Wo zahlt man für den Namen?

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derMusikMaxe
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Hallo Leute,

ich schaue in letzter Zeit mich durchs Internet durch und stoße (vor allem bei elektronischen Instrumenten) auf für mich unverständlich hohe Preise. Bei einigen [hust] z. B. Moog [hust] kommt es mir so vor als würde man fast ausschließlich für den guten Namen zahlen.
Was denkt ihr, wo zahlt man für den Namen und wo nicht? Wo bekommt man ein gutes Preisleistungsverhältnis geboten und welche Hersteller/Marken werden eurer Meinung nach total unterschätzt?
Es geht bei dieser Diskussion natürlich um Neuware und nicht um Vintage-Sachen.
Fanboy-Gehabe unerwünscht!

MfG
Max
 
Eigenschaft
 
Du zauhslt für jede Marke/für jeden Namen. Bei alteingesessenem - moog zB - ist das noch mehr als bei was jüngerem. Das liegt am Vibe der Mrken, und an einer Qualität, die diese ausstrahlen. Du fühlst dich auf einer Fendergitarre besser, als auf einer Noname - egal, wie die Gitarre ist. Es liegt in der Natur des Menschen, da auch gerne anzugeben - wer so ne tolle marke hat/spielt, muss gut sein etc.
 
Ich sehe, ich kann keine Diskussion anstoßen. (-_-)
 
Moog und DSI/Sequential sind im Moment vor allem wegen dem schwachen Dollar/Euro-Kurs teuer, der amerikanische Synths in den letzten Monaten duch die Bank um ein paar hundert Euro erhöht hat. Siehe auch dieser Thread hier.
Der DSI Mopho beispielsweise, der vor einiger Zeit für ~300€ zu haben war und damit meines Erachtens nach ein recht faires Preis/Leistungs-Verhältnis bot, liegt inzwischen bei ~450€, die er mir angesichts der Konkurrenz aus Europa und Japan persönlich nicht mehr wert wäre.
Das kann man den beiden US-Herstellern aber nicht ankreiden, die Schuld daran liegt eher bei volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, insbesondere der Finanzpolitik der EZB.

Vor den Preiserhöhungen fand ich die Preise von Moog zwar insgesamt recht hoch, aber auch nicht unbedingt überzogen. Analoge, gut verarbeitete Synths kosten eben ein bisschen was.
Zudem ist Moog zwar ein bedeutender Name, aber die Produkte sind - da größtenteils monophon und im Vergleich zu digitalen Synths eher beschränkt - auch eher etwas für Synth-Liebhaber als für typische Band-Keyboarder. Klavier, E-Piano, Streicher und all das kriegt man aus einem Moog schließlich nicht raus.
 
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Ich denke es ist schwierig, wenn es um sowas wie "Liebhaber" geht, zu argumentieren. Aber erstmal danke für dieses sinnvolle Kommentar.
Beispielsweise der "Minimoog Voyager" für 3899 €. Mir fällt es einfach unheimlich schwer den Preis für diesen kleinen Analogen, wo man nichtmal durch die Gegend patchen kann, nachzuvollziehen (jetzt mal abgesehen von den wirtschaftspolitischen Askpekten). Vor allem wenn ich mir Krams von den Japanern (z. B. Korg MS-20) anschaue.
 
Ich weiß nicht, inwiefern das in die zweifellos "gehobenen" Preise einfließt, aber: Mein Moog Little Phatty wurde in den USA hergestellt und mein Nord Electro in Schweden. Das finde ich gut und es ist mir auch was wert.
 
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Die haben ja den “Namen“ auch nicht umsonst. Die noname Produkte im Musikbereich sind die wahren “überteuerten“ Produkte.
 
Das liegt am Vibe der Marken


...das wiederum ist ein 'intrinsischer Wert', und lässt sich (...und das wird auch!) durch gezieltes Marketing steuern! ;)

Die Margen kennen nur die Firmen selbst - sie dürften aber (als grober Richtwert) was man so hört, ungefähr zirka bei plusminus 40% liegen...

Auch der Wiederverkaufspreis spielt hier hinein: Eine Fender dürfte sich auch in gebrauchtem Zustand noch für 50-60% ihres Wertes verkaufen lassen; eine No-Name-Klampfe ....not so much...!
 
