Digitalmixer - Entscheidungshilfe

  • Ersteller dr_rollo
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Schlicht, übersichtlich, ein bisschen bunt, viele Lampen

Hallo dr_rollo,
ein "buntes" und "übersichtliches" Display wäre schon schön an dem Pult. Gut, dieses kann man durch das Aufsetzen eines iPads errreichen, muss man aber auch erst kaufen.

Ein Direktzugriff auf die wichtigen Funktionen, die bei einem LiveEinsatz unerläßlich sind, ist hier definitiv nicht gegeben. Man "coursert" mit Pfeiltasten durch das viel zu kleine Display, bis man die gewünschte Funktion endlich erreicht hat und an einem einzigen Drehpoti kurbeln darf. Ich habe eine ähnliche Technik bei meinem gut 12 Jahre alten Harddisk-Mehrspurrecorder. Im Studio geht das - notfalls. Im Liveeinsatz nicht. Bei eurem jetzigen Analogpult stehen alle verfügbaren Funktionen (Gain/EQ/AUX/PAN) für alle Kanäle im Direktzugriff. Dieses ist bei fast keinem Digitalpult mehr gegeben; sicherlich nicht zuletzt wegen der erhöhten Anzahl an Funktionen wie z.B. Gate, Kompressor, Effektanzahl und Routing.

Aber gerade deswegen ist es wichtig, dass man nach Selektion eines Kanals (oder einem der Busse) einen eindeutigen und direkten Zugriff auf alle wichtigen Funktionen bekommt.
Beim X32 (und auch einigen anderen Pulten!) steht für diesen Direktzugriff mehr als die Hälfte des oberen Pultes zur Verfügung. Gain, Lowcut, Gate, Kompressor haben einen eigenen Regler, der EQ hat einen Regler, welcher durch 4 Leuchttasten auf den gewünschten Frequenzbereich geschaltet wird, das Routing wird über gleich 4 Regler vereinfacht, PAN wird zudem über einen eigenen Regler eingestellt.
Eine Übersicht bietet nur ein brauchbar großes Farbdisplay. Denn die Übersicht zu behalten, ist wichtiger denn je.

Erst hierdurch und durch die kleinen Kanaldisplays wird ein Pult überhaupt erst livetauglich, denn Platz für einen Beschriftungsstreifen Klebeband pro Layer ist einfach nicht vorhanden. Das von Dir favorisierte Pult hat fast(!) alle Eigenschaften, aufgrund dessen man früher Digitalpulte als nicht-live-tauglich eingestuft hat. Ja, dies ist zu hart ausgedrückt, lasse es aber trotzdem zum drüber nachdenken stehen.


Durch das Presonus-Konzept sind die Motorfader aber nicht notwendig. Es gibt erstens keine Ebenen, zwischen denen Du hin- und herspringen könntest.
@mix4munich: Aber öfter mal 5 Bands zwischen denen ich hin- und herspringen möchte oder 25 Titel mit eigenen Einstellungen ;-).
Erbitte untertänigst um Entschuldigung für die klaren Worte :embarrassed:

Gruß
Jürgen
 
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Ja, beim Roland Pult war ich sofort an mein altes VS 890 (alter Digitalrecorder mit Festplatte) erinnert. Lacht mich so nicht an (das heißt Apfel-Tablette ist Pflicht)

Aber öfter mal 5 Bands zwischen denen ich hin- und herspringen möchte oder 25 Titel mit eigenen Einstellungen
(Es geht um Presonus)
Die 5 Bands sind eher kein größeres Problem (Man kann genug abspeichern. Wenn man sich Gain und Fader notiert kann man die auch schnell nachstellen - schneller als die Band umbaut auf jeden Fall) aber das mit den Settings pro Titel ist schon so (da sind dann die Fader auf anderen Positionen als die eigentliche Einstellung und müssen erst wieder auf Position gebracht werden - geht aber ist umständlich).
Ich würde bei Presonus Settings eher ohne Faderposition abspeichern.

