Lohnen sich ältere gebrauchte Pulte?

  • Ersteller Archivicious
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ich überlege die Anschaffung eines neuen (größeren) Mischpults für unseren Proberaum. Leider ist mein Budget derzeit etwas zusammen geschrumpft, da mich ein G.A.S.-Anfall zum Kauf eines neuen Synthies gezwungen hat :ugly:.
Nun gibt es bei mir in der Nähe einige Angebote an alten Mackiepulten aus der VLZ und der VLZ Pro-Serie.
Die haben dann natürlich schon 15-20 Jahre und mehr auf dem Buckel... kann man pauschal sagen, lieber Finger davon lassen bei dem Alter oder geht's eher in die Richtung "Gebaut wie ein Panzer, da ist kein großer Verschleiß zu erwarten". Klar, kann man natürlich nicht verallgemeinern, aber vielleicht hat ja doch jemand einen Tipp für mich, da ich die Dinger vorab leider nicht testen kann...:rolleyes:
Ich hab hier ein Mackie 1604-VLZ, und ich kann nur sagen, das mulmt doch merklich. Bedenklich bei einem einstigen Flaggschiff. Mein 1202-VLZ Pro klingt klarer. Also wenn Synthesizer-Mix, dann ab VLZ Pro gucken.

Gebaut wie Panzer sind sie definitiv. Die gehen schwer kaputt, aber wenn, ist es fast unmöglich, sie zu reparieren, gerade weil sie wie Panzer gebaut sind. Eine abgebrochene Feder in einer Klinkenbuchse ist für den Signalweg der endgültige Totalausfall. Hatte ich beim 1604. Der Techniker, der mir eine neue Buchse eingelötet hat, ist bald bekloppt geworden dabei. Man hatte mir sogar empfohlen, das Pult zu Mackie nach Schottland zu schicken...

Die selbe Frage hätte ich auch, nur im Bezug auf ältere (digitale) Yamaha-Pulte. (Yamaha 01V, O2R...) :)
Kommt natürlich darauf an, was man will. Analogfärbung ist natürlich Essig, aber vielleicht will man die auch gar nicht, vielleicht will man sogar gezielt diesen crispen 90s-Sound.

01V und 02R haben beide als Pluspunkt ein Wahnsinns-Preis/Anschluß-Verhältnis. Das 01V geht mit denselben Ohren wie fürs 01V96i auch ins Rack, das 02R ist ein Ungetüm, das nur was für zu Hause oder das Vorhandensein von ein, zwei Roadies ist. Für Recording sind sie heutzutage grenzwertig, weil kein USB, aber um so geiler, wenn man ein opulentes rechnerloses Hardware-Elektroniksetup hat und Total Recall per MIDI Program Change will. Vom 01V hab ich selbst zwei, beide mit ADAT-Erweiterung und über 10 Kanäle kaskadiert (unter anderem, um die Auxwege des Masterpults vom Slavepult aus anfahren zu können).

Man sollte auf etwaige Schwachstellen achten, etwa die wenigen Drehregler (besonders wohl die beiden Aux-Regler, bei einem meiner beiden 01V haben die einen weg, das kann ich aber umschiffen). Dennoch ist das 01V generell ein solides Pult.

01V96 klingt natürlich besser und geht bis 96 kHz, wenn man's braucht (24 Bit kann auch das Ur-01V), ist aber unter 900 € kaum zu haben. Wer zu Hause bleiben will, kriegt für die Summe ein 02R V2, möglicherweise sogar mit Erweiterungen und/oder Meterbridge.

Als Synth-Summierer haben sie gegenüber dem X32 den gewaltigen Vorteil, daß jeder, aber auch wirklich jeder Eingang als Line verfügbar ist. Und Digitalpulte aus dieser Ära haben eine hervorragende MIDI-Implementation für Total Recall und etwaige Fernsteuerung in einem rechnerlosen Setup.

