Hohe Saitenlage bei einer Gitarrenlaute

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Goosey
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Ich habe eine alte Gitarrenlaute ('Deutsche Laute'), die wohl ursprünglich für Stahlsaiten konzipiert war und die ich nun auf Nylons umrüsten möchte. Nur: der Saitenstand ist unmöglich hoch - das liegt offenbar am Steg, der im Vergleich zu Lauten- oder Gitarrenstegen viel zu hoch ist - den Hals habe ich neu verzapft und exakt eingeleimt, daran kann es also nicht liegen.

Was wäre besser: Den Steg abnehmen und einen neuen aufsetzen oder den alten Steg abhobeln? Gegen einen neuen Steg spricht, dass das Aufleimen nicht ganz unproblematisch ist, da ich wegen der Rosette keine Zwinge durch das Schalloch führen kann. Und Superkleber kommt für mich nicht in Frage, obwohl es auch gute Gitarrebauer so machen. Andrerseits: Ist das Abhobeln nicht etwas brutal? Hat vielleicht jemand Erfahrung damit?

Hinzufügen möchte ich, dass es sich um kein besonders gutes Instrument handelt, aber ich habe nun schon mal Arbeit hineingesteckt und möchte das Ding doch spielbar machen.
 
Eigenschaft
 
Man muss nicht immer gleich den Hobel ansetzen :rolleyes:
Es gibt jede Menge gute Feilen, Schleifklotz etc. für Feinarbeiten an Holz. Da kann man ganz bedächtig hauchfein Material abnehmen ohne gleich was zu zerstören. Ob Baumarkt oder Musikerbedarf, z. B. bei Thomann. Von billigen Nagelfeilen bis teuren Sattelfeilen.
Findig sein und kreativ und dann wird es schon ;)
 
Wie weit musst du denn runter?

Vielleicht würden auch fotos helfen, damit wir uns das bessr vorstellen können.

Gruss, Ben
 
Ein Foto vom Steg wäre wichtig, sonst ist das ein Ratespiel. Dann sieht man auch, ob da eine richtige Stegeinlage drin ist oder nur ein Streifen Bunddraht. Danach richtet sich die Antwort.
 
Ich hab auch so eine alte Gitarrenlaute: https://www.musiker-board.de/threads/lauten-userthread.260167/#post-2861857

Die Saitenlage am 12. Bund beträgt >1cm :rolleyes: das war/ist wohl bei diesen Instrumenten eher die Regel als die Ausnahme, auch bedingt durch das Alter.
Wenn ich bei meiner Laute die Saitenlage entscheidend verbesseren möchte, dann müsste ich den Steg wohl in den Korpus verlegen oder einen Halsreset durchführen lassen.

Ich lasse sie so und spiele sie halt selten und nur in den unteren Lagen.

@Goosey wie schon angesprochen, mach doch mal Fotos vom Instrument, vllt. auch welche, auf denen man die Saitenlage beurteilen kann.
Dann können wir mal weitersehen.
 
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Die Saitenlage am 12. Bund beträgt >1cm :rolleyes: das war/ist wohl bei diesen Instrumenten eher die Regel als die Ausnahme, auch bedingt durch das Alter.

>1cm :eek:

Hey, du machst mir ja Hoffnung :great:

Ich habe so ein Teilchen von meiner Schwiegertochter da stehen und trau mich langsam gerade dran. Sieht völlig verwarzt aus und es ist viel Arbeit. Habe gerade heut mich mal aufgerafft und mir Tipps von einem alten Bekannten geben lassen und bin voller Hoffnung, dass ich es schaffe, sie wieder ins Leben zurück zu holen. Sie hat einen wunderbaren Bass auf der einen Saite, die noch drauf ist :rolleyes: und ich denke/hoffe, dass sie am Ende auch einen prima Gesamtsound haben wird.

Nachdem ich gelesen habe, dass deine 1cm am 12. Bund hat ging ich flott mal nachmessen...
Ich habe die Ausnahme erwischt, nur 5mm:D , wenn das nix iss.

Ey, es macht echt Spass hier bei euch und wie der Pfälzer so sagt:

Unn werd mer ald wie e Kuh
mer lernd immer noch dezu....
 
Danke für die vielen Rückmeldungen - die Tendenz scheint also eindeutig in Richtung Nachbearbeitung des Stegs zu gehen. Hinzuzufügen wäre noch, dass die Klampfe für Stahlsaiten ausgelegt und daher der Steg mit Bohrungen für Endpins versehen ist - nun gut, da muss man halt die Nylons entsprechend prärieren.