Gruß
Christoph
 
Es gibt viele verschiedene Anwendungen für ein Live-Pult. Somit gibt es einfach nicht genau das Pult für all diese Fälle. Zum Glück hat die Industrie recht unterschiedliche Varianten anzubieten. So kann jeder sein Pult finden. Ist das nich schön?
:juhuu::juhuu:
 
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@mix4munich: Aber öfter mal 5 Bands zwischen denen ich hin- und herspringen möchte oder 25 Titel mit eigenen Einstellungen ;-).
Erbitte untertänigst um Entschuldigung für die klaren Worte :embarrassed:

Gruß
Jürgen

Das Hin- und Herspringen zwischen den gespeicherten Einstellungen von Bands kann man bei Presonus mit der Funktion "Locate" ganz gut machen.
Und die Änderungen von einem Song zum nächsten mische ich grundsätzlich manuell, da bin ich möglicherweise etwas altmodisch unterwegs. Aber definitiv jedem das seine, keine Entschuldigung notwendig.

Gruß,
Johannes
 
Das Hin- und Herspringen zwischen den gespeicherten Einstellungen von Bands kann man bei Presonus mit der Funktion "Locate" ganz gut machen.
Wusste nicht dass Presonus SL nun auch den Gain-Reglar via "Locate" recallen kann :tongue:
Spass bei Seite.. Wie mfk das schön geschrieben hat gibt es verschiedene Pulte mit verschiedenen Vor-und Nachteilen! Einfach zu bedienen ist das Presonus ja! Für eine Newcommer-Bandnight mit 5 verschiedenen Bands (und jeder Band mit vorherigem Soundcheck) möcht ich das Presonus SL aber nicht! Fehlende Mute-Knöpfe bei den Auxen und unübersichtlicher GEQ ist noch eine weitere Baustelle!
Bei meinem Favorisierten A&H Qu wiederum fehlen mir die Kanaldisplays (immer noch Gaffa und Edding!) und die Kanal-Erweiterung via digitale Stageboxen (wie schon erwähnt gibt es digitale Stageboxen dazu, aber diese erhöhen nicht die Kanal-Anzahl die auf dem Pult verarbeitet werden kann!)

Auf das Roland Review bin ich gespannt! Bei uns in der Schweiz hab ich bisher ein einziges mal ein Roland Digitalmischpult im Live-Einsatz gesehen! Als Freelancer wurde ich noch nie mit einem konfrontiert! Hier beherrscht Yamaha die Szene ;) Apropo... Ein QL1 liegt wohl nicht im Budget!? Aber vielleicht die neu vorgestellte günstigere Konsole TF1?
 
Alles richtig, was Ihr hier so schreibt. Nur für meinen Zweck sind die Einwände hier nicht gegeben. Bei einem Techniker, der den ganzen Abend an dem Teil sitzt, und vermutlich häufiger mal Details nachregeln muss, mag ich das als zu unflexibel durchgehen lassen.
Wir mischen uns direkt von der Bühne, und da greift während des Spielens mal einer zu einem Fader und zieht den höher oder runter - je nach dem. Die Grundeinstellung ist vorher einmal gemacht und muss auch bei neuen Gigs nicht großartig verändert werden, da wir immer mit der selben Backline, den selben Mikros und dem selben Bühnenauftritt arbeiten. Die Grundeinstellung würde ich eh vom Saal per iPad machen und nicht direkt am Pult. An Gains, EQ, Pan und Auxen würden wir live nie am Pult nachregeln. Jeder sollte seinen Monitormix an seinem iPad oder einer anderen Remotecontrol selber nachregeln, wenn nötig. Ob und wie das funktioniert, ob WLAN oder andere Connetion, wie stabil und/oder funktionabel das ist, werde ich definitiv ausgiebig testen, denn das soll das neue Pult auf jeden Fall können.

