Wenn Yamaha4711 das Richtige meint, schafft er es nicht, es richtig auszudrücken.
Der erzielbare Schallpegel im Tieftonbereich ist von der Membranfläche und dem Membranhub des Treibers abhängig. Der Zusammenhang ist linear. Ein 8"er muss also mehr als doppelt so viel Hub machen wie ein 12"er, um den gleichen Schalldruck aufzubauen (gleiches Verschiebungsvolumen).
Das bedeutet aber nicht, dass ein kleinerer Treiber zu Löchern im Frequenzgang führt, sondern nur, dass ein kleinerer Treiber (da Leistung und Hub begrenzt sind) einen geringeren Maximalschallpegel bei tiefen Frequenzen liefert, als ein vergleichbarer größerer Treiber. Will man ähnliche Maximalpegel wie mit einem größeren Treiber erreichen, kann man dies durch Reduktion der tiefen Frequenzen verwirklichen, z. B. durch eine Frequenzweiche. Damit hätte man dann ein Loch im Frequenzgang.
Im Umkehrschluss kann also ein potenter 10"er einem schwachem 12"er überlegen sein. Selbst ein 8"er könnte einem 15" überlegen sein, sofern der 8"er eine viermal größere Auslenkung als der 15"er erreicht.
In der Realität ist so ein Szenario aber eher unwahrscheinlich, da sich viele Eigenschaften der Treiber negativ beeinflussen.
Als bester Kompromiss, was Klangqualität, Frequenzumfang und Leistungsfähigkeit angeht, kristallisiert sich in letzter Zeit 12"/1.4" heraus. Solche Boxen hat eigentlich jeder Hersteller im Angebot. Wenn es etwas mehr sein darf, gibt es auch 2x10" oder 2x12"; von 15"ern wird in letzter Zeit eher Abstand genommen (zumindest bei den reinen Topteilen). In der Leistungsklasse darunter gibt es meistens 12"/1", aber oftmals alles von 8"/1" bis 15"/1".
Im letzten Jahrzehnt war bei den potenteren Topteilen noch ein 2"er als Hochtöner im Einsatz. Das klirrt etwas mehr, klingt etwas rauher, ist aber nicht unbedingt schlechter.