Wie kommt es dann das man immer wieder liest und hört sie seinen ganz und gar nicht mies...?
Korea Gitarren haben sich irgendwann einen ganz guten Ruf erarbeitet. Hier ging es aber nicht vordergründig um Epiphone, sondern um andere Firmen, die dort produziert haben, und für den Preis gar nicht so schlecht waren. Das ist wie der Trend heute, zu sagen, Harley Benton Gitarren sind gar nicht schlecht!, denn es gab früher nicht den großen Markt an billigen Produkten, und wenn dann waren sie auch wirklich mies - im Ausland produzierte Gitarren boten erstmals spielbare günstige Alternativen.
Nun die Info wie ich sie zusammengetragen bekommen habe, falls ich Quatsch rede berichtigt mich bitte:
Irgendwann wurde Korea dann zu teuer, und viele haben angefangen in China zu produzieren.
Nun haben die Chinesen, und auch viele andere - ich sag mal: "kulturell verwandte" Staaten dort auf der Ecke eine ganz andere Arbeitsmoral. Sie wollten die Arbeit besonders gut machen, und haben dabei aber auf andere Details geachtet als wir Europäer es tun. Eine Zeit lang musste man die Chinesen also "erziehen", die Ware für den europäischen und amerikanischen Markt passend zu machen, nicht den chinesischen. In dieser Umstiegszeit waren die bereits erfahrenen Koreaner (die diese "Erziehung" auch mal machen mussten) natürlich routinierter und dadurch oft besser als die Chinesen, daher denken wir bis heute "Korea ist ein Qualitätszeichen".
Hinzu kommt, dass die Firmen mit auf den Zug springen, und die besseren Modelle oft eher in Korea produzieren lassen.
Wenn man aber andrerseits die Geschichte anschaut: Paruwi hat schön gezeigt, dass früher oft die Kluson Style Tuner genutzt wurden, irgendwann sind sie komplett auf Grover umgestiegen. Letztere sind echt gute Tuner, die bei mir selbst mit Tremoloeinsatz sehr stimmstabil sind.
Die Hardware wurde auch besser. Die Tonabnehmer haben immer wieder ein Upgrade bekommen. Die Modellpalette ist groß und ausgeglichen, irgendwann kamen Gitarren, die direkt Gibson Tonabnehmer hatten. Die Pros kann man nicht nur splitten, Epiphone hat sich gedanken gemacht - und die Rigged Potis eingeführt, die man besser rausziehen kann.
Auch wenn meiner Meinung nach die Epiphones immer n bisschen Plastikbeigeschmack haben, sind sie finde ich gute und für den Einsteiger oder Fortgeschrittenen empfehlbare Gitarren, die sich ähnlich wie Squier nicht nur wegen dem Namen des großen Bruders, sondern auch wegen Verbesserungen über Zeit und mittlerweile tatsächlich ganz guter Qualität einen Platz auf dem Markt erkämpft haben.
Aber mal wegen deiner Ausgangsfrage: kaufe nie eine Gitarre, vor allem gebraucht, unangespielt an. Wenn du keine davon testen kannst, nimm die, die du sicher für den gleichen Preis wiederverkaufen kannst, so hast Du bei Enttäuschung nicht so einen Verlust.
Sollten beide gleich teuer sein, und Du willst auf jeden Fall eine davon, würde ich zur neueren raten - Du weißt nicht, was die Studio in den letzten 15 Jahren erlebt hat, und wie mit ihr umgegangen wurde. Vielleicht ist der Hals verzogen, vielleicht musst Du die Elektronik neu machen. Eine jüngere Gitarre hat nicht die Zeit gehabt wie eine ältere, um kaputt zu gehen