Ich bin ja eigentlich hauptsächlich Gitarrist, spiele aber gelegentlich auch Bass, vor allem auf meinen Aufnahmen.
Seit gestern habe ich den Harley Benton Hot Rod Bass.
Es ist ja in Mode selbst billigste Instrumente in den Himmel zu loben, aber an diesem Bass gibt es wirklich
kaum etwas auszusetzen.
Ich habe ihn für 98€ als B-Stock bekommen, mit einer leichten Macke auf der Rückseite, aber ich
bin wirklich begeistert von dem Instrument.
Das einzige, was auf Anhieb "billig" wirkt sind die Keramik PUs und eventuell die sehr dünne und blasse
Lackierung des Halses.
Ansonsten ist es wirklich ein super Bass für's Geld, der relativ authentisches Preci-Feeling versprüht.
Keine scharfen Bundstäbchen, der Hals ist sauber verarbeitet, die Mechaniken halten die Stimmung, die Potis laufen gleichmäßig und
auch die Bridge wirkt nicht trashig, sie ist meiner Meinung nach identisch mit den Brücken der Squiers aus Fernost.
Beim trockenen Anspielen des HBs hat man auch nicht das Gefühl hier einen toten Klotz in der Hand zu haben.
Das Gewicht hält sich mit 3,6 kg auch in Grenzen.
Eigentlich wollte ich ja einen der aktuellen HB 70s Jazz Bässe bestellen, aber am Ende hat mich doch deren Gewicht von
über 5 kg abgeschreckt.
Insgesamt ist der Hot Rod der vierte und auch gleichzeitig auch der billigste Bass, den ich in den letzten zwanzig Jahren hatte,
aber er ist eindeutig nicht der schlechteste.
Da fragt man sich wirklich, wie das geht bzw. ob Thomann den Chinesen so gigantische Mengen abnimmt,
dass solche Endpreise möglich sind.
In Sachen Upgrades überlege ich, eventuell Alnico-PUs zu kaufen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich nötig ist.
Die Bridge, die Mechaniken und die Potis sehe ich nicht als Schwachpunkte, die unbedingt ausgetauscht werden müssten.
Der Bass ist ja schon seit einigen Jahren bei Thomann im Programm, wenn man sich ältere Reviews durchliest, merkt man jedoch, dass sich die Specs im Laufe der Jahre geändert haben.
Früher hatte der Hot Rod Bass z.B. geschlossene Mechaniken und einen Linde- Korpus anstatt Erle - nicht weltbewegend, aber immerhin zwei Schritte mehr in Richtung Original.