Und was das iPad angeht: Das ist eh schon vorhanden. Bei uns hat jeder Musiker eins, und ich hab darüberhinaus sogar immer ein zweites iPad als Spare dabei, weil ich bereits vor Jahren einmal das Notenpult durch ein iPad ersetzt habe, das mittlerweile noch ne Ecke mehr liefert als das Notenpult, und ich ziemlich abhängig davon bin. Unserm Drummer ist seins mal runtergefallen, es lief zwar zum Glück noch, aber aufgrund der 'Spiderapp' war es nicht mehr sonderlich gut zu lesen.
 
Yeppp, begriffen. Beratungsresistenter Schlumpf :):):):):). Hauptsache ist doch, dass ihr mit dem Pult glücklich werdet.

Gruß Jürgen
 
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Wie kommst Du auf beratungsresistent? Die Argumente, die Ihr hier in den letzten Beiträgen abgegeben habt, sind nachvollziehbar, auch interessant, zu wissen, für mich aber nicht relevant.
Ich finde, dass ich hier einiges an sehr hilfreichem Input bekommen habe, und auch diverse Fragen meinerseits beantwortet sind. Die Entscheidung könnt Ihr mir eh nicht abnehmen. Ich hab mir aufgrund der Hinweise zumindest die Presonus nochmal angeschaut und das QU abgeschminkt. Das war für mich schon mal sehr hilfreich. Und jetzt nutze ich noch die Option, ein Modell direkt zu testen. Vielleicht kann ich Euch ja hinterher eines besseren belehren ;)
 
Alles gut. Ich dachte, 3 Smilies reichen - habe noch 2 hinzugefügt :great:
 
Bei uns in der Schweiz hab ich bisher ein einziges mal ein Roland Digitalmischpult im Live-Einsatz gesehen!

Bei Pino in der alten Kaserne ? Ich räume das regelmässig zur Seite, wenn ich da arbeite :)
 
ich hab mein M300 für ein x32 verkauft und bereue es in keinem Punkt. Das M300 ließ sich gut bedienen, man kam überall gut ran. Ich bin viel im acappellabereich unterwegs und brauche soviele Möglichkeiten und Effekte wie nur gehen. Da bin ich beim x32 deutlich besser aufgestellt. Was ich bei Roland mochte, waren die Custom Layer. Dadurch lässt sich einiges übersichtlicher gestalte , indem man zB einen gelinkten Stereokanal im Customlayer auf einen Fader legt und dadurch Platz spart. Was ich gehasst habe, waren ua die komplizierte Aufnahmemöglichkeiten (zu meiner Zeit nur mit Sonar möglich). Das x32 hat deutlich mehr Features, fühlt sich aber billiger an. Teste unbedingt dein Setup am Roland an. Wenn dir das reicht ist gut. Uch hatte schon nach wenigen Wochen (war mein erstes Digitalpult) in der acappellaszene das gefühl, das Pult würde mich beschränken. Das kam beim x32 viel später und nur bei einzelnen Punkten.
 