Von Privat würde ich so etwas aber nicht kaufen. Schau Dich mal bei provessionellen Veranstaltungstechnikern um, die geber gerne mal gebrauchtes Material raus, das normalerweise auch gut gepflegt ist.
Kommt drauf an.

Mittelgroße Budget-Analogpulte von privat können schon mal in irgendwelchen zweifelhaften Bands oder Musikkneipen abgerokkt sein. Kleinmischer, Riesentische und teure Digitale von privat standen häufig zeitlebens zu Hause. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein 02R oder SSL von privat aus den Händen einer destruktiven Punkband kommt, dürfte gegen null streben.


Martman
 
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Mittelgroße Budget-Analogpulte von privat können schon mal in irgendwelchen zweifelhaften Bands oder Musikkneipen abgerokkt sein. Kleinmischer, Riesentische und teure Digitale von privat standen häufig zeitlebens zu Hause. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein 02R oder SSL von privat aus den Händen einer destruktiven Punkband kommt, dürfte gegen null streben.

Naja, meiner Erfahrung nach sind die Teile, die man von Firmen kauft gut gepflegt und für gewöhnlich auch im Case. Bei grösseren Teilen mit externer PSU ist die auch gerne doppelt. Halt so, dass mans wirklich benutzen kann.
 
Vor etwa einem Jahr habe ich einen älteren Bell Powermixer (12 Kanal) für unseren Probenraum erstanden und muss sagen in Sachen Qualität, Verarbeitung und Bedienbarkeit kommt ein Neugerät im gleichen Preissegment nicht an das gebrauchte Teil ran. Vielleicht muss man auf ein paar 'moderne' Features verzichten aber mehr als die im Bell integrierten Halleffekte nutzen wir so wie so nicht.
Jedenfalls kann ich mir denken, dass für gebrauchte Mischpulte ähnliches gilt und daher nichts gegen ein älteres Gerät spricht, zumal wenn das Budget schmal ist.
 
Ok, dann werde ich mal weiter die Augen aufhalten nach einem Gerät, das aus möglichst gepflegten Händen abgegeben wird... sieht man den Dingern ja doch auch von außen schon recht gut an, ob sie wohnzimmergepflegt sind oder ständig ohne Case im Bulli von Gig zu Gig geschleppt wurden. Eingebaute Effektgeräte sind mir wie gesagt nicht wichtig, das hab ich auch schon in meinem Xenyx nicht benutzt.
Mit den Digitalgeräten werde ich "emotional" noch nicht so recht warm :ugly:. So was dauert bei mir immer ein paar Jahre, bis ich mich an so modernes Teufelszeug wage :D.... da ist mir doch ein Analogpult, das mehr oder weniger selbsterklärend ist, viel lieber!
 
...
Von Privat würde ich so etwas aber nicht kaufen. Schau Dich mal bei provessionellen Veranstaltungstechnikern um, die geber gerne mal gebrauchtes Material raus, das normalerweise auch gut gepflegt ist.
Das würde ich pauschal nicht so gelten lassen. Wenn was regelmäßig im Verleih ist, diverse Festivals gesehen hat, 1000e KM durchgeschüttelt wurde, wage ich zu bezweifeln, ob das besser in Schuss ist, als wenn ich etwas von Privat kaufe, das eher wenig bewegt wurde, vielleicht hin und wieder mal bei einem kleineren Gig eingesetzt wurde. Meine Erfahrung ist, dass Privatleute besser auf ihr mühsam zusammengespartes Equipment achten, als Techniker einer Firma, denen das Zeugs nicht gehört, und die eher mit wenig Geld für viel Aufwand entlohnt werden.
 
