon sehr bassig oder "mumpfig" klingt.

Mein neuer Lieblings-HB von Seymour Duncan!
 
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Ja, das ist wirklich ein toller Pickup! :)

Er hat untenrum mehr "Balls" und das mit den übertriebenen Höhen würde ich auch nicht unterschreiben. Da sieht man, dass man sich nicht an Zahlen zu stören braucht.

Bin am überlegen, ob das ein Steg Kandidat für meine FGN Paula sein könnte...
 
Ja, das ist wirklich ein toller Pickup! :)

Er hat untenrum mehr "Balls" und das mit den übertriebenen Höhen würde ich auch nicht unterschreiben. Da sieht man, dass man sich nicht an Zahlen zu stören braucht.

Bin am überlegen, ob das ein Steg Kandidat für meine FGN Paula sein könnte...


Du bzgl. deiner Paula:
Ich habe eine LS1 bzw. jetzt mit der neuen Bezeichnung `ne LS130 von Tokai. Das ist so in etwa eine Liga. Ich habe mir da Merlin PAFs reinbauen lassen. Handgewickelt von einem 1-Mann-Betrieb in Polen. Z.Z. in Deutschland glaube ich nur über Musik-Aktiv Paderborn zu bekommen. Das hat die Paula echt nach vorn gebracht!!!! Das wäre mein Tipp an dich.

http://www.musik-aktiv.de/Gitarre-B...Humbucker-mit-Nickelkappe-Bridgeposition.html

Den Demon sehe ich eher als Halspickup bei ner Paula und am Steg dann etwas mit mehr Output und klassisch mittig gevoiced.
 
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Höhen auf Maximum? Und dann noch für meine Strat? Das wird zu viel des guten sein - dachte ich mir.

Lynch spielt prinzipiell S-style Gitarren (Charvel, ESP). Insofern sind Befürchtungen in dieser Richtung eigentlich nicht notwendig.
Ich habe selbst den lil' screamin demon in meiner Strat und egal ob clean, gesplittet oder Higain, klingt immer gut.
 
Die befürchteten "Sägehöhen" blieben komplett weg! Der Humbucker hat einen Schuss mehr Höhen, ja aber alles nicht aufdringlich, ähnlich wie ein DiMarzio PAF Pro oder ein Suhr SSV+. Das hat den Vorteil, dass er gerade bei HSS Strats sehr schön mit den SC harmoniert, da es nicht zu einem massiven Stilwechsel kommt, wenn man vom SC auf HB schaltet.

Danke für die Beschreibung Deiner Eindrücke. Bei mir schlummert auch noch ein Screaming Demon in der Ersatzteilkiste, den ich mir ermutigt durch das selbe Video irgendwann einmal bestellt hatte. Jetzt muss nur noch ein Kandidat her wo der gut passt.
 
Auf den Tonechart von Seymour Duncan würde ich nicht viel geben. Den würde ich eher als Anhaltspunkt sehen. Wenn man sich die Beschreibung der einzelnen PUs durchliest, bekommt man schon einen etwas besseren Eindruck, obwohl man natürlich noch nicht weiß, wie er in der eigenen Gitarre klingt.

Beim SH-4 JB sind es auch vermehrt die Hochmitten, die eigentlich so nervig sind.
Viel Höhen muss auch noch nicht heißen, dass es in den Ohren klingelt. Häussel-Humbucker haben auch oft sehr ausgeprägte Höhen. Nervig oder anstrengend sind sie aber nicht für das Gehör.

Mittlerweile wird er auch sehr gerne als Halspickup empfohlen, weil er schön klar und artikuliert bleibt.

Wenn man mit den Schrauben experimentiert kann man bestimmt auch noch mal etwas am Sound drehen. Wenn man die Hex-Screws gegen welche mit Schlitzkopf austauscht, müsste der Sound noch etwas "weicher" und "runder" werden.
Tauscht man die Schlitzkopf-Schraubenreihe gegen Imbusschrauben aus, müsste der Sound noch fokussierter und straffer werden. Das könnte für viele aber schon zu viel sein. Vielleicht wäre das ja eine interessante Option als Steg-HB für modernen Metal? Ein straffer, klarer Humbucker mit relativ wenig Output und etwas Vintagecharakter.
 
Habe den gestern das erste Mal live gespielt - echt ein toller Rockhumbucker, der sich im Overdrive-Channel so richtig wohlfühlt! Schöner, fetter Sound ohne zu Matschen und gleichzeitig aber auch nicht so penetrant mittig, wie manch anderer. Durch den moderaten Output klingt auch gleich noch ne Spur organischer am Amp.
 
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Na das klingt doch schon mal vielversprechend... :)
 
Na das klingt doch schon mal vielversprechend... :)

Ja, die genutzte Strat fristete bis dato eher ein Backup-Dasein. Das hat sich gestern schlagartig geändert. In Sachen Allrounder bin ich nach wie vor ein großer Fan des DiMarzio PAF Pro , aber in Sachen Rock und Ovedrive habe ich mich echt in den TB-12 verliebt.
 
Schade, dass viele direkt an ein Heavy-Metal Outputmonster denken... Schön, dass er auch nicht zu sehr im Bass dominiert! Zuviel des Guten muss ja auch nicht sein. ;-)
Die Trembucker sind ja nichts anderes als F-Spaced Modelle bei Dimarzio, oder? Habe bei meiner Paula ca./etwas mehr als 51mm Abstand von E- bis e-Saite.
 
Falls es interessiert, hier äussert sich der Meister nicht nur zu seinem neuen Signature Humbucker von Mr. Scary, sonder generell zum Thema Ton
Am interessantesten fand ich seine Ausführungen bezüglich Widerstand.

