Man muss auch unterscheiden, was für einen Sound man haben will. Soll es ein tighter, sauberer Metalsound sein oder darf es ruhig etwas dreckiger, ungenauer klingen?
Für ersteres finde ich längere Mensuren definitiv besser geeignet.
Ich habe den Vergleich zwischen meiner Les Paul mit 24,75" und meiner
Yamaha RGXY 420S Drop 6 mit 26,25" gemacht (in Drop C). Beide Gitarren sind natürlich anders konstruiert (Les Paul vs. Powerstrat), trotzdem ist das Attack und die "Genauigkeit" bei der
yamaha größer. Die Les Paul ist "langsamer", dafür aber "fetter".
Das liegt wie gesagt, natürlich auch an den Gitarren selber, man merkt es aber auch am Einschwingverhalten der Saiten, dass einfach anders ist. Interessant wäre natürlich der Vergleich mit einer langmensurigen Les Paul (z.B. Buckethead Signature Les Paul mit 27" oder Baritone Les Paul Studio mit 28").
Für Sludge, Doom, Stoner und ähnliche Stile finde ich die Les Paul aber etwas "geeigneter".
Mastodon spielen z.B. auch Gibsons in D-Standard oder Drop C mit einer Saitenstärke von 11-52 oder 11-54. Bei manchen Songs wird das tiefe D (D-Standard) sogar auf A runtergestimmt (AGCFAD, "drop perfect fourth in the key of the D"). Man kann sich vorstellen, dass die Saite dann nicht unbedingt ein sonderlich straffes Spielgefühl liefert. Aber genau dieser Sound ist erwünscht.