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Die Hauptprobleme bei älteren digitalen wie analogen Konsolen liegen bei den Fadern (und teilweise bei den Potis). Die Fader sind meistens offen und es findet doch sehr viel Dreck den Weg hinein. Gleichzeitig verschleißen die Widerstandsbahnen. Pauschale Aussagen sind dabei also schwer, weil man dazu wissen müsste, wie viel Schmutz in das Pult im Laufe der Zeit gelangt ist. Das kann in staubigen Proberäumen oder Festinstallationen deutlich mehr sein, als bei Live-Pulten.
Beim Kauf deswegen alles ausprobieren und schauen, ob man Kratzer oder Signalaussetzer hat, wenn man an den Reglern dreht. Im Idealfall probiert man alle schnell alle durch. Die Kanalzüge im ersten drittel spiegeln meistens den Verschleißgrad wieder, die im letzten drittel den Verschmutzungs- bzw. Alterungsgrad.
Ein paar kratzende Fader oder Potis sind kein Beinbruch, man sollte sich dann aber überlegen ob das Pult gut wartbar ist und man diese Arbeit auf sich nehmen will. Bei manchen Pulten ist jeder Poti mit dem Gehäuse verschraubt.
 
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Bin eigentlich nur ein "Hobbysoundschrauber"
mit großer Leidenschaft für Studio und PA-Technik !
Würde aber aufgrund jahrelanger Erfahrung mit sogenannten "Billigpulten" vornehmlich der Firma Behringer zum Wechsel auf Digitaltechnik
raten.
Vor allem auch aufgrund der aktuellen Preisentwicklung ( als Beispiel Behringer X32 Producer )
Und das ganze ist kein "Hexenwerk" und die Qualität überzeugend !

Vielleicht einfach etwas warten und ein bischen Kohle an die Seite legen ...

Franz
 
Ich hab noch ein analoges aktiv Pult mit mindestens 25 Jahren Arbeitszeit auf dem Buckel. 1 Kanal defekt, muss ich schauen warum. Das Ding ist aber auch schwer wie ein Panzer für nur 6 Kanäle. Aber robust, Donnerwetter.

Schau das die potis und fader eines Kanales auf einer einzelnen Plantine sind, dann kannst du im Fall der Fälle leichter löten, als wenn alles eine große Platte ist.

Ich persönlich liebe ja das "digiloge" Dynacord CMS 2200. innen digital, Feelings analog. Ist zwar neueren baudatums, aber trotzdem...
 
So, habe das Thema in der letzten Probe noch mal auf den Tisch gebracht. Unser Drummer meinte, er bräuchte dann aber bestimmt 12 Kanäle.... soll er kriegen! Habe mir nun spontan ein Soundcraft LX7 II 24 für 300,- gesichert. Angeblich 2 Jahre alt, auf den Fotos sah es ziemlich gut erhalten aus; wenn sich das vor Ort bestätigt, dann ist es mein! Ist zwar ein ziemlicher Trümmer aber so oft müssen wir es ja nicht schleppen :D....
 
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Na ja, der digitale Effektprozessor stempelt das Pult noch nicht als solches.
Wenn man das CMS2200 als "innen digital" bezeichnet, dann ist das genauso viel oder wenig digital wie ein Behringer Xenyx-Pult für 105 Euro.
 
So, habe das Thema in der letzten Probe noch mal auf den Tisch gebracht. Unser Drummer meinte, er bräuchte dann aber bestimmt 12 Kanäle.... soll er kriegen! Habe mir nun spontan ein Soundcraft LX7 II 24 für 300,- gesichert. Angeblich 2 Jahre alt, auf den Fotos sah es ziemlich gut erhalten aus; wenn sich das vor Ort bestätigt, dann ist es mein! Ist zwar ein ziemlicher Trümmer aber so oft müssen wir es ja nicht schleppen :D....

Das ist ein sehr guter Preis ...

Die Pre-Amps und Klangregelung der LX7 -II ist echt gut .

Ich arbeite live gerne mit den alten ZECK Pulten. 5 Wege Klangregelung ... ohne Parametrik ...
 
Ja. Fx ist komplett digital. 2 Fx Busse. Lässt sich individuell pro Kanal einstellen. Also 1 10ms Hall, 2 15ms Hall.etc
Die stererosumme wird digital auf USB ausgeben. Ich hab nur die stererosumme mal für das Fernseh aufgenommen. Ob der alle Wege für eine daw digital rausschickt :nix:.