 
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Schade, dass viele direkt an ein Heavy-Metal Outputmonster denken... Schön, dass er auch nicht zu sehr im Bass dominiert! Zuviel des Guten muss ja auch nicht sein. ;-)
Die Trembucker sind ja nichts anderes als F-Spaced Modelle bei Dimarzio, oder? Habe bei meiner Paula ca./etwas mehr als 51mm Abstand von E- bis e-Saite.


Bei Screamin` Demon habe ich allerdings auch zuerst an so einen High Output Pickup mit Keramik gedacht. Nee, ist wie gesagt ein etwas heißerer PAF mit nem Schuss mehr Höhen.

Duncan Trembucker sind an sich wie die F-Spaced Modelle bei DiMarzio, beide haben die Magnete etwas mehr auseinander gezogen, um bei Tremolomodellen den etwas breiteren Saitenabstand im Vergleich zu einer Paula auszugleichen ABER: Bei Seymour Duncan sind die 7mm breit, bei DiMarzio 6,8mm.

Ich wollte mir mal einen DiMarzio in ein Schlagbrett setzen, in welchem zuvor ein Duncan Trembucker saß. Da war dann jeweils "Luft" links und rechts vom Pickup, sah was komisch aus... aber da bin ich auch empfindlich.
 
@CinRen:

Um den Hinweis von Jaydee79 aufzunehmen: Duncans Trembucker haben nicht nur einen noch breiteren Abstand der Polepieces/Schrauben gegeüber Dimarzios F-Spaced Modellen, sondern Spulen und Grundplatte sind auch selbst breiter. Ich würde für eine Les Paul von der TB-Version abraten, da sie nicht in die vorhandenen HB-Ringe passt und der beigelegte Ring nichtfür gewölbte Decken geeignet ist. Könnte sogar mit der Fräsung eng werden.

Meine LP hat auch eine etwas breitere Saitenführung (daher ab Werk auch die 498T-HB, die auch F-spaced sind), trotzdem waren zB beim Duncan Pearly Gates in Standard-Spacing keine nachteiligen Auswirkungen zu hören.

Gruß, bagotrix
 
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In meine Les Paul hat ein Trembucker reingepasst, allerdings saß der PU schon sehr stramm im Rahmen. Das Spacing der Polepieces war allerdings perfekt.
Trotzdem würde ich auch lieber einen SH empfehlen. Bei anderen Herstellern hat man dieses "Problem" nicht.
 
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Danke euch beiden für die nachträglichen Erklärungen. :great:
 
Nachdem der SH-4 in meiner Framus Renegade letztes Jahr den Geist aufgegeben hatte und lt. Tech nicht zu reparieren war, hatte ich dort auch den Demon einbauen lassen.
Ich musste mich zwar erst an das etwas Weniger an Output gewöhnen, aber auch in der Sumpfesche-Tele macht er in Kombination mit einem SH-1 eine gute Figur. Auch ich finde die Höhen angenehmer, als die des SH-4. Ich meine der PU klingt beim Runterregeln des Lautstärkepotis im Gainbereich auch leicht perkussiv, was ich sehr mag. Gesplittet und Clean hört sich die Kombi für meine Ohren übrigens auch gut an.
 
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Ich habe den Schritt nun auch gewagt und letztes Wochenende den SH-12 in eine meiner Superstrats gebaut. Das "Opfer" war eine USA Hamer Chaparral Standard (Mahagony Body, Bolt-On Neck aus Ahorn mit Rosewood Fretboard), die ihren alten SH-4 am Steg verloren und dort nun den SH-12 Screamin Demon erhalten hat.

Der Ton ist jetzt nicht völlig anders als vorher, wenn überhaupt klingt die Gitarre nun etwas schlanker und aufgeräumter als bislang. Die Höhen sind etwas prägnanter als z.B. beim JB, aber bei weitem nicht so dominant wie das der Sound-Chart bei Seymour Duncan impliziert.

Ich bin auf die nächste Probe gespannt; ich kann mir gut vorstellen, dass sich der Sound mit dem SH-12 sehr gut in den Bandkontext einfügt für "klassische" Hard'n'Heavy Sachen.
 
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Der Ton ist jetzt nicht völlig anders als vorher ...
Ja, das ist auch mein Eindruck.
Vielleicht bis auf die Höhen, eine Spur rauer. Kann aber auch daran liegen, dass der Charakter der Gitarre mehr zur Geltung kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hola,
ist zwar schon etwas älter, der Thread, aber ich denke, dass ich hier richtig bin. :D
Ich hab mir kürzlich ebenfalls die SH-12 für meine Jackson Warrior bestellt. Ersetzt werden dabei EMG81 jeweils an Hals und Steg.
Nachdem ich mich dann auch noch mal ein wenig intensiver in die Pickup-Natur und den Aufbau der beiden PU (insbesondere Magnete) eingelesen und die weitestgehend positiven Beiträge hier studiert habe, bin ich doch mal sehr gespannt, was das Ergebnis bringt. Ich verspreche mir von dem Schritt generell mehr Dynamik und einen variableren Sound. Die EMGs sind mir mit der Zeit doch recht "starr"...

Mich würde interessieren, ob jemand vielleicht einen ähnlichen Schritt unternommen hat und wie das Ergebnis hinsichtlich Soundcharakteristik war?

Grüße
 
Konkret beantworten kann ich deine Frage nicht, dir aber zum TB-12 in deinem Fall noch den SH-2 für den Hals ans Herz legen. ich nutze die Kombi so jetzt in einer meiner HH Charvel Strats. Zum Niederknien!
 

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