jep, das ding mit den digitalpulten ist ein spannendes thema. nachdem ich den ganzen thread durch habe und hier wirklich viel und informativ auf die käuflichen mixkisten eingegangen wurde (ich hab mich ehrlich gesagt nach abschluss meiner analogen livemixzeit nie viel damit beschäftigt, was es da zu kaufen gibt) muss ich mal ein danke rauslassen.
um eine andere denke in das thema zu bringen, möchte ich mal meine mische kurz vorstellen, denn nachdem ich die beiträge gelesen habe, weiß ich wieder, was mich damals dazu bewogen hat, eben nicht eine fertige digitalmische zu kaufen: ich will es sauflexibel!!!
ich bin deshalb bei sac gelandet. und ich bin sauglücklich. ok, ich werde damit sicher keinen rider erfüllen können und manchmal wird man milde belächelt, wenn man da ne kiste ohne konzernaufkleber stehen hat und dann ein olles t400 aufklappt. aber spätestens wenn 10 minuten später der erste bandsoundcheck ansteht, die band mit dem mixmann dabei aber an der bar sitzt kommen die ersten fragen, was da werkelt.
für selbstmischende bands kann ich mir momentan nichts besseres vorstellen, gerade wenn man parallel auch in richtung proberaumrecording unterwegs und technikaffin ist. da bleibt so mancher amp im lager, wenn dafür das lieblingsplugin mit darf (ich als fauler hund spiele selbst im proberaum nur noch über das ding und hab mir für meine fretlessbässe ein ding mit verschiedenen impulse responses, delays, kompressoren und meinem lieblingscamelcrusher gebaut, was mir jedes mal das grinsen ins gesicht treibt).
momentan hab ich zwei konfigurationen am start: eine kann 16/8, eine 24/24. für große geschichten könnten die zusammen 40/32. multicore haben wir, wurde allerdings für livemixzeuchs noch nie benutzt, da grundsätzlich alles per w-lan von einem evtl. vorhandenen fohplatz bzw. einer gemütlichen ecke aus bedient wird, wenn wir denn mit mischmann anreisen. parallele aufnahmen der einzelnen kanäle ist in unserem fall per multiclientfähigem treiber (wir arbeiten mit rme's digiface's) ohne probleme möglich. als wandler stecken grundsätzlich ada8000 im rack, in der 24/24-lösung mit remotegain (schöne spielerei, ich hab es allerdings noch nicht wirklich benötigt), in der 16/8-lösung ohne remotegain - dafür gepaart mit einem digimax d8. prinzipiell genügen die sachen, die sac pro so mitbringt (5 band para eq, hi/lo-cut, gate, comp, 6 aux pre/post, optional plugins pre/post, 8 mainouts, 24 busse, 24 vollständige monitormixe, 72 kanäle, ziemlich freues routing, sorround wers braucht).
sac sieht aus wie bastelei eines in den frühen 90'ern stecken gebliebenen (bob vergib mir :), ist aber keine. es läuft saustabil, wenn denn die unterlage stimmt (in meinem fall win xp) und benötigt kaum resourcen (in meinem fall genügt ein core2duo mit 2,4 ghz und 2 gb ram). auch latenzmäßig gibts überhaupt nix zu meckern, inear ist kein problem. sollte ein vst-plugin sac latenzmäßig einschränken, erkennt das sac selbst beim start und stellt das plugin nicht zur verfügung.
faulenzersoundcheck geht in verbindung mit saw (sauteuer), saw light (über eine andere daw aufgenommene tracks werden abgespielt) oder über den treiber von rme (der kann ausgänge z. b. einer daw, auf eingänge routen, ich hab das allerdings nie probiert).
grundsätzlich ist man als sac-gesicht ein oller mausschubbser (stört mich nicht, ich bin in den 90'ern mit win 3.11 und cubase sozialisiert worden :). irgendwann hatte ich mal 2 bcf2000 an meiner kiste. aber da ich ein fauler hund bin und ungern schleppe... manche kollegen bedienen sac auch per touchscreen oder touchdaw über ein tablet, mir genügt ein oller laptop und die maus (und ein bier).
was wird benötigt? ein interface mit stabilen treibern, niedrigen latenzen (motu oder rme wird empfohlen - mir genügen olle digiface's) ein rack voll wandler mit preamps (mir genügen secondhand ada8000) ein rechner (mir genügt ein oller t400 von lenovo). spass machts, wenn remote per w-lan dazu kommt (bei mir ein 17" toshibairgendwas per linksys's wrt45g, für remotes können beschränkungen eingerichtet werden, sodass z. b. jeder seinen monitormix erstellen kann und sonst nix). eine sac-lizenz. wenn man so die kosten überschlägt wird man feststellen, dass man mit knapp über 1k€ schon 16 kanäle gut hinbekommen kann (mit ein bisschen glück und ebay-geschick und dem ein oder anderen vorhandenen oldtimer).
so, ich möchte niemand überreden, die behringers und yamahas dieser welt nicht zu kaufen, aber vielleicht sieht der ein oder ander mein geschreibe als kleine anregung sich mit nieschenlösungen zu beschäftigen, die einige möglichkeiten bieten, die es sonst so beim mainstream nicht gibt.
 