Diese Diskussion könntest Du in jedem Subforum, nicht nur hier, sondern auch in einem Auto- oder HiFi-Forum oder sonstigen Bereichen führen. Überall gibt es Marken, die sich im Laufe der Zeit einen Namen gemacht haben, den man aus verschiedenen Gründen mitbezahlt, und das meistens auch zu Recht. Zum einen hat hairmetal natürlich recht, dass hier der Wiederverkaufswert eigentlich grundsätzlich höher ist, was einen höheren Anschaffungspreis alleine schon rechtfertigt. In den meisten Fällen sind etablierte Marken auch ein Garant für bessere Qualität. Wenn man sich erst einmal einen Namen gemacht hat, ist auch ganz das Bestreben da, ihn nicht dadurch wieder zunichte zu machen, dass man schlechte Qualität verkauft. Ein Sennheiser-Mikrofon z.B. ist teurer, weil sie es in Deutschland fertigen und einen großen Wert auf Qualitätskontrolle legen. Bei Billiganbietern fällt die Qualitätskontrolle eher mäßiger aus, was bedeutet, dass Du das Gerät nicht selten 2-3 mal tauschen musst, bis Du eins hast, was in Ordnung ist.
Ein bisschen Prestige und Image gehört auch dazu, aber das würde ich nicht überbewerten. Es ist natürlich cooler, einen MOOG Synthesizer auf der Bühne zu spielen, als eine Marke, die zumindest ein Nicht-Keyboarder nicht kennt. Aber das dürfte in den seltensten Fällen das Haupt-Kaufkriterium sein.
 
Der Voyager lag vor einigen Monaten auch noch bei 29XX €, bis die Preise dann erhöht wurden.
Dabei sollte man allerdings auch die Entstehungsgeschichte des Geräts berücksichtigen. Moog Music war in den späten 80ern und 90ern so gut wie nicht existent und hat eine Zeit lang nur Effektpedale hergestellt. 2001 entschied man sich dann, mit einer Neuauflage des Minimoogs wieder auf den zu dem Zeitpunkt stark von digitalen Synths dominierten Synthmarkt zu drängen, was für eine (damals) recht kleine Firma auch kein einfaches Unterfangen war. Daher eine erstmal relativ kleine Auflage und hohe Preise. Zudem hatte man vor, diesen neuen Minimoog möglichst authentisch und qualitativ hochwertig herauszubringen, was sich in der Verarbeitung widerspiegelt. Die Produktion in den USA hat natürlich auch ihren Anteil am Preis.

Als Moog damit dann erfolgreich war, kamen ein paar Jahre später auch deutlich günstigere Synths wie der Little Phatty und seine Verwandten. Bevor kleine Analog-Synths unter 500€ wie die Bass Station 2 oder den Microbrute auf den Markt kamen, waren das zusammen mit DSI-Synths mit die einzigen Optionen für Leute, die sich mal einen neuen Analogsynth zulegen wollten.

Zudem waren neue Moogs nie wirklich billig. Der Verkaufspreis eines Minimoog Modell D im Jahr 1971 mag mit 1495$ auf den ersten Blick recht günstig scheinen, entspricht unter Berücksichtigung der Inflation aber etwa dem Äquivalent von 6600$ im Jahr 2001 (oder 8600$ im Jahr 2015). Da sind die 3000$ für einen noch besser ausgestatteten Voyager dann doch relativ preiswert. :D
 
Es ist natürlich cooler, einen MOOG Synthesizer auf der Bühne zu spielen, als eine Marke, die zumindest ein Nicht-Keyboarder nicht kennt.

Ich hatte vor nun fast 20 Jahren ein Erlebnis mit meinem nagelneuen Kurzweil K2500. Da sagte ein Nicht-Keyboarder tatsächlich wörtlich:
"Wieso denn ausgerechnet Kurzweil? Für den Preis hättest du doch schon war Richtiges von Yamaha, Roland oder Korg bekommen!?"

:gruebel::D::nix:
 
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Bei Billiganbietern fällt die Qualitätskontrolle eher mäßiger aus, was bedeutet, dass Du das Gerät nicht selten 2-3 mal tauschen musst, bis Du eins hast, was in Ordnung ist.


...und dann ist noch nicht automatisch garantiert, dass du damit auch die Langlebigkeit des Markenproduktes erreichst! :) ;)







Vielleicht hier als exemplarische Beispiele:



- Boss SD-1...

image.php




- Ibanez Tubescreamer...

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- Mackie 1202...

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- Fender Rhodes...