Ein Foto kommt, sobald ich mir eine Digi ausleihen kann. Aber die Sache ist nicht so kompliziert: eine Stegeinlage und dahinter die Bohrungen.

So um 10 mm wird die Saitenlage am 12. Bund bei mir wohl auch sein, ich muss also fast 1 cm abtragen, um auf eine halbwegs normale Saitenhöhe zu kommen. Das sollte sich ausgehen, aber mit Raspel oder Feile? Da sind mir meine kleinen Hobelchen schon lieber, oder sogar die Oberfräse für's Grobe. Und noch etwas (ich bin Laie im Instrumentenbau!): Unter der Decke ist wohl eine Verstärkung aufgeleimt, oder? Sonst wird die Sache verdammt dünn, und die Pins reißen womöglich aus?

Wie ich mich aus meiner Jugend erinnere, hatten diese ähnlich gebauten so genannten 'Wandergitarren' alle einen brutal hohen Saitenstand, waren wohl eher für Schrumtata in der ersten Lage gedacht.
 
die Oberfräse für's Grobe

Machs bittebitte von Hand, es tut mir schon beim lesen weh.

Neee, du darfst machen was du willst, aber:

Denk dran, dass alles darunter empfindlicher ist als der Steg und wie es tatsächlich ums Innenleben bestellt ist kann man auch nur ahnen. Wenn was kaputt geht ist unter Umständen schnell mal Ende Gelände. Ich habe gerade auch ein Problem am Steg entdeckt. Da hängt ein Saitenrest fest eingefressen drin:rolleyes:

yo.jpg
 
Moooooment. Nur weil die Laute einen Steckerlsteg hat, ist sie noch lange nicht für Stahlsaiten ausgelegt. Das würde mich sogar sehr wundern. Sterckerlstege waren damals üblich, aber eben mit Darmbesaitung, genau wie Biedermeirgitarren. Und wenn Stahlsaiten drauf waren erklärt das auch die hohe Saitenlage, der Hals dürfte krumm wie eine Gurke sein, mit dem hohen Zug der Saiten völlig überfordert.

Wie gesagt, Fotos – und bitte ein paar mehr als nur vom Steg – bringen Licht ins Dunkel und geben uns die Möglichkeit etwas mehr oder weniger kompetentes dazu zu sagen, bevor du das Instrument mit der Fräse behandelst.
 
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Moooooment. Nur weil die Laute einen Steckerlsteg hat, ist sie noch lange nicht für Stahlsaiten ausgelegt.
... puh, ich dachte schon, ich spinne, aber ja, das ging mir auch durch den Kopf. Eine Gitarrenlaute mit Stahlsaiten ist mir noch nicht untergekommen bisher .... aber man lernt ja nie aus ...
 
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@funstrumentalist: Genauso sieht der Steg bei mir auch aus. Zum festgefressenen Saitenende: Was ist, wenn du versuchst, ganz sachte eine M6 Schraube hineinzudrehen? Bei mir greift sie, und das Gewinde könnte vielleicht das festgefressene Wuzzerl lösen.
 
Kann man versuchen. Andererseits sieht es so aus, als sei der Steg in Längsrichtung gebrochen. Dann muss er ohnehin runter, die Decke ab und … uiuiui, das ist viel Arbeit. Das muss man gucken, ob sich die Arbeit überhaupt lohnt.
 
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@Goosey

Mal erst zu deiner Kiste...

Zu den Stahlsaiten wollte ich auch noch nichts sagen, aber das habt ihr ja erledigt.......
Wenns bei mir klappt werden "Aquila Nylgut" Saiten aufgezogen, da gibt es auch inzwischen Sätze für Klampfen. Ansonsten kannst du wahrscheinlich deine Klampfe einer Straussenfarm anbieten, da es für Strausseneier​
noch keinen​

eierschneider.jpg


gibt.
:rolleyes::whistle::D:whistle::rolleyes:


^^°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°^^
Nee, mal im Ernst, geh in dich. Hier sind schon genug Leut unterwegs, die wissen was sie sagen.

Schraube reindrehen werde ich mich hüten, die wird nur wieder unnötig Druck erzeugen, wo eh schon Risse sind!

