Damit hat sich meine Prognose, die ich gestellt habe, als Peavey die Niederlassung in Großbritannien geschlossen hat, als falsch herausgestellt. Den dazugehörigen Link suche ich gleich, meine Überlegung damals war, dass sich Peavey ähnlich wie Mesa orientiert und seine Verstärker nicht mehr direkt in Europa vermarktet, sondern diesen Schritt von einem Vertrieb ausführen lässt - was ich dann mit einem horrenden Preissprung verbunden habe.
Weiterhin stimme ich beispielsweise
zu.
Und zwar hat sie in dreierlei Hinsicht verpennt (ich mag da hairmetal81s
Beitrag wiederholen): Zunächst hat sie an eigenen Sachen zumindest im Bereich E-Gitarrenverstärkung seit dem Bandit nichts neues mehr gebracht, das sich lange halten konnte. Sicherlich gab es einige Geräte (siehe den verlinkten Beitrag), die aus eigener Entwicklung stammen, nur kamen sie auf den Markt, als Trends gerade wieder verschwanden oder sie ihrer Zeit etwas voraus waren. Als Beispiel für beides sehe ich den Rockmaster Preamp: Die Ära des Racks war zuende, als er auf den Markt kam, somit bestand keine Nachfrage, während heute - gerade vor dem Hintergrund, dass leises Aufnehmen zu Hause gewünscht ist - ein Markt für ihn da sein könnte. (auch hier teile ich wieder hairmetal81s Ansicht).
Eine Ausnahme des "nichts neues entwickeln" könnte der Valveking sein, wobei mir nicht einfällt, wen der als Vorbild haben könnte - womit wir beim zweiten Punkt angekommen wären:
Das, was Peavey seit den 1990ern macht, ist lediglich einen Nachbau nach dem nächsten rauszuhauen: elmwood_3100 hat es
hier schon mit dem 5150 aufgeführt, aber auch der XXX, Butcher, 3120 und der Classic 30 haben doch recht bekannte Vorbilder (an dieser Stelle: Ich finde es interessant, dass Peavey daraus nirgends ein Vorwurf gemacht wurde, andere Hersteller zu imitieren, während beispielsweise Bugera Prügel einstecken muss - das bezieht sich
nur auf die Optik, Klangrichtung und Vermarktung und nicht auf die Verarbeitung!).
Immerhin scheinen diese Nachbauten von Anfang an ordentlich gemacht zu sein (jetzt rede ich von der Verarbeitung), denn sie haben sich durchaus zu Kultobjekten entwickelt, allen voran der 5150 und sein Nachfolger.
Damit ist die Grundlage geschaffen, sich auf sienen Lorbeeren auszuruhen, was dann wiederum zu dem führt, was ich schon angeführt habe: Es kommt nichts neues.
Als dritten Punkt dessen, was die Firma Peavey verpennt hat, bringe ich das, was auch der Geschäftsführer schon gesagt hat, ins Spiel: Sie hat es verpennt, wie die anderen Hersteller, die die Massen ansprechen wollen, die Produktion da hin zu verlagern, wo sie günstig ist. Natürlich kann man jetzt Mesa anführen, diese Firma fertigt ja nach wie vor in den USA, ist aber im Gegensatz zu Peavey kein Imitator bestehender, sondern tatsächlich ein Entwickler neuer Geräte (mit einer zugegebenerweise sehr effizienten Vermarktung).
Zum Abschluss: Es ist schade um die Firma. Dass sie etwas eigenständiges konstruieren kann, hat sie zumindest mit dem Bandit bewiesen - möglicherweise hätte sie sich, ähnlich wie Randall, im Transistormarkt etablieren können - vielleicht aber nicht so massenorientiert, sondern eher so wie Vintage Amp hierzulande: Betont hochwertige Verstärker, die definitiv keine Kleinekinderwohnzimmerübungsverstärker sind.