Da ich mich gerade selber mit dem Thema Digitalmixer beschäftige bzw. mich einlese, mal eine Frage an die Mit-Leser und -Schreiber: abgesehen von den individuell sehr unterschiedlichen Anforderungen - gibt's eigentlich irgendwo eine Übersicht bzw. einen Vergleich der verschiedenen Digitalmisch-Universen? Ich hab mir mühsam in den letzten Wochen diverse Infos zusammengetragen und bin immer noch ein wenig ratlos ...

Also: Kurz-Infos über Vor- und Nachteile der Systeme von (z.B.) Behringer X32, A&H Qu-Serie, Soundcraft Si-Serie, ... unter Berücksichtigung der Peripherie wie digitale Stageboxen, separate (Personal-)Monitor-Mischer, Erweiterbarkeit / Skalierbarkeit, Recording-Möglichkeit, generelle Sound-Charakteristik - habt ihr dazu was greifbar? Am liebsten wäre mir ein großer Vergleichstest mit einer tabellarischen Zusammenfassung, so à la Stiftung Warentest ...

Euer Hobby-Basser MrC
 
Kann dir das X32 nur ans Herz legen.
du kannst via Digitaler Stageboxen erweitern, bis 96 I und 48 O woraus du dir dann die 32 I und 16 O, die du mischen willst raussuchen kannst.
außerdem ist dieses Pult sehr übersichtlich gestaltet und intuitiv bedienbar.
es erklärt sich quasi von selbst :D
Außerdem hast du hier P16 drin, wo sich jeder seinen Eigenen Monitormix gestalteten kann.
Desweiteren hast du ab werk eine USB/Firewire Karte drin, mit der du eine 32/32 verarbeitung fahren kannst.
Der Sound ist auch nicht schlecht, ganz im gegenteil.
Wenn du noch hochwertigere PreAmps haben willst, kaufst einfach nciht die Behringer sondern die Midas Stageboxen, das habe ich auch vor,
desweteren hast du 8 FX Prozessoren mit vielen Möglichkeiten.
Gate und Dynamic pro Kanal verstehen sich von selbst.
Phasendrehung und LowCut am eingang sowie 48V Phantomspeisung seperat schaltbar ebenfalls.
zusätzlich hast du Pro kanal einen 4 Band voll parametrischen EQ, sowie ein RTA, wo du direkt Störfrequenzen sehen und eleminieren kannst.
Also ich habe in den 3 Monaten, in denen ich das Pult jetzt besitzte keine negativen Kriterien gefunden.

PS: falls du interesse hast, kannst du es dir ja mal anschauen :D
 
Kannst du bitte auf die einzelnen Punkte noch eingehen? Wo liegt die Beschränkung des X32 in deinem Einsatzfall?
Klar, was mir so spontan einfällt (betrifft teilweise aber auch etliche x32 Konkurrenten):
- Nur benachbarte Channel verlinkbar (und zwar nur 1-2 3-4 5-6 usw). Oft landet man zb mit nem keyboard auf kanal 8-9 und kann dann nicht verlinken...
- Einstellungen des Channellinks nur für alle Verlinkungen entscheidbar und nicht pro Link (hätte zb häufiger gerne in einem Paar alles gelinkt und in einem anderen nur die EQs und Kompressoren)
- Bei verlinkten Channels linken die Fader nicht relativ zueinander. Der zweite Channel springt also auf den Wert des ersten.
- Gelinkte Channel lassen sich nicht auf einen Stereo-Channel (einen Fader) zusammenfassen und verschwenden dadurch Platz.
- Ich kann beim kopieren von Einstellungen auf mehrere Channel nicht alle betreffenden Channel als Zielort auswählen, sondern muss jeden einfügen-vorgang separat durchführen
- routing nur in 8er blöcken möglich. Du kannst also zb nicht 26 channel am Pult direkt stecken und die letzten 6 über die Stagebox nutzen, sondern musst einen 8erblock der Stagebox wählen. Hast in dem Fall also nur 24 Pultkanäle statt der evtl benötigten 26.
- Leider nur ein Effektinsert pro Kanal (deesser und chorus auf einem kanal zb geht also nicht)
- Kein Phasenausgleich zwischen den Kanälen (Ich teile manche stimmen bei Effektstellen auf mehrere Kanäle mit frequenzspezifisch separaten Effekten. Da kommts dann oft zu Phasenschweinereien).
- nicht alle parameter lassen sich den assignable buttons und knobs zuweisen. ich würde dafüber häufig gerne zb nur den send zu bus 1 eines kanals muten und freigeben. das geht nicht
- ich kann als input eines kanals nicht den output eines anderen kanals wählen (sodass zb kanal1 nicht auf die summe sondern auf kanal 2 geht. Über diverse Umwege lässt sich da was bauen, zieht aber andere Probleme nach sich.