Kann man versuchen. Andererseits sieht es so aus, als sei der Steg in Längsrichtung gebrochen. Dann muss er ohnehin runter, die Decke ab und … uiuiui, das ist viel Arbeit. Das muss man gucken, ob sich die Arbeit überhaupt lohnt.

Lohnen ist relativ... Kaputt kann man eh nix mehr machen, da darf man einfach mal wild werkeln. Natürlich trotzdem mit Verstand und Bedacht :great:

So, nix Schraube oder so :D

Bei so was packt mich die Handwerkerehre...
"Spezialwerkzeug hergestellt" und in 0,358712 sec. den Saitenrest schonend entfernt. mit einem zweiten Spezialwerkzeug den Inhalt hinter der Rosette herausgepfriemelt.

Ergebniss:

Ein Saitennubbel
ein Rosettenstück
ein Stück Papier (Vintage)
eine Wollmaus (prähistorisch)

wurden schonend entfernt.

spez.jpg


€ by Peter: Bitte für Beitragsänderungen innerhalb von 12 Stunden die Bearbeitungsfunktion nutzen und Doppelposts vermeiden ;)
 
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@Goosey , ich muss die Beobachtung für diesen thread abschalten, mir wird echt schwindelig bei deinen Beiträgen :eek: .dann doch lieber die Vorgehensweise ala @funstrumentalist :D
 
Hüstl, ha ja. Hier steh ich nun, ich kann nicht anders :rolleyes:

Übrigens hat derjenige, der die letzten Saiten aufgezogen hat auch Stahl verwendet, das erklärt auch die tiefen Riefen und den Riss im Sattel. :igitt::bad::bad::bad::weird:
Die Bundlage hat, wie oben erwähnt, zum Glück nicht darunter gelitten, uff. Mit 5mm auf dem 12. kann man nicht meckern...
 
Die tiefen Riefen kommen auch bei der Verwendung von Nylonsaiten vor. IdR wurde Obstbaumholz für die Stege verwendet, Birne und dergleichen, das ist zu weich, der Steg bekommt Einschnitte. Das ist bei vielen alten Instrumenten der Fall. Leider. Man kann das aber reparieren, wenn mann denn will.
 
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Hätte nicht gedacht, dass Nylon auch so schneiden kann, aber den Steg hätten sie wahrscheinlich nicht so stark zerstört. Würde mich echt interessieren wie du das reparieren würdest. Aber sie hat ja leider noch andere Baustellen. Ich taste mich da gerade mal langsam vor...
 
Carbonsaiten schneiden noch mehr. Äääh, Reparatur, „mein“ Gitarrenbauer hat da mal was gemurmelt, aber was genau? Vermutlich wird der Schnitt mit Titebond verfüllt oder der Schnitt wird vergrößert und ein Stückchen Holz damit eingeleimt, das Loch dezent nachgefeilt und gut ist's. Vielleicht kann man es aber auch einfach so lassen. Den Riss im Steg hale ich für wesentlich kritischer, das wird schwer, ihn ohne ablösen zu reparieren. Und das Loch der hohen e-Saite ist zu groß, das ist auch blöd, weil dir die Steckerl nicht halten.
 
Ach so, da habe ich mit all dem keine Bedenken. Da habe ich die Tage mit Peter von Peters Resonators gesprochen, der sieht das locker. Als ehemaliger Restaurator hat er gute Kniffe drauf. Ansonsten drechselt oder schnitzt mir mein Sohn alles was ich brauche in jedem Holz was ich will, vorausgesetzt, er hat es in seinem Fundus und der ist schon ordentlich ;)
Der Steg ist auch zum Glück noch superfest verleimt, dass ist eine gute Grundlage.

Als erstes werde ich mal noch einem andern Elend widmen.
( Ich weis, dass Bild ist mies, aber es soll ja nur in etwa das Elend zeigen. Die gute Kamera mit Blitz ist gerade unterwegs
mies.jpg
...)

Ein Riss in der Decke und sie hat sich auch etwas abgelöst bis an den Pfeil, abba das wird schon. Eventuell nochn kleines, dekoratives Furnierchen draufkleben anschliessend :D

Dann fehlen noch zwei Wirbel, da habe ich heute mal mit der Firma Rubner telefoniert, da bekomme ich Ersatz. Alles kein Thema. Irgendwie wirds werden, bin selbst gespannt ;)

Am übelsten finde ich den Lack, der hüpft auf der Decke fast schon von alleine runter.
 
Sind wir mittlerweile nicht ein wenig vom Thema abgekommen?
 

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