Man kann auch den kleinen Test von oben etwas praktischer darstellen, denn die Mensurunterschiede sind oben teils recht groß bei 5 Bünden.
Man nehme sein Instrument, egal welche Mensur, zieht auf die sechste, fünfte und vierte Saite dieselbe Saitenstärke beispielsweise 060 auf.
Dann stimmt man die sechste Saite auf A, die fünfte auf Bb, die vierte auf B. Auf dem III./II./I. Bund der sechsten/fünften/vierten Saite hat man ein C. Alle drei "C"s werden sich unterschiedlich anhören, da alle an einer unterschiedlichen Mensur abgegriffen werden. Natürlich nciht mehr so extrem, aber man hat eine Vorstellung wie es bei Baritones sich anhören kann.
Ebenso kann man das Experiment ausweiten und unterschiedlich dicke Saiten auf der sechsten bis vierten Saite aufziehen. 080-070-060 und dementsprechend alle Saiten auf "A" stimmen. (Und wenn möglich, dann den Vergleich mit einer 27" Gitarre machen. Man wird erstaunt sein, was für Unterschiede zu Tage kommen.)
Zum einen kann man hier feststellen, welche Stärke für die Mensur noch ertragbar ist, soll heißen, welche Saiten zu dick sein können. Zwar wäre die 080er für eine 24,75"/25,5" auf A rein spannungstechnisch ganz O.K., aber greift man alle Bünde mal ab und vergleicht dies mit einer 060er, merkt man dass die 080er die Intonation auf dem Griffbrett nicht halten kann. Zwar schwingt sich der Ton stramm und schnell ein gegenüber der 060er, aber auf die Mensur her gesehen ist es einfach zu dick, denn so was ist auch möglich: zu dicke Saiten, auf zu kurzer Mensur. Man kann nicht alles kompensieren.(Beim Vergleich zu einer 27"/28" sind die dicken Saiten nicht mehr so ungenau, als es bei Gitarren ohne TrueTemprament-Griffbrett schon ohnehin ist.)