insgesamt geht aber schon wirklich viel. Ich wünschte mir trotzdem, die Kiste wäre 2000€ teurer gewesen und dafür gänzlich flexibel und haptisch hochwertiger.

solche Punkte wirst du aber leider bei jedem Pult finden. Du musst schauen was du benötigst und mit welchen Einschränkungen du leben kannst.
 
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Ich habe mich für das Qu-16 entschieden, gegen das X32.

Für das Qu-16 spricht für mich, dass es viel weniger kann und meinem Empfinden nach viel direkter zu bedienen ist. Das war eine bewusste Entscheidung gegen Features und für eine einfachere Bedienbarkeit. Grund: Ich bediene das Pult oft nebenher zum spielen als "Selbstfahrer". Das klappt richtig gut, selbst Feedbacks rausdrehen mit dem grafischen EQ und dem verknüpften Analyzer geht kurz zwischen zwei Songs. Außerdem muss ich zugeben, vertraue ich aus Erfahrung A&H als Marke einfach mehr als Behringer. Das Pult wirkt auch sehr robust und ist sogar kleiner als das PA12 von A&H, das wir sehr lange verwendet hatten (und das ich immer noch anderweitig im Einsatz habe, nach hunderten Gigs).

Zuhause habe ich ein 01V96i – Live würde ich sofort hohl drehen mit dem veralteten Bedienkonzept. Für ein kleines Studio ist dieses Pult aber richtig geil! Es hat 16-Kanal-USB, die Preamps sind gut, und da ich auch die eingebauten REV-X Effekte benutze, profitiere ich auch davon eindeutig. Das Routing bei diesem Pult ist ein Traum für ein kleines Studio. Und ein Albtraum für live. Außerdem hat es keine speicherbaren Gain-Regler, was das Pult für Beschallung mehrerer Acts auf einer Bühne echt unattraktiv macht. Ich benutze übrigens eine ADAT-Verbindung (bzw. 2 bis 3 davon), das erlaubt das Aufnehmen von ganz klassisch 24 Kanälen.

Das Soundcraft hab ich noch nicht selbst benutzt, aber schon Leute damit gehört und gesehen – und schwärmen hören.

Mein Fazit:
  • Wenn Du Hände und Kopf frei hast und viele Features Dich spitz machen: Kauf Dir ein X32.
  • Wenn es überschaubar und solide sein soll: Hol Dir das Qu-16.
  • Fürs Studio zuhause mit Zeit zum Frickeln und wenig wechselndem Setup: Schau Dir das 01V96i an
  • Wenn Geld weniger eine Rolle spielt: Soundcraft auschecken.