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- Roland D-50...

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- Yamaha SPX-90...

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- LP Black Beauty Cowbell...

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- Eine Ludwig Acrolite Snare...

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- Peavey CS-800 Endstufen...

peavey_cs800_amps.JPG




- Shure SM-57...

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- AKG K-240 Kopfhörer...

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- Beyerdynamic DT-880/770/990...

beyer_dynamic_dt150.jpg




- Ein paar alte AKG C-414...

c414%20story.jpg




- Alter Peavey Combo...

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....die alle funktionieren noch... und tun wahrscheinlich irgendwo zuverlässig ihren Dienst!

Dabei haben sie ihre Billig-Kopien (sofern es sie überhaupt gab) womöglich längst zigfach überlebt! ;)


Das meiste davon ist jetzt auch nicht 'Voodoo' oder 'Boutique', wie es v.a. in Gitarristen-und Studio-Kreisen immer wieder mal beschworen wird (...gibt es 'Boutique' bei Keyboards überhaupt?), sondern einfach ganz 'gewöhnliches' Arbeitswerkzeug! :)



HTH
:hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Markenbonus seh ich auch am ehesten bei Moog.

Ich meine, guckt euch mal die Preise für ein Tom Oberheim SEM an. Was kann ein Minimoog Voyager Old School derartig viel mehr, um den damaligen Mehrpreis zu rechtfertigen – von der Tastatur mal abgesehen?

Vom Korg ARP Odyssey will ich gar nicht erst reden. Okay, Minitasten, aber als Synth hat der Odyssey – außer in Sachen extremer Fettheit und Klingt-wie-Rick-Wright – den Minimoog immer weggefegt.

Oder Moog Little Phatty gegen DSI Mopho Keyboard. Moog ist teurer und hat eine halbe Oktave mehr Tasten, DSI hat mehr Regler und kann mehr.

Am Produktionsort kann's nicht liegen. Waldorf baut in Deutschland, Fricke auch, und Futuresonus baut in Texas, nur mal so als Beispiele.

Fazit: Für "Moog" zahlt man drauf, für "Minimoog" zahlt man mitunter noch einmal extra.

Letztlich brach das dem Voyager Old School das Genick: Man hat für einen exorbitanten Mondpreis, der nur durch die Aura begründet war, die den Minimoog Model D umgibt, einen Neubausynth gebaut, der Features für vielleicht einen Tausender hatte. Und der "richtige" Voyager (speicherbar, MIDI, Hubschrauberlandeplatz) war auch nicht viel teurer.


Martman
 
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ich finde die Preise bei Moog eigentlich normal. Man muss sich nur mal das edel verarbeitete Holz an meinem Signature anschauen, da sind durchweg keine anderen Synthies auf diesem hohen Niveau.
Überzogen finde ich dann eher Buchla (der nicht mal analog ist) oder Serge.
 
Ein Slim Phatty hat aber auch kein Holz... :whistle:
 
Deshalb ist er auch so billig preiswert. :)
 
Im Vergleich zu was? ...einem anderen Moog? ;)
 
Klar, im vergleich zu einem Voyager mit Holz-Seitenteilen. :D

Für 119 Euro kann man seinen Slim Phatty auch mit Holzseitenteilen veredeln:

Moog Slim Phatty Wooden Side Panels

Wenn man bedenkt, wieviel Kurzweil für neue Plasik-Seitenteile für den meinen angeschlagenen K2500 wollte, ist das geradezu ein Schnäppchen.
Mein K2500 hat jetzt übrigens Do-It-Yourself-Holz-Seitenteile. :)
 
Für 119 Euro kann man seinen Slim Phatty auch mit Holzseitenteilen veredeln:

Dieses Rack-Kit kostet mich hier knappe 150CHF ...und damit habe ich dann erstmal keine klangerweiternden Funktionalitäten - nur Holz...


Zum Vergleich vieleicht:
Der Slim Phatty liegt momentan bei 899€...

Andere, speicherbare Analog-Monophone liegen deutlich darunter... DSI Evolver (666€), Waldorf Pulse (485€), DSI Mopho (444€)... man könnte hier vielleicht noch den Vermona Mono Lancet nennen (425€), ich glaube aber, der ist nicht speicherbar... :gruebel:



HTH
:hat:
 
[Ketzer]Und der Mopho hat mehr Regler als der Slim Phatty.[/Ketzer]


Martman
 

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