Vielleicht liegts ja an mir, aber mit dieser Falsett-Erklärung kann ich absolut nichts anfangen. Ich weiß beim besten Willen nicht, was du meinst. Zumal es um eine Frauenstimme geht und "Falsett" ein Begriff für die Männerstimme ist. Und ich höre da auch weit und breit keinen Jodler. Ein Jodler ist ein abrupter Bruch von Vollstimme in Kopfstimme/Hauchstimme. Das macht sie da nicht und es würde auch weit exponierter klingen, eben wie bei erwähnter Cranberrys-Sängerin beispielsweise.
Falsett ist bei Frauen die "klassische Kopfstimme", also die, bei der gar keine Bruststimme mehr dabei ist. Vielleicht geht es vielen anders aber für mich war das Falsett immer intuitiv, etwas, dass fast jeder kann wenn er eine Frau (oder bei Frauen eine Opernsängerin) imitiert. Es muss ja nichtmal ein gestütztes Falsett sein.
Meines Erachtens hat Vali recht, wenn sie 1. sagt, daß die Stelle weit theatralischer klingen müsste wäre sie überhaupt technisch gemeint (Falsett hin oder her) und 2. diese "Erklärungen" auch eigentlich nicht mehr sind als Geschwurbel. Manchmal ist ein Schluchzen einfach nur ein Schluchzen ;-)
Wenn es ein technischer Trick wäre, so wie ich das meine, dann sollte es im Idealfall für den Hörer nicht hörbar sein. Es sollte so schnell gehen, dass es keinem mehr auffällt bzw. dass man denkt der Jodler oder das Kieksen wäre ein Glottisschlag bzw. der Ansatz des Tons. Ich würde genau umgekehrt vermuten, dass es, wenn es ein Stilmittel sein soll, es auch deutlicher hörbar sein sollte.
In dem Video hier, das allgemein verschiedene Ansätze vorstellt wird ab etwa 2:38 "Quack & Release" vorgestellt, das sehr ähnlich funktioniert, nur ohne den Jodler. Die Erklärung ist etwas langatmig, aber das Prinzip ist ein kontrolliertes Einstellen des Vokaltraktes so schnell zu machen, dass es für den Zuhörer unhörbar wird. Fast forward zu etwa 8:00 wird gezeigt, wie es schneller gemacht wird, dabei sollte man von dem kontrollierten Ansetzen in einem anderen Singmodus möglichst wenig mitbekommen.
Gerade im Metal-Bereich sind solche Ansätze nicht unüblich, weil eben viel in hoher Lage gesungen wird und es sehr hilft nicht im Laufe einer Performance zu verbrusten. Timo Kotipelto ist jemand, der das bei Live-Auftritten schon praktisch übertreibt, da hört sich so ziemlich jeder hohe Ton "angeschluchtzt" an.
Bei Studio-Aufnahmen hört man das bei ihm so gut wie gar nicht, weshalb es wahrscheinlich eher nicht als allgemeines Stilmittel benutzt wird. Bei den Cranberries ist es hingegen sehr offensichtlich ein Stilmittel und so ja auch deutlich hörbar auf der Studio-Aufnahme.
Aber letztendlich ist ja die eigentliche Frage gewesen, ob es schlechte Technik ist. Meine Antwort wäre in jedem Fall nein.
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Ich hätte es eher "theoretisch" genannt, denn praxisrelevant klingt mir Beschreibung nicht unbedingt
Ich gebe zu es ist nicht sehr ausführlich beschrieben, aber für manche reicht es schon einen Ton halt im Falsett zu singen und dann einfach mehr Energie drauf zu bringen. Wenn man gleichzeitig dann noch eine Oktave hochspringt wie bei einem Jodler, kriegt man den Effekt.