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Lounge .&. Backstage
- Hausmesse von D'Angelico in Barcelona -
Um in das Thema einzusteigen, vielleicht erst mal ein Video der D'Angelico in Verwendung - in Verbindung mit der Geschichte, dass diese Gitarre am Tag ihres Kaufes durch Bucky Pizzarelli von Les (Paul) gleich mal für ein komplettes Jahr geliehen wurde …
Und um auch einen Ausblick zu geben … und Euch neugierig zu machen … hier noch ein Video mit Joe Pass, der seine D'Aquisto spielt. Und ja, ich löse das Rätsel unten noch auf …
Nähern wir uns dem Thema mal von der historischen Seite - garniert mit ein paar historischen Bildern, die mir vom heutigen Besitzer der Marke zur Verfügung gestellt wurden.
1905 kommt John D'Angelico als ältestes von 4 Kindern in Little Italy - Lower East Side von Manhattan - zur Welt. Seine Familie ist eine Arbeiterfamilie, allerdings wurden im Familienumfeld auch schon hochwertige Geigen gebaut. Signor Ciani, sein Groß-Onkel, nahm John als 9-jährigen Lehrling unter seine Fittiche und die im Geigenbau erlernten Prinzipien wurden später die Basis seiner Archtop Gitarren.
1932 eröffnete er sein Geschäft in der 40 Kenmare Street in Littly Italy. Zum Ende des Jahrzehnts baute er die mit 35 Gitarren pro Jahr die größte Menge. Dafür hatte er wohl 2 bis 3 Hilfen angestellt, das Geschäft zu vergrößern war jedoch nie ein Thema für ihn. Er hätte dabei zu viel von seinem Credo "alle Gitarren durchlaufen seine Hände und Handarbeit bleibt die Produktionsmethode" aufgeben müssen. Auch wenn die Seltenheit seiner Gitarren einen Teil des mystischen Rufes ausmacht, so verbirgt sich dahinter nichts weiter als die vom Meister bevorzugte Arbeitsweise.
Workshop:
1944 Mittlerweile anerkannt als der "Beste Archtop Gitarren Bauer" wurde z.B. seitens Gretsch (auch Großraum New York) versucht ihn dazu zu bewegen seine Expertise zugunsten eines größeren Durchsatzes bei Gretsch in der Fabrik einzubringen. John D'Angelico lehnte das Angebot des Abteilungsleiters bei Gretsch ab, verzichtete auf Titel und sicheres Einkommen um seinen Weg weiter zu gehen. Gitarren unter seinem Namen, für seine Kunden zu bauen war für ihn "gutes Leben".
Fachsimpeln:
Der Meister und sein Lehrling:
D'Aquisto mit beiden Generationen … (Headstock)
Damit wurde der Dornröschenschlaf der Marke eingeleitet und auch wenn es normal nicht lange braucht bis "Marken-Namen" mit gutem Ruf reaktiviert werden, so geht ein Teil des Verzuges wohl auch auf das Konto des vormaligen Besitzers der Namensrechte - John Ferolito Sr., co-founder der Arizona Beverages - der wohl 17 Jahre lang zu beschäftigt mit der Getränkemarke war um den Namen D'Angelico sinnvoll zu verwenden.
In Summe soll es wohl so ungefähr 1200 Original Instrumente gegeben haben - nicht genug, wie das Trio um CEO Brenden Cohen, President Steve Pisang, und John Ferolito Jr.herausstellt. Steve Pisang blickt dabei auf 30 Jahre Erfahrung bei Sam Ash zurück und kennt den Markt sehr gut. New York ist ja traditionell eine Stadt in der viel Jazz gespielt wird und damit ist auch genau dort der Anstieg der Nachfrage nach hochwertigen Archtop Gitarren besonders gut zu spüren.
2011 Die Marke kehrt zurück. Angetrieben durch die oben bereits erwähnte Nachfrage und eine Ausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Art - “Guitar Heroes: Legendary Craftsmen from Italy to New York” - und mit viel Vorbereitung versehen (Lagerfläche, Vertriebsorganisation, Showroom) bringt das Trio stark an das Original angelehnte Nachbauten auf den Markt. Nach knapp 50 Jahren unter dem Radar, ist D'Angelico als Marke zurück.
Mehr NY Themen in meinem kleinen Reiseführer - hier das Museum und eine ausgestellten D'Angelico.
Was dann auf der Musikmesse 2014 bereits so ausgesehen hat …
Einen Einblick mag ich Euch aber nicht verwehren … der Showroom in New York kommt auf meinen Liste der "Must Do`s" für den nächsten Besuch ganz nach oben.
Apropos "Junge Generation" … Diesen Jungen Herren sollte man wohl im Auge behalten …
Solltet Ihr Fragen haben, dann versuche ich gerne die in Barcelona für Euch zu klären …
Gruß
Martin
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