Beste Grüße
Schwob
 
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Um vielleicht ein wenig spezifischer zu werden: ich suche nach der berühmten eierlegenden Wollmilchsau. Sprich: das Teil soll live gut bedienbar sein, für Monitor-Zwecke pfiffige Lösungen haben, sinnvolle und ordentlich klingende Effekte aufweisen, auf einfache Weise mehrkanalig aufnehmen, und nicht zu viele Euronen aus der Tasche ziehen. Die Rockband, bei der ich spiele, probt via JamHub, was sich sehr bewährt hat; es fehlt aber der "Alleskönner" für Kopfhörer-Probe über Live-Auftritte bis Recording. Daher fallen Sachen wie TouchMix oder StageScape eher durch's Raster.
Meine Erkenntnisse bisher:
- Behringer X32: die (positive) Überraschung der letzten Jahre. Klingt ordentlich, hat viele Features, 32x32 USB-Interface ist drin (andere I/O-Karten sind verfügbar), das Monitoring über Ultranet und P16-M gut gelöst. Viele Varianten vom "großen" Pult über Compact, Producer, Rack bis Core. Digitale Stageboxen möglich. Kompatibilität zu Midas, für evtl. Aufrüstungen (Pult, Stagebox). Bedienung nicht unbedingt selbsterklärend, aber viele Online-Quellen. Updates regelmäßig, Anbindung an mobile Geräte od. PC ordentlich gelöst.
- A&H Qu-Serie: sicherlich das übersichtlichere Bedienkonzept im Vergleich zu X-32 (siehe auch SubbrSchwob), allerdings in punkto möglicher Erweiterung doch eingeschränkt: wo ich bei X-32 unabhängig vom Modell 40 mögliche Eingänge habe, gibt's beim Qu nur die Inputs des jeweiligen Modells. Vorteil: Direktaufnahme auf USB-Festplatte. Nachteil: Umrüstung auf andere Übertragungsstandards (MADI, Dante, etc.) nicht möglich, da kein Card Slot. Digitale Stagebox vorhanden, Personal Monitoring mit Me-1 sogar besser als bei X-32 (freie Belegung der 16 Kanäle des Me-1 aus bis zu 40 Input-Kanälen), dafür Me-1 auch mehr als doppelt so teuer.
- Soundcraft Si-Serie: gefällt mir von den technischen Daten und der Optik (Fader Glow) / dem Bedienkonzept richtig gut. Einen GROSSEN Nachteil sehe ich darin, dass nur 1 Card Slot vorhanden ist, bei dem ich ENTWEDER z.B. einen digitalen Übertragunsstandard auswählen kann (da sind aber viele vorhanden) ODER eine BLU Link-Karte, die mir erst Personal Monitoring via dbx PMC16 ermöglicht. Ich hätte aber gerne beides! Und dann müsste ich auf die Performer-Serie gehen, die hat nämlich 2 Card Slots (und zusätzlich eine DMX-Lichtsteuerung, was mich derzeit aber nicht interessiert), die erst bei 4500 Euronen anfängt und zusätzlich zwei Erweiterungskarten erstehen. Das ist dann einfach zu viel Kohle im Vergleich zu den anderen Wettbewerbern.
- Yamaha 01V96i: da kann ich mich nur meinen Vor-Postern anschliessen ...

Das ist - leider - nur theoretisches Grundgerüst, und ich erbitte ausdrücklich Korrekturen oder Ergänzungen sowie praktische Erfahrungen (wie in diesem Thread ja auch schon gepostet), aber vielleicht ist diese Übersicht ja ein guter Anfang für den Ein oder Anderen, das Ganze noch zu unterfüttern ... würde mir als Universal-Dilettanten :rolleyes: sicherlich weiterhelfen ...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... und gerade noch zusätzlich eine Frage, die den Profis hier wahrscheinlich ziemlich dusslig vorkommt, aber siehe den Smiley vom vorigen Post: inwieweit ist AES derart standardisiert, dass Geräte mit AES-Anschluss beliebig miteinander kombiniert werden können? Also z.B. eine Stagebox Behringer S16 mit einem Soundcraft SiEx2?
(Ihr seht, das ist weitgehend Neuland für mich)

Danke und Gruß

MrC
 

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