Also Clipping ist zuerst mal ein Problem für die Qualität deiner Aufnahme. Für die Boxen wird Clipping auch irgendwann gefährlich, aber nicht wenn du nur kurz mal ein paar Spitzen überfährst.
Bei der Aufnahme musst du penibel darauf achten dass nicht schon der Eingang übersteuert. Wenn doch, ist die Aufnahme eigentlich verloren. (Es gibt Software mit der man es unter Umständen retten kann). Deshalb: Pegle vor der Aufnahme am Interface so, dass auch bei lautem singen/spielen die Peaks nicht über -6dBfs liegen. Im Nachgang kannst du die Aufnahme immernoch lauter machen. Du schränkst dich hier gar nicht ein.
Wenn du alle Spuren ohne Clipping am Eingang sauber in die DAW aufgenommen hast, geht's ans Mischen. Achte darauf, dass auch hier keine Clippings auftreten. Besonders der Masterfader (Faderstellung
immer auf 0dB lassen!) sollte immer genug headroom haben. Peaks bei -6dB oder auch -12dB reichen völlig aus. Hauptsache nicht 0dB oder 1dB, denn das erzeugt beim Mixdown schon Clipping.
Wenn du jetzt schlau kombinierst, wirst du feststellen: Mehrere Spuren mit -6dB Peaks werden in der Summe sicher Peaks über -6dB erzeugen. Dementsprechend wirst du die Fader der meißten Spuren etwas runter ziehen müssen um den Master-Bus nicht zu übersteuern und erstmal Spielraum zum Mixen zu haben.
Wenn dir jetzt beim mixen alles zu leise ist, dann dreh einfach deine Abhöre/Anlage lauter.
So. Dein Mix ist jetzt irgendwann fertig und du bist zufrieden.
Jetzt kümmerst du dich darum an die 0dBfs Grenze ranzukommen.
Dazu kannst du deinen Song einmal so wie er ist exportiern. Auf jeden Fall solltest du hier einen 24bit Export wählen, denn du willst ja noch Lautstärken ändern und dafür brauchst du die hohe Auflösung.
Als nächstes machst du ein neues Projekt auf und importierst dir das gerade exportierte Audio-File. Jetzt kannst du zB erstmal die "normalisieren" Funktion benutzen, wodurch der Pegel des Files genau so weit angehoben wird, dass der höchste Peak bi 0dBfs liegt, also noch nicht clippt.
Du kannst jetzt noch einen Limiter auf den Master setzen. Der sorgt dafür dass dein Signal nicht über 0dBfs geht. Mit deim "Input"-Regler des Limiters kannst du jetzt dein Signal lauter machen und dabei fahren deine Spitzen in diesen Limiter bei 0dBfs hinein und werden abgeschnitten. Deine höchste Spitze liegt ja durch das Normalisieren bei 0dBfs, also wird sie um den Wert reduziert den du bei "Input" angibst. Den Release würde ich niedriger ansetzen. Versuch's mal mit 100ms oder 80ms anstatt der standardmäßig eingestellten 500ms.
Das normalisieren kann man überspringen, denn man kann auch einfach am Input-regler drehen und gucken wann der Limiter zu arbeiten anfängt. Such dir dazu die lauteste stelle Im Song aus und höre wie weit du das Material in den Limiter fahren kannst ohne dass es schei** klingt.
Wie gesagt ... du wirst so zwar eine lauteres Endprodukt ohne clipping haben, aber an eine komerzielle Produktion kommst du so lautstärkemäßig nicht ran.