Deshalb nehme ich an das der auch innen digital ist. anders wäre das bei dem Preis wohl nicht zu machen. Das alles analog aufzubauen...
Zumindest hat er viele digitale Spielsachen.
Habe momentan keins da.

Sorry das ich erst jetzt antworte, komme eben erst von Einsatz.

Edit: zu spät
 
ich glaube nicht dass die Signalverarbeitung digital ist. Sowas haben viele Pulte heute und die die ich kenne arbeiten alle analog. z.B. das von Harry genannte Behringer oder auch die ZED-Serie von Allen&Heath sind analog und nicht digital, es ist lediglich ein Effektgerät eingebaut und 2Kanal-Interface umd 2 Wege (zB die stereo-summe) digital auszugeben, der Rest ist analog. Und zum Thema das ganze Analog zu machen: auch bei den genannten läuft das alles noch Analog; lediglich das Effektgerät ist so digital wie die meisten anderen zZ erhältlichen Effektgeräte zur Zeit auch (die wolltest auch in den meisten Fällen wahrscheinlich kein Delay mit nem Bandgerät drin oder n Plate-Reverb mit ner echten Hallplatte rumtragen wollen :D )
 
Warum sollte sich ein Hersteller die Mühe machen und jeden Regler physisch ausführen, den Wert des Regler auslesen und digitalisieren, um dann auf ein digitales Signal Einfluss zu nehmen, aber andererseits keine Konfiguration und andere Sachen der digitalen Welt dort einbauen? Der Bauteilaufwand den Stellwert eines Potis zu bestimmen ist genau so groß, wie der eines typischen EQs. Wenn es in jedem Kanal für jede Funktion einen Regler gibt, ist das Pult analog; ganz einfach.
 
aus demselben Grund wird der Access Virus auch immer wieder gern als Analogsynth angeboten... :p ;)

cheers, Tom
 
Wir sind derzeit ebenfalls auf der Suche nach einem größeren Mixer weil unser Yamaha MG 16/6FX einfach nicht mehr ausreichend Eingänge bereitstellt. Eigentlich dachte ich immer gebraucht kommt nicht in die Tüte weil man ja nicht weis was man bekommt (vor allem in Bezug aufs große B). Jetzt hatte ich allerdings am Wochenende leihweise ne Allen & Heath WZ3 16:2 un auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat und auch nicht mehr so ganz taufrisch aussah. Ich war allerdings echt angetan von dem Mischerchen - funktioniert alles tadellos und macht auch nicht den Eindruck als ob die in 2 Jahren auseinanderfallen würde. Leider hat die halt auch gerade so gereicht weil wirs Drumset nur mit 4 Mikros abgenommen haben.
Da wir uns auch Budgetmäßg nix schönes neues (24 Kanäle sollten es schon sein) leisten können, kreist jetzt wieder die Idee von ner Allen & Heath GL2200 o.ä. umher. z.B. diese hier:
http://www.ebay.de/itm/Allen-Heath-...37?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item35eaea7199

Gibt's irgendwelche Anhaltspunkte an welchen man erkennen kann ob so ne Konsole noch was taugt?
Ich hab auch ne ZED 428 für 888,- Euro gefunden.
http://www.ebay.de/itm/ALLEN-HEATH-...63?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4aeace4e1f

Wobei mir die GL wohl eher zusagt da an der alle Aux-Wege Pre geschaltet werden können.
 
Auf gebrauchte Veranstaltungstechnik schwirren massenhaft brauchbare Mixer rum.
Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem GL2200 und einem ZED ich wüsste welchen Mixer ich nehmen würde.
Auch nach GL2400 schauen /Soundcraft GB2 /GB 4/LX7 II 24.
Die Teile werden verramscht wenn ich darann denke was die neu gekostet haben.
Wenn gebraucht Kauf auch darauf achten das ein Case mit dabei ist.
 
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